Warum Dating-Seiten boomen, trotz des Wunsches nach Begegnungen in der realen Welt
Viele sagen, sie möchten ihre Partner:innen lieber im realen Leben kennenlernen. Und doch boomen die Dating-Seiten. Wie kommt dies eigentlich?
Die Antwort erhielt ich bei dem kürzlichen Besuch eines Cafés in Battambang, in welchem ich das letzte Mal vor 10 Jahren kurz nach meiner Auswanderung nach Kambodscha zu Gast gewesen war. Ich erinnerte mich an einen Ort der lebendigen Kommunikation und der einfachen Kontaktaufnahme. Quer über die Tische kamen die Besucher:innen damals miteinander ins Gespräch.
Am Ambiente hatte sich in den zurückliegenden 10 Jahren nichts geändert, vollkommen anders waren aber die Gäste. Niemand nahm Notiz voneinander. Alle beschäftigten sich mit ihren Smartphones. Wie sollte so irgendjemand jemanden kennenlernen?
Phubbing: Die neue Barriere
In der Psychologie wird das Phänomen als Phubbing bezeichnet. Phubbing bedeutet, dass wir uns mit unserem Smartphone beschäftigen, während andere Menschen mit uns zusammen sind. Ich habe darüber auch bereits einen vorherigen Artikel geschrieben (Phubbing: Wie Smartphones unser Beziehungen und unser Leben beeinträchtigen).
Phubbing ist ein Grund dafür, warum die Partnersuche offline heute erschwert ist. Die Bereitschaft und die Offenheit für ein romantisches Kennenlernen draußen sind stark gesunken. Die Menschen schauen auf ihre Smartphones und lassen sich von diesen unterhalten. So sind die Möglichkeiten objektiv stark gesunken, außerhalb des Internets Partner:innen kennenzulernen.
Phubbing und die Partnersuche im Internet
Phubbing verschiebt somit unsere Partnersuche in das Internet. Aber auch dort ist es der Partnerfindung oft eher hinderlich als förderlich. Denn Phubbing bedeutet nicht nur die Benutzung des Smartphones, sondern es wird etabliert durch einen oberflächlichen Unterhaltungsfluss, bei dem wir von einem zum nächsten Kurzvideo gehen und uns so von tiefergehenden Motiven und von echter Kommunikation entfernen.
So werden wir immer oberflächlicher und bequemer.
Toxische Benutzerfreundlichkeit
Bei Gleichklang sehen wir das an denen, die uns zurufen, unsere Benutzerfreundlichkeit sei unterirdisch, es sei eine Zumutung, gerade auf dem Mobile. Ich kann diese Stimmen völlig verstehen. Wer es gewohnt ist, mit wenigen Klicks sein Tinder-Profil zu eröffnen, schnelle Matches einzusammeln, und ein paar Hallos zu senden, für den sind wir eine Katastrophe.
Schnell, kurz, einfach, unterhaltsam; die Ideologie der Nutzerfreundlichkeit hat längst in unsere Beziehungen eingegriffen:
- Für eine Partnerfindung sich erst einmal 45 Minuten Zeit nehmen, um einen Fragebogen auszufüllen, undenkbar.
- Einen aussagekräftigen freien Text zu schreiben, unzumutbar.
- Auf passende Vorschläge warten, sich Profile tatsächlich ganzheitlich anzuschauen, Erstnachrichten schreiben, sich auf ein echtes Kennenlernen einzulassen, unmachbar!
So wie das Kennenlernen nunmehr über Matches und Hallo-Chats erfolgen soll, genau so beginnen wir aber auch unsere Beziehungen zu gestalten, wenn wir sie gefunden haben:
Phubbing in Beziehungen
Von Phubbing in Beziehungen sprechen wir, wenn Partner:innen sich nicht unterhalten, sondern sich mit dem Smartphone beschäftigen. Hierzu hat gerade ein Psychologen-Team eine sehr instruktive Studie vorgelegt. Die Studie wurde von Tessa Thejas Thomas, Dr. Katherine B. Carnelley und Dr. Claire M. Hart durchgeführt, die als Psycholog:innen an der University of Southampton im Vereinigten Königreich tätig sind. Veröffentlicht wurde die Studie im Jahr 2022 im renommierten Journal “Computers in Human Behavior”.
