Am 01.06.2006 ist unsere Kennenlernplattform, Freundschafts- und Partnervermittlung www.Gleichklang.de Online gegangen. Mittlerweile haben wir uns fest als eine Alternative zu den großen Mainstream-Partnerbörsen etabliert.
Anlass genug für Dipl.Psych. Guido F. Gebauer, Mitbegründer von Gleichklang, die Besonderheiten unserer Kennenlernplattform ausführlich zu beleuchten und dabei auch auf viele kritische Fragen, wie die zur Vermittlungseffektvität oder der Zufriedenheit der Mitglieder, einzugehen. Als Grundlage dieses Artikels dient die kürzliche Beantwortung einer Presseanfrage.
Was macht Gleichklang anders?
Es sind vor allem drei Dinge:
– Wir haben ein anderes Vermittlungskonzept, bei dem nicht die Passung von sehr allgemeinen Persönlichkeitsmerkmalen, sondern die Passung zentraler Werthaltungen und Aspekte des Lebensstils im Vordergrund steht. Dadurch gelingt es uns, die herauszufindende Passung der Mitglieder zueinander auf die wirklich wichtigen Faktoren zu beziehen und so eine deutlich individuellere Vermittlung zu ermöglichen.
– Wir sprechen ein anderes Klientel an, nämlich Menschen, die sich in ausgeprägtem Sinne mit sozialen und ökologischen Fragen auseinandersetzen und denen es entsprechend wichtig ist, dass diese Ausrichtung auch in einer Partnerschaft harmoniert. Wir sprechen insofern gerade auch Menschen an, die – negative Erfahrungen mit den großen Portalen hatten, oder – diese bereits von vornherein kritisch sehen, oder – gerne eine Ergänzung zu den ebenfalls genutzten großen Portalen suchen, bei der sie sich mit ihren Lebenseinstellungen besser aufgehoben fühlen.
– Wir haben ein anderes Preiskonzept. Es gibt bei uns keinerlei kostenfreie Mitgliedschaften. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass nahezu keine Personen bei uns sind, die in Wirklichkeit nicht auf eine ernsthaft ausgerichtete Partnersuche/Freundschaftssuche ausgerichtet sind. Weil wir von allen Mitgliedern eine Gebühr erheben, können wir andererseits sehr viel günstiger sein als die Premium-Mitgliedschaften bei anderen Anbietern, zudem bieten wir die Gebühren sozial gestaffelt an. Eine Teilnahme bei Gleichklang soll nicht am Geldbeutel scheitern und tut dies auch nicht.
Ist die Erfolgsquote bei Gleichklang höher als bei anderen Online-Partnerbörsen?
Das können wir letztlich nicht genau sagen, zumal es viel komplizierter ist als es scheint, den Erfolg zu erheben, jeder Anbieter andere Kriterien zugrundelegt und auch die veröffentlichten Ergebnisse sicherlich teilweise unter den Vorbehalt der Werbeintention zu stellen sind. Wir gehen aber mit guten Gründen davon aus, dass unsere Vermittlung eine wichtige Ergänzung zu den sonstigen Angeboten ist, die übrigens von ca. 2/3 unserer Mitglieder auch ebenfalls bereits genutzt wurden.
Wir haben festgestellt, dass 36% derjenigen Mitglieder, die bei auftretenden Misserfolgen mindestens ein Jahr lang nicht aufgeben (also die Mindestmitgliedschaftsdauer ausschöpfen) eine Partnerschaft bei uns finden. Wir halten dies für ein gutes Ergebnis, zumal die große Mehrheit der Mitglieder zuvor bei anderen Anbietern nicht erfolgreich war.
Was wir mindestens sagen können, ist, dass Menschen bei uns eine sehr realistische Chance haben, eine Partnerschaft zu finden und zwar auch dann, wenn vorherige Versuche bei anderen Anbietern scheiterten.
Welches Matching-Konzept liegt der Vermittlung zugrunde?
