Vergleichen schadet der Begegnung

Psychologische Untersuchungen haben etwas sehr Interessantes festgestellt:

werden Partnersuchenden mehrere Vorschläge gleichzeitig zur Ansicht gegeben, geraten sie bei Sichtung der Vorschläge oft in einen sogenannten Vergleichs-Modus. Dies bedeutet, sie schauen sich die Vorschläge nicht in ihrem eigenen Wert an, sondern vergleichen sie miteinander

Die aus so einem Vergleichs-Modus resultierende Informationsverarbeitung kennzeichnet sich durch einen ausgesprochen schnellen, aber auch oberflächlichen Charakter:

so ist es denn auch nicht erstaunlich, dass die Rolle des Äußeren (Foto) deutlich höher ist, wenn mehrere Vorschläge zum Vergleich dargeboten werden, als wenn sich Partnersuchende Menschen einen einzigen Vorschlag anschauen

Es geht hier wohlgemerkt nicht darum, dass das Äußere sicherlich immer eine gewisse Rolle spielt, sondern es geht darum, dass bei der gleichen Person das Äußere eine wesentlich größere Rolle spielt, wenn sie sich mehrere Vorschläge anschaut, als wenn Sie sich einen Vorschlag anschaut.

Wie wichtig ist das Äußere?

Tatsächlich ist das Äußere übrigens nicht mit der Dauerhaftigkeit und der Zufriedenheit von partnerschaftlichen Beziehungen korreliert:

das Äußere sagt nichts darüber aus, ob gemeinsame Werthaltungen, ein gemeinsamer Lebensstil und eine wechselseitige Solidarität aufgebaut werden können und bestehen bleiben

Das Äußere ist insofern eher etwas wie eine subjektive Basisvoraussetzung, wobei Menschen sich stark dahingehend unterscheiden, wie wichtig ihnen diese Voraussetzung ist.

Wenn aber das Äußere bei einem Vergleichs-Modus plötzlich eine größere Rolle spielt, bedeutet dies fraglos eine Verschlechterung, eben weil das Äußere nur eine gewisse Voraussetzung sein mag, aber ansonsten absolut nichts über den weiteren Verlauf einer partnerschaftlichen Beziehung aussagt.

Tiefere Informationsverarbeitung

Schauen sich Partnersuchende demgegenüber nur einen Vorschlag an, neigen sie stärker dazu, mögliche interessante Anknüpfungspunkte zu finden, sich Fragen zu stellen, neugierig zu werden, sich Gedanken über den dahinter stehenden Menschen zu machen.

Wenn sich Partnersuchende also einen einzelnen Vorschlag anschauen, resultiert eine tiefergreifende Informationsverarbeitung und dadurch auch eine fundierte Bewertung.

Dies bedeutet übrigens auch Folgendes:

bei Dating-Apps mit tausenden Profilen oder auch sozialen Netzwerk, wo man 5000 FreundeInnen haben kann, liegt der Wert eines einzelnen Profils nahe bei Null. In den wenigen Fällen, wo eine echte Begegung erfolgt, begegnet man meistens den falschen Menschen, also den Menschen, mit denen man genau eher nicht langfristig glücklich wird. Eine Ursache dafür ist der stark aktivierte Vergleichs-Modus

Leider ist der Vergleichs-Modus beim Online-Dating bereits allgemein gesellschaftlich stark etabliert. Selbst bei Gleichklang sehen wir es immer wieder, dass manche Mitglieder davon ausgehen, dass es beim Online-Dating um den Vergleich einer möglichst großen Anzahl an Vorschlägen geht, und zwar möglichst schnell. Diese Vorstellung haben diese Mitglieder von Dating-Apps, sozialen Netzwerken und Medienberichten übernommen und übertragen sie auf Gleichklang.

In Wirklichkeit mag dies bei Erotikportalen oder Dating-Apps hilfreich sein, für die Partnersuche förderlich ist ein solcher Vergleichs-Modus nicht, ganz im Gegenteil.

