Welche Beziehungsform macht glücklich?
- Sind sexuelle Treue und Zweier-Beziehung für das Glück in einer Beziehung notwendig?
- Oder können andere Beziehungsmodelle das Partnerschaftsglück verbessern?
Dieser Artikel gibt Antworten auf der Basis von psychologischen Forschungsbefunden.
Monogame Zweierbeziehung
Traditionell wird Partnerschaft oft verstanden als die Liebe zwischen zwei Personen, die sich für eine Beziehung entscheiden und exklusiv miteinander sexuell verkehren.
Im Rahmen einer solchen monogamen Verbindung wird also Sexualität für beide Beziehungspartner mit einer anderen Person außerhalb der Beziehung ausgeschlossen.
Dies Modell von Beziehung wird auch von Gleichklang-Mitgliedern mehrheitlich gesucht:
- 86 % unserer weiblichen Mitglieder und 71 % unserer männlichen Mitglieder suchen nach einer monogamen Beziehung mit sexueller Treue.
- Anders sieht es allerdings bei unseren intersexuellen Mitgliedern aus, wo lediglich 35 % explizit nach einer monogamen Beziehung mit sexueller Treue suchen.
Konsensuelle Nicht-Monogamie
Die oben dargestellten Zahlen zeigen, dass durchaus für eine Reihe von Menschen alternative Modelle attraktiv sind.
In diesen alternativen Modellen vereinbaren Beziehungspartner, dass Sexualität und gegebenenfalls auch Liebe nicht ausschließlich zwischen zwei Personen gelebt werden müssen, sondern andere Personen anbeziehen können.
Man spricht hier von konsensuellen, nicht monogamen Beziehungen, also von einer gemeinsam vereinbarten Nicht-Monogamie.
Das “mit wechselseitiger Zustimmung“ unterscheidet diese Art von Partnerschaften von Fremdgehen:
- Fremdgehen bedeutet, dass gegen eine wechselseitige Vereinbarung verstoßen wird.
- Fremdgehen findet in monogamen Beziehung recht oft statt.
- Fremdgehen ist einer der häufigsten Gründe für Konflikte, Misstrauen, Eifersucht und auch für partnerschaftliche Trennungen.
- Selbst der (unberechtigte) Verdacht auf Fremdgehen kann zu erheblichen Belastungen in monogamen Beziehungen führen.
Liegt aber eine gemeinsame Vereinbarung vor, mit der aufrichtig umgegangen wird, sind sexuelle Kontakte außerhalb einer Zweierbeziehung kein Fremdgehen.
Glück in partnerschaftlichen Beziehungen
- Sind nicht-monogame Beziehungen eine echte Alternative zur traditionellen Beziehungs-Praxis?
- Können solche Beziehungen funktionieren, ohne mit seelischem Leid, Eifersucht, Verlustangst, Instabilität und partnerschaftlicher Trennung einherzugehen?
- Wie wirken sich monogame und nicht-monogame Beziehung-Modelle auf die eigene Lebenszufriedenheit und die Partnerschafts-Zufriedenheit aus?
Eine wegweisende Studie
Letztes Jahr erschien zu diesen Fragekomplexen eine Studie im Journal of Sex Research mit dem Titel “Delineating the Boundaries between Nonmonogamy and Infidelity: Bringing Consent Back Into Definitions of Consensual Nonmonogamy With Latent Profile Analysis“ (Differenzierung zwischen Nicht-Monogamie und Untreue: Den Konsens zurückbringen als Definitionsmerkmal für Nicht-Monogamie mithilfe latenter Profilanalyse).
Diese Studie liefert sehr differenzierte Antworten, Antworten, die es auch den Leserinnen und Lesern erleichtern mögen, zu entscheiden, welche Art von Beziehung sie suchen.
