Kompatibilität und Partnerwahl
Der Partnerwahl kommt eine entscheidende Rolle für das Partnerglück zu. Dieser Artikel zeigt auf, warum Kompatibilität so wichtig ist.
Die Logik des Matching bei Gleichklang wird kurz dargestellt. Außerdem werden Veränderungen erklärt, die sich beim Gleichklang-Matching in folgenden Bereichen ergeben haben:
- Religionen
- Beziehungs-Modelle (monogam bis polyamor)
- Sexualität beim Kennenlernen?
- Meditation und Yoga
- Autismus und ADHS
Wenn Sie keine Zeit oder keine Lust haben, diesen längeren Artikel zu lesen, können Sie auch sofort zum zusammenfassenden Resümee springen.
Was tun, damit der nächste Partner:in passt?
- Liebe ohne Passung führt zu kurzfristiger Schwärmerei, die bald vergeht, oder zu Konflikt und seelischen Schmerzen.
- Passung ohne Liebe ermöglicht gute Kooperationen, in denen gemeinsame Ziele erreicht werden können.
- Liebe und Passung führt zu langfristig stabilen und glücklichen Beziehungen, die neue Herausforderungen bewältigen und sich gemeinsam verändern können, wenn es nötig ist.
Beziehungen werden also glücklich und stabil, wenn Zuneigung und Liebe bestehen und die Lebensmodelle, Beziehungsmodelle und Werthaltungen kompatibel sind.
Keine Partnervermittlung kann die Liebe zaubern.
Was wir aber tun können, ist, eine Vorauswahl zu treffen, die es wahrscheinlicher macht, dass die Liebe, wenn sie entsteht, auch hält.
Dass eines Tages ein solcher Kontakt zustande kommt, ist wiederum sehr wahrscheinlich; jedenfalls dann, wenn die Betreffenden das grundlegende Prinzip des Online-Dating verstehen und bereit sind, sich auf dieses einzulassen:
- Suche nicht nach möglichst vielen Kontakten, Treffen oder gar Beziehungsversuchen, sondern suche nach der einen Person, mit der Liebe entsteht und Passung besteht.
- Sei bereit, solange dabei zu bleiben, bis Du dieser Person begegnet bist.
In meinem Blog-Artikel So sollte der freie Text beim Online-Dating sein habe ich aufgezeigt, welch enorme Rolle der freie Text für die Partnerfindung spielt und wie wichtig es ist, die eigene Person authentisch und glaubwürdig in eigenen Worten zu beschreiben.
Bei Gleichklang haben wir deshalb zusätzlich zum großen freien Text zahlreiche weitere Möglichkeiten zur freien Selbsteinschilderung eingeführt, wo Mitglieder mehr über sich sagen können. Dies wurde im letzten Blog-Artikel Mit mehr Inhalt zur Partnerfindung erklärt.
Die Funktion dieser freien Selbstschilderungen ist die Optimierung der Selbstauswahl der Mitglieder untereinander, nachdem wir bereits eine Vorauswahl durch unseren Matching-Algorithmus vorgenommen haben.
Heute erläutere ich, wie diese Vorauswahl mit Bezug auf relevante Beziehungs-Modelle von statten geht.
Beziehung braucht Kompatibilität
Beziehungen sind balanciert und glücklich, wenn die Bedürfnisse aller Beziehungspartner:innen zur Geltung kommen und die Befriedigung ihrer Bedürfnisse sich wechselseitig bedingt. Übereinstimmung in zentralen Werten und Lebensmodellen ist hierfür die Voraussetzung.
Ein einfaches Beispiel verdeutlicht dies:
- Zwei Personen lieben die Wälder, Meere, Seen und Berge. Sie werden sehr viel Glück miteinander erleben. Ihre Bedürfnisse sind kompatibel. Sind sie gemeinsam in den Bergen, bedingt sich die Befriedigung ihrer Wünsche und Bedürfnisse wechselseitig. Diese Glückserfahrung wird sie wiederum fester miteinander verbinden und ihr Beziehungsglück weiter steigern.
Was aber ist, wenn die eine Person ihr Glück in den Bergen findet und die Stadt hasst, die andere im Trubel der Stadt glücklich wird und in den Bergen voller Langeweile ist?
- Das Glück der einen Person, bedingt so die Unzufriedenheit oder die Langeweile der anderen Person. Sicherlich, Kompromisse sind möglich. Nicht möglich ist aber die sich selbst verstärkende, natürlich und geradezu automatisch erfolgende wechselseitige maximale Glücks-Erfahrung.
Je wichtiger und zentraler ein Wunsch oder ein Lebensmodell ist, so mehr wird Übereinstimmung zu maximalem Glück, Gegensätzlichkeit aber zu Unzufriedenheit bis hin zu maximalem Unglück führen.
Oftmals sind Unterschiedlichkeiten also nicht schlimm, sie können sogar beleben und zum Lernen Anlass geben.
Anders ist es aber bei Gegensätzen in den zentralen Zielen und Werten der Lebensgestaltung. Diese blockieren das private Glück beider Beziehungspartner:innen und damit ebenfalls ihr Beziehungsglück.
Unsere Aufgabe bei Gleichklang sehen wir darin, mithilfe unseres Matching die Basis zu schaffen, dass es unseren Mitgliedern gelingt, aufgrund einer Kompatibilität ihrer Werte und Beziehungsmodelle Beziehungsglück zu finden und die Gefahr von Beziehungsunzufriedenheit und Trennung zu minimieren.
