Kommentare (10)

  1. Ingrid Dautel says:

    Ich hatte Ihnen ja vor kurzem geschrieben,Herr Gebauer, dass ich kaum Angebote bekomme für eine gleichgeschlechtliche PartnerInnenwahl und wenn doch, diese fast immer einen ” Haken” haben ( schon vergeben, Männer haben Vorrang, etc.). Deshalb empfehle ich Ihnen nochmals, in Zeitschriften wie EMMA etc.Werbung auch speziell für diese Art von PartnerInnenwahl zu machen.
    Mit freundlichen Grüßen, Ingrid D.( realistische Romsntijerin)

      1. Das mit dem “Haken” ist schade. Grundsätzlich ist es so, dass ca 1/3 der Mitglieder aktuell insofern auf Erfolgskurs ist, dass sich ein Kontakt vertieft. Bei denen, wo der Kontakt nicht zu einer Beziehung führt, kann später ggf. wieder eine Offenheit entstehen. Ich habe mir Deine Suchkriterien angeschaut und sehe nur bei der regionalen Suche noch eine Stellschraube. Ich würde Dir aber ggf. auch raten, noch einmal jeden der 57 erhaltenen Partnervorschläge anzuschauen, ob sich womöglich nicht doch etwas ergeben kann. Sehr gut finde ich, dass Du aktiv bist und auch schreibst. Ich glaube, dass trotz der immer noch gelegentlichen Vorschläge so auch bei Dir eine Beziehung entstehen kann. Insofern passt das Bild der “stillen Option” gut zu Deiner Suche. Ja, wir werden wieder eine Anzeige in der Emma schalten (hatten wir früher schon), wobei das aber nur zu einem kleinen weiteren Zustrom führen wird.

        Bezüglich des von Dir angesprochenen Ergebnis “Mann geht vor” handelt es sich wohl um Ambivalenzen bei Mitgliedern, die sich über ihre sexuelle Orientierung nicht ganz Klaren sind. Oder sie haben erst vor Kürzerem gleichgeschlechtliche Interessen entdeckt, aber passen noch nicht ausreichend ihre Profiltexte an. Manche sind auch nur theoretisch, aber nicht praktisch für eine Beziehung mit einer Frau offen.

        Ich analysiere gerade Konfigurationen “sexueller Orientierungen” aus einer unserer letzten Umfrage. Dabei ergibt sich statistisch eine Unterteilung in drei Cluster:

        – prototypisch Heterosexuelle
        – nonkonforme Heterosexuelle
        – queeres Spetrum

        Während bei dem queeren Spektrum das Interesse an gleichgeschlechtlichen Verbindungen klar vorhanden ist, sheen wir die Gruppe der nonkonformen Heterosexuellen, wo ebenfalls Offenheiten bestehen, die aber letztlich typischerweise hinter der heterosexuellen Orientierung zurückstehen. Vermutlich sind die von Dir beschriebenen Fälle entsprechend gelagert.

    • Michael says:

      “die stille Option”
      Es scheint für mich auch gravierende Nachteile zu bringen. Die GK-Mitglieder verfallen in eine starke Passivität und Inaktivität. Die Mehrzahl bricht ja nach der Mindestsuchdauer (1 Jahr) erfolglos ab. Mit den Vorschlägen wird sich nicht wirklich beschäftigt, sondern oberflächlich aussortiert und besonders alte Vorschläge werden sich nicht nochmal angesehen. Ich meine 50 % meiner Vorschläge hat sich bis heute nicht mein Profil angesehen. Dabei sagst du ja selbst, dass der passende Partner oft schon lange vorgeschlagen wurde.

      Ich glaube ein gesundes Maß an Unterhaltung wäre schon merklich erfolgsfördernd.

      Weiterhin habe ich diese Woche eine Studie von Elite Partner gelesen. In der Studie ging es darum, dass 2/3 der Befragten angibt, dass sie einen aktiven bzw. zu aktiven Lebenswandel bei potentiellen Partner als negativ bewerten. Mir geht es selber so bei Gleichklangvorschlägen, dass Frauen mit einem zu aktiven Lebenswandel auf mich abschreckend wirken. Ich frage mich, warum man das nicht als wichtige Kategorie einfügt? Wie aktiv der Lebenswandel einer Person ist, ist doch ein sehr wichtiges Passungskriterium.

        1. Grob gesprochen findet ungefähr ein Drittel eine Beziehung, ein weiteres Drittel bleibt dabei und ein Drittel verlässt uns leider ohne Partner:innen gefunden haben. Es schauen sich viele Mitglieder nicht alle Vorschläge an. Manche nur, wenn sie das Bild besonders interessant finden, andere, wenn vielleicht gerade der Wohnort sehr nahe ist, viele spätestens dann, wenn sie eine Erstnachricht erhalten. Fußstapfen sind da weniger wirksam, aber in Kombination mit der Erstnachricht haben sie auch eine Wirkung. Insofern ist 50 % Profil anschauen (Glas halbvoll finde ich besser als halb leer) eine gute Rate.

