Untreue in Beziehungen
Untreue ist eine der stärksten Belastungsfaktoren für Beziehungen überhaupt und auch einer der häufigen Trennungsgründe. In Paartherapien gehört Untreue entsprechend zu den dominanten Ursachen, warum Paare Behandlung aufsuchen.
Zu unterscheiden ist zwischen sexueller Untreue und emotionaler Untreue:
- Sexuelle Untreue besteht in sexuellen Handlungen mit einer anderen Person, die außerhalb einer Beziehungsvereinbarung liegen.
- Emotionale Untreue besteht in nicht-sexuellen Handlungen, wie besonderer Vertrautheit, Entwicklung romantischer Gefühle oder Unterstützung, die außerhalb einer Beziehungsvereinbarung liegen.
Beide Arten der Untreue können bei davon betroffenen Beziehungspartner:innen zu starken emotionalen Reaktionen führen.
Psychologische Befunde
Eine psychologische Untersuchung von Blow und Harnett (2005) erbrachte hierzu folgende Hauptbefunde:
- Frauen schilderten mehr psychischen Stress durch sexuelle Untreue und emotionale Untreue von Beziehungspartner:innen als Männer. Spezifisch schilderten Frauen mehr Ärger, Ängstlichkeit und erlebte Demütigung als Männer. Keinen Unterschied gab es in der erlebten Eifersucht.
- Heterosexuelle Frauen oder Männer berichteten deutlich höheren psychischen Stress aufgrund von sexueller Untreue und emotionaler Untreue von Beziehungspartner:innen als homosexuelle Frauen und Männer. Dies betraf Ärger, Ängstlichkeit, Eifersucht und erlebte Demütigung. Der größte Unterschied zeigte sich bei Demütigung, wobei homosexuelle Frauen und Männer sehr viel seltener Demütigung als Reaktion auf Untreue erlebten als Heterosexuelle.
- Geringere Intimität zwischen den Beziehungspartner:innen ging bei sexueller Untreue mit höherer Ängstlichkeit einher.
- Sexuelle Untreue löste am stärksten Ärger/Wut aus, gefolgt von Angst, Eifersucht und Demütigung.
- Emotionale Untreue löste am stärksten Eifersucht aus, gefolgt von Angst, Wut und Demütigung.
- Insgesamt wirkte sich sexuelle Untreue stärker belastend aus als emotionale Untreue.
Leeker und Carlozzi (2014) haben einen umfassenden Überblicksartikel zur Thematik der Untreue geschrieben, aus dem ich hier ebenfalls die wichtigsten Befunde kurz umreißen möchte:
- Personen mit freizügigeren Einstellungen zu Sexualität und sexueller Treue praktizieren häufiger sexuelle Kontakte zu dritten Personen, auch wenn sie sich in einer festen Beziehung befinden. Auch zeigen Daten, dass schwule Männer im Vergleich zu heterosexuellen Paaren weniger über sexuelle Untreue ihres Partners beunruhigt sind. Bei Frauen zeigte sich eine besonders starke Vorhersagekraft von liberalen sexuellen Einstellungen für sexuelle Aktivität außerhalb ihrer Beziehung.
- In Abhängigkeit von Einstellungen und Beziehungs-Modellen können die gleichen Verhaltensweisen als Untreue bewertet werden oder auch nicht.
- Bei direkter Befragung nach sexueller Untreue in ehelichen Beziehungen berichtet maximal jeder vierte Mann und maximal jede sechste Frau von eigener sexueller Untreue.
- Spezifisch in ehelichen Beziehungen ist die Wahrscheinlichkeit für sexuelle Untreue bei Frauen geringer als bei Männern. In anderen Beziehungsformen zeigen sich hier keine Geschlechtsunterschiede.
- Die Unzufriedenheit mit einer Beziehung scheint die Wahrscheinlichkeit von sexueller Untreue zu erhöhen.
- Sexuelle Untreue kann sich aber auch aus Gelegenheiten ergeben. So berichteten sexuell untreue Männer und Frauen, die Beziehungen an ihren Arbeitsplätzen hatten, nicht von einer größeren Beziehungsunzufriedenheit.
- Sexuelle Unzufriedenheit und eine Abnahme von Sex innerhalb einer Beziehung sind mit häufigerem Sex außerhalb einer Beziehung korreliert.
