Die Essenz der Partnerfindung
In diesem Artikel gehe ich auf einige Rückmeldungen von Mitgliedern ein. Aus diesen möchte ich herausarbeiten, was alle unbedingt über die Partnerfindung wissen sollten, damit ihnen die Partnerfindung gelingt.
Regelmäßige Leser:innen meiner Artikel werden nichts Neues erfahren. Die entscheidenden Aspekte in diesem Artikel habe ich bereits wiederholt dargelegt.
Aber zum einen muss ich mich immer wiederholen für die neuen Mitglieder und Interessent:innen. Zum anderen ist die Einbettung in diesem Artikel eine andere, sodass die zentralen Botschaften womöglich anschaulicher werden.
Erfahrungen von Mitgliedern
Diese Nachricht schrieb uns Ende März 2024 ein Gleichklang-Mitglied:
- “Hallo Gleichklang Team, es ist sehr enttäuschend dass keine Vorschläge gibt! Ich bin alle Parameter durchgegangen, alle im Rahmen des gefühlt Möglichen geändert um nicht “wählerisch zu sein und es kommt nichts. Ich sehe keinen Sinn und Kosten zu stecken in Beziehungen die außerhalb von Bayern liegen! Aber die Anzahl der Vorschläge ist miserabel! Ist das alles?”
Und jene Nachricht erhielten wir nun von dem gleichen Mitglied gut 2 Monate später:
- “Hallo Gleichklang Team, Ich habe hier eine Frau kennen gelernt und bin an Verlängerung der Teilnahme nicht mehr interessiert. Wie kann ich die Mitgliedschaft beenden? Mit freundlichen Grüßen”
Das ist kein Einzelfall, sondern ein Muster, was für uns seit Jahren zur Routine gehört:
- Partnerfindung läuft in unvorhersehbaren Schleifen. In diesem Fall lief die Partnersuche des Mitgliedes seit Ende 2020 bei uns und stand kurz vor dem enttäuschten (selbstgewählten) Ende – nur um im letzten Moment mit dem erreichten Ziel zu enden.
Eine anders gelagerte Erfahrung
Die Verläufe können auch ganz anders sein.
Dies Mitglied startete erst im April 2024 seine Partnersuche bei uns und konnte uns bereits jetzt das Folgende schreiben:
- “Hallo Liebes Gleichklang Team, ich habe über Gleichklang eine Beziehung gefunden und möchte momentan keine neuen Vorschläge erhalten oder Vorgeschlagen werden. Da ich mich auf die Beziehung konzentrieren möchte. Kann man das irgendwo einstellen? Ich danke euch für die tolle Arbeit!”
Widerstrebend Chance ergriffen
Dem steht wiederum diese Erstzuschrift aus dem April 2023 gegenüber:
- “Hallo zusammen, ich habe noch mal meinen Vertrag verlängert, weil ich es nicht aufgeben will. Aber ich bin etwas enttäuscht über das Angebot. Freundschaft will ich nur in meiner Nähe haben, alles andere ist mir zu aufwändig. Romantische Beziehungen wäre natürlich auch schön in der Nähe … Es gibt sehr wenig Angebote.”
Glücklicherweise blieb es dabei nicht, sondern ein Jahr später erreichte uns diese Zweitzuschrift:
- ” Liebes Gleichklang Team, ist es möglich, jetzt doch noch aus der Verlängerung auszusteigen und meine Gleichklang Mitgliedschaft zu kündigen? Ich habe über Ihre Plattform einen Partner gefunden, mit dem ich glaube, dass es sehr gut passt und möchte nicht mehr weitersuchen. Viele Grüße”
Das war Glück, kurze Zeit später wäre die Kündigung eingetreten – und ein womöglich eingetretener Erfolg danach wäre dem Mitglied für immer verborgen geblieben.