Passung-Bereiche beim Gleichklang-Matching
Ein vorheriger Artikel hat bereits ausführlich unser Matching erklärt. Ich zähle daher an dieser Stelle nur kurz die Passung-Bereiche auf, die in unser Matching eingehen.
Sodann stelle ich die Veränderungen bei Gleichklang aus den letzten Wochen und Monaten zur Passung der Beziehungs-Modelle vor.
Für den Erfolg der Partnersuche ist es nämlich wichtig, dass alle hierfür erforderlichen Einstellungen vollständig und korrekt sind. Diese Artikel soll es den Mitgliedern erleichtern, dies zu erreichen.
Diese Inhaltsbereiche gehen hauptsächlich ins Matching ein:
- Monogame Zweierbeziehung versus nicht-traditionelle Beziehungen (Offene Beziehungen, Swinger Beziehungen, Polyamorie)
- Verbundenheit versus Unabhängigkeit in der Beziehungsführung
- Sexualität und sexuelle Orientierung (Geschwindigkeit der Sexualität, besondere Präferenzen, wie BDSM, Akzeptanz für Bisexualität, Asexualität)
- Räumliche Nähe versus Entfernung (zusammen leben, getrennte Wohnungen am gleichen Wohnort, Fernbeziehung)
- Kinderwunsch, Akzeptanz gegenüber Alleinerziehenden (Dating-Tipps für alleinerziehende Singles), Wunsch nach Kinderlosigkeit
- Bedürfnis, sich über Bildungsthemen auszutauschen
- Praktizieren von Meditation oder Yoga
- Gesellschaftliches Engagement und Einstellungen (z. B. Menschenrechte, Ökologie, Tierschutz)
- Einstellungen zu Religionen und Spiritualität (Atheismus und Agnostizismus, Bahai, Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam, Judentum, Schintoismus oder östliche, westliche, freie oder integrative Spiritualität)
- Ernährungsweisen (vegetarisch, vegan)
- Lebensweisen (Ökologie, Minimalismus)
- Gesundheitsbewusstsein (gesunde Lebensführung, Raucher versus Nichtraucher),
- Ortsgebundenheit versus neue Ufer (Reisefreude, Auswanderungswunsch)
- Tierische Gefährten und ihre Bedeutung
- Hochsensibilität in Beziehungen (Akzeptanz oder gemeinsame Hochsensibilität)
- Akzeptanz für Behinderungen, körperliche und seelische Erkrankungen, Autismus, ADHS, sexuelle Funktionsstörungen und HIV
In den dargestellten Bereichen erfragen wir von unseren Mitgliedern ihre Vorstellungen. Im Matching-Prozess erfolgt ein Abgleich dieser Eingaben.
Ergebnis ist eine Vorauswahl von Personen, die zueinander in ihren Lebens- und Beziehungsmodellen eine Kompatibilität zeigen.
An dieser Kompatibilität können die betreffenden Mitglieder im Rahmen von Beziehungsaufbau und Beziehungserhalt anschließen, wenn Zuneigung und Liebe zwischen ihnen entstehen.
Matching als Win-Win-Situation
Warum auch seltene Merkmale wichtig für alle sind
Das Matching ist eine Win-Win-Situation, egal, ob es seltener oder häufige Merkmale betrifft.
Manchmal wird dies missverstanden. So melden sich Mitglieder, sie wären zu „normal“ für uns. Oder es wird irritiert gefragt, warum wir denn dieses oder jenes fragen, wo dies doch für die eigene Person nicht relevant sei.
Dies ist jedoch ein Irrtum, weil an einer Beziehung immer mindestens zwei Personen beteiligt sind, die miteinander kompatibel sein sollen:
- Wenn wir also nicht jede Person beispielsweise fragen würden, ob sie eine Beziehung ohne Sex sucht (ein seltenes Merkmal), dann könnten wir asexuellen Mitgliedern keine passenden Vorschläge machen und würden sexuellen Mitgliedern asexuelle Mitglieder für eine Partnerschaft vorschlagen.
- Gleiches gilt für BDSM, eine Neigung, die ca. 10 % der Bevölkerung haben. Wenn wir die Frage nach dieser Präferenz nicht allen Mitglieder stellen würden, würden Mitglieder, die keinen BDSM wünschen, bei ihrer Partnersuche Mitgliedern vorgeschlagen bekommen, die BDSM wünschen und umgekehrt.
So geht es weiter von Merkmal zu Merkmal:
- Würden wir nicht alle Mitglieder fragen, ob sie sich auch gerne eine Beziehung mit Autist:innen vorstellen können, könnten wir für unsere autistischen Mitglieder diese Grundakzeptanz bei den Vorschlägen nicht sicherstellen und würden gleichzeitig solchen Mitgliedern Autist:innen vorschlagen, die mit autistischen Merkmalen nicht umgehen können.
Veränderungen bei Gleichklang
Wir untersuchen in Umfragen jeweils die Prioritäten unserer Mitglieder, werten eingehende Zuschriften aus, fragen Gleichklang-Paare nach der Stabilität ihrer Beziehungen und studieren den wissenschaftlichen Forschungsstand zu Faktoren, die Paare miteinander verbinden.
So ergeben sich immer wieder neue Erkenntnisse und Anforderungen, sodass unser Matching regelmäßig angepasst wird.