- Personen mit starken sexuellen Interessen praktizieren häufiger Sex außerhalb ihrer Primärbeziehung. Auch die Anzahl früherer Sexualpartner korreliert positiv mit Sex außerhalb einer aktuellen Beziehung.
- Als Rechtfertigungen für sexuelle Untreue werden insbesondere durch die Betreffenden bezüglich sexueller Gründe genannt: sexuelles Vergnügen, Neugier und Erregung. Emotional wird auf intellektuellen Austausch, Verständnis, Kameradschaft und Stärkung des Selbstwertgefühl verwiesen. Männer verweisen dabei eher auf sexuelle und Frauen auf emotionale Aspekte.
- Sexuelle Untreue erhöht die Trennungs- und Scheidungswahrscheinlichkeit.
- Halten Paare die Untreue in Therapien geheim, verbessern sie sich eher nicht. Bei Verarbeitung der Untreue können aber auch positive Effekte auf die Partnerschaft resultieren, wie engere Beziehungen, mehr Durchsetzungsvermögen, höherer Stellenwert der Familie, bessere Selbstfürsorge, die Einsicht in die Bedeutung einer guten partnerschaftlichen Kommunikation. Dennoch sind als negative Folgen oft zu beklagen Wut, Vertrauensverlust, vermindertes persönliches und sexuelles Vertrauen und beschädigtes Selbstwertgefühl.
Während in diesem Überblicksartikel von Leeka und Carlozzi (2014) die Häufigkeit von Untreue insgesamt niedrig zu sein scheint, können sich andere Einschätzungen ergeben, wenn nicht nur sexuelle, sondern auch emotionale Untreue erfasst wird und zudem einzelne Aspekte genauer erfragt werden.
So fragten Martins et al. (2016) in einer Studie mit nicht verheirateten Paaren, die im Durchschnitt 34,65 Monate zusammen waren, eine Vielzahl spezifischer Verhaltensweisen ab, wie Küssen, romantische Verabredung, Oralverkehr, vaginaler Geschlechtsverkehr, Zeit online mit romantischem Interesse verbracht, sexuell aufreizende Bilder geteilt, Telefonsex.
Sie gelangten zu dem Ergebnis, dass lediglich 36,9 % der Männer und 42,2 % der Frauen berichteten, bei Offline-Treffen mit anderen Personen während ihrer Beziehung keinerlei der abgefragten Verhaltensweisen gezeigt zu haben. 52,7 % der Männer und 59,4 % der Frauen gaben an, Online keinerlei außer-partnerschaftliche Kontakte gepflegt zu haben.
Allerdings trat emotionale Untreue wesentlich häufiger auf als sexuelle Untreue:
- Über sexuelle Offline-Untreue berichteten lediglich ca. 23 % der Männer und 15% der Frauen, über sexuelle Online-Untreue 15% der Männer und 5% der Frauen. Ganz anderes die Zahlen bei der emotionalen Untreue, die auf der Offline-Ebene von 63% der Männer und 57% der Frauen benannt wurde – und auf der Online-Ebene von 47% der Männer und 41% der Frauen.
Die Autor:innen fanden, dass Männer und Frauen mit Untreue in der Vorgeschichte häufiger erneut untreu wurden. Ebenfalls waren u.a. eine positive Einstellung zur Untreue und eine geringe Beziehungszufriedenheit, aber auch die Verfügbarkeit positiver Alternativen zu eigenen Beziehungspartner:innen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von Untreue assoziiert.
Die höhere Häufigkeit emotionaler Untreue mag übrigens auch in dem Sinne interpretiert werden, dass solche Untreue (z.B. romantische Begegnungen ohne Sexualität) eine Vorstufe zur sexuellen Untreue darstellen können, die sich aber eben meistens nicht zu tatsächlichen sexuellen Begegnungen entwickeln.
Erkennbar wird aus der hohen Auftretenswahrscheinlichkeit von Untreue – wenn sowohl emotionale als auch sexuelle Untreue betrachtet wird – dass auch in Beziehungen offenbar oft ein Bedürfnis nach romantischer, emotionaler oder sexueller Nähe zu anderen Personen außerhalb der Beziehung auftritt. Dies wiederum scheint umso häufiger der Fall zu sein, desto unzufriedener eine Beziehung ist, wobei spezifisch sexuelle Untreue auch mit sexueller Unzufriedenheit assoziiert zu sein scheint.
