Aus Krisen können wir gestärkt hervorgehen. Wir können Krisenzeiten verwandeln in Zeiten persönlicher Veränderung und persönlichen Wachstums.
In diesem Artikel möchte ich aufzeigen, wie Sie vorgehen können und wie sie Verbesserungen erreichen können für sich selbst, ihre Beziehungsfertigkeiten und -chancen sowie Ihre konkrete Partnersuche und Freundschaftssuche.
Der Artikel geht nacheinander auf drei Themen ein:
- konsistenter mit sich selbst werden
- eigenes Beziehungsverhalten und Beziehungsmodelle klären
- besser kommunizieren und Bindung aufbauen
Ausnahmesituationen und personales Wachstum
Krisenzeit als Signal
Gerade in Krisenzeiten können wir uns weiterentwickeln, konsistenter mit uns selbst werden, unsere Beziehungswünsche klären, neue Beziehungen knüpfen, bestehende Beziehungen auf eine andere Grundlage bringen, uns unserer echten Prioritäten bewusst werden.
Vieles wissen wir bereits. Eine außergewöhnliche Situation kann zum Signal werden, uns noch einmal unserer alten Vorsätze zu erinnern, die wir allzu lange liegen ließen. Die meisten Menschen haben solche liegen gelassenen, verdrängten oder vergessenen Vorsätze. So angestaubt oder unberührt sie auch sein mögen, sie liegen noch irgendwo in uns.
Jetzt mag die Zeit sein, sie wieder hervorzuholen, sie nicht mehr aufzuschieben, sondern sie anzugehen. So können Sie aus dieser Krise gefestigt hervorgehen, mehr im Einklang mit sich selbst, sozial verbundener und beziehungsfähiger.
Nutzen Sie die Zeit
Dies ist ein kritisches Zeitfenster für Veränderung. Lassen Sie diese Zeit nicht verstreichen. Für diejenigen, die es nicht nutzen, wird es sich womöglich wieder schließen, wenn sie nach der Krise in den alten Trott zurückfallen. Es muss nicht sein, aber wenn wir in Krisen uns nicht verändern, neigen wir dazu, zurückzufallen.
Sich selbst verändern. Sich über das im Klaren werden, was wirklich wichtig im Leben ist. Aus eingelaufenen Verhaltensmustern aussteigen, Fehler korrigieren. Über Sehnsüchte reflektieren, diese zulassen und Ziele aktivieren.
Schritte in die Wege leiten, dass Sie künftig mehr im Einklang mit sich selbst leben.
Wer dies tut, wird zu den Gewinnern dieser Krise gehören. Nicht im Sinne eines egoistischen Krisengewinns, den es auch gibt, sondern im Sinne eines personalen Wachstums.
So geht es
Menschen sind verschieden und befinden sich in unterschiedlichen Situationen. Insofern können natürlich keine allgemeinverbindlichen Ratschläge gegeben werden, die auf jeden zutreffen. Es gibt aber ein Spektrum an Möglichkeiten.
Für viele Leserinnen, Mitglieder und Interessenten von Gleichklang dürften folgende Empfehlungen hilfreich sein:
- mehr Konsistenz und Einklang mit sich selbst
- eigenes Beziehungsverhalten klären und Beziehungsmodelle entwickeln
- wirksamer kommunizieren und Chancen besser nutzen
Mehr Konsistenz und Einklang mit sich selbst
Kennen Sie Dissonanz zwischen dem, was Sie für richtig halten oder möchten, und dem, was Sie tun?
Bestimmt, denn es dürfte keinen Menschen geben, dem solche Dissonanz unbekannt ist. Allgemein wird solche Dissonanz als unangenehm erlebt, sie kann mit Schuldvorwürfen, Selbstvorwürfen, Ängsten, Traurigkeit, aber auch Ärger und Zorn einhergehen.