Religionen und Einstellungen zur Religion
Studien sprechen für einen positiven Zusammenhang zwischen dem religiösen Bekenntnis, der religiösen Praxis und der Beziehungszufriedenheit:
- So beobachtetenWilliams und Lawler, dass christliche Paare zufriedener waren, wenn sie gemeinsame religiöse Aktivitäten unternahmen.
- Karampatsos kam zu dem Ergebnis, dass christliche Paare, die beidseitig ihren Glauben als verpflichtend und lebensverändernd beschrieben, eine besonders hohe Beziehungszufriedenheit erreichten.
- Schafer und Kwon konnten zeigen, dass Paare zufriedener waren, desto ähnlicher ihre religiösen Bekenntnisse und desto häufiger sie gemeinsam am Gottesdienst teilnahmen.
- Lutz-Zois und Kolleg:innen beobachteten bei Student:innen, dass die Übereinstimmung im religiösen Bekenntnis zwischen Partner:innen dann mit höherer Beziehungszufriedenheit einherging, wenn den Befragten diese Übereinstimmung auch wichtig war.
- Ellison und Kolleg:innen fanden eine bessere Beziehungsqualität bei Paaren, die in ihren religiösen Vorstellungen übereinstimmten und gemeinsam zu Hause beteten.
- Boratav und Kolleg:innen untersuchten multikulturelle Paare in der Türkei, die sich anhand Religion, Sprache und Ethnizität unterschieden. Das Ergebnis war, dass diese Unterschiede in ihrer psychischen Relevanz nur scheinbar waren bzw. überlagert wurden durch eine wichtige Gemeinsamkeit, nämlich dass sich die Partner:innen jeweils beide nicht im Zentrum ihrer Kulturen und Religionen, sondern am Rande stehend verorteten. Entsprechend waren eben auch Übereinstimmungen in der Religion für diese Personen weniger wichtig, es war vielmehr die Übereinstimmung in ihrer kritsichen Haltung zur Mainstream-Kultur, die sie verband.
Es macht also Sinn, bei der Partnersuche auch auf eine Passung der Einstellungen zur Religion zu achten und zwar speziell dann, wenn jemand darauf Wert legt.
Bisher hatten wir allgemein die positive (oder negative) Einstellung zu den verschiedenen Religionen sowie zu Atheismus und Agnostizismus erhoben. Hintergrund war die Annahme, dass bei vergleichbar positiver Bewertung eine gute Beziehungsbasis besteht, auch wenn die Bekenntnisse sich womöglich unterscheiden.
In weiteren Datenanalysen und aus Rückmeldungen von Mitgliedern haben wir aber festgestellt, dass zu oft allgemein die verschiedenen Religionen gleich bewertet wurden und sich dahinter trotzdem erhebliche Unterschiede in Bekenntnis und Einstellungen verbargen.
Wir haben daher die Instruktion zur Einstufung verändert. Die neue Instruktion lautet:
- Hier können Sie angeben, welche religiösen Glaubensvorstellungen oder Einstellungen zu Religionen Ihnen am Herzen liegen. Bitte beantworten Sie dies für jeder der einzelnen Religionen oder Einstellungen zu Religionen mit: nein, eher nein, unentschieden, eher ja oder ja. Wenn Sie sich mit den Glaubensvorstellungen einer Religion identifizieren, geben Sie bitte je nach Stärke der Identifikation eine +1 oder +2 ein. Wenn Sie die Glaubensvorstellungen einer Religion nicht teilen, geben Sie eine -2 oder eine -1 ein. Wenn Sie sich unsicher sind oder in ihren Einstellungen schwanken, können Sie eine 0 eingeben.
Wir erhoffen uns so eine größere Trennschärfe für die Vermittlung:
- Eine +1 oder +2 soll ausschließlich dann angegeben werden, wenn ein teilweise (+1) oder weitgehende/vollständige (+2) Identifikation mit den Glaubensvorstellungen der jeweiligen Religion besteht. Für eine negative Bewertung mit -2 oder -1 genügt es, wenn diese Identifikation nicht vorliegt. Nur bei Unsicherheit oder bei deutlichen Schwankungen sollte die 0 gewählt werden.
Wir bitten alle Mitglieder, ihre eigenen Einstellungen hier noch einmal zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren: „Persönliche Angaben“ » „Lebensumfeld“ » „Einstellung zu Religion“.
Abgeglichen werden diese Angaben beim Matching dann übrigens mit dem ebenfalls erfragten Wunsch von Mitgliedern, dass Partner:innen Glaubensvorstellungen einer bestimmten Religion folgen oder eben nicht folgen.
Es findet also nicht einfach ein direktes Matching des religiösen Bekenntnisses statt. Denn für manche Partnersuchende ist es völlig egal, welche Religion potenzielle Partner:innen haben, für andere ist es aber sehr wichtig.
Der Abgleich erfolgt daher nur, wenn die Religion von Partner:innen für ein Mitglied für die Partnersuche wichtig ist. Wir erfragen dies an dieser Stelle bei den Partnersuchkriterien: „Partnerschaft“ » „Was Sie suchen“ » „Einstellungen zu Religionen“:
Hier können Sie angeben, ob Partner:innen die Glaubensinhalte einer bestimmten Religion teilen sollten oder nicht teilen sollten bzw. bestimme Einstellungen zur Religion aufweisen sollten oder nicht aufweisen sollten. Wenn es Ihnen egal ist, können Sie eine 0 eingeben. Zur Bewertung steht Ihnen eine fünfstufige Skala zur Verfügung:
- Starke Ablehnung (kommt nicht infrage) = -2
- Ablehnung (kommt eher nicht infrage) = -1
- Unentschieden (egal) = 0
- Zustimmung (gerne) = +1
- Starke Zustimmung (unbedingt) = +2
Ist zwei Personen die Religion oder Einstellung zur Religion egal, geht die Religion nicht in das Matching ein. Legt aber mindestens eine Person wert auf die Religion, wird die Religion bei der Ableitung der Partnervorschläge berücksichtigt.