Allerdings gibt es neben Unzufriedenheit mit der Beziehung auch andere Faktoren, wie starke sexuelle Interessen, Experimentierbedürfnis, sich bietende Gelegenheiten, sowie liberale Einstellungen zu Sexualität und sexuellen Kontakten außerhalb einer Beziehung.
Untreue ist insofern kein sicherer Indikator für eine geringe Beziehungszufriedenheit, sondern kann ebenso aus Bedürfnissen und Gelegenheiten entstammen, die auch im Rahmen einer Beziehung mit hoher Zufriedenheit auftreten können. Ein Aspekt ist hier auch die Frage des Willens, der Bereitschaft und der Fähigkeit zur Treue. Wird Treue nicht als etwas Positives angestrebt oder wird Sexualität außerhalb einer Beziehung als besonders erregungssteigernd oder befriedigend erlebt, besteht keine intrinsische Motivation zur Treue, die so höchstens durch Kontrolle und Zwang durch Beziehungspartner:innen (mehr oder weniger) erzwungen werden kann.
Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass es auch eine gewisse Disposition zur Untreue zu geben scheint. Jedenfalls zeigen die gleichen Personen entsprechende Verhaltensweisen, die sie in früheren Beziehungen zeigten, auch in ihren neuen Beziehungen häufiger als dies durch Zufall zu erwarten wäre.
Reaktionen auf Untreue müssen ebenfalls nicht uniform sein. So häufig allgemeiner Stress, Ärger, Ängstlichkeit, Eifersucht oder Demütigung als Reaktion auf Untreue auftreten, müssen dies aber nicht in jedem Fall. Dies zeigt sich u.a. auch darin, dass bei Betroffenen in homosexuellen Paaren alle diese Gefühle seltener auftreten als bei Betroffenen in heterosexuellen Paaren.
Während aufgedeckte Untreue fraglos oft zu Verwerfungen und Trennungen führt, gibt es zudem ebenfalls gegenläufige Ergebnisse, wo die Verarbeitung von Untreue eine Verbesserung der Beziehungsqualität ermöglicht.
Belastungen durch Untreue vermeiden
Soweit ein kursorischer Überblick zum Sachverhalt. Dessen Häufigkeit und die oft resultierenden Konsequenzen sind Grund genug, sich mit der Frage auseinanderzusetzen:
- Was tun, damit Untreue oder wenigstens ihre negativen Folgen gar nicht erst auftreten?
Tatsächlich können Sie viel tun – die vier Hauptschritte sind:
- noch vor der Partnerwahl sich mit Ihren eigenen Beziehungsmodellen und Möglichkeiten wahrhaft auseinandersetzen und für Sie tatsächlich geeignete Suchkriterien herausarbeiten
- in radikal-ehrlicher und angstfreier Kommunikation und Auseinandersetzung mit werdenden Beziehungspartner:innen, von beiden Seiten gewollte und für beide Seiten mögliche Vereinbarungen treffen.
- an der Beziehung fortwährend arbeiten, um eine hohe Zufriedenheit und verbindende Gemeinsamkeiten immer wieder neu zu etablieren und zu erhalten.
- offen sein für veränderte Beziehungsmodelle, wenn das gewählte Modell zu Unzufriedenheit führt
Das eigene Beziehungsmodell und die Suchkriterien bestimmen
Normativ wird nach monogamen Zweierbeziehungen gesucht. Für viele ist das selbstverständlich, aber es ist dann nicht selbstverständlich, sondern ein selbst angenommener gesellschaftlicher Zwang, wenn für Sie eine der folgenden Möglichkeiten gilt:
- Sie werden sexuell mit einem Menschen dauerhaft unerfüllt und leiden darunter
- Sie vereinbaren Treue, halten sie aber nicht ein
Im Grunde können Sie dies ganz einfach selbst für sich beurteilen. Sollte eines der oben genannten Merkmale zutreffen, sollten Sie keine monogame Beziehung suchen, sondern eine Beziehung mit konsensueller Nicht-Monogamie. Wir bieten dies bei Gleichklang an. Unsere Auswertungen über Gleichklang-Paare zeigen, dass diese Beziehungen genauso stabil sind wie monogame Beziehungen, wo die Treue eingehalten wird. Sie sind darüber hinaus viel stabiler als monogame Beziehungen, wo die Treue nicht eingehalten wird.
