Drei Vorschlagstypen bei Gleichklang
Bei der Partnersuche zeigt sich, dass Mitglieder unterschiedliche Verlaufsformen erleben, je nachdem, wie viele und wie häufig Vorschläge eintreffen. Diese drei typischen Verlaufsformen lassen sich wie folgt beschreiben:
- Vorschlagsfülle: Viele Vorschläge auf einmal und immer wieder eine größere Anzahl neuer Vorschläge
- Vorschlags-Kontinuität: Ein moderater Beginn mit einer regelmäßigen, überschaubaren Anzahl neuer Vorschläge
- Vorschlagsknappheit: Wenige Vorschläge und lange Wartezeiten auf neue
Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie jede dieser Verlaufsformen optimal für Ihre Partnersuche nutzen können. Wenn Sie wenig Zeit haben, können Sie auch sogleich die äußerst knappe Zusammenfassung am Ende dieses Artikels lesen.
Vorschlagsfülle: Den Weg aus der Überforderung finden
Eine Coaching-Klientin berichtete, dass sie sich durch die Vielzahl an Vorschlägen überfordert fühlte. Beruflich war sie stark eingespannt und benötigte viel Energie für andere Aufgaben. Gleichzeitig wünschte sie sich eine Beziehung und wollte die Partnersuche nicht aufgeben, da sie befürchtete, langfristig ohne Partner zu bleiben.
Die Überforderung resultierte aus mehreren Faktoren, wobei die Vorschlagsfülle eine maßgebliche Rolle spielte. Die Klientin hatte dabei bereits eine wichtige Einsicht gewonnen:
Sie erkannte, dass die Fülle an Vorschlägen bei ihr eine Überforderung auslöste.
Dies ist besonders erwähnenswert, da viele Personen die große Anzahl an Vorschlägen begrüßen und sich sogar bei manchen Dating-Plattformen extra dafür bezahlen, mehr Profile angezeigt zu bekommen oder häufiger angezeigt zu werden.
Doch wie gehen wir als Menschen tatsächlich mit einer solchen Vielzahl an Informationen um?
Entscheidungsqualität und Informationsfülle
Eine zu hohe Anzahl an Vorschlägen kann dazu führen, dass wir Entscheidungen auf Basis vereinfachter Regeln treffen, da das Gehirn mit einer solchen Informationsfülle schnell überfordert ist. Studien zeigen, dass diese Entscheidungen oft nicht im Einklang mit den eigenen Beziehungs-Idealen stehen. Zudem nimmt die Zufriedenheit mit allen Vorschlägen bei wachsender Vorschlagsmenge ab, da ständig der Gedanke bleibt, ein „besserer“ Vorschlag könnte noch kommen. Viele Alternativen führt also nur theoretisch, nicht aber praktisch zu mehr Beziehungschancen.
Empfehlungen für den Umgang mit Vorschlagsfülle
- Neue Vorschläge aussetzen: Unterbrechen Sie die Flut und setzen Sie neue Vorschläge aus. Ein Vorschlag verliert nicht an Wert, nur weil er schon etwas länger besteht. Alte Vorschläge können verborgene Schätze sein, die zu großem Glück führen, wenn sie reaktiviert werden.
- Schrittweises Anschauen aller Vorschläge: Beginnen Sie also zunächst mit den bereits vorhandenen Vorschlägen und nehmen Sie sich Zeit, diese (nach Ihren eigenen Möglichkeiten) schrittweise durchzugehen. So entsteht Freiraum, um jeden Vorschlag für sich zu betrachten, ohne durch ständige Vergleiche abgelenkt zu werden.
- Erstnachrichten schreiben: Schreiben Sie Nachrichten an alle, bei denen Sie entweder eine mögliche Resonanz oder das entstehen einer solchen Resonanz nicht sicher ausschließen können. In diesem Stadium sollte die Schwelle niedrig sein, das wir uns zu oft täuschen. Es sollte nicht nur um durch Einzelmerkmale aktivierte Attraktivität gehen, sondern ob potenziell eine Verbindung entstehen könnte. Die Nachricht muss kein Roman sein, sollte jedoch auf das Profil eingehen und eine freundliche Einladung zum Austausch enthalten.
- Abwarten und ggf. nachfragen: Nachdem Sie einige Erstnachrichten geschrieben haben, warten Sie zunächst ab, bevor Sie weitere senden. Eine freundliche Nachfrage kann nach einigen Tagen sinnvoll sein, wenn noch keine Antwort kam. Kommt auch dann keine Antwort, können Sie mit weiteren Erstnachrichten fortsetzen.