Grundsätzlich gilt:
- je stärker die Dissonanz, desto geringer die innere Zufriedenheit
Immer, wenn wir gegen eigene Grundsätze, Überzeugungen oder auch Wünsche verstoßen, entsteht Dissonanz. Wie lässt sich diese reduzieren?
Sozialpsychologische Studien zeigen, dass Menschen, die sich anders verhalten als sie denken, oftmals nicht ihr Verhalten, sondern ihr Denken verändern.
Verhalten ist öffentlich und hat so starke Sichtbarkeit, Denken ist privater und oft latenter. Der einfachste Weg, den Widerspruch zwischen Denken und Verhalten aufzulösen, ist so, das eigene Denken an das Verhalten anzupassen.
Bekanntes Beispiel sind hierfür Politiker, die manchmal voller Idealismus beginnen, aber im Verlauf eines fortwährendes Handelns gegen die eigenen Grundsätze letztlich ihre eigenen Grundsätze aufgeben – oft ist ihnen die Ursache ihrer Einstellungsänderung nicht einmal bewusst.
Der Marsch durch die Institutionen der 68er mag so weniger die Institutionen verändert haben als die Marschierenden. In gewisser Weise geht es uns wohl allen so.
Aber ist die Dissonanz so wirklich aufgelöst und macht dies glücklich?
Ich glaube, nein. Auch wenn wir es immer wieder zurückdrängen können, es werden Momente auftreten, wo wir uns schmerzlich bewusst werden, wie sehr wir unser Leben nicht an unseren eigentlichen Überzeugungen, Werten und Wünschen ausrichteten und was verloren gegangen ist.
Wie sehr leben wir im Einklang mit dessen, was unserem wahren und tiefer greifenden Streben entspricht?
Die Ausnahmesituation wirft uns plötzlich in eine Situation, in der vieles, was gestern selbstverständlich war, derzeit nicht gilt oder nicht möglich ist.
Zudem fällt die Ablenkung weg, die uns im Alltag den Blick darauf nicht richten lässt, wie wir uns das Leben vorstellen und inwiefern wir nach diesen Vorstellungen tatsächlich leben oder nicht und was wir gerne ändern wollten.
Nehmen Sie dies zum Ausgangspunkt, um noch einmal über sich nachzudenken. Nutzen Sie die Zeit, um zu erkennen, wo sie mit ihrer derzeitigen Lebensgestaltung nicht zufrieden sind, wo sie Grundsätze, Werte, Wünsche und Träume womöglich über Bord geworfen haben.
Manchmal sind große Schritte nötig und möglich, manchmal können es kleine Schritte sein.
Machen Sie sich eine Liste, überlegen Sie, was Sie künftig ändern können, identifizieren sie Veränderungs-Optionen und planen Sie, wie sie künftig mehr im Einklang mit ihren eigentlichen Werten, ihren Wünschen und somit im Einklang mit sich selbst leben können.
Sie sind vollauf zufrieden und es gibt nichts zu tun? Gratulation, dann gehören Sie zu den Glücklichen, von denen es nur wenige gibt.
Eigenes Beziehungsverhalten klären – Beziehungsmodelle entwickeln
Welche Beziehungserfahrungen haben Sie? Gibt es Muster aus alten Beziehungen, die sie nicht noch einmal wiederholen möchten?
Es lohnt sich über diese Frage nachzudenken. Denn Studien zeigen, dass wir in Beziehungen häufig wiederholen, was wir bereits früher taten, von der Partnerwahl bis zum Beziehungsverhalten – und zwar selbst dann, wenn unsere Beziehung nicht glücklich war.
Wie war Ihre partnerschaftliche Kommunikation und was waren Ihre eigenen Anteile?
Authentisch miteinander kommunizieren und sich wechselseitig sehen und annehmen können, sich ohne Angst voreinander ausdrücken können und wechselseitig eine verzeihende Grundhaltung suchen. Gemeinsam – immer wieder – Ziele und Träume definieren, offen sein für Veränderung, aber auch bereit für Bindung und füreinander einstehen.