Die Studie untersuchte die Auswirkungen von Phubbing in Partnerschaften, also dem Ignorieren von Partner:innen zugunsten von Smartphone-Aktivitäten. Die Autor:innen interessierten sich spezifisch dafür, wie das wahrgenommene Phubbing von Partner:innen die eigene Beziehungszufriedenheit beeinflusst. Außerdem untersuchten sie, wie wir selbst in einer Partnerschaft reagieren, wenn unsere Partner:innen sich in unserer Anwesenheit vorwiegend mit dem Smartphone beschäftigen. Eine dritte Fragestellung bezog sich auf die Motivation für unsere Reaktionen auf das Phubbing von Partner:innen.
Ergebnisse der Studie
- Auswirkungen von Phubbing auf die Beziehungszufriedenheit:
- Wahrgenommenes Phubbing führt zu einer Verminderung der Beziehungszufriedenheit. Betroffene berichteten von verstärkten Gefühlen der Vernachlässigung und Frustration.
- Reaktionen auf Phubbing:
- Am häufigsten reagieren die Betroffenen mit der Nachahmung des Phubbing-Verhaltens. Sie greifen also selbst zum Smartphone, wenn Partner:innen dies tun.
- Motiv für die Nachahmung des Phubbing:
- Wenn Partner:innen uns für das Smartphone ignorieren, fühlen wir uns vernachlässigt und haben den Eindruck, unsere Partner:innen investieren nicht in unsere Beziehung. Indem wir nun ebenfalls zum Smartphone greifen, möchten wir die Ungleichheit ausgleichen.
Der Teufelskreislauf des Phubbing
Das Ergebnis ist ein Teufelskreislauf:
- Beschäftigen sich Partner:innen mit dem Smartphone und ignorieren uns, fühlen wir uns vernachlässigt und unsere Beziehungszufriedenheit sinkt. Im Ergebnis greifen wir selbst nach dem Smartphone, womit wir scheinbar Gerechtigkeit herstellen. Dies wird sich nun aber wiederum auf unsere Partner:innen auswirken, die ihre Smartphone-Verwendung in unserer Anwesenheit nunmehr nur steigern dürften. Unsere romantische Beziehung wird so zur Smartphone-Nutzung. Wir sitzen physisch nebeneinander und sind doch seelisch voneinander entfernt.
Es ist möglich, aber nicht einfach aus Phubbung und algorithmisch gesteuerter Kurzweiligkeit auszusteigen:
- Haben wir uns erst an die Benutzerfreundlichkeit der mobilen Applikationen gewöhnt, werden Menschen uns langweilig. Wer lange phubbt und tindert, muss erst wieder lernen, ohne gähnende Langeweile mit Menschen zu sprechen.
Gleichklang als Ausstieg und Alternative
Als eine der ältesten Dating-Plattformen im Internet im deutschsprachigen Raum besetzen wir bei Gleichklang eine Nische, in der wir alles komplett anders handhaben als es in der Mehrheitsgesellschaft üblich ist. In gewisser Weise sind wir die Anti-Dating-Dating-Seite.
Mir ist bewusst, dass dies befremdlich wirken kann und auch auf viele tut.
Schließlich neigen wir alle dazu, das als selbstverständlich vorauszusetzen, was um uns herum geschieht. Was aber im Dating-Bereich um uns herum geschieht, heißt Tinder und nicht Gleichklang.
Bei Gleichklang möchten wir Sie ermutigen, Ihren Blick zu erweitern und sodann aus einer Welt auszusteigen, die geprägt ist durch Indifferenz und den Ausfall von Menschlichkeit. Steigen Sie gemeinsam mit anderen in eine Welt ein, in der Menschen sich einander zuwenden und gemeinsam mit und in ihren Beziehungen dazu beitragen, diese Welt ein Stück weit besser zu machen.
Benutzerfreundlichkeit ist der Glimmer, der unsere Partnersuche auf Tinder und unsere Beziehungen auf Phubbing reduziert. Der „Mangel“ an Benutzerfreundlichkeit ist daher nicht unsere Schwäche, sondern unsere größte Stärke bei Gleichklang. Es ist unser Alleinstellungsmerkmal in der schnellen Dating-Welt und es kann eines der Argumente für Sie sein, bei Ihrer Beziehungsfindung auf Gleichklang zu vertrauen.