Das Konzept hat sich über die Jahre entwickelt und ist mittlerweile tatsächlich völlig anders als bei den anderen Partnerbörsen. Folgende Besonderheiten bestehen:
– Allgemeine Persönlichkeitsfaktoren spielen mittlerweile in der Vermittlung bei uns fast keine Rolle mehr. Letztlich zeigt der Forschungsstand, dass die allgemeine Persönlichkeitsähnlichkeit zwar einen gewissen Einfluss auf die Partnerschaftszufriedenheit ausübt, der aber tatsächlich äußerst gering ist. Die Zusammenhänge sind so gering, dass daraus eine über zufällig erfolgreiche Vermittlung nicht resultieren kann. Wir erheben zwar weiterhin Persönlichkeitsmerkmale, Ausschlüsse erfolgen aber nur noch bei extremen Divergenzen zwischen zwei Personen in diesen. Persönlichkeitsfaktoren haben entsprechend nur noch einen minimal korrigierenden Einfluss auf die Matchingergebnisse bei uns. Wir überlegen sogar, demnächst ganz auf Persönlichkeitsmerkmale im engeren Sinne zu verzichten.
– Wir stützen unsere Vermittlung auf einen Abgleich der Passung in Werthaltungen, Merkmalen der Lebensgestaltung, Beziehungsmodellen und auch besonderen personalen Voraussetzungen (z.B. Mitglied ist alleinerziehend, Mitglied hat ein Handicap etc.). Dabei entscheiden die Mitglieder selbst, ob ein Merkmal für sie wirklich zentral ist bzw. die Mitglieder benennen auf gestuften Skalen den Zentralitätsgrad. Nur zentrale Merkmale werden der Vermittlung zugrunde gelegt.
Psychologische Grundannahme unseres Matching ist, dass eine Passung in einem Merkmal nur dann wichtig ist, wenn das Merkmal auch eine echte und zentrale Rolle für eine Person spielt. Eine Vielzahl an Merkmalen wird berücksichtigt, die hier dargestellt werden (auf Auswertungsbereiche klicken). Es erfolgt für die Merkmale eine Stufung des Zentralitätsgrades, wobei die letztliche Auswertung dann über ein ziemlich komplexes statistisch-mathematisches Programm läuft, welches diejenigen Personen identifiziert, die eine hohe Passung aufweisen.
Lässt sich dies an etwas konkreteren Beispielen verdeutlichen?
– Rolf interessiert sich für den Buddhismus, betrachtet dies aber nur als einen kleinen Aspekt seiner Interessen, und findet zudem andere Religionen auch sehr interessant. In diesem Fall ist nicht erkennbar, dass die Beziehungsqualität durch eine(n) Partner/in gefördert werden würde, der/die sich ebenfalls für den Buddhismus interessiert. Rolf lebt außerdem vegan, weil er soweit als möglich Tierleid vermindern und durch seine Ernährung nicht die Umwelt belasten möchte. Dies ist für ein Rolf ein zentraler Aspekt seiner Werthaltungen und seiner Lebensgestaltung, für die er auch erhebliche kognitive, emotionale und verhaltensbezogene Ressourcen investiert. In diesem Fall ist erkennbar, dass die Beziehungsqualität gefördert werden würde, wenn Rolf ein(e) vegane Partner(in) kennenlernt. Das Programm berücksichtigt daher das Interesse für Buddhismus nicht, wohl aber den Veganismus. Erkennen tun wir dies daran, dass Rolf es uns direkt sagt, ob ein Partner(in) vegan leben sollte, ob ggf. auch jemand in Frage käme, der noch nicht vegan lebt, aber dem Veganismus positiv gegenübersteht, ob vielleicht auch vegetarisch lebende Personen oder die, die es werden wollen, in Frage kämen oder aber, ob er die Suche vielleicht gar nicht einschränken will.
– Marta legt großen Wert darauf, dass ihr nur Personen vorgeschlagen werden, die angegeben haben, sich auf den Aufbau einer Beziehung mit einer Frau mit Handicap gerne einzulassen. In diesem Fall werden ihr keine Personen mehr vorgeschlagen, die die Frage nach der Akzeptanz für Handicaps verneinten. Marta überlegt außerdem auszuwandern, fühlt sich aber auch in der Heimat wohl und kann sich gut vorstellen, dort zu bleiben. Entsprechend gibt sie nicht an, dass der/die Partner(in) auswanderungsbereit sein muss und es können ihr jederzeit auch Personen vorgeschlagen werden, die sich eine Auswanderung überhaupt nicht vorstellen können.