Miteinander Reden, sich nicht anschweigen, Dinge ansprechen, anstatt sich voneinander zu entfernen. Nähe herstellen und annehmen, ebenso aber Freiräume geben.
Lieben, aber nicht klammern. An den Partner denken und selbstfürsorglich mit sich selbst umgehen. Unterschiede bejahen und Gemeinsamkeiten entwickeln.
Auf dieser Grundlage können Beziehungen dauerhaft halten.
Was können Sie selbst dafür tun? Was taten Sie dafür in vergangenen Beziehungen, was taten Sie nicht genügend oder wo taten Sie gar das Gegenteil? Machen Sie es sich bewusst, können Sie ungünstige Wiederholungen vermeiden.
Was könnten, sollten oder möchten Sie selbst in einer neuen Beziehung anders machen als zuvor? Was können Sie selbst dazu tun, um eine Beziehung auf der Basis von Authentizität, Gemeinsamkeit, Kommunikation, Veränderungsbereitschaft, aber auch Freiräumen aufbauen?
Denken Sie über diese Fragen nicht erst später, sondern bereits jetzt nach. Ihre Überlegungen und Vorsätze werden Ihnen helfen für den künftigen Beziehungsaufbau und ihre künftige Beziehungsgestaltung.
Die Klärung des eigenen Beziehungsverhaltens kann sie auch zur Reflexion über Ihr Beziehungsmodell führen. Mit welcher Art von partnerschaftlicher Gemeinsamkeit können Sie glücklich sein?
Zusammenwohnen, getrennte Wohnungen, Wochenend- und Fernbeziehungen, Familie mit Kindern, sexuelle Treue, offene oder polyamoröse Beziehung, Wohnortsbezug oder Reisen, Einbettung in den Freundes- und Familienkreis oder ausgeprägte Zweisamkeit, starke Romantik, sexuelle Leidenschaft oder tiefe Freundschaft, starke Bindung oder eher spielerisch gebunden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, partnerschaftliche Beziehungen zu gestalten.
Es gibt nicht nur einen Weg. Manche sind ganz auf ein Modell ausgerichtet, andere können sich verschiedene Modelle von Beziehungen vorstellen und diese leben.
Das Zusammentreffen mit einem Menschen mag auch Anlass geben, das eigenen Beziehungsmodell zu überdenken oder zu verändern. Es wird Ihnen leichter fallen, wenn Sie sich vorher bereits Gedanken machten über Ihre eigenen Bedürfnisse, Spielräume und Grenzen. So offen wie Ihnen möglich, so klar wie für Sie nötig.
Machen Sie sich bewusst, welche Art von partnerschaftlicher Beziehung sie gerne führen möchten, bestimmen Sie die Konstanten, die unverzichtbar sind, aber auch die Variablen, die je nach Situation, Konstellation und Person verschieden gefüllt werden können.
Nehmen Sie sich die Zeit, darüber nachzudenken, fragen Sie sich selbst und horchen Sie auf Ihre Antwort. Dies wird Ihnen helfen, im Prozess des Kennenlernens offen und effektiv zu kommunizieren und so die richtigen Bahnungen für eine künftige Beziehung zu schaffen.
Wirksamer kommunizieren und Chancen besser nutzen
Wie können Sie diese Zeit auch nutzen, um Ihre Gleichklang-Teilnahme effektiver zu gestalten und so Ihre Aussichten für den Erfolg Ihrer Partnersuche und Freundschaftssuche nachhaltig zu verbessern?