Fünf verschiedene Beziehungs-Strukturen
In der Analyse wurden fünf Beziehungsmodelle identifiziert, wobei die Namen von mir kommen:
1. ) Konsensuelle echte Monogamie: 37,91 % der Befragten gaben an, eine monogame Beziehung zu führen, die mit keinem oder höchstens minimalen sexuellen Kontakten außerhalb der Beziehung verbunden ist, entsprechend spielten solche sexuellen Kontakte auch kaum eine Rolle in der Kommunikation mit dem Beziehungspartner. Angegeben wurde ein hoher eigener Wunsch und Partnerwunsch nach einer monogamen Beziehung. Es handelt sich hier also um im wesentlichen tatsächlich monogame Beziehungen, die Monogamie miteinander vereinbarten und mögliche sexuelle Kontakte außerhalb der Beziehung ansonsten miteinander kaum thematisieren.
2. ) Konsensuelle dynamische Monogamie: 29,91 % berichteten ebenfalls über im wesentlichen monogame Beziehungen, in denen es allerdings häufiger als in der ersten Gruppe in der kürzlich zurückliegenden Vergangenheit dennoch zu geringfügigen sexuellen Kontakten außerhalb der Beziehung gekommen ist oder aber darüber mindestens miteinander diskutiert wurde. Diese ebenfalls im wesentlichen monogame Gruppe zeigte also mehr Austausch über mögliche sexuelle Kontakte außerhalb der Beziehung.
3. ) Echte konsensuelle Nicht-Monogamie: 7,72 % der Befragten schilderten eine Beziehung, die dem Modell der konsensuellen, also auf gegenseitigem Einvernehmen beruhenden Nicht-Monogamie entsprach. Diese Befragten schilderten besonders häufig kürzlich zurückliegende sexuelle Erfahrungen mit anderen Personen als dem Beziehungspartner, gaben den geringsten Wunsch nach Monogame an und berichteten gleichzeitig am seltensten davon, durch sexuelle Kontakte des Beziehungspartners mit einer anderen Person belastet zu werden.
4. ) Formale Monogamie mit nicht-monogamer Praxis: 13,14 % der Befragten gaben eher gemischte Einstellungen oder weniger klare Absprachen in Bezug auf Monogamie und sexuelle Kontakte außerhalb der Beziehung an. Einerseits gaben recht viele an, in einer monogamen Beziehung zu leben, andererseits wurde aber ebenfalls häufig über sexuelle Kontakte außerhalb der Beziehung berichtet. Dabei gab es zwischen den Beziehung-Partnern über diese Thematik eine nur eingeschränkte Kommunikation. Es wurden widersprüchliche Gefühle und Haltungen gegenüber sexuellen Kontakten außerhalb der Beziehung beschrieben.
5. ) Einseitiges Fremdgehen in formaler Monogamie: 11,27 % der Befragten berichteten über häufige dezidiert einseitige sexuelle Kontakte eines Beziehungspartners außerhalb der Beziehung. Es lag keine Vereinbarung zu konsensueller Nicht-Monogamie vor und die Beziehungspartner wussten wenig voneinander über mögliche sexuelle Kontakte außerhalb der Beziehung.
Diese Befunde lassen sich folgendermaßen verdichten:
- Monogame Beziehungen, in denen das Thema Sexualität außerhalb der Beziehung in der Kommunikation zwischen den Beziehungspartnern quasi keine Rolle spielt, die Monogamie von beiden gewünscht wird und es tatsächlich nicht oder nur höchst selten zu sexuellen Kontakten außerhalb der Beziehung kommt.
- Monogame Beziehungen, in denen über das Thema Sexualität außerhalb Beziehung miteinander diskutiert wird, es aber nur eher selten tatsächlich zu Sexualität außerhalb der Beziehung kommt.
- Nicht-monogame Beziehungen, die die Kriterien der Absprache, Ehrlichkeit und Offenheit erfüllen. Es wird entsprechend sexuelle Erfahrungen miteinander gesprochen.