- Baldige Verabredungen anstreben: Planen Sie ein persönliches Treffen bald, da es das Kennenlernen entscheidend voranbringen kann. Ein Video-Gespräch kann vorab die Sicherheit geben, dass die Begegnung auch in der realen Welt stimmig ist.
- Weitere Aktivitäten pausieren bis zur Entscheidung: Sobald eine Verabredung steht, sollten andere Dating-Aktivitäten pausiert werden, um Raum für die potenzielle Beziehung zu geben. Bitte planen Sie auch nicht Verabredungen mit mehreren Personen. Der dadurch entstehende Fokus ist schädlich für das Ausloten von Resonanz und Bindungsbereitschaft. Eine weitere Verabredungen mit einer anderen Person können Sie treffen, wenn sicher ist, dass der vorherige Kontakt nicht zu einer Beziehung führt.
- Neue Vorschläge aktivieren: Wenn alle Kontakte angeschaut, Erstnachrichten geschrieben wurden und kein Beziehungsbeginn entstand, können Sie nun wieder neue Vorschläge aktivieren.
Diese Vorgehensweise ermöglichte der Klientin, die subjektiv empfundene Überforderung zu reduzieren. Der vermeintliche „Berg“ wurde zu einem bewältigbaren Hügel, den sie mit passender Strategie angehen konnte.
Vorschlags-Kontinuität: Ein moderater Fluss an Vorschlägen
Eigentlich stellt dieser Verlauf den Idealfall dar: Die Anzahl der Vorschläge bleibt überschaubar, und neue Vorschläge treffen regelmäßig ein. Dadurch entsteht weder die Überforderung, die bei einer hohen Vorschlagsanzahl auftreten kann, noch das Gefühl der Leere, wie es bei einer geringen Vorschlagsanzahl vorkommen kann. Dennoch ist es wichtig, auch mit dieser Verlaufsform bewusst umzugehen, um erfolgreich zu einer Beziehung zu gelangen.
Empfehlungen für eine erfolgreiche Partnersuche bei Vorschlags-Kontinuität
- Vorschläge zeitnah anschauen: Schauen Sie sich die neuen Vorschläge möglichst bald an. Diese verlieren nicht an Wert, aber oft neigen wir leider dazu, zu ignorieren, was wir einmal beiseitegelegt haben.
- Bewusstes und vollständiges Betrachten jedes Vorschlags: Auch bei einer moderaten Anzahl an Vorschlägen kann es passieren, dass wir Entscheidungen auf Basis verkürzter Informationen treffen. Dies kann dazu führen, dass Vorschläge schnell beiseitegelegt werden. Versuchen Sie, jeden Vorschlag einzeln und ohne ständigen Vergleich zu betrachten.
- Vorschläge bei Bedarf pausieren: Wenn Sie wissen, dass Sie für eine Weile weniger Zeit haben, ist es sinnvoll, die Vorschläge vorübergehend auszusetzen. So vermeiden Sie, dass Vorschläge sich ansammeln und möglicherweise später nicht mehr ihre volle Aufmerksamkeit erhalten.
- Erstnachrichten schreiben: Auch bei einem moderaten Fluss an Vorschlägen ist das Schreiben von Erstnachrichten zentral für den Erfolg Ihrer Partnersuche. Studien zeigen, dass im Verlauf des Kennenlernens oft neue, positive Eindrücke entstehen. Selbst wenn der erste Eindruck eines Profils nicht ganz Ihren Idealvorstellungen entspricht, sollten Sie die Schwelle für eine Erstnachricht also auch hier niedrig halten.
- Zeitnah verabreden: Frühzeitige Verabredungen, gerne auch nach einem Video-Gespräch, helfen Ihnen, die Verbindung schneller und besser einschätzen zu können.
- Dem Kennenlernen eine echte Chance geben: Setzen Sie zunächst alle weiteren Dating-Aktivitäten aus, wenn Sie sich ernsthaft auf eine Person einlassen möchten. So vermeiden Sie Parallelkontakte, die oft zu Verwirrung und Oberflächlichkeit führen, und können stattdessen Schritt für Schritt vorgehen.
Sollte keine Beziehung entstehen, können Sie den Zyklus aus neuen Vorschlägen und Erstnachrichten von Neuem beginnen und sich weiterhin in Ruhe auf die Partnersuche konzentrieren.
Vorschlagsknappheit: Strategien bei wenigen Vorschlägen und längeren Wartezeiten
Eine Klientin berichtete von Leeregefühlen bei jedem Einloggen auf Gleichklang, da Vorschläge nur alle paar Wochen eintrafen. Vorher hatte sie Plattformen mit vielen Vorschlägen ausprobiert, wo sie jedoch mit ihren Besonderheiten unterging und keine Beziehung entstand. Bei Gleichklang erlebte sie nun aber Leere.