Mit Unterbrechungen zum Ziel
Dies Mitglied war bei uns von 2017 bis 2019 und kündigte sodann ihre Teilnahme, die sie jedoch 2023 erneut startete und uns nun schrieb:
- “Hallo liebes Gleichklangteam, hiermit möchte ich meinen Vertrag mit Ihnen zum nächstmöglichen Termin kündigen. Ich habe hier einen Partner gefunden und nach manchen Krisen und auf und ab haben wir uns zusammengerauft und möchten unsere Zukunft gemeinsam verbringen. Wir sind beide nicht mehr ganz jung und anfangs war es trotz sehr vieler Gemeinsamkeiten recht schwierig und nicht klar, ob es klappt. Ich würde Gleichklang aber jederzeit weiterempfehlen. Liebe Grüße”
Auch das ist typisch. Viele Mitglieder unternehmen mehrere getrennte Anläufe, bevor ihre Partnerfindung gelingt.
Über Benutzerfreundlicheit
Dieses Mitglied klagte – wie sicherlich nicht wenige und auch nicht ganz ohne Grund – über unsere Benutzerfreundlichkeit:
- „Hallo, bitte verstehen sie, mein Gehirn ist überfordert. Ellenlange Texte lesen, Inhalt behalten, dann herumsuchen, für welche Stelle es passt… und dann noch wissen, was ich gelesen habe. Das machen nicht mal die Jüngeren. Und was soll ich “Alte” dazu sagen? Gestern habe ich mit Kerstin gesprochen, eine wirklich sehr nette Mitarbeiterin bei euch. Sie hat mir rührend und mit Erfolg geholfen. Hat nachher alles geklappt.“
Ergänzen möchte ich, dass ein Teil unserer Nutzerfreundlichkeit auch in unserem schriftlichen und telefonischem Support besteht.
Zudem ist das mit der Nutzerfreundlichkeit ein zweischneidiges Schwert, was wir bei den Dating-Apps sehen:
- Denn eine hohe Nutzerfreundlichkeit kann schnell eine Klick-Dich-Durch und Konsum-Haltung anregen. Der Partnerfindung schadet dies.
Glücklicherweise waren in diesem Fall die Schwierigkeiten kein Hindernis und wir erhielten folgende Nachricht:
- „Hallo, der allererste war es! Nur hat sich alles etwas hingezogen. Das Feuer brennt jetzt! Nun suche ich, wie ich die Suche erst mal stoppen kann. Ich möchte nicht zu jemand werden, der nicht antwortet.“
Frust aus Bewertungs-Portalen
Dann wiederum stoße ich u. a. auf folgende Nachricht in einem Bewertungs-Portal:
- „Die Plattform ist leer.. da hilft kein schön reden! Kaum findet der Algorithmus mal nach Monaten des Wartens (denn man kann nicht aktiv suchen) eine interessante Persönlichkeit ist es wenn überhaupt eine 50:50 Chance ob man eine Antwort erhält. Für den Preis was man zahlt, war es echt eine enttäuschende Erfahrung. Es zeigt wieso oft das ein gutes Konzept alleine nicht reicht wenn es keiner verwendet. Spart euch Hoffnung, Müh und Zeit!“
Was schließen wir aus alledem?
Ich komme auf den Titel meines Artikels zurück:
- Bei der Partnerfindung ist das Vorhersehbare das Unvorhersehbare.
Nur leider wird dieser Charakter der Partnerfindung oft missverstanden. Nehmen wir die letzte negative Bewertung:
- Natürlich ist unsere Plattform nicht leer. Aber natürlich ist sie auch nicht einmal annähernd mit so vielen Profilen gefüllt wie die Dating-Apps.
Jedoch ist das für die Partnerfindung in Wirklichkeit komplett irrelevant – ebenso wie die (übrigens für Dating-Portale sehr hohe) kritisierte 50 % Antwortquote, die bei uns tatsächlich über alle gemittelt bei 68 % liegt:
- Die Partnersuche des Betreffenden ist weder an unserer leeren Plattform noch an der Antwortquote von „nur“ 50 % gescheitert. Gescheitert ist seine Partnersuche vielmehr an seinem falschen Konzept, was Partnerfindung tatsächlich ist und wie sie sich ereignet.
Viele glauben mehr oder weniger implizit oder explizit, dass Partnerfindung quasi ein linearer, kontinuierlicher, inkrementeller Prozess sei, wo über ständige (möglichst viele) Vorschläge und permanente Kommunikation das Ziel erreicht wird. Ihren Erfolg machen sie daher an dem fest, was gerade geschieht.