Ich rate Ihnen Folgendes:
- nutzen Sie die Corona-Kontaktliste, um miteinander in Kommunikation zu treten. Wir werden es demnächst systematisch auswerten, erhalten aber bereits jetzt viele positive Rückmeldungen über erfolgreiche Prozesse der Kontaktaufnahme und Kommunikation über diese Kontaktliste. Die Liste schafft Verbindungen, die weit über diese Zeit hinaus halten werden. Wir arbeiten übrigens auch an einem Corona-Chat, der Gleichklang-Mitgliedern die Möglichkeit geben wird, direkt mit anderen Mitgliedern zu sprechen, die ebenfalls nach Austausch suchen
- nachdem Sie Ihr eigenes Beziehungsverhalten und Ihre eigenen Partner-Modelle noch einmal reflektiert haben, gehen Sie bitte Ihre Suchkriterien ebenfalls noch einmal genau durch und machen Sie dort Änderungen, wo sie sinnvoll sind. Achten Sie auf das Prinzip, das wirklich Wichtige herauszustellen und klar zu benennen, aber von Kleinigkeiten eher abzusehen
- nehmen Sie sich ebenfalls noch einmal Ihren freien Text vor. Er sollte Auskunft geben über Sie als Person, Ihre beziehungsbezogenen Wünsche und Vorstellungen, Ihre Lebenssituation wie auch mögliche Veränderungen, die Sie anstreben oder sich vorstellen können. Er sollte ebenso Ihr Interesse an Begegnung, in Kontakt treten und Partnerschaft zum Ausdruck bringen. Er sollte authentisch sein und als motivierende Einladung verstanden werden, in Kontakt zu treten. Nach unseren Auswertungen ist er der wichtigste Teil des Profiles, wichtiger als die Fotos
- Sie können die Authentizität und die Aussagekraft Ihres Profils enorm steigern durch eine Audio-Botschaft. Die Audiobotschaft wird fast immer abgehört, Profile mit Audio-Botschaft werden häufiger geöffnet, erhalten häufiger Nachrichten und Antworten. Sie werden als autenthischer und aussagekräftiger bewertet. Sie geben einen klareren Eindruck davon, dass hinter dem Profil ein Mensch steht, der nach Beziehung sucht. Vielleicht ist es für das ein oder andere Mitglied fremd oder kompliziert, eine Audiobotschaft zu erstellen. Es funktioniert aber gut, sowohl auf Desktop wie auf den meisten Handys. Klappt es bei Ihnen nicht? Schreiben Sie uns, oder nehmen Sie auf Handy die Botschaft auf und senden Sie die Datei an uns, sodass wir sie in Ihr Profil einstellen. Ohne Audiobotschaft schöpfen Sie das Potenzial Ihres Profils nicht aus. Nehmen Sie sich Zeit und ändern dies!
- ziehen Sie Bilanz der bisherigen Vorschläge. Schauen Sie sich jeden noch einmal an und treten Sie mit Erstnachricht, kombiniert mit visuellem Gruß (Fußstapfen) und Einordnung als Interessant in Kontakt. Gehen Sie nach folgendem Kriterien vor:
- Sie sind sich ganz sicher, es wird nichts – in diesem Fall brauchen Sie tatsächlich keinen Kontakt aufzunehmen
- Sie können es nicht sicher sagen – gerade jetzt kann nur die Auslotung über den direkten Kontakt helfen
- Sie haben einen positiven Eindruck – teilen Sie dies dem anderen mit
- Nutzen Sie die Zeit auch, um jedem zu antworten, der Ihnen geschrieben hat. Bedenken Sie, dass manchmal aus einem reaktivierten, eingeschlafenen Kontakt eine neue Beziehung wird. Auch Nachfragen können hilfreich sein. Was unklar verblieben ist, kann noch geklärt werden.
Ich bin überzeugt, dass gerade in dieser Zeit das Fenster sich für viele öffnet, Partnerschaft und Freundschaft zu finden. Berücksichtigen Sie hierzu auch die Empfehlungen aus meinem vorherigen Artikel, wie Sie in Corona-Zeiten das Online-Dating besonders wirksam angehen und dadurch die Basis für lebenslange Partnerschaft und Freundschaft schaffen können
Wir von Gleichklang unterstützen Sie mit Rat und Tat und wünschen Ihnen für Ihre Partnersuche und Freundschaftssuche viel Erfolg und alles erdenkliche Glück.