Empfehlungen für den Umgang mit Vorschlagsknappheit
- Suchkriterien prüfen und ggf. anpassen:
Für meine Klientin war es entscheidend, einige ihrer Suchkriterien flexibel zu gestalten, wo keine unüberwindbaren Gegensätze bestanden. Zentrale Werte wie Vegetarismus, Spiritualität und Asexualität blieben unverändert, da sie diese als essenziell empfand. Gleichzeitig wurde klar, dass sie Kriterien wie Wohnort oder Körpergröße weniger streng handhaben konnte. Dadurch konnte sie die Vorschlagsanzahl etwas erhöhen und Wartezeiten etwas verkürzen, ohne von ihren Grundwerten abzuweichen. - Partnerfindung als seltenes Ereignis begreifen:
Bei einer geringeren Vorschlagsanzahl hilft es besonders, die Partnerfindung als ein seltenes, aber bedeutsames Ereignis zu begreifen (was übrigens auch für die anderen Verlaufsformen gilt). Es braucht oft nur eine passende Begegnung, um eine langfristige Verbindung entstehen zu lassen. Die Zeit ohne Vorschläge bedeutet daher nicht, dass diese Begegnung nicht eintreten wird. Vielmehr bleibt die Offenheit für eine potenzielle Beziehung bestehen, sobald die richtige Person vorbeikommt. - Gleichklang als „stille Option“ im Hintergrund sehen:
In Zeiten, in denen keine neuen Vorschläge eintreffen, kann es hilfreich sein, Gleichklang als „stille Option“ im Hintergrund wahrzunehmen. Die Plattform prüft kontinuierlich und meldet sich, wenn eine neue Begegnungsmöglichkeit entsteht. So müssen Sie sich nicht ständig einloggen, sondern können die Plattform arbeiten lassen, während Sie Ihren Alltag sinnerfüllt gestalten. Diese „stille Option“ bedeutet, dass Gleichklang im Hintergrund fortwährend die Möglichkeiten abgleicht und Ihnen eine passende Begegnung anbietet, wenn sich eine ergibt. Gerade wenn Sie Leere erleben, können Sie sich darauf ausrichten, Ihren Alltag zu füllen. - Jeden Vorschlag ernst nehmen und aktiv nutzen:
Bei seltenen Vorschlägen ist es umso wichtiger, jeden neuen Vorschlag wirklich ernst zunehmen und den Kontakt aufzunehmen. Die Klientin erkannte, dass jeder Vorschlag potenziell wertvoll sein könnte und nahm sich daher fest vor, keinen ungenutzt zu lassen und sich in die Begegnung authentisch einzubringen, um zu sehen, ob sich eine tragfähige Verbindung entwickeln könnte. Sie sah aber auch, dass ihr Alltag aktuell ganz unabhängig von Single-Dasein und Partnersuche nicht ausreichend erfüllt war und dass sie genau deshalb Leere erlebte, wenn Sie sich bei Gleichklang einloggte. Über die Community-Kontaktlisten konnten Sie wertvolle Begegnungen aufbauen, die es ihr erleichterten, ohne negative Gefühle bei der Partnersuche dranzubleiben.
Ursachen für Unterschiede in der Vorschlagsanzahl
Die Anzahl der Vorschläge hängt von der Verteilung der Merkmale und individuellen Suchkriterien unserer Mitglieder ab. Auch wenn wir versuchen, die Vorschlagsanzahl in einem moderaten Rahmen (Verlaufstyp 2) zu halten, können wir sie nicht stark begrenzen. Ein drastisches Begrenzen vieler Vorschläge würde nämlich wiederum dazu führen, dass Mitglieder mit weniger Vorschlägen ebenfalls weniger Vorschläge erhalten.
Ebenso wenig können wir Vorschläge einfach „schaffen“, wenn keine Passungen vorhanden sind. Die Suchpräferenzen unserer Mitglieder werden ernst genommen und unsere Vermittlung ist darauf ausgerichtet, echte Kompatibilität zu ermöglichen.
Unser Support-Team steht übrigens jederzeit bereit, um Sie bei der Prüfung und Anpassung Ihrer Einstellungen zu unterstützen. Entscheidend ist jedoch nicht die reine Anzahl der Vorschläge, sondern eine nachhaltige und erfüllende Partnerfindung – und die Wahrscheinlichkeit für diese Partnerfindung ist tatsächlich im Wesentlichen unabhängig von der Vorschlagsanzahl.