Inhaltlich macht dies Vorgehen aus folgendem Grund Sinn:
- Manche Menschen glauben, jeder können nach der eigenen Fasson selig werden. Anderer finden religiöse Unterschiede nicht hinderlich, vielleicht sogar spannend. Warum sollte in solch einem Fall die Religion in das Matching eingehen?
- Andere möchten in einer Partnerschaft gemeinsam religiöse Aktivitäten unternehmen, vielleicht wollen sie auch gemeinsame Kinder religiös erziehen. In diesem Fall ist eine Passung der Religion für eine Partnerschaft förderlich.
Beziehungs-Formen im Umgang mit Sexualität
Zum Thema Monogamie, offene Beziehungen, Swinger Beziehungen und Polyamorie habe ich bereits mehrfach geschrieben:
- Über Treue, Begehren, Monogamie und Polyamorie
- Was trennt Paare: Monogamie, offene Beziehung oder Fremdgehen?
- Ist der Mensch monogam oder polygam?
- Monogame und nicht-monogame Beziehungs-Wünsche
Grundsätzlich lassen sich die Befunde folgendermaßen zusammenfassen:
- Die monogame Beziehung zwischen zwei Personen ist weiterhin das häufigste Beziehungsmodell, was von den meisten Partnersuchenden gewünscht wird. Dies ist auch bei Gleichklang der Fall. Die meisten Mitglieder von Gleichklang suchen nach einer monogamen Beziehung.
- Ca. 20 % der Bevölkerung haben bereits Erfahrungen mit konsensueller Nicht-Monogamie in Beziehungen im Sinne von offenen Beziehungen (Sex zu Dritten erlaubt), Swinger Beziehungen (gemeinsamer Sex mit anderen) oder polyamoren Beziehungen (mehr als eine Liebesbeziehung zur gleichen Zeit) oder Gruppenbeziehungen (polyamore Beziehung, wo mehr als zwei Personen gemeinsam eine Liebesbeziehung führen).
- Alle diese Beziehungsformen können eine hohe Beziehungszufriedenheit und eine hohe Beziehungsstabilität entfalten. Unglücklich werden demgegenüber Beziehungen, in denen keine Transparenz herrscht und in denen fremdgegangen wird.
- Es gibt Menschen, die im Hinblick auf ihre individuellen Merkmale mehr zum Typ der Monogamie oder mehr zum Typ der Nicht-Monogamie neigen. Männer neigen etwas stärker zur Nicht-Monogamie, Frauen zur Monogamie. Diese Geschlechts-Unterschiede sind aber nicht stark ausgeprägt. Nicht-binäre Personen sind besonders aufgeschlossen gegenüber den verschiedenen Formen der konsensuellen Nicht-Monogamie.
- Beziehungen mit konsensueller Nicht-Monogamie werden besonders häufig in der LGBTQ+Community (lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, queer) geführt.
Passung ist zentral
Für das individuelle Partnerglück kommt es nun entscheidend darauf an, ob die gewünschte Beziehungsform zueinander passt. An dieser Stelle greift unser Matching-Algorithmus ein und stellt sicher, dass keine tief greifenden Gegensätze in den Beziehungsmodellen bestehen.
Denn solche Gegensätze können zu instabilen Beziehungen, Unzufriedenheit, Konflikten, Eifersucht, seelischen Schmerzen und Trennungen führen:
- Wünscht sich eine Person eine Monogamie, die andere Person jedoch eine offene Beziehung wünscht, sind die Beziehungsziele zum Umgang mit Sexualität nicht kompatibel. Wird das Bedürfnis der einen Person umgesetzt, widerspricht dies dem Bedürfnis der anderen Person. So kann sich schwer ein maximales Partnerglück entfalten. Hinzu kommt, dass die Gefahr für Heimlichkeit und Fremdgehen ansteigt. Womöglich fühlt sich die Person, die eine offene Beziehung sucht, nicht ausgefüllt. Da eine offene Beziehung nicht möglich ist, wird sie untreu. Dies kann wiederum für beide Personen und für die Beziehung zur Belastung werden.
Mittlerweile zeigen Studien, dass doch deutlich zwischen den verschiedenen Formen der konsensuellen Nicht-Monogamie unterschieden werden kann. Die verschiedenen Formen der konsensuelle Nicht-Monogamie ziehen nicht immer die gleichen Personen an.
Bei der Gestaltung der Exklusivität oder Teilbarkeit von Sexualität und Romantik in einer Beziehung handelt es sich um ein fundamentales Merkmal von Beziehungen. Wir haben daher vor einiger Zeit bei Gleichklang unsere Abfragen und unser Matching folgendermaßen erweitert:
- Ich möchte eine Beziehung, wo Sex ausschließlich zwischen zwei Beziehungspartner:innen stattfindet.
- Ich möchte gerne eine offene Beziehung, wo Sex zu anderen Personen außerhalb der Beziehung möglich ist.
- Ich möchte gerne eine “Swinger-Beziehung”, wo wir als Partner:innen gemeinsam sexuelle Kontakte zu anderen Personen haben.