– Susanne ist überzeugte Atheistin und Religionskritikerin. Sie hält gerade auch Esoterik und Spiritualität für gefährlich und reinsten Unsinn. Auf keinen Fall kann sie sich eine Beziehung mit jemanden vorstellen, der solchen Denk- und Glaubensweisen anhängt. Entsprechend setzt sie ein klares nein und Personen, die Wert legen auf Spiritualität und Esoterik werden ihr nicht mehr vorschlagen. Robert ist ebenfalls Atheist und hält Esoterik für Spinnerei. Letztlich ist es ihm aber nicht so wichtig und einige seiner Freunde sind selbst spirituell/esoterisch unterwegs. Er gibt entsprechend nicht an, dass Esoteriker ausgeschlossen werden sollen und sie können ihm vorgeschlagen werden – es sei denn diese haben wiederum Menschen ausgeschlossen, die sich stark für den Atheismus interessieren!
– Daniel erlebt sich als „auf dem spirituellen Weg befindlich“. Diesen Weg möchte er mit seiner Partnerin gemeinsam gehen. Entsprechend schlagen wir ihm nur Personen vor, die ebensolchen Wert auf Spiritualität legen.
Wie wurden die erfragten Merkmale festgelegt?
Unser Matching steht und fällt mit den erfragten Merkmalen, die für ein Mitglied zentral sein mögen oder nicht. Dabei haben wir uns über die Jahre stark entwickelt und kontinuierliche Revisionen von Merkmalen vorgenommen.
Ein Teil der Merkmale ergibt sich aus der eigenen gesellschaftlichen Grundausrichtung unserer Plattform, gemäß der Aspekte, wie Vegetarismus, Veganismus, Einsatz für Umweltschutz, politisches Engagement für Menschenrechte, selbstredend bedeutsam sind. Ein anderer Teil der Merkmale entstammt psychologischen Überlegungen, welche Lebens-Konstellationen dringend zu berücksichtigen sind, weil sonst Barrieren für eine glückliche Beziehung entstehen könnten. Beispiel: Wenn jemand auf jeden Fall eine monogame Beziehung möchte, könnten Schwierigkeiten bei Vorschlag gegenteiliger Personen auftreten. Ein erheblicher Teil der Merkmale hat sich über die Jahre durch Mitgliedervorschläge ergeben. Wo immer möglich, greifen wir diese auf, um so zu einem die entscheidenden zentralen Bereiche immer besser abdeckenden Gesamtsystem zu gelangen. Beispiel: Einführung der Maskulinitäts-/Femininums-Frage bei der lesbischen Partnerinnensuche, Einführung der Selbstangabe zu Hochsensibilität.
Wichtig ist es uns auch , Mitglieder mit Merkmalen/Suchausrichtungen zu unterstützen, die ansonsten nahezu niemals berücksichtigt werden, z.B. Akzeptanz für Bisexualität (für Bisexuelle immens bedeutsam, hierzu einen Zugabeartikel bei unserem Portal bisexuell: http://bisexuell.net/index.php/meldung-im-detail/items/sex-liebe-bisexuell.html), Asexuelle Partnersuche etc. Diese nehmen zwar nur einen insgesamt kleinen Raum in unserer Mitgliedschaft ein, können aber von dem Einschluss der Kriterien sehr profitieren, zumal sie überall sonst faktisch ausgeschlossen sind – die großen Partnerbörsen kennen Bisexualität nicht einmal – dort ist nicht ankreuzbar, dass man einen Mann oder/und eine Frau sucht! Würde es Homosexuelle treffen, würde jeder von einer klaren Diskriminierung sprechen, bei Bisexuellen ist das gesellschaftliche Bewusstsein für Diskriminierung aber noch so unterentwickelt, dass sich alle großen Online-Partnerportale den quasi Ausschluss von Bisexuellen leisten können. Jährlich erinnern wir hieran mit Presseerklärungen, die aber – gabnz anders als unsere sonstigen Presseerklärungen – typischerweise nicht zu Veröffentlichugnen führen.
Sind Gleichklang-Mitglieder anspruchsvoller als Mitglieder von anderen Online-Partnerportalen – und warum?