Unsere Auswertungen zeigen, dass mit allen drei Verlaufsformen die Partnersuche gelingen kann. Ihre Chancen verbessern sich, wenn Sie Ihre spezifische Verlaufsform erkennen und den hier vorgestellten Empfehlungen folgen.
Zusammenfassung
Dieser Artikel beschreibt drei Typen von Vorschlags-Verläufen bei der Partnersuche bei Gleichklang:
- Vorschlagsfülle, Vorschlags-Kontinuität und Vorschlagsknappheit.
Die Anzahl der Vorschläge ergibt sich dabei aus den Suchkriterien und der Mitgliederstruktur.
Es gelten die folgenden Empfehlungen:
- Bei einer hohen Vorschlagsanzahl hilft es, neue Vorschläge auszusetzen und schrittweise vorzugehen, um die Qualität der Entscheidungen zu sichern und jeden Vorschlags ernstzunehmen.
- Vorschlags-Kontinuität bietet eine moderate Anzahl an Vorschlägen, die regelmäßige Aufmerksamkeit erfordert, um keine potenzielle Verbindung zu übersehen und sich auf den Prozess des Kennenlernen wirklich einzulassen.
- Bei einer geringen Vorschlagsanzahl hilft die Flexibilität in solchen Suchkriterien, die eher oberflächlich sind, sowie die langfristige Betrachtung der Partnerfindung, ergänzt durch die Erkenntnis, dass Gleichklang eine „stille Option“ im Hintergrund ist. Partnerfindung muss nur einmal eintreten, der Erfolg tritt ein, wenn eine passende Person eines Tages kennengelernt wird.
Unabhängig vom Vorschlagstyp lässt sich jede Verlaufsform erfolgreich für die Partnersuche nutzen, wenn die jeweiligen Schritte konsequent beachtet werden.
- Was sind Ihre eigenen Erfahrungen und Überlegungen? Bitte teilen Sie sie mit den Leser:innen, indem Sie sie unten in die Kommentare schreiben – vielen Dank!
Bei Gleichklang begleiten wir Sie gerne bei Ihrer Beziehungssuche:
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Bei der Klientin mit den vielen Vorschlägen, frage ich mich aber wie sie in Zukunft eine Beziehung führen will, wenn sie jetzt bereits nicht genug Zeit fürs Dating hat?
Ich hatte vor einem Jahr eine Frau über Gleichklang gedatet, welche auch fast keine Freizeit hatte wegen Arbeit und vielfältiger Hobbies. Es war eine Odyssee mit ihr einen Termin für ein Treffen zu finden. Ich hatte ihren Zeitmangel hinsichtlich einer zukünftigen Beziehung zwischen uns auch angesprochen. Es hat sich aber leider nicht gebessert und nach ca. einem 3/4 Jahr habe ich den Kontakt dann beendet.
“Eine freundliche Nachfrage kann nach einigen Tagen sinnvoll sein, wenn noch keine Antwort kam.”
Gibt es hierzu Daten wie Erfolgreich so eine Nachfrage ist? Bei mir hat es bisher noch nie zu einer positiven Rückmeldung geführt. Es habe eher das Gefühl, dass hier der Grundsatz gilt “Keine Antwort ist auch eine Antwort” spricht Keine Antwort = Absage.
Sag mal kommt es mir nur so vor oder hast du praktisch nur weibliche Coaching Klienten?
Wenn es zu einer echten Beziehung kommt, finden die Betreffenden meistens sehr wohl Möglichkeiten, eine Beziehung zu leben. Es gibt sehr viele Menschen, die sehr viel zu tun haben und dennoch in glücklichen Beziehungen sind. So kann z. B. begrenzte, aber werthaltige Zeit zusammen manchmal mehr sein, als wenn Paare den ganzen Tag miteinander verbringen und sich womöglich langweilen. Es kommt also auf den Einzelfall an und wie die Betreffenden dann ihre Beziehung gestalten. Es wäre aber zu weitgehend zu sagen, dass Personen mit vollem Terminkalender nicht dazu in der Lage sind, eine Beziehung zu führen. Dies gesagt, stellt sich in einem Fall, in dem jemand partout ein Treffen nicht terminieren kann, die Frage, ob es wirklich an den Terminen liegt. Jedenfalls im Rahmen meiner begrenzten Coaching-Fälle stellen wir immer wieder fest, dass es gar nicht an den Terminen liegt, sondern an Angst vor dem Treffen, Angst vor Ablehnung, Angst, ablehnen zu müssen, Angst vor Enttäuschung oder auch vorherigen negativen Erfahrungen, die Vermeidungsimpulse aktivieren, wenn sich die Möglichkeit für ein Treffen nähert. Die Terminierung ist dafür nur die (vor sich selbst und anderen) vorgeschobene Erklärung. Das Muster lässt sich durchbrechen, wenn die Person es erkennt und es ändern möchte.