Was tun gegen Oberflächlichheit bei der Partnersuche?

Auch bei Gleichklang gibt es in der Regel mehrere Vorschläge. Wir bemühen uns durchaus, eine Überflutung mit Vorschlägen zu vermeiden und Vorschläge zeitlich zu verteilen, aber letztlich können Mitglieder im Regelfall auf eine Liste mit mehreren Vorschlägen zurückgreifen.

Wie können Mitglieder also verhindern, in den schädlichen Vergleichs-Modus zu gelangen?

unser Ratschlag ist, einen einzelnen Vorschlag ohne jeden Vergleich mit anderen Vorschlägen auf der Kontaktliste zu öffnen, sich die Zeit zu nehmen, ihn sich anzuschauen, sich Gedanken zu machen und – völlig unabhängig von den anderen Vorschlägen – mithilfe einer Erst-Nachricht in Kontakt miteinander zu treten

Sicherlich schreiben wir nicht an jeden Vorschlag eine Erst-Nachricht, aber wir sollten es immer dann tun, wenn nicht dezidiert ausgeschlossen ist, dass eine Beziehung entstehen könnte.

Erst über den wechselseitigen Austausch durch Nachrichten können wir einander tatsächlich kennenlernen und begegnen, tiefergreifende Gemeinsamkeiten feststellen, gegebenenfalls erste Eindrücke korrigieren und das wechselseitige Interesse entwickeln, sich auch außerhalb des Internets zu treffen und kennenzulernen:

entscheidend ist daher, bewusst eine Haltung einzunehmen, bei der es darum geht, dem einen Menschen hinter einem Profil begegnen zu wollen. Durch diese Haltung können wir uns vor einem dysfunktionalen Vergleichs-Modus schützen, der letztlich zu schlechteren Chancen und Entscheidungen führt, selbst wenn wir dies oft nicht wahrnehmen

Gleichklang erleichtert Fokus

Bei Gleichklang haben wir bereits eine Struktur aufgebaut, die es unseren Mitgliedern erleichtert, sich auf den einzelnen Menschen einzulassen:

es gibt keine unendlichen Vorschläge, die im wesentlichen nur aus dem Äußeren bestehen
die Prozesse der Profil-Öffnung und -betrachtung bedürfen Zeit und sind nicht einfach nur ein schnelles Bestätigung-Klicken oder Wegwischen wie bei den Apps. Wir sind nicht so “benutzerfreundlich“, dass Mitglieder Konsumhaltungen und Suchtverhalten entwickeln
unsere Mitglieder sind eine bestimmte Gruppe von Menschen, die an ernsthaftem Kennenlernen interessiert sind, die sozial und ökologisch denken und die nicht vorwiegend vom Äußeren her anregende oder gar aufreizende Bilder einstellen

Trotzdem kann es passieren, dass Mitglieder einfach nur die Kontaktliste durchscrollen, dabei in den Vergleichs-Modus gelangen und die einzelnen Menschen, die sich hinter den Profilen verbergen, so gar nicht wirklich wahrnehmen.

Die Hoffnung darauf, immer noch einen besseren, passenderen Menschen kennenzulernen, ist meistens trügerisch. Wer erst im Vergleichs-Modus ist, lernt am Ende nicht selten niemanden mehr wirklich kennen.

Ausstieg aus Vergleichs-Modus möglich

Glücklicherweise ist ein Ausstieg aus dem Vergleichs-Modus jedoch jederzeit möglich. Wichtig hierfür ist es jedoch, zu erkennen, dass Sie in den Vergleichs-Modus geraten sind und dass dies der falsche Weg ist:

refokussieren Sie sich immer wieder auf den einen Vorschlag mit dem einen Menschen, den Sie kennenlernen möchten
treten Sie in Kontakt und sprechen Sie miteinander über ihre Wünsche, Bedürfnisse, Sehnsüchte, Hoffnungen, ihre Vorstellungen von einer partnerschaftlichen Beziehung und Ihr wechselseitiges Interesse an einer tatsächlichen Begegnung
setzen Sie den Einzelbezug gegen den Massenbezug und eine entstehende Konsumhaltung, bei der Sie manchmal gar nicht mehr merken, dass Sie die Ziele von Partnersuche und Beziehungs-Aufbau aus dem Blick verlieren, sich auf oberflächliche Vergleichs-Prozesse fokussieren, Unterhaltung und Thrill an die Stelle von Begegnung setzen und dadurch Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Partnersuche mindern