- Nicht-monogame Beziehungen unter dem Deckmantel der Monogamie, in denen über Sexualität mit anderen Personen nur eingeschränkte Transparenz und Offenheit herrscht, sexuelle Kontakte einem Fremdgehen entsprechen und einseitig sein können.
Qualität unterschiedlicher Beziehungsstrukturen
Die Autoren fanden folgende Unterschiede zwischen diesen Beziehungs-Strukturen:
- Die beiden (jedenfalls im wesentlichen) tatsächlich monogamen Gruppen berichteten im Durchschnitt über eine hohe Beziehungs-Zufriedenheit, eine hohe sexuelle Zufriedenheit, wenig Einsamkeit und psychische Belastung, mehr traditionelle Vorstellungen zu Sexualität und Partnerschaft, geringere sexuelle Stimulationssuche. In beiden monogamen Gruppen herrschte Zufriedenheit mit der monogamen Beziehungs-Struktur.
- In der dynamischen monogamen Gruppe, in der es gegebenenfalls doch häufiger als in der ersten Gruppe zu sexuellen Verhalten außerhalb der Beziehung kam oder darüber jedenfalls diskutiert wurde, fanden sich vermehrt Personen, die eher jünger waren, deren Beziehungen noch nicht so lange andauerten und die häufiger von Alkohol- oder Drogenkonsum an Wochenenden berichteten. Es handelt sich insofern hier eher um monogame Beziehungen in ihren früheren Stadien, wo die Personen und die Beziehungen noch weniger gefestigt sind.
- Befragte in konsensuellen, nicht-monogamen Beziehungen tendierten zu besonders langfristigen Beziehungen. Sie wiesen zudem den höchsten Anteil an sogenannten heteroflexiblen Personen (Identifizierung als primär heterosexuell, aber offen für sexuelle Aktivität mit gleichgeschlechtlichen Partnern) und bisexuellen Personen auf. Mitglieder dieser Beziehungs-Struktur berichteten über eine hohe Beziehungsqualität mit Zufriedenheit, Engagement für die Beziehung, Zuneigung und sexueller Befriedigung. Sie berichteten zudem über wenig Einsamkeit und psychisches Leid.
- Befragte in nur eingeschränkt offenen oder einseitigen, nicht-monogamen Beziehungen unter dem Deckmantel der Monogamie wiesen den höchsten Anteil an kürzeren Beziehungen auf. Sie zeigten weniger Engagement für die Beziehung, eine geringere Zuneigung, geringere sexuelle Zufriedenheit sowie interessanterweise auch die höchsten Raten an Sex ohne Kondom mit anderen Partnern in den letzten zwei Monaten. Es zeigte sich hier auch die höchste Rate von Personen, die mit der Beziehung insgesamt unzufrieden waren. Außerdem wiesen Personen in diesen Beziehungs-Strukturen eine besonders hohe Ausprägung in Bindungs-Vermeidung, seelischer Belastung und Einsamkeit auf.
Funktionale und dysfunktionale Beziehungen
Monogame und nicht-monogame Partnerschaften können im hohen Ausmaß als funktionale, stabile, das wechselseitige Wohlbefinden der Beziehungspartner fördernde Beziehungen fungieren.
Auch in im wesentlichen monogamen Beziehungen kann es zu Belastungen aufgrund von sexuellem Verhalten außerhalb der Partnerschaft oder dessen Diskussion kommen, was vorwiegend jüngere Paare betrifft und in der Regel gut bewältigt werden kann.
Beziehungen werden dann dysfunktional, wenn sie unter dem Deckmantel der Monogamie in Wirklichkeit nicht monogam geführt werden bei unzureichender Kommunikation und einem Mangel an Konsens und Wechselseitigkeit .
Auf vollständigem Konsens beruhende nicht-monogame Partnerschaften sind in besonders hohem Ausmaß gesund, robust und langlebig.