Wie umgehen damit von der anderen Seite? Dein Einfluss ist nur begrenzt, aber Du kannst freundlich ein Treffen vorschlagen, die Schwelle niedrig legen und es ggf. sogar ansprechen, ob Ängste, innere Hemmungen, Befürchtungen, negative Erfahrungen der Grund ist, warum ein Treffen aufgeschoben wird.
Hatte nie ein einziges Treffen zwischen Euch stattgefunden? Vielleicht kannst Du noch einmal schreiben, dass Du sehr interessiert wärest, sich doch einmal spontan zu treffen und dass dies Treffen ja einfach nur locker dazu dient, dass Ihr einmal feststellen könnte, wie ihr miteinander tickt.
Mit den Nachfragen führen die meisten sicherlich zu keiner Antwort, aber im Einzelfall schon und auch Paare kreuzen immer wieder an (” es kam nur zu einer Beziehung, weil er/sie noch einmal nachfragte). Meistens ist es also so, dass keine Antwort auch eine Antwort ist, aber es schadet nichts, noch einmal der anderen Möglichkeit eine Chance zu geben und kann im Einzelfall dann sogar durchgreifend wirksam sein.
“Hatte nie ein einziges Treffen zwischen Euch stattgefunden?”
Ein Treffen gab es, aber hierfür waren dann 4 Monate Vorlaufzeit nötig. Das Treffen auf einer Großveranstaltung einer ihrer Hobbies stattgefunden. Sie war dort im Organisationsteam und hatte unser Date zwischen zwei Arbeitseinheiten von Ihr gepackt.
Bei Ihr glaube ich nicht, dass es an anderen Gründe als Zeitmangel liegt. Das ging aus den Gesprächen mit ihr und unserem Treffen hervor. Sie kann irgendwie keine Ruhe halten und braucht ständig Ablenkung/Beschäftigung. Deshalb war sie auch über Monate hinweg verplant.
Bei der Frau, welche ich danach außerhalb von Gleichklang gedatet habe, war es aber genauso wie du es beschreibst. Hier waren es vorallem Bindungsängste und allgemein starke Ängste. Es kam niemals zu einem Treffen.
Ja, wenn es niemals zu einem Treffen kommt, liegen meistens andere Gründe vor. In dem anderen Fall ist es wohl so, dass jedenfalls eine „traditionelle“ Partnerschaft mit einem nicht unerheblichem Ausmaß gemeinsamer Zeit offenbar nicht im Lebenskonzept der betreffenden Frau liegt, jedenfalls gegenwärtig nicht. Eine Beziehung kann für sie nicht eine Priorität, sodass sie Freiplätze in ihrem Terminkalender schaffen würde. Wäre Sie an mich herangetreten, hätte ich ihr geraten zu einer Reflexion ihrer Prioritäten und solange die Partnersuche auszusetzen.
Bei mir liegt der Grund für die wenigen Vorschläge in dem Punkt: Handelt es sich um eine schwere psychische Erkrankung, die den Alltag stark prägt?
Niemand, nicht einmal meine Therapeutin, kann mir die Frage ob ich den Haken dort lassen soll mit einem klaren ja oder nein beantworten.
Die Frage ist auch nicht einfach zu beantworten, trotzdem versuche ich es:
Wenn es eine Erkrankung ist, die sich klar und stark auf eine Beziehung auswirken wird, ist es meistens sinnvoll, den Haken zu setzen, auch wenn nun eine starke Reduktion an Vorschlägen erfolgen und vermutlich der Vorschlags-Typ 3 in diesem Artikel entsprechend eintreten wird. Ist dies so, würden gleichzeitig die anderen Empfehlungen gelten, nämlich bei allen nicht wirklich entscheidenden Merkmalen, wie Körpergröße, regionale Begrenzung, auch allen anderen Kriterien, die Dir inhaltlich als nicht zentral wichtig erscheinen, weitgehend unbeschränkt zu suchen. So ist dann die Chance vorhanden, dass eines Tages die passende Person kennengelernt wird und eine Beziehung entsteht.
Aber auch diese Empfehlung gilt nur mit folgender Einschränkung:
Wenn Du selbstbewusst mit Deiner Problematik umgehen und auch Ablehnung konstruktiv verarbeiten kannst, ohne in Selbstzweifel etc. zu geraten, kann es auch sinnvoll sein, den Haken nciht zu setzen und dann einfach zu schauen, wie sich die Erkrankung auf Euer Kennenlernen und weiteres auswirkt. Ich kannte eine Frau, die einen Rollstuhl verwendet, und die dies nicht im Profil angeben wollte, die sehr selbstsichere mit Vorbehalten umnging und einen Partner hier gefunden hat, der keine Akzeptanz für eine Partnerin im Rollstuhl angegeben hatte.