Das stimmt aber nicht:
- Auch bei den Dating-Apps ist es nicht so, sondern hier wird nur das eigentliche Ziel durch andere Ziele, nämlich Dating- und Unterhaltungsziele ersetzt. Irrtümlich glauben die Betreffenden dann, ihre neuen Ziele führten auch zu ihrem eigentlichen Ziel, was meistens nicht der Fall ist – aber natürlich gibt es Ausnahmen, die jedoch alles andere als die Regel sind.
In Wirklichkeit ist Partnerfindung ein in gewisser Weise plötzliches und seltenes Ereignis:
- Eines Tages tritt die Person in Ihr Leben, mit der Sie eine Beziehung beginnen. Sind Sie bei einer Dating-Plattform, kann dies genau dort geschehen.
Unterhaltung versus Partnerfindung
Bei Gleichklang haben wir unsere Optimierung alleine auf die Partnerfindung als plötzliches und seltenes Ereignis ausgelegt:
- Das heißt, wir haben unsere Plattform und unsere Struktur, unseren Algorithmus, unsere Beratung, aber auch unsere Werbemaßnahmen so ausgerichtet, dass die Wahrscheinlichkeit maximiert wird, dass dieses Ereignis der Partnerfindung tatsächlich eintreten wird. Der Eintritt hängt aber weder mit der Anzahl der Vorschläge zusammen, noch mit den Antwortquoten.
Dabei können wir immer wieder faszinierende Einblicke gewinnen:
- Wir sehen beispielsweise, dass Gruppen mit der absolut niedrigsten Anzahl an Vorschlägen bei uns oft die höchsten Vermittlungsquoten haben.
Wie kann das sein?
- Es hängt zusammen mit ihrer Motivation, Geduld, der Ernsthaftigkeit ihrer Suche und der Wertschätzung, die sie jedem einzelnen Vorschlag zuweisen.
- Es hängt aber auch damit zusammen, dass die Optimierung auf Unterhaltung dem Ziel der Partnerfindung entgegensteht, weil durch Vorschlagsbeliebigkeit u. a. die Bindungsbereitschaft und -fähigkeit sinkt.
Genau können aber auch wir die Gründe nicht durchschauen.
Trotzdem wird eines bei unserer routinemäßigen Analyse aller Erfolgsfälle und ihrem Vergleich zu denen, die bislang nicht erfolgreich waren, deutlich:
- Hätte der Schreiber der Kritik bei der Bewertungsseite ein anderes Verständnis von Partnerfindung gehabt, wäre auch bei ihm die Partnerfindung eines Tages wahrscheinlich eingetreten. Aber wegen seines falschen Verständnisses von Partnerfindung hat er sich vorzeitig ausgeklinkt und ist nun überzeugt, dass eine Suche bei uns hoffnungslos ist.
Übrigens untersuchen wir solche und verwandte Phänomen gerade in einer sehr umfangreichen Umfrage, die sich nur an Mitglieder wendet. Die Umfrage ist so angelegt, dass einige Mythen oder Irrtümer sogleich korrigiert werden. Die Umfrage hat also für Sie einen sofortigen Mehrwert. Wenn Sie Mitglied sind und bisher nicht teilgenommen haben, bitten wir Sie, die Umfrage nun auszufüllen – es hilft Ihnen, es hilft uns:
In diesem Kontext beobachten wir noch zwei faszinierendes Zusammenhänge:
- Erfolg und Zufriedenheit sind miteinander korreliert. Das wundert nicht. Diejenigen, die eine Partnerschaft fanden, sind immer sehr mit uns zufrieden.
Aber:
- Erfolg korreliert (leicht) negativ mit der Vorschlagsanzahl, die Zufriedenheit korreliert jedoch stark positiv mit der Vorschlagsanzahl.
Solange der Erfolg nicht eingetreten ist, werden also eher die Mitglieder zufrieden, die seltener Partnerschaft finden!
Dies verdeutlicht die Gegensätzlichkeit von „Unterhaltung“ und „Partnerfindung“:
- Wer mehr Vorschläge hat, fühlt sich besser unterhalten und wird daher zufriedener.
