Wie wir die Partnersuche lernen bis zum Erfolg
Manche haben das Glück:
- erster Vorschlag, erstes Date und das Liebesglück beginnt!
Alle paar Wochen höre ich von so einem Verlauf. Die Regel ist dies aber nicht:
- für sehr viele ist die Partnersuche ein viel längerer Prozess
- für viele ist die Partnersuche darüber hinaus ein Lernprozess
- manche merken es erst, wenn Sie darauf hingewiesen werden, dass sie gerade lernen oder sogar bereits gelernt haben.
Der Lerncharakter der Partnersuche wird mir jedenfalls regelmäßig klar, wenn ich mir Verläufe anschaue oder mit Mitgliedern im Rahmen des Online-Coaching spreche.
Manchmal sind Mitglieder zunächst wegen mangelnden Erfolgs frustriert oder fühlen sich hilflos. Viele können aber bei geänderter Perspektive rasch erkennen, dass sie tatsächlich etwas lernen und so die Aussichten für ihre Partnersuche wachsen.
Lernprozesse bei der Partnersuche
“Von nichts kommt nichts – Engagement ist nötig!”
Zum eigenen Engagement gehören eine Vielzahl an Faktoren, wie:
- sinnvolle Suchkriterien eingeben
- einen aussagekräftigen freien Text schreiben
- eine Audio-Botschaft erstellen und hochladen
- eine Reihe von Fotos einstellen, die einen natürlichen Eindruck vermitteln
- Erstkontakte aufnehmen und zeitnah antworten
- sich bereits Online über tiefere Themen austauschen
- authentisch sein und bemüht sein, den anderen zu verstehen
- Missverständnisse klären
- Kommunikationsfertigkeiten verbessern
- sich von engen Denkmustern lösen
- Bindungsbereitschaft entwickeln
Oft braucht es Zeit und Erfahrungen, um in diesen Bereichen voran und so zum Erfolg zu kommen:
- Mitglieder machen die Erfahrung, dass Engagement sich lohnt, sie erweitern ihre Profile, sie nehmen Kontakt auf und sie beginnen, nicht nur oberflächlich, sondern vertieft zu kommunizieren. Kommunikationsfertigkeiten wachsen, Denkmuster ändern sich, die Bereitschaft für Beziehung und Bindung wächst
- Ist dieser Lernprozess erst gemacht, steigen die Chancen beträchtlich.
“Ich stehe nicht unter Druck”
“Ich habe nicht viel Zeit, es muss schnell klappen“.
Dies ist einer der häufigsten Denkfehler beim Online-Dating. Glücklicherweise gelingt es den meisten schnell, diesen Dankfehler aufzulösen, wenn sie ihn erst erkannt haben. Gelingt dies, ist ein wichtiger Schritt zum Partnerglück bereits getan.
- Für unsere Partnersuche haben wir alle Zeit der Welt. Niemand sagt, dass bereits morgen, im nächsten Monat oder im nächsten Jahr der Partner oder die Partnerin gefunden sein muss
- Wir können uns unser Leben auch vor einer Beziehung positiv gestalten, und so der Partnersuche mit Gelassenheit, Ruhe und verbesserten Erfolgsaussichten nachgehen
Druck und mangelnde Geduld gefährden die Partnersuche auf zwei Ebenen:
- Nach frustrierenden Erfahrungen oder längerer Suche sinkt das Engagement. Weil wir denken, es müsse sofort oder schnell gehen, verwechseln wir eine längere Suchzeit mit Aussichtslosigkeit. “Es hat keinen Sinn“. Wer so denkt, ist weniger aktiv
- “Wenn ich in 6 Monaten oder in 1,5 Jahren nicht gefunden habe, wird es auch künftig nicht klappen“. Mit so einer Einstellung wären viele Beziehungen nicht entstanden, die erst nach längeren oder sogar langen Suchzeiten begonnen haben: Denn die Partnersuche wird vorzeitig beendet
Richtiges Verständnis entlastet
- Aller Druck weicht und die Energie für die Partnersuche wächst, wenn wir erkennen, dass es gar keinen Grund gibt, sofort eine Beziehung haben zu müssen, dass wir uns das Leben auch ohne Beziehung gut einrichten können, dass der Moment der Partnerfindung ebenso wertvoll ist, wenn er später auftritt.