Was sagen andere Studien?
Die oben dargestellten Befunde stehen nicht im luftleeren Raum. Es gibt tatsächlich eine ganze Reihe an Studien, die die Zufriedenheit und Qualität von nicht-monogamen und monogamen Beziehungen untersucht haben.
Ebenfalls im Journal of Sex Research wurde hierzu 2015 eine Überblicksarbeit veröffentlicht unter dem Titel Consensual Nonmonogamy: Psychological Well-Being and
Relationship Quality Correlates (Konsensuelle Nicht-Monogamie: psychisches Wohlbefinden und Beziehungsqualität)
In dieser Studie wurde zwischen drei Arten von konsensuellen, nicht-monogamen Partnerschaften unterschieden:
- Swinger-Beziehungen, wo Paare gemeinsam zu bestimmten Zeiten bestimmte Orte aufsuchen (z.B. Swinger-Clubs oder Privatveranstaltungen), wo sie sich mit anderen Paaren oder Einzelpersonen sexuell betätigen.
- Offene Beziehungen, wo Paare sich wechselseitig sexuelle Kontakte zu anderen Personen als Paar oder als Einzelperson zugestehen.
- Polyamorie, wo mehr als zwei Personen miteinander eine Liebesbeziehung führen.
Die Übersichtsarbeit gelangte zu dem Ergebnis, dass Menschen in nicht-monogamen Beziehungen ein ähnliches psychisches Wohlbefinden und eine ähnliche Beziehungsqualität aufweisen wie Menschen in monogamen Beziehungen.
Es ergaben sich aber ebenfalls Anzeichen dafür, dass Swingen in den Bereichen Spannung, Aufregung und Begeisterung zu einer höheren Zufriedenheit führen kann.
Nachdenken über das eigene Beziehungs-Modell
Psychologische Studien zeigen, dass eine auf Konsens beruhende nicht-monogame partnerschaftliche Beziehung eine tragfähige Alternative zu einer auf Konsens beruhenden monogamen Beziehung darstellt.
Beide Arten von Beziehungen können zu hoher Beziehungs-Zufriedenheit und zu hohem Lebensglück führen.
Demgegenüber werden Partnerschaften im Durchschnitt deutlich unglücklicher, wenn die Monogamie nur ein Deckmantel ist, der nicht-monogames Verhalten vor dem Beziehungspartner verbirgt.
Damit ergeben sich eine Reihe von Fragen, die Sie sich selbst stellen können, um für sich das richtige Beziehungs-Modell zu finden:
- Kann ich mir vorstellen in einer monogamen oder in einer-monogamen Beziehung glücklich zu werden?
- Entsprechen meine Vorstellungen meinen eigenen Bedürfnissen oder sind sie nur eine eher formale oder gar rigide Internalisierung gesellschaftlicher Erwartungen?
- Möchte ich – im besten Fall lebenslang – ausschließlich mit einem Beziehungspartner Sexualität erleben, oder wäre es für mich eine Bereicherung, Sexualität auch mit anderen Menschen erleben zu können?
- Bin ich in einer monogamen Beziehung dauerhaft sexuell erfüllt oder treten Unzufriedenheit, Fantasien oder Impulse zum nicht konsensuellen Seitensprung auf?
- Bin ich in der Lage, auch dauerhaft monogam zu leben und meinen Beziehungspartner nicht zu hintergehen?
- Wie stark ist meine Eifersucht in einer monogamen Beziehung, belastet sie mich? Wie stark wäre sie in einer nicht-monogamen Beziehung, wenn die Bindung zwischen meinem Beziehungspartner und mir außer Frage stünde?
- Fände ich Sexualität mit anderen aufregend oder bereichernd, wenn sie gemeinsam als Paar stattfände?
- Könnte ich mir eine offenere Konstellation vorstellen, wenn die klare Vereinbarung besteht, dass es nicht mehr werden darf als erotische Erfahrungen?