- Wer weniger Vorschläge hat, fühlt sich weniger unterhalten und wird daher unzufriedener. Vergolten wir es aber mit einer höheren Chance für die Partnerfindung.
- Eben, weil die Unterhaltung in Wirklichkeit – hier liegt die große Dating-Verwirrung – die Aussichten auf die Partnersuche nicht verbessert, sondern mindert!
Geschwindigkeit der Partnerfindung
Insgesamt wirkt auf uns die individuelle Geschwindigkeit der Partnerfindung weitgehend chaotisch, also unvorhersehbar. Wir hören von wenigen Tagen, ebenso wie von vielen Jahren.
Zwar können die einzelnen Mitglieder einiges tun, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Aber auch dies wirkt nur im Durchschnitt, im Einzelfall kann der Verlauf auch bei gleichem Dating-Verhalten verschiedene Formen annehmen.
Die Ursachen der Verwirrung
Ich sehe beim Thema der Partnerfindung in der Gesellschaft und auch der Nutzung unserer Plattform eine große Verwirrung:
- Ich kann diese Verwirrung u. a. erkennen anhand der enormen Variabilität der Zuschriften und Rückmeldungen, die mich erreichen: von himmelhochjauchzender Begeisterung bis zu kompletter Verdammung (Betrüger, Abzocke, Drohung mit Strafanzeigen etc.). Alle der Betreffenden fühlen sich völlig im Recht und sind überzeugt, dass ihre Sichtweise die einzig korrekte ist.
- Die Verwirrung wird mir aber auch gesellschaftlich deutlich, wenn auf Bewertungsseiten und in Medienberichten an Dating-Plattformen Qualitätskriterien angelegt werden, die oft genau nicht zur Partnerfindung hin, sondern von ihr wegführen, wie kostenlose Teilnahme (überflutet Dateien mit ungültigen/nicht ernsthaften Profilen). Testaccounts (wie soll Partnerfindung getestet werden?).
Die Essenz der Verwirrung liegt in der Verwechslung von Plattformen zur Partnerfindung mit Verkaufsplattformen. Ein Verkäufer hat die Produkte verfügbar und kann diese liefern.
Partnerfindung ist aber kein Produkt:
- Plattformen, die auf Partnerfindung ausgelegt sind, tun nichts anderes, als eine stille Option für die Zukunft zu sein, die eines Tages anschlägt. Da bei solch einer stillen Option aber die Menschen wiederum verwirrt werden, ist es unsere zweite und ebenso wichtige Aufgabe, unsere Mitglieder über diese Natur der Partnerfindung zu informieren. Denn ihre Partnerfindung wird nur antreten, wenn sie nicht uns nicht aufgrund falscher Erwartungen oder Versprechungen vorschnell verlassen.
Andere Dating-Plattformen haben sich das Bild der Verkaufsplattform zu eigen gemacht:
- Mithilfe von kostenlosen Teilnahmen und Kapital verkaufen sie Profile.
Direkt erkennbar ist dies an den Optionen, von denen die Plattformen leben:
- Teilnehmende können mehr Profile kaufen, wenn sie eine Gebühr begleichen.
Leider interferiert dies mit der Partnerfindung, da mit immer mehr Optionen die Entscheidungen schlechter werden, Choice-Overload eintritt, die Bindungsbereitschaft sinkt, bei manchen eine Sucht entsteht und so letztlich für sehr viele Nutzer:innen die ursprünglich einmal avisierte Partnerfindung durch ein ewiges Dating ersetzt wird. Das kann unterhaltsam sein, aber Beziehungen entstehen selten. Weshalb in allen Ländern, wo die Dating-Apps dominieren, die Single-Raten steigen.
Unsere Kernaufgabe ist es daher, unsere Interessent:innen und Mitglieder über den Charakter der Partnerfindung als seltenes Ereignis zu informieren, damit sie nicht dem Irrtum unterliegen, die Unterhaltungs-Features der modernen Dating-Apps mit hohen Chancen auf Partnerfindung zu verwechseln. Partnerfindung gelingt unseren Mitgliedern umso häufiger, desto besser sie dies verstehen:
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