In der Mitgliederbetreuung stellen wir immer wieder fest, dass Suchkriterien oft nicht optimal eingestellt sind. Wenn die Suchkriterien nicht gut eingestellt sind, kann dies aber die Effizienz der Partnersuche beeinträchtigen.
Es geht um „Teilnahmebereich >> Partnervermittlung >> meine Suchkriterien“. Das, was hier eingestellt ist, bestimmt in hohem Ausmaß, welche und wie viele Vorschläge erfolgen.
Dieser Artikel erklärt, wie du die Einstellungen verbessern kannst! Unser Tipp: Drucke dir diesen Artikel aus und gehe dann Schritt für Schritt noch einmal im Teilnahmebereich deine Suchkriterien durch. Die Reihenfolge der Behandlung der einzelnen Suchkriterien im Artikel entspricht der Reihenfolge der Abfrage im Teilnahmebereich. Dieser Artikel behandelt nur die Partnervermittlung, analog gelten die Ausführungen aber auch für die Freundschaftsvermittlung.
1. Übergeordnete Regeln
1.1 Sparsamkeits-Regel ► Mache nur eine Einschränkung, die wirklich notwendig ist! Nur wenn du dir eine Partnerschaft mit einer Person mit einem entsprechenden Merkmal tatsächlich nicht vorstellen kannst, solltest du eine Einschränkung setzen.
Jede Einschränkung der Suche führt dazu, dass Menschen, die sonst vorgeschlagen worden wären, nicht mehr vorgeschlagen werden. Die Einschränkungen wirken in Kombination. Selbst moderate Einschränkungen bei mehreren Kriterien führen zu erheblichen Ausschlüssen.
1.2 Variations-Regel ► Verändere ab und zu deine Einstellungen und probiere aus, was sich ergibt!
Einstellungen müssen nicht immer gleich bleiben. Ausprobieren und gelegentliche Veränderungen erweitern das Spektrum möglicher Vorschläge.
2. Spezifische Einstellungen
2.1 Altersbereich ► Lege einen Bereich fest, in dem du dir eine Partnerschaft vorstellen kannst. Schränke den Bereich nur soweit ein, wie es wirklich erforderlich ist!
Am effektivsten ist eine Einstellung, die einen möglichst breiten Altersbereich um das eigene Alter herum beinhaltet, also sowohl jüngere als auch ältere Personen in das Vorschlagsspektrum bringt. Je enger der Altersbereich, desto stärker sinkt die Vorschlagsanzahl.
2.2 Region ► Suche in einem möglichst großen geografischen Bereich!
Unsere Auswertungen zeigen eindeutig eine Abhängigkeit des Vermittlungserfolges von der Größe des Suchbereichs. Je größer der Suchbereich, desto eher entstehen Partnerschaften. Dabei zeigen unsere Auswertungen sogar, dass Begegnungen mit Personen aus weiteren Regionen häufiger zu Partnerschaften führen als mit Personen aus der gleichen Region – und zwar selbst dann, wenn eine gleiche erlebte Anziehung und Attraktivität berichtet wurde. Wir wissen von unzähligen Gleichklang-Paaren, die heute glücklich miteinander leben und zunächst weit entfernt lebten. Auch Landesgrenzen (z.B. Österreich, Schweiz) sind lediglich künstliche Grenzen, die keine tatsächliche inhaltliche Rolle spielen. Die große Mehrheit der Gleichklang-Paare, die zunächst weit entfernt lebten, ziehen übrigens in den folgenden Jahren zusammen.
2.3 Für mich besonderes wichtige Aspekte in einer Beziehung ► Setze einen harten Ausschluss (stärkstes JA oder stärkstes NEIN) nur selten und wenn dies wirklich unverzichtbar ist!
In diesem Fragenkomplex werden 23 Themen behandelt, vom Wunsch nach Monogamie, über ein mögliches Auswandern, dem Bildungsstand, politischem Engagement, ökologischem Bewusstsein oder einer spirituellen Grundeinstellung bis hin zu Vegetarismus, Veganismus, Gesundheitsbewusstsein und Reisefreudigkeit. Die stärkste Bejahung oder Verneinung sollte nur gewählt werden, wenn ein Thema wirklich absolut zentral und unverzichtbar für eine Partnerschaft ist. Ansonsten sollte eher auf die Kategorien „Unentschieden“, eher Ja oder eher Nein zurückgegriffen werden. Am wenigsten Ausschlüsse erfolgen bei unentschieden. Ausnahme sind die Fragen zu Akzeptanz für Hochsensibilität, Rauchen und die eigene Umzugsbereitschaft. Hier führt ein starkes JA zu den wenigsten Ausschlüssen, sollte aber nur gegeben werden, wenn es auch wirklich passt.
