Kommentare (12)

  1. Ingo says:

    Der Begriff kommt vielleicht etwas spät. Tinder ist was Nutzerzahlen angeht stark rückläufig. Und auch der Aktienkurs der dahinterstehenden Match Group ist krass eingebrochen.
    In meinem Umfeld kommen auch immer mehr zu dem Schluss dass solche Apps nichts bringen. Besonders natürlich als Mann.

      1. Ja, Tinder ist derzeit rückläufig, aber es hatte in der Pandemie stark zugenommen, vielleicht ist das jetzt nur eine Korrektur. Richtig ist, dass die Unzufriedenheit hoch ist, das zeigen auch Studien, dennoch bleiben die Apps aktuell und wohl auch bis auf Weiteres mit Abstand die meist genutzten Plattformen.

    • Markus says:

      Ich halte von Tinder und den anderen Dating Apps nicht viel. Ich habe schon viel davon ausprobiert und noch keinen entscheiden Erfolg dabei erzielt. Ich halte die Kontaktaufnahme über die gute alte Kontaktanzeige oder im normalen Leben und im Bekanntenkreis für viel sinnvoller und erfolgreicher.

        1. Kontaktanzeigen sind ein Weg, wobei es aber heute dort nur sehr wenig Resonanz gibt. Aber es kann zum Ziel führen. Google Docs sind eine weiter neue Alternative, wo die Partnersuchenden aktiv werden, um ihre eigenen Dating-Seiten bekannt zu machen

      • Michael says:

        Den Artikel stimme ich voll zu,
        aber meine Sorge ist es, dass man bei Gleichklang in das andere Extrem gerutscht ist.
        Die Mitglieder sind stark passiv, nutzen Gleichklang nur wenig, lassen Kontakte nicht zu und geben schnell auf.

        Badewasser kann zu heiß sein aber auch zu kalt.
        Beides ist unangenehm.

          1. Anonymous says:

            Dem kann ich mich anschließen.

            • Vielleicht ist es in gewisser Weise ein Gegenstück, aber die Antwortrate, wenn Du jemanden eine Erstnachricht schreibst, ist bei uns schon mit ca. 68 % im Durchschnitt sehr hoch. Auch stellen wir fest, dass im Verlauf die meisten eines Tages eine Beziehung finden, auch wenn es richtig ist, dass die Erstnachrichtenrate sehr gering ist.

          2. Andreas says:

            Ich kann aus eigener Erfahrung eine weitere, recht erschreckende Beobachtung beisteuern, die die Nutzung von Bumble bei mir ausgelöst hat. Als regelmäßiger Leser deines Blogs (und deines Buches) habe ich zwar lediglich kurzweilige, niederschwellige Begegnungen ohne große Tiefe erwartet, war aber doch schockiert, dass aus ca. 4300 Impressionen meines Profils nur ein einziger Chatkontakt entstand (er begann mit “I am from South Africa and want to marry a man in Europe”).

            Die Tatsache, dass ich selbst in 6 Monaten ca. 2000 Profile aufmerksam angeschaut und nur bei harten K.O-Kriterien aussortiert hatte, selbst aber nahezu Null Beachtung fand, ließ bei mir unterschwellig durch die wahrgenommene Gleichgültigkeit einen generellen Frauenhass aufkommen. “*Alle* verhalten sind oberflächlich und respektlos” (zumindest > 99,9%).

            Diese Apps erzeugen ein Framing, das Menschen von ihrer schlimmsten Seite zeigt. So entsteht ein dystopisch verzerrtes Bild der Wirklichkeit, das im schlimmsten Fall irgendwann Wirklichkeit *wird*, je mehr Menschen davon geprägt werden (und die Wirkmechanismen nicht reflektieren können).

            Als ich das realisiert habe, habe ich die Nutzung von Bumble gestoppt.

              1. Interessanterweise schneidet die von Dir erwähnte App Bumbles auf Bewertungsseiten besonders katastrophal ab. Sie will ja eine feministische App sein, aber nach meiner Einschätzung ist die Umsetzung so oberflächlich, dass es glatt ins Gegenteil geht. Darunter leidest aber nicht nur Du als Mann, sondern auch die Frauen, die die App nutzen. Ich habe auch bereits von Frauen gehört, dass sie durch das Dating einen Männerhass bekommen. Wichtig ist, dass wir uns dies bewusst machen, reflektieren, damit wir nicht durch Übergeneralisierung am Ende wirklich diejenigen a priori ablehnen, mit denen wir eigentlich gerne eine Liebesbeziehung führen würden. Das ist nämlich z.B. das Problem der sogenannten Incels, über die ich auch noch einmal etwas schreiben werde.