          Mit der “stillen Option” möchte ich nicht zu Tatenlosigkeit auffordern, denn sobald die Option wieder ein Signal gibt, sollte ja eine Aktivität erfolgen.

          Studien
          finden keinen Zusammenhang zwischen Beziehungszufriedenheit und Unterschieden in der Extraversion, was mit einem aktiven Lebenswandel korreliert. Was wir aber erfassen, ob Partner:innen eher Dinge gemeinsam oder getrennt tun wollen.

          1. Michael says:

            Ich weiß Elite Partner ist eure Konkurrenz aber warum geben dann so viele an, dass sie eine Abneigung gegen sehr aktive Partner haben?

            https://www.elitepartner.de/studien/partnerwahl-einstellungen-lifestyle/

            Die Menschen mögen aktive Personen nicht, wenn sie auf der Suche sind, aber in einer Beziehung hat es keinen Einfluss auf die Zufriedenheit?
            Sowie Körpergröße, Alter und Wohnort?

              1. Daraus folgt aber nicht, dass die entsprechenden Paare wirklich glücklicher oder unglücklicher werden würden. Die Befunde für Extraversion sprechen für das Gegenteil. Es zeigen sich keine Unterschiede in der Zufriedenheit in Abhängigkeit von Übereinstimmung oder Gegensätzlichkeit. Körpergröße und Wohnort spielen keine Rolle für die Beziehungszufriedenheit. Bei hohen Altersdifferenzen gibt es Studien, dass diese eher schädlich sind, auch wenn dies sicherlich nicht für alle gilt. Wenn es nach uns ginge, würden wir Fragen zu Körpergröße, Wohnort etc. entfernen, aber ich denke, dann laufen uns die Mitglieder weg …

        2. Ehrenberg says:

          Danke für diesen Beitrag über die Langeweile. Das beschriebene Muster erscheint mir tatsächlich auf viele Lebenssituationen übertragbar. Dies im Alltag im Blick zu behalten ist alles andere als langweilig.
          Eine großartige Haltung für Eure Gleichklang-Plattform ist damit gewiss.
          Einen besonderen Gruß nach Inspirationen durch Eure Artikel und Videos von
          Petra

            1. Freue mich sehr, dass unsere Artikel/Videos inspirierend sind und sende den herzlichen Gruß an Dich zurück!

          • Danuta says:

            Das Verhalten bei der Suche nach einem Partner spiegelt nach meinem Empfinden die Gesellschaft. Fazit des Artikels ist doch, dass viel zu viele Menschen sehr oberflächlich durchs Leben gehen und hoffen, im Außen ihr Glück zu finden. Ablenkungen aller Art, auch viele negative Reize, werden ungefiltert aufgesaugt anstelle zu reflektieren, was man wirklich braucht für sein eigenes Glück. Wer mit sich viel Gutes anfangen kann, sich gut beschäftigen kann, einer sinnvollen Arbeit nachgeht und bewusst und reflektiert lebt, wird auch den richtigen Partner bzw. die passenden Menschen für das eigene Lebensumfeld finden.
            Jeder Mensch kann es schaffen, tiefer, also intensiv zu leben, sich zb durch Natur und Kunst und gute Gespräche berühren zu lassen und selbst auch zu inspirieren. Wer alles mit viel Herz tut, ist schon ein grundglücklicher Mensch.
            Mit Ghosting durch Überforderung hatte ich schon öfter zu tun und ich glaube auch da, dass Menschen nicht mehr in der Lage sind, sich wirklich auseinanderzusetzen und sich echt und tief zu verbinden. Sie haben oft falsche Verhaltensmuster, die nicht zum Erfolg führen. Und was ist Erfolg überhaupt?
            Danke für die Anregung und die zigfache Wiederholung des Sachverhaltes!
            Viele Grüße
            Danuta

            • Webseite - Www.Danutaschmidt.de
            1. Das hast Du wirklich exzellent zusammengefasst. Es ist nach meiner Ansicht wirklich genau so, wie Du schreibst.

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          Guido F. Gebauer

          Geschrieben von

          Guido F. Gebauer studierte Psychologie an den Universitäten, Trier, Humboldt-Universität zu Berlin und Cambridge (Großbritannien). Promotion an der Universität Cambridge bei Prof. N. J. Mackintosh zu den Zusammenhängen zwischen unbewusstem Lernen und Intelligenz. Im Anschluss rechtspsychologische Ausbildung, Tätigkeit in der forensischen Psychiatrie und 10-jährige Tätigkeit als Gerichtsgutachter. Gründung der psychologischen Kennenlern-Plattform Gleichklang 2006. Schreibt für diesen Blog und für vegan.eu und Hochsensible,.eu. Buchveröffentlichung "A Perfect Match? Online-Partnersuche aus psychologischer Sicht" im Mai 2022 im Edigo Verlag. Gebauer lebt und arbeitet in Kambodscha, wohin er Ende 2015 gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Gleichklang Seksan Ammawat ausgewandert ist. Termine für ein ⇒ COACHING (Telefon, Video-Chat) können vereinbart werden. Direkter Kontakt für Anmerkungen zu Artikeln hier: gebauer@gleichklang.de