Machen Sie sich bewusst, was dieser „Mangel“ an Benutzerfreundlichkeit nämlich tatsächlich bedeutet:
- Bei Gleichklang begegnen Sie Menschen, die trotz der super benutzerfreundlichen Smartphone-Apps mit 2 Minuten Aufwand und sofortiger Match-Belohnung zu uns gekommen sind. Sie kommen nicht für Spaß, Spiel und Eitelkeit, sondern um echte Beziehungen zu finden.
- Wo sonst, wenn nicht bei Gleichklang, können Sie solchen Menschen noch begegnen – wenn in Cafés doch alle phubben und der Rest der Menschheit bei Tinder und Co seine Matches sammelt.
Wenn Sie ähnlich denken, ist Gleichklang für Sie der richtige Ort für Ihre Beziehungsfindung. Gehen Sie daher nun mit uns gemeinsam den Weg zu Ihrem Beziehungsglück:
(Bitte schreiben Sie auch gerne Ihre eigenen Ansichten und Erfahrungen unten in die Kommentare.)
Weitere Links:
Ich höre sie sagen das ist nur etwas für Menschen die Text frei formulieren können und lange Formulare füllen.Kann sein.Ist dann aber nix für mich und andere Menschen die keine große Künstlerin sind. Das Leben ist anders.das Lieben auch.
Das ist eine nicht ganz richtige Interpretation dessen, was ich schreibe. Es geht um die Bereitschaft, sich Zeit zu nehmen, sich auseinanderzusetzen, zu kommunizieren, nicht um die Fähigkeit, lange Texte zu schreiben. Wer diese Bereitschaft nicht hat, ist bei den Dating-Apps einerseits besser aufgehoben, andererseits sind dort die Erfolgsraten extrem gering. Das Beste wäre also, die Bereitschaft zu entwickeln.
??? Keine APS sondern Begegnung.Bereitschaft nicht gutes Antragstellen mit Formularien.Ist
Begegnung kann über alle Modalitäten erfolgen, Voraussetzung ist aber, dass eine echte Bereitschaft zu Begegnung und Kommunikation vorhanden ist. Der Artikel zeigt auch anhand einer Studie auf, dass auf Unterhaltung angelegte mobile Systeme diese Bereitschaft untergraben.
Das Problem besteht nicht nur zwischen Erwachsenen oder Dating, sondern auch zwischen Kindern und Eltern – Kind.
Wenn man heute beliebige Kinder und Elternteile zB beim Einkaufen, Spielplätzen oder Bürgersteig sieht, dann sind 9 von 10 am Handy: entweder telefonierend oder draufsehend. Mit dem Kind wird nicht gesprochen.
Diese Generation von Kindern ist laut Studien schon jetzt sozial verkümmert, weil ihnen die Interaktion fehlt (zB wie früher, wo dem Kind gesagt wird, was man im Supermarkt kauft oder wie Bäume am Straßenrand heißen).
In der Schule haben viele früh ein Handy und chatten dann, statt sich real zum Spielen zu verabreden.
Die Sprachdefizite hängen sicherlich auch damit zusammen, dass mit Kleinkindern und Babys nicht mehr so wie früher gesprochen wird (wegen Smartphones).
Manchmal wirkt es so, dass Hundebesitzer mehr mit ihren Hunden beim Spazieren gehen reden als Eltern mit ihren Kindern (zumindest sehe ich Leute mit ihren Hunden seltener mit Smartphone beschäftigt als Eltern).
Leider ist das nicht von der Hand zu weisen. Nach Studien ist bereits jedes fünfte Kind im Kindergartenalter (!) von suchthaftem Smartphone-Konsum betroffen. Smartphone-Nutzung im Kindesalter interferiert mit Schlafqualität und Bewegung. Risikofaktoren sind strenge-rigide Eltern (genau das hilft nicht), geringer Selbstwert und geringe Selbstkontrolle.
Freie Texte sollte man schon formulieren können, notfalls kann man sich ja auch helfen lassen.
