Was kann ich tun, damit die Liebe bestehen bleibt?
Eine psychologische Studie, die vor Kurzem im Fachjournal “Southern Communication Journal“ veröffentlicht wurde, hat sich mit der Frage beschäftigt, was Liebe und Dauerhaftigkeit in einer Beziehung fördert oder erschwert?
Die Ergebnisse sind deshalb für jeden Partnersuchenden und gleichzeitig für jeden in einer Beziehung relevant, weil die gefundenen Faktoren veränderbar sind:
- Partnersuchende können sich so auf eine von Anfang an bessere und im zeitlichen Verlauf stabilere Beziehung vorbereiten
- Menschen in Beziehungen können ihre Beziehung verbessern
Hauptergebnisse
Die Ergebnisse lauten zusammengefasst folgendermaßen:
- beidseitig gewünschte Weiterentwicklung und Veränderung, sowie beidseitig geschlossene und bejahte Kompromisse sind der Liebe zuträglich
- Dominanz, Interferenz und Behinderung von Alltag und Weiterentwicklung, sowie emotionaler Aufruhr sind der Liebe abträglich
- beidseitig gewünschte Weiterentwicklung und Veränderung unterstützen die Aufrechterhaltung einer Beziehung
- Interferenz und Behinderung stehen der Aufrechterhaltung einer Beziehung entgegen
Was bedeuten diese Ergebnisse?
- Beziehungspartner beeinflussen sich immer wechselseitig. Eine neue Beziehung bedeutet daher notwendigerweise auch immer Veränderung
- entscheidend für die Dauerhaftigkeit einer Beziehung ist, in welcher Form diese Veränderungen auftreten und wie sie in gemeinsame Reflexion, Ziele und Bedürfnisse eingebettet sind
- werden Veränderungen und Weiterentwicklungen beidseitig bejaht und gemeinsam vorangetrieben, werden sie positiv erlebt. Solche Veränderungen fördern die Liebe und das Fortbestehen einer Beziehung
- übt jedoch ein Beziehungspartner Druck auf den anderen Beziehungspartner aus (was oft wechselseitig ist), schränken sich Beziehungspartner in ihrer Lebensgestaltung ein, kann dies die Liebe und die Beziehung zerstören
Die Formel für dauerhafte Liebe und Zusammenhalt lautet also, Beziehungspartner nicht unter Druck zu setzen, Beziehungspartner nicht mit aller Macht dazu zu bringen, zu tun, was man selber will, sondern sich gemeinsam Ziele zu setzen und so gemeinsam zu einem neuen Lebensweg zu gelangen.
Hierzu gehören wechselseitig bejahte Kompromisse, die nicht als Einschränkung, sondern als Weiterentwicklung erlebt werden.
Eine freundliche, liebevolle, offene und zugewandte Form der Kommunikation unterstützt die Herausarbeitung von gemeinsamen Zielen, Veränderungen, Weiterentwicklungen und Kompromissen.
Emotionaler Aufruhr im Sinne von Druck und belastenden-destruktiven Auseinandersetzungen wird demgegenüber als Einschränkung und Interferenz erlebt, fördert die Gemeinschaftlichkeit nicht, sondern tut ihr Abbruch.
Wie können wir hieraus lernen?
Ein Rückblick auf vergangene Beziehungen mag hilfreich sein, um bestimmte Muster zu erkennen und künftig einen Rückfall in negative Muster in einer neuen Beziehung zu verhindern:
- habe ich mich damals um offene Kommunikation, Klärung von wechselseitigen Zielen, Veränderungsmöglichkeiten und positive Kompromisse bemüht?
- oder scheiterte meine vorherige Beziehung an Druck, belastenden Auseinandersetzungen, Dominanz, Einschränkung und Interferenz?
- wo waren die Anteile meines Beziehungspartners, wo waren meine eigenen Anteile?
- übte ich selbst Druck, Dominanz oder Interferenz aus?
- oder grenzte ich mich nicht rechtzeitig ab, ließ mich dominieren und einschränken, bis die Beziehung nicht mehr tragfähig war?
Die Beantwortung dieser Fragen kann helfen, eine neue Beziehung von vornherein in einer offenen und positiven Atmosphäre anzugehen, Frühwarnanzeichen für die Entstehung destruktiver Kommunikation zu erkennen und ihnen rechtzeitig entgegenzuwirken.
Welche Rolle spielt die Vermittlung?
Die Vermittlung soll eine tragfähige Beziehungs-Entscheidung ermöglichen:
- indem Menschen zueinander finden, die grundsätzlich von ihren Werthaltungen und Zielen zueinander passen, wird die Wahrscheinlichkeit von destruktiven Auseinandersetzungen reduziert und die Wahrscheinlichkeit einer konstruktiven Beziehungsgestaltung erhöht
Vermittlung ist aber nicht alles, sondern letztendlich liegt es an den beteiligten Beziehungspartnern, das Beste aus ihrer Beziehung zu machen, diese liebevoll zu gestalten und zu erhalten. Eine geeignete Partnerwahl verbessert die Aussichten hierfür, kann aber eigenes Engagement und Kommunikation nicht ersetzen.
Beschäftigen Sie sich bereits jetzt in der Phase der Partnersuche damit, wie die Liebe erhalten werden kann, kann Ihre spätere Beziehung davon nur profitieren.