- Ich möchte gerne eine Partnerschaft mit mehr als zwei Personen führen (Polyamorie)
Die Beantwortung erfolgt auf einer fünfstufigen Skala von Starker Ablehnung bis starker Zustimmung.
Mithilfe diese differenzierteren Abfrage unterschiedlicher Modelle können wir eine bessere Vorauswahl der Beziehungsmodelle gewährleisten als vorher.
Übrigens kann auch mehreren Modellen zugestimmt werden. Wer dies tut, ist je nach Konstellation bereit und in der Lage, sich auf verschiedene Modelle einzulassen.
Was bedeutet es beispielsweise, wenn jemand eine +1 oder +2 bei einer monogamen Zweierbeziehung, einer Swinger Beziehung und einer offenen Beziehung getätigt hat, aber eine -2 bei einer Polyamorie?
Wir interpretieren dies folgendermaßen:
- Möchten Partner:innen eine Monogamie, will und kann die entsprechende Person eine monogame Beziehung leben. Eine positive Bewertung für die Monogamie sollte nur erfolgen, wenn auch eine echte Bereitschaft und Fähigkeit für eine monogame Beziehungsgestaltung vorliegt. Möchten Partner:innen aber eine Swinger Beziehung oder eine offene Beziehung, will und kann diese Person auch gerne eine offene Beziehung oder eine Swinger Beziehung führen. Die entsprechende Person kann sich also die Teilbarkeit von Sexualität vorstellen, sieht dies aber nicht als Voraussetzung für eine Beziehung an. Demgegenüber möchte die Person keine Liebesbeziehung mit mehr als einer Person führen. Liebe und Romantik sind sie für sie also exklusiv und unteilbar.
Die NULL bedeutet übrigens vielleicht, also dass eine grundsätzliche Offenheit für die jeweilige Beziehung besteht, sich die Person aber noch unsicher ist.
Der Matching-Algorithmus geht bei der Zuteilung vor allem von der Logik aus, dass Gegensätze sich bei den Beziehungsmodellen ausschließen. Für ein effektives Matching ist es wichtig, dass alle Mitglieder die neuen Fragen ausfüllen und dass sie die individuell tatsächlich passenden Antworten gegeben werden.
Hier sind die Fragen zu finden: „Partnerschaft“ » „Was Sie suchen“ » „Beziehungsgestaltung“.
Rolle von Sexualität beim Kennenlernen und beim Beziehungsaufbau
Beim Online-Dating kann Sexualität eine positiv-verbindende, aber auch eine abschreckend-verletzende Rolle spielen.
Bald nach unserer Gründung führten wir deshalb die zusätzliche Frage zum Interesse an unverbindlichen erotischen Kontakten ab. Seither hatten Probleme zwischen den Mitgliedern stark abgenommen und negative Rückmeldungen treten nur noch selten ein.
Trotzdem bleibt Sexualität ein kritisches Thema und gelegentlich erreichen uns Zuschriften von Mitgliedern,die es sehr bedauern, dass sie sich bereits am Anfang des Kennenlernen auf Sexualität einließen, weil der Kontakt im Anschluss abbrach und sie sich verletzt fühlen.
Sachlage ist, dass sich Partnersuchende sehr stark in ihrem Zugang zur Sexualität beim Kennenlernen entscheiden:
- Manche Partnersuchende suchen bereits früh den sexuellen Kontakt. Sie erleben Sex im Kennenlernprozess positiv und sind nicht verletzt, wenn sich nachdem sie bereits Sex hatten eine Beziehung nicht vertieft.
- Andere Partnersuchende verbinden Sex unmittelbar und stark mit Liebe und Beziehung. Kommt es zum Sex und die Beziehung endet, tritt Bedauern und seelische Verletzung ein.
Wir raten Partnersuchenden, die Sex stark mit Liebe verbinden, dies klar zum Ausdruck zu bringen und sich nicht früh im Prozess des Kennenlernens auf Sex einzulassen, da ansonsten für sie die Gefahr von Verletzungen hoch ist.
Wir haben zu dieser Thematik nunmehr eine weitere Frage eingeführt, die Partnersuchenden auch in dieser Hinsicht mehr Gemeinsamkeit ermöglichen soll.
Die Frage lautet:
- Für mich ist Sex erst dann denkbar, wenn eine feste Liebesbeziehung bereits besteht.
Die Antwortmöglichkeiten sind:
- Ja, auf keinen Fall vorherig.
- Ich kann solange warte, wenn die andere Person dies möchte.
- Nein, Sex sollte bereits möglich sein, bevor eine feste Beziehung besteht.
Antwort 1 (Ja…) und Antwort 3 (Nein…) schließen sich bei der Vermittlung aus.
Die Frage erleichtert, damit gleichzeitig demisexuellen Menschen die Partnersuche:
- Demisexualität ist eine sexuelle Ausrichtung, bei der sexuelles Verlangen gar nicht gespürt wird, bis eine feste und emotional vertiefte Liebesbeziehung vorliegt.
In der Dating-Kultur der Dating-Apps ist Demisexuellen eine Partnersuche nur sehr eingeschränkt möglich.
Mit der neuen Frage bei Gleichklang ergibt sich eine Verbesserung für demisexuelle Mitglieder sowie für alle Mitglieder, die aus anderen Gründen keinen Sex möchten, bevor die Liebe bereits besteht.