Für die meisten ist es der Haken dennoch sinnvoll, weil Ablehnungen ansonsten oft zu Resignation und dem Ende der Partnersuche führen.
Danke für die ausführliche Antwort. Ich muss da wohl doch noch mal in mich gehen. Tendiere aber doch mehr dazu den Haken mal zu entfernen, und vielleicht etwas im Profil dazu zu schreiben.
Das kann durchaus der richtige Weg sein.
Ein Vorschlag alle paar Wochen wäre ja noch schön.
Bei mir kommt alle 3 bis 4 Monate ein einziger.
Das ist wirklich mehr als frustrierend und tut weh.
Es gibt keine anpassbaren Kriterien mehr, um meine Vorschläge zu erhöhen. Größe ist mir absolut egal. Wohnort? Ich ziehe nicht um. Das ist mit meinem Leben nicht vereinbar, aber obwohl ich wirklich einen weiten Radius eingegeben habe, scheint es niemanden zu geben, der sich für jemanden wie mich interessieren würde.
Und viele meiner Vorschläge haben ja nicht mal mein Profil besucht.
Andere, bei denen ein Erstkontakt zustande kam, fielen gleich mit der Tür ins Haus. Da kann natürlich Gleichklang nichts dafür, aber dennoch hat es mich, als unsichere und unerfahrene Person, erst einmal verstört und mich ein wenig negativ geprägt. Einmal war es sogar geschmacklos; gewisse Präferenzen in einer Erstnachricht anzusprechen, die wirklich erst nach einem Kennenlernen thematisiert werden sollten, ist hoffentlich nicht zu viel verlangt.
Alles in allem bin ich sehr entmutigt und bezweifle, jemals jemanden zu finden, der zu mir passt. Ob hier oder anderswo.
Gerne schaue ich mir Dein Profil an, wenn Du mir Dein Pseudonym schreibst: gebauer@gleichklang.de Ich würde Dir die Antwort dann hier öffentlich geben, weil es ja für alle interessant sein kann. Natürlich gebe ich die Antwort so, dass Du komplett anonym bleibst.
Wenn Du nur alle 3-4 Monate einen Vorschlag erhältst, muss es dafür einen Grund geben, entweder einen inhaltlichen wichtigen Grund (Kombination bestimmter Merkmale), der nicht geändert werden kann, oder aber es sind doch Änderungsmöglichkeiten erkennbar. Ohne mir Deinen Account anzuschauen, kann ich aber keine zielführende Antwort geben.
Wichtig ist, dass Du Deine Unsicherheit nicht generalisierst in dem Sinne, dass es ohnehin nicht klappt. Denn dann wirst Du auch kein entsprechend aktives Verhalten zur Kontaktaufnahme zeigen. Die Aussage “ob hier oder anderswo” legt für mich nahe, dass es andere Faktoren gibt, die Dir die Partnerfindung womöglich erschweren – und dass es wichtig ist, dass Du an einem aktiven und selbstbewussten Verhalten zur Kontaktaufnahme arbeitest.
Wir sollten uns auch noch einmal anschauen, inwiefern andere mit der Tür ins Haus fielen. Ist dies so generalisierbar? Waren es sehr ähnliche Zuschriften? Womit fielen sie ins Haus? Grundsätzlich ist es ja positiv, dass jemand Dich angeschrieben hat, wobei es natürlich auf die Zuschrift ankommt und auf diese sodann richtig innerlich und äußerlich zu reagieren.
Auch hier ist wichtig, dass wir uns nicht prägen lassen. Denn wenn Dich solche Erfahrungen prägen, dann wirken sie sich ggf. nicht gut auf die weiteren Kontakte aus. Auch könnte es sein, dass eigene Hemmungen dazu führen, dass eine positive Zuschrift als “ins Haus fallen” erlebt wird, was aber sicherlich nicht für die Präferenzen gilt, die jemand Dir schrieb. Auch hier weiß ich zwar jetzt nicht, was es für Präferenzen waren, aber grundsätzlich gilt, dass wir z. B. “sexuelle Präferenzen” nicht bereits in der Erstnachricht erwähnen sollten, außer es wird aus dem Profil der angeschriebenen Person klar, dass dies auch für diese ein wichtiges Thema ist.