Wir kennen natürlich nicht die Erwartungen der Mitglieder von anderen Online-Partnerportalen, nehmen aber an, dass in Anbetracht des hohen Anteils an Akademikern (65%) wie auch der sehr stark bei Gleichklang repräsentierten Personen aus dem pädagogisch-psychologischem Bereich (34%), Kritikbereitschaft und Erwartungen von Gleichklang-Mitgliedern doch höher sind als bei anderen Portalen.
Anspruchsvoll sind Gleichklang-Mitglieder insofern, dass sie die Einlösung des Gleichklang-Anspruchs, dem Kennenlernen sozial-ökologisch orientierter Menschen zu dienen, berechtigt erwarten.
Allerdings kommt es auch vor, dass dies zu weit geht und Gleichklang zu stark für Mitgliederverhalten in „Haftung“ genommen wird oder unrealistische Suchkriterienkombinationen eingegeben und dennoch hohe Vorschlagsanzahlen erwartet werden. Wir wissen jedoch nicht, wie es bei anderen Anbietern tatsächlich aussieht, so dass es schwer vergleichbar ist.
Wir können uns gut vorstellen, dass einige Ansprüche an eine Online-Partnerbörse bei unseren Mitgliedern tatsächlich höher is. Allerdings sind andere Ansprüche bei Gleichklang-Mitgliedern eher geringer:
Zwar gibt es auch bei uns den bekannten Geschlechter-Effekt, dass Frauen stärker als Männer auf Status und Verdienst schauen, der Effekt ist aber gering und für die große Mehrheit der Mitglieder spielen diese Fragen jedenfalls nach ihren Selbstangaben bei unseren Umfragen keine Rolle (andererseits hören wir dennoch auch immer wieder von dem Gegenteil, nämlich von Männern mit Hartz-IV, die uns über Zurückweisungen berichten.) Insgesamt stellen Gleichklang Mitglieder nicht unbedingt höhere, sondern andere Ansprüche.
Sind Gleichklang-Mitglieder oftmals ein bisschen „abgehoben“, also tendenziell radikal in ihrem Denken und in ihren Lebensentwürfen?
Nein, Gleichklang-Mitglieder sind nicht abgehoben, sondern kennzeichnen sich durch ein Bewusstsein für Themen, wie Ökologie, soziale Gerechtigkeit, Tierschutz, sowie durch eine sehr ernsthafte Intention für eine Partnersuche. Fraglos ziehen wir dabei auch Menschen stärker an, die sich radikal von der gegenwärtigen Gesellschaftsform und der oft anzutreffenden Indifferenz gegenüber sozialen und ökologischen Missständen abgrenzen. Dies würden wir aber nicht als „abgehoben“ bezeichnen. Im Gegenteil, es ist in Anbetracht des nur als unermesslich zu bezeichnenden menschengemachten Leides auf dieser Welt vollauf nachvollziehbar.
Die große Mehrheit der Mitglieder ist übrigens in festen sozialen, ausbildungsbezogenen oder beruflichen Bezügen verankert. Ebenso willkommen sind uns Mitglieder, die aus Bezügen herausgefallen sind und diese sich neu aufbauen oder einem ganz anderem Lebensentwurf nachgehen möchten. Deshalb haben wir – soweit es ökonomische Aspekte betrifft – preislich auch einen besonderen Sozialtarif, der auf Antrag gewährt wird und nur 6 EUR im Jahr beträgt, die auf einen symbolischen Euro ermäßigt werden können.
Woran liegt es, dass Behinderte und kranke Menschen bei Gleichklang ebenso gute Vermittlungsaussichten erreichen wie alle anderen Mitglieder auch?
Es liegt wahrscheinlich an einer Kombination aus den Merkmalen unserer Mitglieder und unserer Vermittlung. Aktuell beantworten beispielsweise 56% der Mitglieder die Frage nach Akzeptanz für eine Behinderung mit Ja, eher ja oder vielleicht. Im gesellschaftlichen Vergleich dürfte dies eine erhöhte Akzeptanz für eine Partnerschaft mit einem Menschen mit Behinderung bei Gleichklang-Mitgliedern zum Ausdruck bringen. Dies erleichtert natürlich die Partnersuche.