- Hätte ich gerne mehr als einen Menschen als Beziehungspartner mit wechselseitiger Liebe, Aufrichtigkeit und Bindung?
Stellen Sie sich diese Fragen, hören Sie Ihren Antworten zu, denken Sie über die Antworten nach und prüfen Sie Ihre Gefühle.
So finden Sie Ihr Beziehungsmodell:
- Sprechen alle Antworten dafür, dass Sie dauerhaft in einer monogamen Beziehung ohne sexuelle Kontakte außerhalb dieser Beziehung leben möchten, sollten Sie nach einem Beziehungspartner suchen, der dies nicht nur genauso sagt, sondern es ebenso erlebt.
- Treten an irgendeiner Stelle Ja-Antworten bei nicht-monogamen Beziehungs-Fragen auf, ist es sinnvoll, über eine konsensuelle nicht-monogame Beziehung nachzudenken und nach einem Beziehungspartner zu suchen, der dies ähnlich erlebt wie Sie.
- Vermeiden sollten Sie eine Einseitigkeit, wo Sie selbst sich sexuelle Kontakte außerhalb der Beziehung zugestehen, dies aber zu verdecken gedenken. Dadurch wird ihre Beziehung unaufrichtig und Ihre Aussichten auf ein dauerhaftes Beziehungsglück sinken.
- Trauen Sie sich selbst dauerhafte Monogamie nicht zu, sollten sie also nach einer nicht-monogamen Beziehung suchen.
Sucheinstellungen bei Gleichklang
Bei Gleichklang unterstützen wir die Suche nach konsensuellen monogamen und konsensuellen nicht-monogamen Beziehungen mithilfe folgender Sucheinstellungen:
- es wird die Frage gestellt, wie wichtig Ihnen sexuelle Treue in einer Beziehung ist. Sexuelle Treue ist definiert als Vereinbarung, dass außerhalb einer bestehenden Beziehung keine Sexualität zu anderen Personen stattfinden soll.
- es wird die Frage gestellt, inwiefern Sie nach einer Beziehung mit mehr als zwei Personen suchen. Hier geht es also um ein polyamoröses Liebesmodell.
Beide Fragen sind unabhängig voneinander:
So kann auch im Rahmen einer polyamorösen Beziehung die Anforderung zur Treue gestellt werden, d. h. Sexualität zu anderen Personen, die nicht zur polyamorösen Beziehung gehören, kann per Vereinbarung ausgeschlossen werden. Der einzige Unterschied zu einer traditionellen Zweierbeziehung ist in diesem Fall, dass die Beziehung von mehr als zwei Personen gebildet wird.
Umgekehrt kann im Rahmen einer offenen Beziehung, die nicht die Forderung nach sexueller Treue stellt, eine polyamoröse Beziehung dennoch ausgeschlossen werden. Eine solche Antwort würde bedeuten, dass zwar sexuelle Kontakte mit anderen Personen außerhalb der Beziehung (gegebenenfalls gemeinsam als Paar) möglich sind, jedoch keine Liebesbeziehung mit mehr als zwei Personen entstehen soll.
Im Falle dessen, dass Sie sich grundsätzlich verschiedene Formen von Beziehung vorstellen können (z. B. mit oder ohne sexuelle Treue, Zweierbeziehung oder Beziehung mit mehr als zwei Personen) ist zu raten, die mittlere Antwort Kategorie (vielleicht) zu wählen, die eine Offenheit nach beiden Seiten impliziert.
Sollten Sie aber eine klare Präferenz für die eine oder die andere Form von Beziehung bei sich nach gründlicher Reflexion und Klärung Ihrer Gefühle verspüren, ist es ratsam, je nach Stärke dieser Präferenz ein klares Ja (ja), ein weitgehendes Ja (eher ja), ein klares Nein (nein) oder ein weitgehendes Nein (eher nein) bei Ihren Suchkriterien anzugeben.