2.4 Bedeutsamkeit von Einstellungen zu Religionen ► Ein „unbedingt“ oder ein „auf keinen Fall“ sollten die absoluten Ausnahmen sein!
Bei Gleichklang können in aller Regel Menschen mit unterschiedlichsten religiösen Vorstellungen positiv miteinander in Kontakt treten. Denn Fundamentalisten oder Vertreter einer menschenverachtenden Religionsauslegung gibt es bei Gleichklang nicht. Ein „unbedingt“ sollte nur gesetzt werden, wenn die Auseinandersetzung mit einer bestimmten Religion für dich ein zentrales Lebensthema ist und du dieses Thema unbedingt mit dem Partner/in von Anfang an teilen möchtest. Ein „auf keinen Fall“ ist nur dann zu empfehlen, wenn du eine ausgesprochen starke Aversion/Abneigung gegenüber einer bestimmten Einstellung zu Religionen oder Religion hast und dir eine Partnerschaft mit jemanden mit dieser Religion oder einer positiven Einstellung zu dieser absolut nicht vorstellen kann.
2.5 Erotik und Sexualität ► Frage dich, was für dich richtig ist und stelle es ein!
BDSM-Neigungen (auch als auch) und Wunsch nach platonischer Beziehung als ausschließlich führen zu deutlichen Einschränkungen. Sie sollten nur angegeben werden, wenn sie tatsächlich dem eigenen Erleben entsprechen. Wenn du keine BDSM-Neigung hast, frage dich, ob eine Partnerschaft mit jemand mit dieser Neigung möglich ist, wenn er oder sie darauf auch verzichten kann, also die Neigung nur schwach ausgeprägt ist. In diesem Fall ist die Antwort „Nein, aber ich akzeptiere es, wenn mein Partner/in BDSM-Präferenzen hat, sofern er/sie darauf verzichten kann“ die beste Antwort. Bei der „Bedeutung der Sexualität“ führen die Antworten „durchschnittlich wichtig“ und „hängt vom Partner ab“ zu den wenigsten Ausschlüssen. Auch hier solltest du aber so antworten, wie es dir gemäß ist. Auschlüsse sind ja auch etwas Positives, da sie dich vor nicht gewünschten Begegnungen schützen können. Wichtig ist, die Ausschlüsse dort zu setzen, wo sie sinnvoll sind, sie aber dort zu vermeiden, wo in Wirklichkeit mehr Offenheit möglich ist. Entscheiden kannst dies nur du selbst.
2.6 Sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Merkmale ► Stelle die Kriterien so großzügig ein, wie es mit deinem Erleben vereinbar ist!
Wichtigkeits-Fragen
Nur wenn du bisexuell bist, solltest du bei der Frage „Mir ist es wichtig, dass ein Partner/in, prinzipiell bereit wäre, einen bisexuellen Menschen als Partner/in zu akzeptieren, mit „eher wichtig“ oder „wichtig“ beantworten.
Nur wenn du transsexuell bist, solltest du bei der Frage „Mir ist es wichtig, dass ein Partner/in, prinzipiell bereit wäre, einen transsexuellen Menschen als Partner/in zu akzeptieren, mit „eher wichtig“ oder „wichtig“ beantworten.
Nur wenn du intersexuell bist, solltest du bei der Frage „Mir ist es wichtig, dass ein Partner/in, prinzipiell bereit wäre, einen intersexuellen Menschen als Partner/in zu akzeptieren, mit „eher wichtig“ oder „wichtig“ beantworten.
Wir stellen bei der Mitgliederbetreuung immer wieder fest, dass Personen diese Wichtigkeitskriterien unnötig bejahen, obwohl bei ihnen keine Bisexualität, Transsexualität oder Intersexualität besteht. Dies führt zu vermeidbaren Einschränkungen bei den Vorschlägen.
Akzeptanz-Fragen
Die Akzeptanz für Bisexualität, Transsexualität und Intersexualität wird recht häufig verneint. Bedenke aber, dass z.B. viele Bisexuelle sich für einen Partner/in entscheiden und ihre Bisexualität sich in der Beziehung insofern kaum auswirkt. Stelle dir auch die Frage, ob du dir nicht sehr wohl eine Partnerschaft mit einem transsexuellen oder intersexuellen Menschen vorstellen kannst. Nur wenn du diese Fragen verneinst, antworte mit „Nein, auf keinen Fall“. Bei Offenheit oder Unentschiedenheit, wähle die mittlere Kategorie.
Wer angibt, dass er/sie ausschließlich Bisexuelle, ausschließlich transsexuelle oder ausschließlich intersexuelle Menschen als Partner/in suchen möchte, nimmt natürlich entsprechende Einschränkungen in Kauf. Wir stellen aber auch fest, dass manche Mitglieder gleich bei mehreren Bereichen (z.B. transsexuell, intersexuell und bisexuell) mit „ausschließlich“ antworten. Durch solche Einstellungen kann die Vorschlagsanzahl schnell auf Null reduziert werden!
