In der Mitglieder-Betreuung sehen wir gelegentlich, dass manchen Mitgliedern unklar ist, warum ein Vorschlag gemacht wird und warum wir diesen als passend bewerten?
In diesem Artikel möchte ich daher auf die Frage eingehen:
Woraus ergibt sich die Passung eines Vorschlages?
- Letztlich ist die Passung eines Vorschlages erst dann erwiesen, wenn die beiden betreffenden Personen miteinander in Kontakt getreten sind und eine glückliche Beziehung aufgebaut haben.
Sicher wissen wir, dass wir in diesem Sinne passende Vorschläge unterbreiten. Denn wir hören jeden Tag von neuen Gleichklang-Paaren und unsere Befragungen weisen ebenfalls auf gute Vermittlung-Raten hin:
- Ungefähr jedes dritte Mitglied von Gleichklang findet Partnerschaft bei uns bei einer Mindest-Dauer der Mitgliedschaft von einem Jahr.
- Wenn wir die Mindest-Dauer in unseren Auswertungen auf zwei Jahre erhöhen, verdoppelt sich diese Vermittlung-Rate.
Die meisten Mitglieder finden also Partnerschaft, wenn sie zu uns kommen und lange genug bei uns bleiben. Irgendwann kommt der eine in letzter Konsequenz passende Vorschlag, aus dem eine neue Liebesbeziehung entsteht.
Geduld und Passung
Leider ist Ungeduld bei der Partnersuche genauso endemisch verbreitet wie überall in unserer auf kurzzeitige Effekte ausgelegten Gesellschaft. So bleiben Menschen jahrelang völlig erfolglos bei irgendwelchen Dating-Apps oder Chat-Portalen, weil sie dort immer wieder kurzzeitig abgelenkt werden. Gleichzeitig lassen Sie schnell die Verlängerung bei Gleichklang ausstellen, obwohl sie aller Wahrscheinlichkeit nach zum Erfolg kommen würden, wenn sie die Bereitschaft hätten, einfach so lange dabei zu bleiben bis eine Beziehung entstanden ist.
Die Gebühren haben wir jedenfalls extra so gestaltet (7-10 mal geringer als bei allen anderen psychologischen Partnervermittlungen), dass Mitglieder wirklich so lange bei uns bleiben können bis der Erfolg eingetreten ist.
Was hindert Mitglieder, auf einen nachhaltigen Erfolg zu setzen, anstatt ihre Energie für kurzzeitigen Aktivismus zu verschwenden?
Auch hier geht es um die Passung von Vorschlägen. Denn ein Faktor, der an uns auch in der letzten Umfrage herangetragen wurde, ist, dass manche Mitglieder den Eindruck haben, unpassende Vorschläge zu erhalten.
Ein Grund mehr für uns, unsere eigene Sichtweise darzustellen:
- Mit unserem Vermittlung-Algorithmus bemühen wir uns, auf der Grundlage einer sehr großen Anzahl an Merkmalen solche Mitglieder zusammenzuführen, die grundsätzlich über das Potenzial verfügen, miteinander eine auch dauerhaft tragfähige Beziehung aufzubauen.
Wenn es tatsächlich zu einer Beziehung kommt, gelingt es uns, dies Ziel umzusetzen:
- Nach wissenschaftlichen Untersuchungen trennen sich neue Beziehungen zu ca. 70 % noch im ersten Jahr. Bei Gleichklang bleibt die große Mehrheit der neuen Beziehungen demgegenüber nach den Ergebnissen unserer Paar-Befragungen auch jahrelang aufrechterhalten und glücklich. Wir sehen dies als einen Hinweis dafür, dass wir durch unsere Vermittlung tatsächlich die Voraussetzungen für eine auch dauerhaft glückliche und tragfähige Beziehung verbessern können.
Grundlage des Vermittlungs-Algorithmus
Basis des Vermittlungs-Algorithmus sind Merkmale, die sich auf tief greifende Werthaltungen und zentrale Merkmalen des Lebensstils beziehen.
Die Übereinstimmung in solchen Merkmalen kann die Beziehungszufriedenheit und die Dauerhaftigkeit einer Beziehung fördern, kann destruktiv-eskalierende Konflikte und Trennungen verhindern.
Allerdings muss die Übereinstimmung in solchen Merkmalen nicht notwendigerweise kurzfristig zu sofortiger Anziehung, Attraktion oder Faszination führen.
Tatsächlich können sogar Diskrepanzen in wichtigen Merkmalen zu kurzzeitiger Faszination führen, obwohl sie langfristig in unlösbaren Konflikten und Trennungen resultieren. Vermutlich kennt fast jeder solche Geschichten direkt aus dem eigenen Bekanntenkreis.