Die von Ihnen angegebenen Sucheinstellungen müssen nicht immer gleich bleiben. Sie können Sie jederzeit ändern, wenn sich Veränderungen Ihrer Einstellungen und Erlebensweisen ergeben.
Sucheinstellungen für alle hilfreich
Diese Suchkriterien sind übrigens für alle hilfreich, egal, ob sie nach einer monogamen oder einer nicht-monogamen Beziehung suchen.
Wir möchten aufrichtige und authentische Beziehungen fördern, die miteinander offen kommunizieren. Zahlreiche empirische Studien belegen, dass solche Beziehungen glücklicher und dauerhafter sind.
Indem wir unseren Mitgliedern daher die Möglichkeit geben, ihre Präferenzen offen anzugeben, erhöhen wir die Chancen sowohl für monogame Beziehungen als auch für nicht-monogame Beziehungen, dass sie dauerhaft glücklich und stabil bleiben.
- Suchen Sie beispielsweise selbst nach einer monogamen Beziehung, wird Ihnen niemand mehr vorgeschlagen, der klar nach einer polyamorösen Beziehung sucht. Beide Bedürfnisse sind unterschiedlich und miteinander inkompatibel, sodass eine Beziehung bei derartig widerstreitenden Bedürfnissen von vornherein belastet wäre.
Das Gleiche gilt natürlich in die umgekehrte Richtung:
- Suchen Sie nach einer polyamorösen Beziehung, werden Ihnen keine Beziehungspartner vorgeschlagen, die genau dies für sich ausschließen.
Dadurch möchten wir bei Gleichklang folgendes erreichen:
- Verbesserung der Passung der vorgeschlagenen Personen im Hinblick auf wichtige Beziehungs-Faktoren
- Förderung des Nachdenkens über eigene Bedürfnisse und Wünsche, einschließlich der Erwägung von Möglichkeiten, die sonst oftmals nicht erwogen bleiben
- Anregung einer Kommunikation untereinander über verschiedene mögliche Beziehungsmodelle
- Erhöhung der Aufrichtigkeit in der Beziehung und Prävention eines Deckmantels des Schweigens
Resümee
Sie sollten ein bestimmtes Beziehungsmodell nicht nur deshalb wählen, weil andere dies von Ihnen erwarten.
Die Empfehlung lautet, über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu reflektieren, die eigenen Gefühle zu klären, die verschiedenen Möglichkeiten zu berücksichtigen und so für sich selbst zu einer der eigenen Person entsprechenden Suchentscheidung zu gelangen.
Unbedingt raten wir zudem dazu, mit einem möglichen Beziehungspartner über die wechselseitigen Beziehungsmodelle zu sprechen und gemeinsam auszuloten, inwiefern es gelingt, ein gemeinsames Beziehungsmodell zu finden.
Übrigens kann bereits der freie Text in Ihrem Profil der Beginn einer solchen Kommunikation sein.
Sichtweisen und Bedürfnisse sind nicht in Stein gemeißelt. Sie können und dürfen jederzeit aufgrund sich ändernder Lebenssituationen, Bewertungen und Möglichkeiten zu neuen Sichtweisen und Horizonten gelangen. Daher ist es sinnvoll, in gewissen Abständen die Sucheinstellungen für Ihre Partnersuche bei Gleichklang zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern.
Sicherlich wird es individuelle Unterschiede dahingehend geben, wie glücklich Menschen in monogamen oder in nicht-monogamen Beziehung werden können, auch wenn hierzu noch verlässliche Forschungsbefunde fehlen.
Eines ist aber bereits jetzt klar:
- Ob monogam oder nicht-monogam, die entscheidenden Faktoren für die Zufriedenheit und Stabilität in einer partnerschaftlichen Beziehung sind Aufrichtigkeit und Konsens.