Die Stärke ihrer eigenen Assoziation zwischen Liebe und Sexualität können Sie übrigens mit dem Sexualitäts-Erlebens-Test prüfen, den wir im Gleichklang-Testportal allen kostenlos anbieten:
Die neue Frage ist hier zu finden: „Partnerschaft“ » „Was Sie suchen“ » „Erotik und Sexualität“.
Meditation und Yoga bei der Partnersuchen
Ein etwas längeres Zitat aus einem vorherigen Artikel in diesem Blog zu dieser Thematik:
“In einer repräsentativen Umfrage für die Bundesrepublik Deutschland zeigte sich gaben 7 % der Befragten an, dass sie meditieren. 6 % gaben an, dass sie Yoga betreiben. Dies sind die entsprechenden Zahlen unter den Gleichklang-Mitgliedern:
• 49 % der Gleichklang-Mitglieder geben an, dass sie meditieren.
• 47 % geben an, dass Sie Yoga betreiben.
• 64 % der Mitglieder meditieren, betreiben Yoga oder tun beides.
Meditation und Yoga werden also von Gleichklang-Mitgliedern weitaus häufiger betrieben als dies in der Allgemeinbevölkerung der Fall ist. …
Es besteht übrigens ein Zusammenhang zwischen Meditation, Yoga und Spiritualität, der nicht absolut ist – Zitat:
• 80 % der Mitglieder bei Gleichklang, die Spiritualität bejahen, betreiben Meditation, Yoga oder beides.
• 49 % derjenigen, die Spiritualität weder bejahen noch verneinen, betreiben Meditation, Yoga oder beides.
• 26 % derjenigen, die Spiritualität verneinen, betreiben Meditation, Yoga oder beides. …”
Berücksichtigung erwünscht
In der Auswertung einer aktuell noch laufenden Mitglieder-Umfrage zu Besonderheiten bei der Partnersuche zeigte sich nun, dass für 37,30 % der Befragten Meditation, Yoga oder beides ein wichtiger Teil ihres Lebens sind. Von diesen wiederum wünscht sich eine Mehrheit von 61,34 %, dass dies auch bei der Partnervermittlung berücksichtigt wird.
Wir haben auch eine Presseerklärung zu dieser Umfrage veröffentlicht.
Für die meisten derjenigen, für die Meditation und Yoga für die Partnersuche wichtig waren, genügte es, wenn Partner:innen eine Akzeptanz hierfür zeigen. Andere wünschten sich aber explizit meditierende oder Yoga praktizierende Partner:innen.
Durch gemeinsame Meditation oder gemeinsames Yoga erhofften sich diese Befragten ein mehr an Austausch, Verstehen und eine gemeinsame Weiterentwicklung. Ebenfalls berichteten sie, dass sie sich von Praktizierenden stärker angezogen fühlten.
Den anderen Befragten genügte es, wenn Partner:innen Meditation oder Yoga nicht ablehnten. Sie erhofften sich dadurch eine Erleichterung ihrer eigenen Praxis und das Ausbleiben von Konflikten wegen ihrer Yoga- oder Meditations-Zeiten. Manche schilderten, dass ihre früheren Beziehungen genau hieran gescheitert seien. Dies wollen sie nunmehr bei einer künftigen Beziehung verändern.
Allerdings schilderten selbst diejenigen Befragten, die nur Wert auf Akzeptanz legten, in ihren freien Text oft spontan den Wunsch nach einem gemeinsamen Praktizieren.
Zitat einer Teilnehmerin:
- “Wenn der andere kein Interesse daran hat, ist das ok, er muss es nur bei mir akzeptieren, mehr nicht. Wenn man aber gemeinsam Yoga macht oder meditiert, kann das natürlich sehr schön sein, Gemeinsamkeiten verbinden.”
Studien zeigen, dass Meditation und Yoga Verstehen, Verbindung und Nähe in Beziehungen verbessern können:
- Justin P. Laplante (2019) gelangte in seiner Doktorarbeit zu dem Schluss, dass gemeinsame Meditation beitrage zur Entwicklung einer gemeinsamen Sprache, eines gemeinsamen Verstehens und eines Mehr an Verbundenheit. Die Partner:innen kommen so einander näher und es entstehe ein tiefes Gefühl gemeinsamer Ziele, Werte und Weltanschauungen.
Wir haben vor diesem Hintergrund vor einiger Zeit die folgende neue Frage eingeführt:
- In einer Liebesbeziehung ist mir das gemeinsame Praktizieren von Meditation oder Yoga sehr wichtig.
Erneut ist eine Beantwortung von starker Ablehnung bis hin zu starker Zustimmung möglich.
Wir trennen übrigens nicht zwischen Meditation und Yoga, weil es sich bei beiden – trotz der Unterschiede – um ähnliche Grundhaltungen handelt.
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Partner:innen einen guten gemeinsamen Weg miteinander finden werden, wenn eine Person Yoga betreibt und die andere meditiert.
Die Frage kann hier gefunden werden: „Partnerschaft“ » „Was Sie suchen“ » „Beziehungsgestaltung“
Autist:innen und Personen mit ADHS
Immer mal wieder waren Autist:innen und Personen mit ADHS an uns herangetreten mit der Schilderung, dass eine Berücksichtigung von Autismus und ADHS für ihre Partnersuche wichtig sei.
Mittlerweile sind beide Optionen eingeführt.