Die Passung der Vorschläge bei Gleichklang ist also nicht darauf ausgerichtet, unbedingt die kurzfristige Anziehung oder Attraktion zu erhöhen.
Der Vermittlung-Algorithmus wurde vielmehr ausschließlich nach dem Kriterium entwickelt, die Tragfähigkeit einer möglicherweise entstehenden dauerhaften Partnerschaft zu erhöhen.
Was sind unpassende Vorschläge?
Die Ausrichtung unseres Vermittlungs-Algorithmus ändert nichts daran, dass keineswegs jeder oder auch nur die Mehrheit der Vorschläge, die der Algorithmus ableitet, von Mitgliedern als passend erlebt wird.
Wie kommt es zu solchen “unpassenden” Vorschlägen?
Da wir seit Jahren kritische Rückmeldungen von Mitgliedern systematisch auswerten (einschließlich der Betrachtung der Vorschläge) haben wir hier einen recht guten Überblick.
Tatsächlich gibt es eine Reihe von Faktoren, die dies im Einzelfall erklären können:
Komplexität menschlichen Erlebens und Verhaltens
Menschliches Erleben und Verhalten sind sehr komplex. Trotz aller Fragen, können wir keineswegs alle wirklich für jeden einzelnen Menschen wichtigen Aspekte und Merkmale erheben. Haben wir ein Merkmal nicht erhoben, wird es auch bei der Vermittlung nicht berücksichtigt. Wir bemühen uns, die Vollständigkeit der Erhebung immer weiter zu verbessern, andererseits darf die Länge der Fragebögen auch nicht ausufern. Es ist also tatsächlich möglich, dass aufgrund von Merkmalen, die wir derzeit nicht erheben, nicht-passende Vorschläge erfolgen.
Rolle des Äußeren
Es gibt Faktoren des Äußeren, die wir bei der Vermittlung nicht kontrollieren können. Ebenfalls legen unterschiedliche Menschen unterschiedlichen Wert auf das Äußere. Eine grobe Vorauswahl erfolgt auch hier durch den Algorithmus (Figur-Typus, Körpergröße, Altersbereich), letztlich entscheiden die Mitglieder dann aber selbst, ob ein Vorschlag infrage kommt oder nicht. Die Logik ist, dass eines Tages unter den ansonsten nach unserem Algorithmus passenden Vorschlägen auch ein Vorschlag sein wird, der vom Äußeren infrage kommt, wo beidseitiges Interesse besteht und aus dem so eine Beziehung entsteht. Partnersuche verstehen wir entsprechend als eine Frage der Zeit und als Vermittlung bis zum Erfolg. Bis zum Erfolg werden dabei aber viele Mitglieder auch auf mehr oder weniger Vorschläge treffen, die sie aufgrund des Äußeren als nicht passend einstufen, auch wenn sie gemäß dem Algorithmus passen.
Suchkriterien nicht richtig eingegeben
Manchmal treten auch in durch den Algorithmus berücksichtigten Suchkriterien (scheinbare) Unpassungen auf. In der Regel lässt sich dies dadurch aufklären, dass die Suchkriterien tatsächlich nicht so eingegeben worden sind, die es ein Mitglied in Wirklichkeit wünscht:
Ein Standardfall in der Mitglieder-Betreuung ist hier die regionale Suche. Es gibt bei der regionalen Suche sehr viele Einstell-Möglichkeiten, die nicht immer voll verstanden werden. Da aber über 90 % der Mitglieder die Einstellungen richtig verstehen und nutzen, wäre es schade, wenn wir die Suchmöglichkeiten reduzieren würden. Bei ca. 10 % der Mitglieder ergibt sich jedoch der (unrichtige) Eindruck, wir würden unpassende Vorschläge machen, die den eigenen Einstellungen zur regionalen Suche nicht entsprechen. Es kommt jedoch beispielsweise vor, dass Mitglieder angekreuzt haben, dass umzugsbereite Mitglieder auch dann infrage kommen, wenn sie nicht den eigenen Sucheinstellungen zum Wohnort entsprechen. Dies ist auch eine sehr sinnvolle Einstellung, aus der bereits viele Beziehungen entstanden sind. Manche Mitglieder vergessen dies jedoch und wundern sich, wenn sie Vorschläge aus anderen Regionen erhalten. Andere Mitglieder haben einen Suchradius eingegeben, haben aber zusätzlich beispielsweise ein ganzes Land ausgewählt. In diesem Fall können Vorschläge aus dem ganzen Land erfolgen und zusätzlich auch aus anderen Ländern, wenn der Suchradius eingehalten wird. In Wirklichkeit werden die Einstellungen bei der regionalen Suche bei jedem Mitglied immer und ausnahmslos befolgt, manche Mitglieder haben aber etwas anderes eingestellt als sie denken.