Die Fragebögen sind lang, ja. Aber bei mir haben die auch dazu geführt mich etwas mit mir selbst beschäftigt habe. Zum Beispiel was ich will und was ich nicht will.
Ich verstehe nicht warum man für die Partnersuche so gut wie nichts investieren will.
Moin,
ich bin ganz bewusst zu Gleichklang gegangen, da mich die Idee dahinter anspricht. Als Mann auf der “Suche” nach einer Partnerin muss ich aber auch feststellen, dass selbst hier oftmals sehr wenig Zeit in ein echtes Kennenlernen investiert wird. Selbst bei gegenseitiger Sympathie und einem guten Gespräch bei einem Zusammentreffen wird das Ganze oftmals innerhalb einer Stunde final beendet. Ich persönlich hätte hier und da gerne 2 bis 3 weitere Treffen in unterschiedlichen Situationen gebraucht. Gut, ich lebe in einer Großstadt, in der viele viele Optionen haben und bin mir auch bewusst, dass es Female Choice gibt. Trotzdem empfinde ich es als teilweise oberflächlich und denke schon, dass es mit unserem Smartphone Leben und alles ist ganz einfach mit einigen Klicks zu erledigen zusammenhängt.
Ich bin übrigens Software Entwickler und finde die Usability von Gleichklang auch nicht optimal, aber man kann es schon hinbekommen und am Ende sollte auch was anderes zählen.
Frohes Fest!
Was die toxische Benutzerfreundlichkeit anbelangt stimme ich vollkommen überein.
Mich stört ein wenig die technische Benutzerfreundlichkeit:
Zum einen Lange Ladezeiten innerhalb der Seiten.
Zum anderen die Ungewohnte Nutzerführung. Wer gewohnt ist auf dem Smartphone unten die vorwärts / rückwärts Tasten zu nutzen, fliegt aus dem Profil raus. Nur wenn man innerhalb der Fenster z.B. oben rechts das “Kreuz” nutzt bleibt man im Profil.
Alles in allem aber bin ich mit Gleichklang zufrieden.
Meiner Meinung nach ist unsere aktuelle Kultur der Beziehungs (Un)fähigkeit langfristig gesteuert. Technisch schaffen wir vor Kurzem noch Unmögliches (Fliegen & Tauchen in 10km Höhe/Tiefe, sogar Weltraumflüge, Kernspaltung, Genschere, Nanotechnologie uvm . Aber in der Regel forciert durch (militärische) männliche Dominanzwünsche. Wir greifen “zu den Sternen” & verkümmern als menschliche Individuen. Die ebenfalls bahnbrechenden, teils über 100 Jahre alten Erkenntnisse der Geisteswissenschaften insbesondere Psychologie & Soziologie werden rudimentär bis gar nicht in der Breite der Gesellschaft (schulisch) vermittelt sondern von vertriebsorientierten & machtstrebenden Diktaturen/Autoritären/Milliardäre GEKAPERT & gegen die schwächer werdende freie Zivilgesellschaft benutzt, ja missbraucht!
Diese “Akteure” wollen keine mutige, sekbstwertstarke, gleichberechtigte, gleichwertige, bildungsorientierte, individualisierte, frei denkende, internationale Menschengemeinschaft. Diese destruktiven Diktatoren, Autokraten, Irrlichter & Milliardäre gibt es im größten Reich, Staat, Konzern aber auch in jeder Stadt, jeder Familie… Dieser negative Einfluß ist nicht mit dem Internet & dem Smartphone entstanden, sondern wurde dadurch nur effizienter als je zuvor verbreitet. Wer die Stärke gesunder Beziehungen (er)leben möchte, kann dies in jahrzehntealten Büchern entdecken: Beispiele: Erich Fromm , Peter Schellenbaum oder aktueller von zB Guido Gebauer oder Stefanie Stahl uvm. Warum hat zB die (Entwicklungs)psychologie so wenig Einfluss auf unser persönliches Wachstum? Und wer etwas über die destruktive Manipulationsmacht von Tinder, Insta, Facebook, TikTok, X & Co. verstehen möchte, findet in einem Buch von 1895 viele Hinweise: Psychologie der Massen von Gustave Le Bon.