Partnersuche für Autist:innen
Bei der Einführung des Partnersuche für Autist:innen habe ich dazu vorliegende psychologische Befunde und Überlegungen in einem Blog-Artikel dargelegt. Mittlerweile hat RP Online einen Artikel hierzu unter dem Titel „Small Talk kann und will ich nicht“ veröffentlicht Auch der Österreichische Kurier hat berichtet.
In aller Kürze zusammengefasst zeigen die von mir im Artikel dargestellten Studien, dass Autist:innen glückliche und stabile Beziehungen führen können. Für die Partnersuche spielt für Autist:innen das Online-Dating eine sehr große Rolle.
Im Durchschnitt sind Beziehungen zwischen Autist:innen untereinander besonders glücklich. Aber auch Beziehungen zwischen Autisti:innen und neurotypischen Personen können glücklich werden, wenn einige Herausforderungen beiderseits bewältigt werden.
Stimmt die Grundhaltung, kann die autistische Ehrlichkeit und Direktheit in Beziehungen als hilfreich erlebt werden.
Auf dieser Basis können Mitglieder mittlerweile angeben, dass sie Autist:innen sind und möchten, dass dies bei der Vermittlung berücksichtigt wird.
Alle anderen Mitglieder werden gefragt, ob sie sich auch gerne eine Partnerschaft mit Autist:innen vorstellen können.
Ist diese Akzeptanz vorhanden, kann ein Vorschlag erfolgen:
- Mit diesem Akzeptanz machen wir bei Gleichklang seit viel Jahren sehr gute Erfahrungen bei der Vermittlungen von Partnerschaften bei vorliegenden Behinderungen, Angewiesensein auf den Rollstuhl, chronischen Erkrankungen, seelischen Erkrankungen, sexuellen Funktionsstörungen oder HIV, aber auch bei völlig anderen Besonderheiten, wie Hochsensibilität und Alleinerziehenden-Status. Indem wir Menschen einander vorstellen, die sich in ihrer Person und Lebenssituation annehmen und akzeptieren können, entstehen wertschätzende und langfristige Beziehungen.
Wir gehen davon aus, dass dies auch beim Autismus so sein wird. Die beiden hierfür erforderlichen Fragen können hier gefunden werden:
- Für einen Menschen im Autismus-Spektrum bin ich aufgeschlossen: „Partnerschaft“ » „Was Sie suchen“ » „Beziehungsgestaltung“
- Sind Sie Autist:in und möchten Sie, dass dies berücksichtigt wird?: „Persönliche Angaben“ » „Ihr Lebensumfeld“ » „Autismus“
Partnersuche bei ADHS
In der laufenden Umfrage haben wir ebenfalls Mitglieder mit ADHS gebeten, ihre Erfahrungen bei der Partnersuche zu schildern. 69 % wünschten sich die Berücksichtigung ihrer ADHS bei der Partnersuche.
Drei Zitate von drei Teilnehmenden zu den Auswirkungen ihrer ADHS auf Partnerschaften:
- Ich bin der klassische Träumer und es wirkt sich so aus, dass ich mir vieles nicht merken kann. Manchmal wirkt es so, als würde ich mit Absicht über Dinge hinweg gehen. Ein toleranter Partner wäre toll.
- Ich bin spontan kreativ chaotisch oft überfordert und sehr sensibel Da kommt nicht jeder mit klar.
- Meine ADHS Störung hat meinen ehemaligen Partner oft gestört, weil ich oft dazwischen redete oder auch weil ich mich nicht so gut ausdrücken konnte. Darum würde ich gerne einen Partner haben der tolerant ist gegenüber lebendigen Menschen und selber etwas lockerer oder lustiger ist.
Bei Gleichklang berücksichtigen wir daher nunmehr auch ADHS mit dem gleichen Akzeptanz-Prinzip wie bei Autismus und anderen besonderen Merkmalen oder Lebenssituationen. Die hierfür erforderlichen Fragen sind hier zu finden:
- Ich lege Wert darauf, dass mir vorgeschlagene Personen auch meine körperliche Behinderung akzeptieren: „Partnerschaft“ » „Was Sie suchen“ » „Behinderungen und Erkrankungen“
- Ich habe eine ADHS. Ich möchte nur Menschen kennenlernen, die hierfür eine Akzeptanz haben: „Persönliche Angaben“ » „Ihr Lebensumfeld“ » „Autismus“
Ob ADHS oder ihre autistischen Merkmale beim Matching berücksichtigt werden, entscheiden übrigens die Betroffenen selbst. Ins Matching gehen sie nur ein, wenn sie diese Frage klar bejahen.
Zusammenfassung
Resümee und Empfehlungen
- Kompatibilität ist für das Partnerglück von zentraler Bedeutung. Kompatibilität als Voraussetzung für eine hohe Beziehungsqualität bezieht sich nicht auf unwesentliche Merkmale oder Randmerkmale, sondern nur auf diejenigen zentralen Merkmale, die für die Lebensgestaltung wirklich wichtig sind. In diesen zentralen Merkmalen sollte Übereinstimmung bestehen, in allen anderen Merkmalen sind Unterschiede kein Problem.
- Bei Gleichklang befragen wir unsere Mitglieder nach den zentralen Werten, Lebensprinzipien und Praktiken in ihrem Alltag. Oft können die Mitglieder selber benennen, ob diese Merkmale für ihre Partnersuche wichtig sind. Studien zeigen nämlich, dass es nur diese als wichtig erlebten Merkmale sind, die Paare miteinander verbinden.