Ein weiterer Fall ergibt sich daraus, dass Mitglieder ein bestimmtes Kriterium zwar bejaht oder verneint haben (zum Beispiel christliche Religion), aber dies ja oder nein nicht in der starken Form (+2, -2), sondern in der schwächeren Form (+1, – 1) angegeben haben. Dies bedeutet, dass das Kriterium zwar präferiert wird, es aber bei guter Gesamt-Passung nicht immer eingehalten werden muss. Inhaltlich ist dies ebenfalls sinnvoll, da eine starke Ausprägung tatsächlich eine andere Bedeutung hat als eine schwächere Ausprägung.
Algorithmus denkt anders
Es kommt vor, dass der Algorithmus tatsächlich Angaben aus inhaltlichen Gründen anders bewertet als ein Mitglied. Dies betrifft nur wenige Merkmale. Ein Beispiel hierfür ist die Angabe “normal” bei der Suche nach Figur-Typus. Inhaltlich ist die Bezeichnung “normal” nicht eindeutig. Menschen mit der gleichen Figur mögen sich als schlank, normal oder ein paar Pfunde mehr bezeichnen. Der Vermittlungs-Algorithmus übersetzt “normal” daher so, dass die Kategorien schlank, normal und ein paar Pfunde mehr möglich sind. Würden wir es anders handhaben, würden zahlreiche Vorschläge nicht entstehen, obwohl der Figur-Typus den Wünschen des suchenden Mitgliedes entspricht. Es wären auch zahlreiche Beziehungen, die sich seit Jahren als tragfähig erweisen, nicht entstanden. Aus inhaltlich-psychologischen Gründen, die mit Wahrnehmungs- und Kategorisierungs-Prozessen zusammenhängen, nimmt der Vermittlung-Algorithmus hier also bewusst eine andere Übersetzung vor.
Zwischenzeitliche Änderung von Angaben
Angaben können außerdem geändert werden, nachdem ein Vorschlag bereits erfolgt ist. Dies kann wechselseitig erfolgen. Das sich über einen Vorschlag beschwerende Mitglied kann also selbst seine oder ihre Suchkriterien geändert haben oder das andere Mitglied hat nach Erbringung des Vorschlages eigene Angaben verändert. Die Veränderung von Suchkriterien und Angaben kommt durchaus nicht selten vor. Neue Vorschläge entsprechen immer dem aktuellen Stand der Angaben, alte Vorschläge werden aber nicht entfernt, wenn sich Angaben ändern.
Widerspruch zwischen freiem Text und Fragebogen
Der Vermittlung-Algorithmus kann ausschließlich die Angaben den Fragebögen auswerten. Die Angaben im freien Text entziehen sich einer Auswertung durch ein automatisches Programm. Umso wichtiger ist der freie Text, um einen über schematische Angaben hinausgehenden Erst-Eindruck zu vermitteln. Es kann vorkommen, dass Mitglieder beim Ankreuzen Fehler gemacht haben, die dann im freien Text sichtbar werden. So gibt es einige wenige Mitglieder, die irrtümlich falsche Angaben zur eigenen sexuellen Orientierung machen, was dann im freien Text auffallen kann. Erhalten wir Kenntnis von solchen Fällen, schreiben wir eine Nachricht und bitten um Korrektur.
Heranziehung unwichtiger Merkmale
Es kommt ebenfalls vor, dass eine (scheinbare) Unpassung an oberflächlichen Merkmalen festgemacht wird, die aus guten Gründen überhaupt nicht in den Vermittlungs-Algorithmus eingehen. Dies betrifft beispielsweise hochspezifische Hobbys. Spezifische Hobbys dienen nur der Veranschaulichung im Profil, sie werden nicht für die Vermittlung zugrunde gelegt. Wichtig für die psychische Passung sind grundlegende Werthaltungen, tief greifende Einstellungen, zentrale Merkmale des Lebensstils. Die Übereinstimmung in spezifischen Hobbys ist demgegenüber für den Aufbau einer auch dauerhaft tragfähigen partnerschaftlichen Beziehung nicht notwendig. Denn bei Übereinstimmung in Werthaltungen und Lebensstil gelingt es Paaren, Gemeinsamkeiten im Alltag aufzubauen, selbst wenn am Anfang der Beziehung Unterschiede in spezifischen Hobbys bestanden. Manche Mitglieder überschätzen die Bedeutsamkeit hochspezifischer Hobbys und erleben Vorschläge allein aufgrund von hier auftretenden Divergenzen als unpassend. Dass bei hunderten möglichen Hobbys auch zahlreiche Unterschiede auftreten, ist jedoch statistisch ohnehin zu erwarten und für die Passung eines Vorschlages im Wesentlichen irrelevant.