Vergleichs-Prozesse verlangen Geschwindigkeit. Sie wollen schnell zum Ziel gelangen und vertragen keine Verzögerung. Geduld, Gelassenheit und Nachhaltigkeit sind ihnen unbekannt.

Geduld, Gelassenheit und Nachhaltigkeit sind aber die entscheidenden Triebkräfte für eine erfolgreiche Partnersuche im Internet.

So finden Sie bei Gleichklang Partnerschaft

machen Sie sich Ihr Interesse und ihr Bedürfnis nach einer dauerhaften partnerschaftlichen Beziehung bewusst
akzeptieren Sie, dass Partnersuche ein langfristiger Prozess sein kann, schließlich soll die resultierende Beziehung dauerhaft halten
befreien Sie sich von dem Streben, Vorschläge zu vergleichen, immer möglichst schnell viele Vorschläge erhalten oder anschauen zu wollen
nehmen Sie jeden einzelnen Vorschlag ernst, denn hinter ihm verbirgt sich ein Mensch mit einem Beziehungsstreben, der zu Ihnen passen könnte
treten Sie in Kontakt, denn der Vorschlag an sich vermittelt ihn immer nur eine sehr fragmentäre Sichtweise. Viele Gleichklang-Paare haben uns berichtet, dass sie von dem wechselseitigen Vorschlag noch gar nicht angetan waren, sondern sich ihre Beziehung erst durch den Austausch miteinander entwickelte
kommunizieren Sie authentisch, ehrlich, offen und zugewandt, stellen Sie sich vor und nicht dar, scheuen Sie sich nicht, auch bereits Online über Gefühle zu sprechen. Merken Sie Online, dass es passen könnte, gehen Sie bald den Schritt zum direkten Kennenlernen
vertieft sich der Kontakt außerhalb des Internets, lassen Sie jeden Vergleich sein, fokussieren Sie sich auf den einen Menschen und geben Sie so dem Beziehungsaufbau eine echte Chance

Übrigens ermöglichen es die Funktionen des Aussetzens neuer Vorschläge oder der kompletten temporären Abwahl einer Rubrik (zum Beispiel Partnersuche) bei Gleichklang jederzeit, sich und die entstehende Beziehung in der Phase von Kennenlernen und Beziehungsaufbau vor schädlicher Ablenkung zu schützen. Wir raten unseren Mitgliedern, diese Funktion zu nutzen.

Partnersuche ist anders

Partnersuche ist also etwas ganz anderes als die vielen Dating-Apps und Flirtportale uns weismachen wollen. Bei Partnersuche geht es weder um Geschwindigkeit noch um oberflächliche Vergleiche und es gibt ganz gewiss nicht nur oder vorwiegend um das Äußere. Es geht vielmehr bei Partnersuche darum, sich darauf zu konzentrieren, einen Menschen kennenzulernen und sich auf den einzelnen Menschen einzulassen.

Hierzu gehören auch Geduld und Gelassenheit. Denn es kann durchaus dauern bis Sie im Verlauf ihrer Partnersuche bei Gleichklang einem Menschen begegnen werden, mit dem Sie eine glückliche Beziehung aufbauen können, wollen und werden.

Es geht hier bei Gleichklang also nicht um Schnelligkeit, sondern um Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit.

Für diesen nachhaltigen Weg zu Ihrem dauerhaften Partner-Glück oder zu einer wertvollen Freundschaft wünsche ich Ihnen viel Kraft, Geduld, Gelassenheit und Erfolg.