Hinzu kommt, dass wir Menschen, die Wert auf eine Akzeptanz legen, eben auch keine Vorschläge unterbreiten, wo diese Akzeptanz verneint wurde. Dadurch können wir mindestens einige Enttäuschungen und Kränkungen, die zu Resignation und Aufgabe führen können, vermeiden. Dies mag wiederum dazu führen, dass sich Mitglieder mit Handicap aktiver und unbefangener auf die Partnersuche einlassen, wobei wir festgestellt haben, dass die Erfolgsaussichten mit wachsendem Optimismus steigen.
Wir vermitteln nicht spezifisch Menschen mit Handicap an Menschen mit Handicap, sondern fördern durch die Akzeptanzfrage eher eine Inklusivität.
Wie sieht es mit der Zufriedenheit der Mitglieder aus?
Ganz aktuell (tagesaktuell) liegt die Zufriedenheit bei 63%, was aber nach wie vor eine recht hohe Unzufriedenheitsquote von 37% beinhaltet. Relativiert wird dies allerdings durch folgenden Vergleich, den wir ebenfalls von unseren Mitgliedern erfassen: 2/3 der Mitglieder waren vorher oder sind aktuell noch bei anderen Partnerbörsen. Von diesen geben 70% an, mit den anderen Partnerbörsen unzufrieden (gewesen) zu sein.
Mit anderen Worten:
Zu Gleichklang kommen Menschen, die bei anderen Partnerbörsen eher unzufrieden waren/sind und die Mehrheit von ihnen ist mit Gleichklang zufrieden. Dies stützt unsere Sichtweise, dass wir eine Alternative und auch Ergänzung zum Mainstream-Dating sind.
Über die Ursachen, warum Mitglieder unzufrieden mit uns werden, wissen wir sehr gut Bescheid, weil wir diese in Umfragen intensiv erheben:
Hauptkritikpunkte sind als zu gering erachtete Vorschlagsanzahlen, nicht erfolgende Antworten von anderen Mitgliedern und auch (zu einem geringerem Grad) fehlgeschlagene Verabredungen.
Aus Korrespondenz mit Mitgliedern wissen wir ebenfalls, dass manchmal die Erwartungen an Gleichklang so hoch sind, dass das Pendel dann schnell in eine andere Richtung ausschlagen kann.
Grundsätzlich sind bei einer kleineren Partneragentur wie Gleichklang natürlich deutlich weniger Vorschläge zu erwarten als bei einem großen Mainstreamanbieter. Wir stellen die Qualität der Vorschläge in den Vordergrund und verzichten durch unsere offensive Außendarstellung als Anbieter für sozial und ökologisch denkende Menschen sowie unsere obligatorische Vorabgebühr auf zahlreiche Mitglieder. Tatsächlich hätten wir allein bereits bei Verzicht auf eine ein VIELFACHES der jetzigen Mitgliederanzahl.
Wir setzen statt der Maximierung der Mitgliederanzahl auf die Maximierung der Ernsthaftigkeit der Suchinteressen der Mitglieder. Dabei erreichen wir durch unsere Ausrichtung auf sozial-ökologisch denkende Menschen, dass unsere Mitglieder bereits a priori besser zueinander passen, was die Vorschlagsanzahl wieder steigern kann.
16000 Mitglieder, die sich einer Plattform wie der unseren angeschlossen haben, bedeuten eben weit mehr Passungen als bei 16000 Mitgliedern bei einer Mainstream-Plattform auftreten würden, die politisch von ganz rechts bis womöglich ganz links und von Veganer bis zum begeisterten Konsumenten der Produkte der Massentierhaltung reichen.
Die Vorschlagsanzahl bei Gleichklang variiert über die Mitgliedschaftsdauer von 0 (bei sehr, sehr wenigen Mitgliedern) bis hin zu mehreren Hundert, im Durchschnitt werden (aktuellste Zahl) über ein Jahr 116 Vorschläge zur Verfügung gestellt.