Suchen Sie nur dann nach einer monogamen Beziehung, wenn Sie von sich wissen, dass eine monogame Beziehung Sie glücklich macht und Sie das einhalten können und werden, was Sie versprechen. Ist dies der Fall, können monogame Beziehungen sehr glücklich werden. Ist dies nicht der Fall, kommt es meistens zu Dissonanz, Konflikt, Stress, Doppelleben oder Trennung.
Ehrlich und angstfrei ein gemeinsames Modell vereinbaren
Es hat keinen Sinn, einander etwas vorzulügen. Es macht niemanden glücklich, wenn Sie eine Beziehung unter falschen Voraussetzungen beginnen. Sprechen Sie offen über Ihre Sexualität, Ihre Wünsche, Ihr Erleben, Ihre Einstellungen zu Monogamie und offenen Beziehungen.
So stellen Sie fest, ob eine Kompatibilität gegeben ist oder entwickelt werden kann. Vereinbaren Sie ein Beziehungsmodell, für welches beide offen sind.
An der Beziehungszufriedenheit arbeiten
Beziehungszufriedenheit schützt vor Untreue in monogamen Beziehungen, ist aber ebenso wichtig für nicht-monogame Beziehungen. Miteinander reden, Gemeinsamkeiten aufbauen, auch Neues und Abenteuer ermöglichen, Ziele finden und Projekte begründen, Sexualität erlebnisreich gestalten, über Probleme sprechen und beidseitig nach Verstehen und Lösungen suchen.
Offen für neue Modelle
Manchmal verändern sich Dinge in einer Beziehung. Plötzlich stellt eine Person fest oder beide stellen fest, dass das alte Modell nicht mehr glücklich macht. Manchmal schläft die Sexualität ein, von beiden oder nur von einer Seite gewollt.
Dies ist der richtige Zeitpunkt, um gemeinsam darüber nachzudenken, ob etwas geändert werden, die Beziehung oder die Sexualität wieder belebt werden kann.
Eine monogame Beziehung mag zu einer Beziehung mit konsensueller Nicht-Monogamie werden. Gemeinsame erotische Erlebnisse, Tantra-Kurse oder Ähnliches mögen die Sexualität reaktivieren. Genauso kann eine nicht-monogame Beziehung zu einer monogamen Beziehung werden, weil der Wunsch nach sexueller Exklusivität nun doch entsteht.
Wichtig ist, offen zu bleiben für Neues, wenn das Alte nicht mehr trägt.
Vertrauen ist A und O
Das eigentlich Schlimme bei der Untreue ist der Vertrauensbruch. Genau deshalb kann die gleiche Handlung unproblematisch sein, wenn sie in einem konsensuellen Kontext stattfindet.
Vertrauen entsteht durch Offenheit, Ehrlichkeit, angstfreie Kommunikation und die Vereinbarung eines Beziehungs-Modells, welches für alle beteiligten Seiten positiv, möglich und befriedigend ist.
Allzu oft werden Beziehungs-Modelle aber weder reflektiert noch über sie gesprochen. So werden gesellschaftliche Standard-Modelle zugrundegelegt, die dann scheitern, wenn eine Seite diese nicht erfüllen möchte oder kann. Unterbleibt eine Klärung, sind Ärger, Angst, Eifersucht, Demütigung und oft die Trennung die Folgen.
Wie Gleichklang unterstützt
Wir versuchen unsere Mitglieder, bei der Findung, dem Aufbau und der Aufrechterhaltung dauerhafter partnerschaftlicher (und freundschaftlicher) Beziehungen zu unterstützen.
Wenn Sie über Ihr Beziehungsmodell reflektieren, das für Sie geeignete Modell wählen und dies dann in Ihre Suchkriterien bei Gleichklang eingeben, ist bereits ein wichtiger Schritt dafür getan, dass eine künftige Beziehung gedeiht und nicht an Untreue scheitert.
Voraussetzung hierfür ist Ehrlichkeit mit sich selbst und den anderen.
Durch unsere Außendarstellung und unsere Blog-Artikel und auch dadurch, wo wir werben, bemühen wir uns, vorwiegend solche Menschen als Mitglieder zu gewinnen, die zu echter Beziehung mit Offenheit als Basis bereit sind.