Negative Brille versperrt Blick auf Passung
Leider gibt es auch die negative Brille. Wir sehen diese negative Brille immer wieder, wenn einzelne Mitglieder uns schreiben, dass angeblich alle Vorschläge völlig unmöglich oder völlig unpassend seien. In der Regel bleibt es bei dieser pauschalen Aussage. Fragen wir nach, woraus sich die Unpassung ergibt, werden uns aber manchmal auch verschiedene Fälle gemeldet, wobei in jedem Einzelfall irgend ein anderes Merkmal als “Beweis” für die Unpassung herangezogen wird. Wenn zwei Menschen nach Unpassungen systematisch suchen, werden sie immer Unpassung finden. Eine perfekte Übereinstimmung gibt es nicht und vermutlich wäre sie auch langweilig. Wir empfehlen daher, Vorschläge ernst zu nehmen, miteinander in Kontakt zu treten, die Möglichkeit einer Beziehung auszuloten, anstatt Vorschläge vorschnell als unpassend zu verwerfen.
Kommunikation ist notwendig
Letztlich kann die Passung erst festgestellt werden, wenn zwei Mitglieder direkt miteinander kommunizieren. Das vorgeschlagene Profil gibt einen nur sehr knappen, allerersten Eindruck, der vorwiegend dazu motivieren soll, miteinander in Kontakt zu treten. Aus Befragungen von Gleichklang-Paaren wissen wir auch direkt, dass oftmals der Vorschlag des künftigen Partners noch sofort als passend erlebt wurde, diese Wahrnehmung sich aber grundlegend änderte, als die betreffenden Personen einander kennenlernten. Der Eindruck einer Unpassung kann also aus einer unzureichenden Informationsbasis entstehen, da der notwendige Kennenlernprozess ausgeblieben ist.
Passung: Was ist der Anspruch von Gleichklang?
Wir leiten die Vorschläge aus unseren Kriterien ab, die im Vermittlungs-Algorithmus festgelegt sind.
Der Algorithmus wiederum beruht auf allgemeinen psychologischen Theorien und Überlegungen, Studien zur Zufriedenheit und Dauerhaftigkeit von partnerschaftlichen Beziehungen, sowie eigenen Auswertungen von Rückmeldungen von Mitgliedern und Gleichklang-Paaren.
- Der Anspruch von Gleichklang ist nicht, dass jeder Vorschlag (oder auch nur eine Mehrheit der Vorschläge) sofort als passend, anziehend oder attraktiv erlebt wird.
- Der Anspruch von Gleichklang ist vielmehr, dass im Verlauf der Teilnahme ein Vorschlag erfolgt, der den Beginn und die dauerhafte Aufrechterhaltung einer partnerschaftlichen Beziehung ermöglicht.
- Wir bemühen uns kontinuierlich, die Erfahrungen von Mitgliedern und Paaren zu erheben und auf dieser Basis den Vermittlung-Algorithmus weiter zu verbessern. Gerade haben wir dies für die Bereiche “Handikap und Erkrankung“, sowie “Beziehung-Erfahrungen (Absolute Beginners)” erneut getan. Demnächst wird es zusätzliche Erweiterungen für den Bereich der “Sexualität” geben.
Passung, Werthaltungen und Äußeres
Manche Mitglieder wünschen sich einen stärkeren Einbezug der körperlichen Attraktivität in die Vermittlung. Dies ist allerdings schwierig, weil körperliche Attraktivität etwas sehr stark subjektiv erlebtes ist und ihre Bedeutsamkeit sich zudem für Mitglieder stark unterscheidet.
Wir möchten nicht zu einem reinen Flirt- oder Erotik-Portal werden, wo nach blitzschneller Betrachtung des Äußeren Vorschläge angenommen oder weggewischt werden. Wir möchten und werden vielmehr den Anspruch beibehalten, die Vermittlung langfristig tragfähiger und glücklicher partnerschaftliche Beziehung zu fördern.
Natürlich bestreiten wir nicht, dass die äußere Attraktivität eine wichtige Rolle spielt. Wir glauben aber, dass es weiterhin der bessere und effektivere Weg ist, unsere eigene Tätigkeit auf die grundlegenden Werthaltungen zu fokussieren und die Bewertung dessen, ob das Äußere passt oder ein Hindernis darstellt, den Mitgliedern selbst zu überlassen.
Die tausenden Gleichklang-Paare und Gleichklang-Familien, die seit unserer Tätigkeit entstanden sind, sprechen nach unserer Einschätzung dafür, an diesem Weg festzuhalten, den wir gerne auch mit Ihnen gehen wollen.