Bei extrem geringen Vorschlagsanzahlen stellen wir nahezu immer Suchkriterienkombinationen fest, die einfach völlig unrealistisch sind, jedenfalls dann, wenn man nicht sehr lange warten möchte. Wer eine asexuelle Beziehung mit einem Veganer im 50 km Umkreis sucht, ist chancenlos bzw. es mag Jahre dauern bis das Glück wie bei einem Sechser im Lotto doch noch kommt. Wir weisen die Mitglieder darauf hin.
Probleme gibt es aber auch im hohen und vor allem im sehr hohem Altersbereich, die noch dadurch verstärkt werden, dass ältere Herren oftmals deutlich jüngere Partnerinnen suchen, auch bei uns.
Das Antwortverhalten unserer Mitglieder ist im Vergleich zu dem, was aus dem angloamerikanischem Bereich berichtet wird (25% der Zuschriften werden beantwortet), gut. Die Mehrheit der Zuschriften wird beantwortet, aber es gibt auch viele Mitglieder, die die Community-Regel leider nicht einhalten, alle Zuschriften zu beantworten.
Wir bemühen uns im Rahmen unserer Möglichkeiten, Mitglieder zum beantworten zu motivieren, aber es ist eben ein menschliches Phänomen, dass dies nicht immer gelingt. Dies mag an Desinteresse an einem Vorschlag, aber auch an Urlaubszeiten, Krankheitszeiten, Überforderung und Nachlässigkeit liegen.
Trotz aller Optimierung bei der Vorschlagserstellung, können wir enttäuschende Begegnungen nicht verhindern. Wir geben unseren Mitgliedern in unserem Blog aber Hinweise, wie sie selbst zu einem erfolgreichen ersten Treffen beitragen können, was natürlich auch keine Wunder bewirken kann.
Wie ist die Mitgliederentwicklung?
Wir feiern gerade unser 10-jähriges Jubiläum. Tagesaktuell haben wir 15830 Mitglieder, unter ihnen 9725 Frauen und 7005 Männer. Der Frauenüberschuss ergibt sich aus unserer sozial-ökologischen Orientierung und dem psychologischem Vermittlungsbezug. Frauen fühlen sich von solchen Angeboten eher angezogen, Männer sind bei Flirt und Seitensprungportalen überrepräsentiert.
Auch unser starker Bezug auf Vegetarismus und Veganismus erklärt den Frauenüberschuss:
4347 Mitglieder leben bereits vegetarisch oder vegan, 4555 Mitglieder geben an, gerne künftig Vegetarier/in werden zu wollen, 2528 Mitglieder geben an, gerne künftig Veganer werden zu wollen.
In den ersten beiden Gründungsjahren 2006 sind wir extrem langsam gewachsen, erst 2008 kam es dann zu einem Wachstumssprung der Mitgliedschaft, was mit einer sehr viel sichtbareren Ausrichtung der Plattform auf unser Zielklientel zusammenhing.
Seit einigen Jahren wächst die Mitgliedschaft sehr langsam, aber kontinuierlich. Dies hängt auch damit zusammen, dass wir mit einem monatlichen Umsatz von gegenwärtig ca. 80 Tausend EUR über im Vergleich zu den großen Partnerbörsen nur sehr geringe Geldmittel verfügen und daher für Werbung nur bescheidene Summen ausgeben können, zumal wir uns seit Längerem in einer Phase der kostenträchtigen Neuprogrammierung befinden. So wäre für Fernsehwerbung bereits mindestens 100000 EUR zu veranschlagen, ganzseitige Werbeanzeigen im Printbereich liegen ebenfalls oft preislich im fünfstelligen Bereich, das gleiche gitl für Online-Werbung. Es ist klar, dass wir daher in keiner Weise in entsprechend entsprechend aufwändig werben können, wie dies die Mainstream-Partnerbörsen tagtäglich tun.
Wir sind aber mit der erreichten Mitgliedschaftszahl durchaus zufrieden, auch wenn wir nach Abschluss der Neuprogrammierung aufgrund von Verbesserungen und dem Freiwerden von Mitteln für Werbung mit einem deutlichem Wachstum rechnen.
Zu betonen ist auch, dass es sich hier ausnahmslos um bezahlte Mitgliedschaften handelt, niemand wurde durch uns rasch durch ein kostenloses Lockangebot geködert. Wir denken, dass unsere Mitgliederanzahl nicht einfach mit jemanden verglichen werden kann, der weder eine besondere gesellschaftliche Ausrichtung noch eine allgemeine Kostenpflicht hat. Alles in allem blicken wir jedenfalls optimistisch in die Zukunft.