Wenn aber jemand z. B. rasch den Kontakt aufnehmen möchte, dann ist die kein mit der Tür ins Haus fallen, sondern eine recht häufige und auch durchaus Erfolg versprechende Dating-Strategie. Ist Dir der Übergang zu schnell, könntest Du freundlich und interessiert antworten und einfach sagen, dass Du gerne noch vor dem ersten Telefonat/Treffen ein wenig auf der Online-Ebene bleiben möchtest. Meine Sorge ist, dass das “ins Haus fallen” womöglich von Dir deshalb so erlebt wird, weil Du schilderst, eher unsicher zu sein. Wenn dies so ist, wäre die für Dich beste Strategie, Selbstsicherheit einzuüben, indem Du das Gegenteil dessen tust, was Dir Deine Unsicherheit sagt.
Im Grunde wäre es wahrscheinlich hilfreich, wenn Du Dir (außer der Zuschrift mit den Präferenzen) inhaltlich noch einmal die jeweiligen Zuschriften anschauen würdest, um sie noch einmal zu bewerten und womöglich (ich weiß es nicht) andere Schlüsse zu ziehen.
Das ist interessant, da bin ich auf die Überprüfung, also was sich daraus erkennen lässt, gespannt.
Mittlerweile habe ich ein ähnliches “Problem”.
Am Anfang meiner Suche war der Vorschlagszeitraum Typ 2 mit Tendenz Typ 3. Mittlerweile bin ich auch bei Wartezeiten von mehreren Monaten zwischen den Partnervorschlägen angelangt, was daran liegen mag, dass eben niemand/kaum jemand auf meine Suchmerkmale passendes angemeldet ist. (Was mich eigentlich ein wenig verwundert, da ich relativ offen bin und sich das in meinen Kriterien wiederspiegeln sollte) An sich ist das Warten auch nicht schlimm, läuft es im Hintergrund als “stille Option”. Was schade ist, wo aber niemand Einfluss darauf nehmen kann, dass von diesen spärlichen Vorschlägen, auf die man so eine lange Wartezeit voller Hoffnung in Kauf nimmt, dann keinerlei Reaktion ersichtlich ist. Das eigene Profil wird nicht angeschaut, die Erstnachricht nicht gelesen, nichts. Dafür mag es gute Gründe geben, wenn diese Person einfach schon fündig geworden ist oder vergessen hat, die Vorschläge (wieder) zu pausieren. Doch die Frustration, dass trotz seltenem Vorschlag nicht einmal die unterste Schwelle des Kennenlernens erreicht wird, bleibt. Wenn das ein-, zweimal passiert, ist das noch im Rahmen, hinnehmbar, jedoch bei mir sind gefühlt mind. die letzten 5 Vorschläge so reaktionslos. Ich weiß, die Partnersuche ist ein einmaliges Ereignis, welches nur einmal eintreten muss, dennoch reduziert es die Aussicht und Hoffnung, dass sich in Zukunft etwas ändert. Wenn etwas in 8 Jahren, trotz Bemühungen, nicht auch nur annähernd eintrifft, warum sollte es morgen anders sein? Ja, Aufgeben ist keine Option, es kann dennoch morgen schon alles anders sein. Mittlerweile ist es mir aber auch einfach gleichgültig. Ob das so förderlich für eine Beziehungsfindung ist, bezweifle ich.
Ich konnte in Deine Account-Statisken und Suchkriterien schauen, da Du (intern, nicht öffentlich angezeigt, hier bist Du anonym) die E-Mail angegeben hast, mit der Du auch bei uns registriert bist. Zunächst einmal finde ich dennoch positiv, dass Du jeden Monat mehrere Zuschriften von Personen im Posteingang (als Antwort) erhältst. Darunter sind auch einige von Partnervorschlägen.
Bei den Partnervorschlägen ist es tatsächlich so, dass Du z. B. dieses Jahr 9 Vorschläge erhalten hast, was gemittelt bedeutet, ungefähr einen Vorschlag in 5 Wochen. Die Zeiten sind aber schwankend. Drei der Vorschläge (die bereits etwas älter sind), sind nicht mehr erreichbar, weil die Person nicht mehr dabei ist, die Kategorie abgewählt etc. Du kannst sie aber noch sehen, wenn Du den Haken “nicht verfügbare” ausblendest. Du befindest Dich insofern ziemlich genau in dem Vorschlagstyp 3. Anders ist es bei den Freundschaftsvorschlägen, wo Du viele erhältst.