Wenn wir unser (Liebes)leben frei & mit Würde leben WOLLEN, müssen wir uns insbesondere von o.g. Internet-Plattformen lösen sogar befreien! Deren Computerzentren kosten Milliarden € & deren digitale Produkte sind trotzdem mit einem “0€-Preisschild versehen! Zur Verdeutlichung: Schaut euch Matrix Teil 1 (nochmal) an. Wir leben schon heute großteils in einer Abkapselung zur Gemeinschaft & zur Natur! Eine angebliche Gemeinschaft wird uns über die sogennanten “social media” vorgegaukelt. Ich finde Guidos Wortwahl “Glimmer” in diesem Kontext genau richtig. Es ist wieder Zeit für mehr Eigeninitiative & Selbstverantwortung. Weniger “bling-bling” mehr Echtheit.
Hallo Guido, ja, Deiner Beobachtung kann ich schon zustimmen.
Als ich 1960 Architektur studiert habe, sagte der damalige Baumister von Adenauer: Das Einfamilienhaus ist das Bollwerk gegen den Kommunismus”. Dieser Trend zu immer mehr Isolation hat in den folgenden Jahrzehnten stets zugenommen. Die Sehnsucht, mit anderen zusammen zu sein, drückt sich ja letztlich in der Smartphonbenutzung aus. Das kann aber nicht befriedigen und deshalb wird ers immer wieder benutzt. Das ist der typische Suchtkreislauf. Und letztlich sind die vielen Datingseiten nur das letzte Beispiel dieser unglaublichen Sehnsucht, nicht allein zu sein und drückt aber auch die Unmöglichkeit aus. Mehr später. Uwe
hallo, Uwe, das finde ich eine sehr gelungene Analyse der Situation, die sicher nicht jeder und jede hören will. Ich stimme (aus eigener Erfahrung) voll zu!
ich bin leider in dem Zwiespalt, auch Eigentum (mehrfach) zu haben, was mich total bindet und daher für mich sein läßt. Zweispalt: ich sehe diese Situation immer schon auch kritisch, mich aber nicht in der Lage, das zu ändern. Das sicher auch deswegen, weil es via Handy und laptop etc genügend Möglichkeiten gibt, mich / sich abzulenken. Gruß (an alle Mitlesenden auch) von Anne
Vielen ist eine Beziehung ja sehr wichtig. Umso befremdlicher dass man quasi nichts investieren will um eine zu finden.
Ich fand die Fragebögen auch sehr lang. Aber es hat auch dazu geführt dass ich mal ausführlich über mich selbst nachgedacht habe.
Ich bin sehr froh das es Menschen wie Guido F. Gebauer gibt. Die Welt da draußen konnte ich schon lange nicht mehr verstehen obwohl ich gebildet und mein Leben von Anfang an aktiv gestaltet habe bis ich nicht mehr konnte und merkte wie Unterschiedlich die Gesellschaft ist und wie wenig ich mich noch mit ihr identifizieren konnte und mich selbst noch für diese Gesellschaft und ihre Ansichten einsetzen wollte. Nach langer Zeit als Professioneller Musiker bei der Bundeswehr und juristisches Studium und arbeit an Gerichten wurde ich 1 Jahr vor meiner Lebenszeitverbeamtung krank und krank gemacht vom System. Ich vestand nicht wie all das zusammenhängt. Fakt ist das ich gerade erkenne das es Faktoren sind wie oben im Text erwähnt wie Indifferenz und Ausfall von Menschlichkeit. Das konnte ich immer und überall feststellen, auch die intolleranz Menschen nach der Unterschiedlichkeit einzuorden nicht nur das mir Frauen auf der Straße ständig sagten ich wäre zu alt obwohl ich relativ jung bin und nicht mal 2 Sätze mit mir tauschten und mich links liegen ließen. So geht es immer weiter mit hast du kein hohes Einkommen, hast du kein Job im Moment, bist du EU Rentner oder du bist unter 1. 