                1. Andreas says:

                  Nun, Incel oder absolute Beginner oder wie auch immer man das nennen möchte, war ich auch bis zu meinem 40. Lebensjahr. Das ist ja eher ein Symptom, nicht ein Problem. Gleichklang hat mir (zumindest vorübergehend) einen Ausweg daraus geboten. Der Rest der Gesellschaft scheint das Problem durch Oberflächlichkeit und falsche Anreize eher zu verstärken. Die Betroffenen resignieren dann irgendwann einfach. Incel waren sie aber auch schon davor.

              2. Berthold says:

                Gerade bei Kontaktanzeigen bin ich sehr vorsichtig.
                Ich hatte schon Kontaktanzeigen geschaltet.
                Weil ich mich bei selbst aufgegebenen Kontaktanzeigen immer in die Lage des Empfängers (Frauen) hineinversetzt habe, habe ich immer viel über mich, mein Berufsleben, meine sportlichen Aktivitäten usw. geschrieben.
                Das Ergebnis war gleich null. Niemand wollte wissen, dass ich früher mal Marathon gelaufen bin, dass ich heute noch lange Strecken walke, schwimme und auch heute noch gerne reise.
                Ich erhielt keine einzige Antwort.
                Danach habe ich meinen Stil geändert und bin einfach mit der Tür ins Haus gefallen.
                Ich suche eine Frau zum kennen lernen.
                Punkt aus.
                Auch hier kam nicht eine einzige Antwort.
                Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man viel eher Bekanntschaften macht, wenn man sich nach draußen begibt.
                Ein Tagesausflug bei einer schönen Rheinschifffahrt, ein Theaterbesuch oder bei Sportveranstaltungen etc.
                Dies hat (oft auch aus Sicht der Frauen) zur Folge, dass sie diese Bekanntschaften dann gleich real vor sich sehen und sich ein Bild von der Person machen können.
                Wirkt natürlich wesentlich besser, als eine schriftlich aufgesetzte Kontaktanzeige.
                Ich muss zugeben, dass ich auf (leichten) SM stehe. Aber in persönlichen Gesprächen, die sich bei Stammtischen, Ausflüge, Freizeittreffs etc. ergeben hatte (nachdem man sich vorher einige male real getroffen hatte) war es wesentlich einfacher, jemanden mal zum praktizieren zu finden als durch Kontaktanzeigen.
                Aber ich suche keine Freundin/Partnerin zum ausleben meiner “Triebbefriedigung” sondern eine auf gleicher Augenhöhe, gegenseitige Wertschätzung, Achtung und Respekt.
                Selbst “nur ein Spielpartner/in” ist ein Mensch mit Gefühlen und möchte auch als solcher behandelt werden.
                Aber Kontaktanzeigen werde ich keine mehr schalten, das ist verlorene Zeit.

                  1. Kontaktanzeigen sind ein Metier, das heute nur noch selten genutzt wird. Grundsätzlich entstehen aber mittlerweile ca. 60 % der neuen Beziehungen über das Internet. Es geht also auch außerhalb des Internets, aber die Chancen nehmen ab und ich denke in ein paar Jahren wird sich das noch verschärft haben. Für die Maximierung der eigenen Chancen gilt als Empfehlung, es sowohl im Internet zu versuchen als auch offline die Augen aufzuhaben und für Beziehungs-Signale bereit zu sein.

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                Guido F. Gebauer

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                Guido F. Gebauer studierte Psychologie an den Universitäten, Trier, Humboldt-Universität zu Berlin und Cambridge (Großbritannien). Promotion an der Universität Cambridge bei Prof. N. J. Mackintosh zu den Zusammenhängen zwischen unbewusstem Lernen und Intelligenz. Im Anschluss rechtspsychologische Ausbildung, Tätigkeit in der forensischen Psychiatrie und 10-jährige Tätigkeit als Gerichtsgutachter. Gründung der psychologischen Kennenlern-Plattform Gleichklang 2006. Schreibt für diesen Blog und für vegan.eu und Hochsensible,.eu. Buchveröffentlichung "A Perfect Match? Online-Partnersuche aus psychologischer Sicht" im Mai 2022 im Edigo Verlag. Gebauer lebt und arbeitet in Kambodscha, wohin er Ende 2015 gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Gleichklang Seksan Ammawat ausgewandert ist. Termine für ein ⇒ COACHING (Telefon, Video-Chat) können vereinbart werden. Direkter Kontakt für Anmerkungen zu Artikeln hier: gebauer@gleichklang.de