Im Rahmen unserer für alle Mitglieder kostenlosen psychologisch-pädagogisch orientierten Beratung klären wir mit Mitgliedern auch individuell Ihre Sichtweisen, Schwierigkeiten, Probleme, Befürchtungen und Erfahrungen, um so gemeinsam mit ihnen das für sie richtige Beziehungsmodell herauszuarbeiten und sie zu einer auf Authentizität beruhenden Beziehungssuche zu ermutigen.
Unser Ziel ist, dass bei Gleichklang-Paaren Ehrlichkeit an die Stelle von Verheimlichung treten, gegebenes und eingehaltenes Vertrauen an die Stelle von Vertrauensbruch, echte Zweisamkeit an die Stelle von erzwungener Scheinmonogamie, sowie eine offene Beziehung an die Stelle von Untreue – letzteres genau dann, wenn wenn sexuelle Treue nicht gewünscht oder möglich ist.
Resümee
Sexuelle und emotionale Untreue können zu großem seelischen Leid und zu tiefen Verwerfungen in partnerschaftlichen Beziehungen führen. Sie mögen aber auch Ausgangspunkt einer gemeinsamen Klärung und Veränderung sein.
Vermeiden lässt sich dieser schmerzvoller Weg durch Ehrlichkeit und Offenheit bezüglich des eigenen Beziehungsmodells und der wechselseitigen Einstellungen und Möglichkeiten im Hinblick auf Sexualität, Monogamie oder offene Beziehung.
In der Phase der Partnersuche können Sie daher sehr viel dafür tun, dass Ihnen und künftigen Beziehungspartner:innen seelisches Leid erspart bleibt.
Treffen Sie hierzu folgende Grundentscheidungen:
- Stellen Sie fest, dass Sie dezidiert der Typ für eine monogame Beziehung sind, dann ist genau dies das richtige Beziehungsmodell. Sie sollten bei der Frage nach sexueller Treue eine +2 angeben, bei der Frage nach Mehrpersonenbeziehung eine -2. Lernen Sie jemanden kennen, können Sie noch einmal validieren, dass die Modelle tatsächlich passen und sodann im besten Fall eine glückliche und monogame Zweierbeziehung beginnen und aufrechterhalten werden kann.
- Stellen Sie umgekehrt fest, dass Ihre sexuellen Erlebnis-Bedürfnisse besser in einer offenen Beziehung erfüllt werden oder dass Sie gerne eine polyamoröse Beziehung suchen, dann ist dies ebenfalls das für Sie genau richtige Beziehungsmodell. Sie sollten bei der Frage nach sexueller Treue eine -2 angeben und falls Sie eine Beziehung aus drei oder mehr Personen wünschen zusätzlich bei der Frage nach einer Mehrpersonenbeziehung eine +2. Lernen Sie jemanden kennen, können Sie noch einmal validieren, dass die Modelle tatsächlich passen und sodann im besten Fall eine glückliche nicht-monogame Zweierbeziehung oder eine polyamoröse Beziehung führen.
- Können Sie sich beide Beziehungsmodelle gut vorstellen und könnten in beiden Modellen auch gegenüber Beziehungspartner:innen ehrlich sein, dann können Sie je nach Stärke und Richtung Ihrer Präferenz bei der Frage nach sexueller Treue eine -1, 0 oder +1 angeben und zusätzlich bei der Frage nach einer Mehrpersonenbeziehung gegebenenfalls ebenfalls eine -1, 0 oder 1. Auch hier ist es ebenso wichtig, beim Kennenlernen über das Beziehungsmodell zu sprechen und dies gegenseitig zu validieren und zu vereinbaren.
Beziehungen scheitern nicht allein deshalb, weil Personen Sex mit jemanden anderes haben oder jemanden anderes ein Kompliment machen. Sie scheitern hieran nur deshalb, weil ein anderes Modell vereinbart wurde und so dies Verhalten als Vertrauensverlust erlebt wird. Verheimlichung, Doppelleben, Lügen machen alles noch schlimmer.
Dies ist unnötig. Mit dem richtigen Beziehungsmodell und der offenen Kommunikation hierüber lässt sich dies vermeiden.
Nutzen Sie also gerade jetzt die Zeit der Partnersuche, um alte Fehler nicht zu wiederholen und mit einer reflektierten und klaren Basis die nächste Beziehung zu beginnen.