80 m aber ich möchte ein großen Mann . Alter, Geld, Größe statt den Mensch zu sehen und einmal gab ich einer Frau eine Antwort weil sie so unfreundlich auf die Frage reagiert hat ob ich sie kennenlernen darf und sie gerne auf ein Kaffee einladen würde mit striktem harschen Nein und ich fragte ob sie mir sagen kann um mich zuverbessern woran es liegt. Sie sagte Nein. darauf sagte ich : mein Aussehen???? Und sie sagte sehr unfreundlich: Ich bin doch nicht oberflächlich. Sie ging wie nach einem Streit. Schlimm für mich als Mann. Die letzten 3 Jahre habe ich fast nur Körpe oder freundliche Absagen bekommen. Ich habe Lebenskraft verloren und Hoffnung aber war dennoch all die Jahre geduldig bis ich nicht mehr allein weiterwusste. Ich entschied mich schon in einer Depression nach Südamerika auszuwandern und tat das auch für einige Zeit. Mir gefiel dort das die Menschen freundlicher und kommunikativer waren. Dennoch ist mit dem Handy = Phubbing leider auch alles dort wie Guido F.Gebauer es im Artikel oben beschreibt. Die Menschen ob in Europa oder in Deutschland sind sozial stark verändert. Ich wohne wieder in Deutschland dennoch habe ich mein persönlichen Flirt auf der Straße eingestellt, weil ich festgestellt habe wenn in über 2 Jahre die Frauen ablehnend reagieren oder nicht mal Kaffe trinken zustande kommt ist das nicht gewollt und viele Frauen sagten mir ich solls im Internet versuchen. Ich habe wirklich gemerkt das sich die Welt verändert hat. Flirten oder Kennenlernen im Realen sind nicht mehr zeitgemäß und so gestalteten sich auch die Körbe. Alles ist ins Internet verlagert. Als Mann schämt man sich irgendwann nach so vielen Absagen, Körben und bösartigen Ignoranz von Frauen wenn man sie fragen möchte. Seit 6 Monaten probiere ich daher selbst Plattformen aus und hab schnell gemerkt wie Guido Gebauer schreibt das Parship, Elitepartner, Badoo, LemonSwan, LaBlue,Finya und wie sie nicht alle heißen ganz schlimm sind und ich dort all meine Probeabos gekündigt habe. Es ist dort also auch nicht möglich jemand ernstes und menschlches kennenzulernen. Es ist schlimm. Ich fand Gleichklang und hoffe das ich bald dort ein Teil bin der Community die sich von der Mehrheit der Menschen unserer Gesellschaft unterscheidet im Denken nämlich menschlich und nicht überall versucht auszugrenzen und in Schubladen einzuordnen.
Jetzt weiß ich, warum Gleichklang gerade mit Screenreader so unmöglich zu bedienen ist, man auf den Nachrichtenbereich nicht zugreifen kann, wenn man keine ungelesene Nachricht hat, man sein eigenes Profil nie wieder lesen und auf Aktualität prüfen kann, man von Unterseiten nicht auf die Startseite zurückkommt und sich die Seite bei manchen Profilen einfach komplett aufhängt. Es dient alles dem Zweck. Ein ebenfalls blinder Freund hat wegen der komplizierten Bedienung gleich aufgegeben, auch gut, habe ich weniger Konkurenz.
Nein, die uns bewusste Problematik mit den Screenreadern hat nichts mit dem von mir in diesem Artikel beschriebenen Aspekt der schädlichen Usability zu tun. Allerdings lässt sich das Problem leider nicht durch einen schnellen Fix lösen, sondern nur durch eine komplette Neuaufsetzung der Applikation. Wir kündigen keine Termine mehr an, weil sie bereits oft verschoben werden mussten. Mehrere Blinde haben den neuen Bereich bereits getestet und für gut verwendbar befunden. Ob wir aber noch in der ersten Hälfte des Jahres 2025 Online gehen werden, können wir nicht versprechen und sehen daher von Terminierungen ab.
Der Anspruch sich semantisch sachlich darstellen zu können, ist bei einer deutschsprachigen Klientel von durchschnittlich 50 Jahren sicherlich nicht unüblich — aber durchaus zu hinterfragen.
Ihr Angebot bei GK scheint jedenfalls nicht auf eine einfache verständliche Sprache zu setzen, sondern kommt laufend mit akademischen oder zumindest nur intellektuell zu erfassenden Begriffen daher, ganz so als sei das unabdingbar für die Partnervermittlung.