Die Frequenz ergibt sich zu einem Teil aus zwei Aspekten in Kombination; nämlich dem Erfordernis, dass Partnersuchende von vornherein offen gegenüber Absolute Beginner sind und sowie gegenüber einer “prekären finanziellen Situation”. Letzteres Kriterium hatten wir auf vielfachen Wunsch von männlichen Betreffenden (wegen häufig erlebter Ablehnung), aber auch mit Bedenken eingeführt, weil es sehr stark durchschlägt, ohne dass dies wirklich inhaltlich etwas über die Passung aussagt. Dies gilt im Grunde ähnlich für das andere Kriterium, wobei die Kombination noch einmal verstärkt wirksam wird.
Sinnvoll ist die Einstellung für diejenigen, die sagen, dass sie schlichtweg erlittene Ablehnung aufgrund dieser Situation so weit wie möglich in jedem Fall vermeiden wollen und dafür die Vorschlagsabnahme in Kauf nehmen. Bezüglich des ökonomischen Kriteriums überlegen wir sogar, es wieder abzuschaffen, weil wir fürchten, dass die positive Auswirkung der Verminderung von Ablehnung für viele mehr als aufgewogen wird durch die dann wirklich stark reduzierte Vorschlagsanzahl, obgleich vielleicht aus dem einen oder anderem Vorschlag doch etwas geworden wäre. Andererseits bekommen wir auch rückgemeldet, dass Betreffende manchmal viele Jahre bei anderen, wo es das Kriterium nicht gibt, mit vielen Profilen erfolglos waren und daher das Kriterium beibehalten wollen.
Ich habe mir auch noch Deine Kontakt-Statistiken angeschaut. Du schreibst enorm viele Erstnachrichten, was positiv ist. Die Antwortrate ist aber mit knapp 30 % unterdurchschnittlich. Das mag an verschiedenen Gründen liegen. Wenn Du das möchtest, kann ich mir Deine Erstnachrichten einmal anschauen und würde Dir dann aber privat über den Teilnehmerbereich antworten.
Übrigens sehe ich nicht, dass Du 8 Jahre bei uns bist, sondern drei. Oder hattest Du vorher einen anderen Account?
Vielen Dank lieber Herr Gebauer für die Mühe, die Sie sich gemacht haben, um mir zu antworten.
Ja, im Nachhinein habe ich auch noch mal geschaut, in wie weit mein Gefühl mit der Realität stimmig ist und habe Differenzen festgestellt.
Dass ich jeden Monat sogar von Partnervorschlägen eine Nachricht bekomme, überrascht mich. Ich kann mich den letzten Monat nicht an eine davon erinnern. Das könnte aber daran liegen, dass sich lediglich “nur” eine Freundschaft entwickelt hat, was ja auch etwas schönes ist.
Stimmt. Ich könnte den Haken über die prekäre Situation entfernen und in meinem freien Text etwas diesbezüglich schreiben. Offene Ablehnung habe ich deswegen noch nicht erfahren und auch keine Angst davor. Ehrlichgesagt ist es mir lieber, wenn mir das jemand offen sagt, dann kann ich meine Zeit und Nerven jenen zuwenden, die mir auch wirklich offen gegenüber sind. Aber ja, es bleibt ein Dilemma. Doch die Geschichte von der Frau mit Rollstuhl, die diesen nicht angeben wollte, macht Mut und Hoffnung, dass jede Sucheinstellung nicht voll durchdacht ist, bzw. Liebe stärker als irgendwelche wünschenswerten Kriterienvorstellungen.
Klar, Sie können gerne meine Erstnachrichten durchschauen, manchmal ist wahrscheinlich auch der folgende Verlauf interessant. Ich gebe zu, manchmal oder immer öfter sind sie nicht sehr kreativ, was aber auch daran liegt, dass ich den freien Text vermisse oder keine/kaum Inspiration darin finde. Dennoch gebe ich allen eine Chance, so wie ich es von den anderen mir gegenüber wünsche.
Nein, Sie haben ganz recht. Bei Gleichklang bin ich erst seit drei Jahren, wobei ich schon seit etwa fünf Jahren den Blog lese und davor auf anderen Plattformen meine Suche aktiv begann. An eine Zuschrift aus dieser Zeit vor Gleichklang erinnere ich mich noch gut. Sie schrieb, meine Nachricht wäre die Netteste, welche sie je auf jener Plattform erhalten hätte, aber an mir Interesse für ein Kennenlernen hätte sie dennoch nicht.
Das beschreibt ganz gut, mal mehr, mal weniger, meinen Suchverlauf über die gesamte Zeit.
Was anderes, was mir auffällt, ist, wenn ich so darüber sinniere: Seit ich nun erreichbarer bin, dass mein (bewusster/absichtlicher) Mangel an digitaler/multimedialer Erreichbarkeit viele potenzielle Kontaktmöglichkeiten verpuffen ließ.