Machen Online-Partnerbörsen die Menschen anspruchsvoller, weil sie die perfekte Passung suggerieren?
Wir sehen eher durch die Anpreisung massenhaft offerierter Vorschläge die Gefahr der Entstehung einer Konsumhaltung, nach der ein einzelner Vorschlag, hinter dem ja ein Mensch mit einer Persönlichkeit, Sehnsüchten und Hoffnungen steht, auf den subjektiven Wert von Null reduziert wird. Es gibt Werbungen nach dem Motto „sofort 500 Vorschläge“. Wie sollte da etwas anderes als eine oberflächliche Konsumhaltung entstehen, die Vorschläge wie in einem riesigen Online-Warenmarkt blitzschnell scannt, bevor sie im Regelfall weggeklickt werden? (Man vergisst, dass man davon dann auch selbstbetroffen ist).
Dieser Umgang mit Vorschlägen kann dann schnell auf den Umgang mit den Menschen beim ersten Kennenlernen überspringen. Tatsächlich haben wir immer wieder Menschen kennengerlernt, die seit Jahren Online daten und sher viele Mengen an Menschen getroffen haben, dies aber mittlerweile eher als eine Freizeitbeschäftigung denn als eine ernste Partnersuche betreiben.
Aber auch das Suggerieren einer perfekten Passung mag tatsächlich den Blick auf das Wichtige verstellen. Die perfekte Passung gibt es nicht und selbst der bestpassende Vorschlag wird immer noch Reibungsflächen für Enttäuschungen und Konflikte bieten. Es ist fraglos auch eine Anforderung an die Dating-Anbieter, dies ihren Mitgliedern und Interessenten stärker als bisher zu verdeutlichen. Auch wir sehen uns hier in der Pflicht.
Führt die Online-Partnersuche zu einem weniger romantischem Liebesverhalten?
Es ist unwahrscheinlich, dass Beziehungen früher romantischer gewesen wären. Ganz früher schon gar nicht, wo die Familie und speziell die Eltern mehr mitzureden hatten und wo gesellschaftliche Barrieren vielen Beziehungen noch stärker im Wege standen als heute.
Richtig mag aber sein, dass das Internet dazu beiträgt, die Partnersuche geplanter anzugehen, was aber keineswegs schädlich sein muss.
Wieso gibt es immer mehr spezielle Internet-Partnerbörsen gibt (z.B. für Veganer, Christen, Hundefreunde …) Wie ist hier Gleichklang einzuordnen?
Es liegt sicherlich zunächst einmal daran, dass mehr Menschen das Selbstbewusstsein und den Emanzipationsgrad erreicht haben, es sich zuzugestehen, ihre Besonderheiten positiv zu bejahen und sich mit ihnen aktiv auf Partnersuche zu begeben. Ein weiterer Aspekt ist, dass viele Menschen, die etwas aus dem Mainstream herausfallen, bei den großen Anbietern offenbar keine realen Chancen haben. Gleichklang ist ein Zwischending zwischen einer großen Partnerbörse und so einer Spezialsinglebörse, indem wir spezielle Merkmale berücksichtigen, ohne aber nur hochgradig schmalspurig nur nach einem Merkmal zu vermitteln. So verfügt der Veganer ja auch noch über andere Merkmale, die ebenfalls berücksichtigt werden wollen.
Sind Partnerschaften im digitalen Zeitalter noch dasselber wie früher?
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Beziehungsqualität von Partnerschaften in den letzten 15 Jahren abgenommen hätte. Es gibt gesellschaftliche Veränderungen, wie mehr Partner, die nicht zusammen leben, Fernbeziehungen und sogar Intercontinentalbeziehungen, die sicherlich durch das Internet erleichtert werden. Die allermeisten Beziehungspartner wollen aber weiterhin zusammen leben und die durch das Internet entstandenen neuen Beziehungen dürften sich nicht wesentlich von denjenigen Beziehungen unterscheiden, die innerhalb anderer menschlichen Bewegungsräume zueinander gefunden haben.