2.7 Umgang mit Behinderungen und Erkrankungen ► Stelle die Kriterien realistisch ein, aber bewahre dir die Offenheit!
Wichtigkeits-Fragen
Nur wenn du an einem körperlichen Handicap leidest, solltest du bei der Frage „Ich lege Wert darauf, dass mir vorgeschlagene Personen auch körperlich Behinderte als Partner akzeptieren“, mit „eher wichtig“ oder „wichtig“ beantworten.
Nur wenn du an einer bedeutsamen chronischen körperlichen Erkrankung leidest, solltest du bei der Frage „Ich lege Wert darauf, dass mir vorgeschlagene Personen auch Menschen mit körperlichen Erkrankungen als Partner akzeptieren “, mit „eher wichtig“ oder „wichtig“ beantworten.
Nur wenn du an einer bedeutsamen seelischen Erkrankung leidest, solltest du bei der Frage „Ich lege Wert darauf, dass mir vorgeschlagene Personen auch Menschen mit seelischen Erkrankungen als Partner akzeptieren“, mit „eher wichtig“ oder „wichtig“ beantworten.
Nur wenn du an einer ausgeprägten sexuellen Funktionsstörungleidest, solltest du bei der Frage „Ich gehe auch gerne eine Partnerschaft mit jemandem mit sexuellen Funktionsbeeinträchtigung (z.B. Verkrampfung, Schmerz oder Orgasmusschwierigkeiten) ein“, mit „eher wichtig“ oder „wichtig“ beantworten.
Nur wenn du HIV-positiv bist, solltest du bei der Frage „Ich lege Wert darauf, dass mir vorgeschlagene Personen auch Menschen als Partner akzeptieren, die HIV positiv sind“, mit „eher wichtig“ oder „wichtig“ beantworten.
Wir stellen bei der Mitgliederbetreuung immer wieder fest, dass Personen diese Wichtigkeits-Fragen oftmals unnötigerweise bejahen, was zu starken und vermeidbaren Einschränkungen bei den Vorschlägen führt. Wenn die entsprechenden Bedingungen nicht gegeben sind, ist typischerweise ein „nicht wichtig“ die beste Antwort.
Akzeptanz-Fragen
Körperliche Behinderungen, Erkrankungen, seelische Erkrankungen, sexuell Funktionsstörungen oder HIV stehen einer glücklichen Beziehung keineswegs entgegen. Verneine die Akzeptanz also nur, wenn du dies für dich wirklich notwendig ist. Bejahe die Akzeptanz, wenn du keine Probleme mit diesen Faktoren hast. Wähle „“unentschieden“, wenn du dir eine Offenheit bewahren willst.
2.8 Äußerliche Merkmale ► Vermeide unnötige Restriktionen!
Die Einstellung der minimalen und maximalen Körpergröße führt gemeinsam mit der regionalen Suche und dem Alterssuchbereich zu den stärksten möglichen Einschränkungen der Vorschlagsanzahl. In Wirklichkeit ist die Körpergröße für die Tragfähigkeit und das Glück in einer Partnerschaft komplett irrelevant. Wir raten daher, minimale und maximale Körpergröße einfach freizulassen!
Sehr oft stellen wir fest dass Frauen deutlich bis sehr viel größere Männer suchen. Außer wenn ein besonderer und als sehr stark erlebter Splean vorliegt, raten wir von solchen Einstellungen dezidiert ab. Denn die Auswirkungen auf die Vorschlagsanzahl sind dramatisch. Auch Männer raten wir zu mehr Offenheit und auch größere Frauen mit in diese Suche einzubeziehen.
Wenn Einschränkungen der Körpergröße wirklich notwendig sind, dann sollte der eigenen Größenbereich möglichst noch eingeschlossen sein!
Auch beim Figur-Typus sollten Einschränkungen nur erfolgen, wenn ansonsten eine Partnerschaft nicht vorstellbar wäre.
2.9 Akzeptanz Haustiere ► Ausschlüsse sollten sich vorwiegend mit Allergien oder starken psychischen Aversionen/Abneigungen begründen!
Mit „Auf keinen Fall“ sollte hier nur geantwortet werden, wenn eine Allergie oder eine ausgesprochen starke Abneigung eine Partnerschaft als unmöglich erscheinen lassen.
► In der Mitgliederbetreuung haben wir wieder und wieder (!) beobachtet, dass eine Überarbeitung der Suchkriterien nach den hier dargestellten Maßstäben zum Erfolg bei der Partnersuche führen kann!