Haben Sie sich schon einmal mit dem Ansatz auseinandergesetzt, ihr Angebot in ausgewiesen Einfacher bzw.. Leichter Sprache anzubieten, kognitiv inklusiv und nicht ausgrenzend, ist doch eine komplizierte Sprache zunehmend eine Barriere im Leben vieler Menschen?
Gerade die freien Texte machen ja gar keine Vorgaben und alle können sich so ausdrücken, wie es ihrer Person entspricht. Bezüglich unserer schweren Texte musst Du zwischen Texten und Blog-Artikeln und den Fragebögen unterscheiden. Die Fragebögen sind von den Formulierungen bei weitem einfacher als die Artikel. Sie haben sicherlich recht, dass ein alternativer einfacher Text jeweils sinnvoll wäre, ein komplettes Ersetzen der Texte durch einfacher Sprache ist nach m.E. nicht möglich.
“Die Antwort erhielt ich bei dem kürzlichen Besuch eines Cafés in Battambang, in welchem ich das letzte Mal vor 10 Jahren kurz nach meiner Auswanderung nach Kambodscha zu Gast gewesen war.”
Du streust immer wieder ein paar private Einblicke in dein Leben ein, was sehr interessant ist, aber mir fällt auf, dass du hierbei einen Bereich komplett auslässt und zwar dein eigenes Liebes-/Beziehungsleben.
Wie kommt das? Viele Dating-Coaching prallen ja regelrecht mit ihren langjährigen Beziehungen oder vielen Eroberungen, um besonders glaubwürdig sowie erfolgsversprechend zu wirken.
Du machst das aber nicht. Liegt es daran, dass du es als unprofessionell oder irreführend ansieht dein privates Liebesleben zu teilen? Vielleicht möchtest du aber auch ganz einfach dein Liebesleben wie viele andere Menschen privat und intim halten? Möglicherweise hast du aber auch ein erfolgloses oder schwieriges Liebesleben und hast Angst, dass du diskreditiert wirst, nachdem Motto “Eine Jungfrau versucht uns etwas über Sex zu erzählen”.
Ich streue in meinen Texten privat nur Alltagsbeobachtungen ein, die ungefähr der Tiefe eines Cafe-Besuches entsprechen und Eindrücke verdeutlichen, die so zugänglicher werden. Beziehungstechnisch halte ich es in der Tat lieber privat, fände es auch eher merkwürdig, wenn ich eine eigene Beziehung in den Vordergrund rücken würde.
Ich finde deine Kritik an der Partnersuche nicht nur berechtigt und sehr treffend formuliert, sondern auch inhaltlich erstaunlich fundiert und augenöffnend. Ich freue mich auch, in Diskussionen mit Freund*innen jetzt deine Argumente anbringen zu können und so kleine Anstöße des Umdenkens zu säen.
Ich bin neu in dieser Onlinedating-Welt und hab nur gespürt: Tinder, das ist irgendwie echt nichts für mich. Ich bin froh um diese Alternative hier gewesen, aber muss zugeben, dass es für mich anfangs auch sehr gewöhnungsbedürftig war. Ich bin dankbar für deine Videos und Artikel, die dazu geführt haben, dass ich den Ansatz von Gleichklang besser verstanden habe, und aber auch, meine eigenen Einstellungen dem Datingprozess gegenüber zu reflektieren und zu hinterfragen. Und zu merken, wie viel sehr kapitalistisches und bequemlichkeitsorientiertes Denken auch bei mir schon verankert war.
Ich merke, dass dieses “entschleunigte” Dating hier sehr gut tut. Hier sind wirklich viele interessante Menschen. Es ist okay, auch mal 5-10 Tage für die Beantwortung einer Nachricht zu brauchen. Und viele Dates sind, auch wenn es kein “Match” im Datingsinne ist, sehr bereichernd, weil ich spannende Persönlichkeiten kennenlerne, die mich berühren und Spuren hinterlassen in meinem Denken und Sein, auch wenn keine Beziehung daraus wird.
Vielen Dank für diese Anti-Dating-Dating-Plattform 🙂