- So kann die Religion für manche Menschen sehr wichtig, für andere aber unwichtig für ihre Partnersuche sein. Wer gemeinsam mit Partner:innen religiöse Aktivitäten unternehmen oder Kinder religiös erziehen möchte, wird Wert auf Religion bei der Partnersuche legen. Für andere gilt demgegenüber, dass jeder nach eigener Fasson selig werden kann. Bei Gleichklang handhaben wir die Erfassung der Religion nunmehr etwas strenger als früher. Vorher wurden vorwiegend positive Einstellungen zu verschiedenen Religionen erhoben, nunmehr fragen wir dezidiert nach dem Bekenntnis. In das Matching eingehen tut dies aber nur, wenn mindestens eine Person auf die Passung der religiösen Vorstellungen und Glaubensinhalte tatsächlich Wert legt.
- Wie soll mit Romantik und Sexualität in einer Beziehung umgegangen werden? Die Antwort auf diese Frage ist äußerst wichtig für jede Partnerschaft. Nur wenn eine vergleichbare Antwort gegeben wird, werden Partner:innen glücklich und erfüllt werden können. Die meisten Partnersuchenden wünschen sich eine monogame Zweierbeziehung. Andere aber suchen nach offenen Beziehungen, Swinger-Beziehungen oder polyamoren Beziehungen. All diese Partnerschafts-Formen können glücklich werden, wenn sie beidseits gewollt, sowie freiwillig und transparent umgesetzt werden. Deshalbg erfragen wir bei Gleichklang diese Präferenzen jetzt noch differenzierter als vorher und legen sie beim Matching zugrunde.
- Beim Online-Dating erleben manche Menschen schnelle und frühe sexuelle Kontakte als positiv und hilfreich. Andere aber werden verletzt, wenn aus solch einem frühen sexuellen Kontakt keine Beziehung entsteht. Wir raten Partnersuchenden, sich beim Kennenlernen nur auf Sex einzulassen, wenn sie den Zeitpunkt als stimmig erleben. Partnersuchende, für die Sex und Liebe notwendigerweise gekoppelt sind, sollten sich nicht unter Druck gesetzt fühlen, bereits früher Sex zuzustimmen. Wir haben bei Gleichklang nunmehr eine neue Frage eingeführt, die den gewünschten oder möglichen Zeitpunkt von Sex im Kennenlernprozess erfragt. Personen, die warten wollen bis die Liebe entstanden ist und Partnersuchende, die nicht warten wollen, werden künftig nicht mehr einander vorgeschlagen. Dies erleichtert gleichzeitig die Partnersuche für Demisexuelle, bei denen sexuelles Verlangen nur in innigen emotionalen Beziehungen entsteht.
- Studien zeigen, dass gemeinsame Meditation verbindet. In einer Umfrage unter Gleichklang-Mitgliedern, zeigte sich, dass die Mehrheit der Mitglieder, die Meditation oder Yoga praktizieren, sich wünschen, dass dies bei der Partnersuche berücksichtigt wird. Partnersuchende können bei Gleichklang daher mittlerweile angeben, dass ihnen gemeinsame Meditation oder Yoga in einer Partnerschaft wichtig ist. So können wir die Partnersuche von unseren Mitglieder, die meditieren oder Yoga praktizieren, jetzt noch effektiver unterstützen.
- Autist:innen und Personen mit ADHS erleben ihre Partnersuche erschwert, wenn nicht darauf geachtet wird, dass potenzielle Partner:innen ihrer Person und Situation gegenüber Wertschätzung und Akzeptanz gegenüber mitbringen. Autist:innen und Partnersuchende mit ADHS können nunmehr angeben, dass sie möchten, dass dies bei ihrer Partnersuche berücksichtigt wird. Zudem fragen wir alle Mitglieder, ob sie auch gerne eine Partnerschaft mit Autist:innen oder mit jemanden mit Autismus eingehen möchten. So verbessern wir die Chancen von Autist:innen und Partnersuchenden mit ADHS auf eine erfolgreiche Partnerfindung.
Vermittlung nach Kompatibilität als Win-Win-Situation
Manchmal schreiben uns Mitglieder, sie wären zu „normal“ für uns. Oder sie fragen irritiert, warum wir Dinge erfragen, die für sie nicht relevant seien.
Dies ist jedoch ein Irrtum, denn an einer Beziehung sind immer mindestens zwei Personen beteiligt:
- Wenn wir nicht jede Person beispielsweise fragen würden, ob sie ein Beziehung ohne Sex sucht (ein seltenes Merkmal), dann könnten wir asexuellen Mitgliedern keine passenden Vorschläge machen und würden sexuellen Mitgliedern asexuelle Mitglieder für eine Partnerschaft vorschlagen.
- Wenn wir nicht nach offenen Beziehungen fragen würden, würden wir Partnersuchenden zusammebringen, wo eine Person nach Monogamie und die andere nach einer offenen Beziehungen sucht und damit beide unglücklich machen.
- Jedes Frage ist also ein Gewinn für alle, sowohl für die, die das Merkmal aufweisen, wie auch für die, die es nicht aufweisen und wenig damit anfangen können.
Bei der Partnersuche achten wir auf Kompatibilität.
Unser Wirken ist darauf ausgerichtet, dass Sie nicht irgendeine Beziehung finden, sondern den Menschen kennenlernen, mit dem Sie dauerhaft glücklich werden.
Wenn Sie noch nach dieser Person suchen, sind Sie herzlich eingeladen, dabei zu sein:
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