- Es gibt kein Lebensalter, ab dem unbedingt eine Partnerschaft bestehen muss. Wir haben immer genug Zeit, zur Hektik gibt es keinen Anlass.
“Jeder Kontakt ist ein Gewinn auf dem Weg zum Ziel”
Manchen liegen Online-Kontakte schwer im Magen, aus denen sich keine Beziehung entwickelt.
Die richtige Sichtweise lautet: “Ich kann Online kommunizieren und jeder Kontakt ist ein Gewinn“.
- Blicken Sie auch auf die “erfolglosen” Kontakte zurück und fragen sich, was Sie von Ihnen lernen können? Was fehlte, dass der Kontakt nicht zum Ziel führte? Hätten Sie etwas ändern können oder wollen Sie künftig etwas anders machen? Oder war es womöglich genau richtig, dass der Kontakt abbrach oder stecken blieb?
Ist dieser Kontakt entstanden, wird auch ein weiterer entstehen – bis dies nicht mehr nötig ist, weil der Beziehungspartner bereits gefunden ist.
- Für den Erfolg des Online-Dating ist es wichtig, jeden Kontakt als positiven Anreiz und als Übung zu bewerten, um das eigene Engagement zu erhalten und zu entwickeln, Kommunikationsfertigkeiten zu erweitern, Tiefe im Austausch zu erlernen und so den Weg bis zum erfolgreichen Ende weiterzugehen
- Nicht direkt zum Ziel führende Kontakte sollten also nicht bedauert, sondern wertgeschätzt werden. Erlernen Sie diese Haltung, können Sie in einen Flow (Fluss) hineingeraten, bei dem Sie die Partnersuche nicht mehr als schwer, anstrengend oder ärgerlich erleben, sondern mitgetragen werden von einem Fluss, der zur Beziehung strömt.
“Andere Medien wagen und so Begegnung fördern”
Der Austausch über Online-Textnachrichten gibt Ihnen viele Möglichkeiten, einander zu begegnen, ihre Beziehungswünsche zu klären und die Basis für Passung, Sympathie und Liebe zu erkunden und zu schaffen.
- Lernen Sie, nicht stehenzubleiben, sondern weiterzugehen. Telefon und die modernen Möglichkeiten des Video-Chats, ob per Skype oder einem anderen Dienst, geben Ihnen zahlreiche Möglichkeiten, die Begegnung zu vertiefen und mehr Natürlichkeit in sie hineinzubringen
- Unergründetes Terrain mag zunächst mit Unsicherheit verbunden sein, kennen Sie aber einen Weg, wird er leichter begehbar und macht Freude. Üben Sie also den Übergang zu anderen Medien und nutzen Sie ihr Potenzial, um bei der Partnersuche voranzukommen
“Partnersuche als Selbsterfahrung, Selbsterkenntnis und Selbstentwicklung”
Gelegentlich stelle ich fest, dass Mitglieder sich enorm entwickelten, auch wenn sie aktuell noch keine Beziehung gefunden haben.
- Bei der Partnersuche können wir den Spiegel auf uns selbst richten, unsere Wünsche und Bedürfnisse ergründen, neue Formen des Denkens und Erlebens entdecken, unseren Alltag, unsere Denkweise, unsere Vorstellungen von Beziehung und unsere Ziele fortwährend an unseren Erfahrungsstand anpassen und verändern.
- Wir müssen nicht bei genau dem bleiben, was wir vielleicht anfangs eingaben. Unsere neue Beziehung muss auch nicht unbedingt so sein, wie wir vielleicht vor ihrem Bestehen dachten, dass sie sein sollte. Wir können uns entwickeln
Wer lernt, Partnersuche als einen Prozess der Weiterentwicklung zu betrachten, entwickelt eine Offenheit, Reflexions- und Begegnungsfähigkeit, die die Chancen auf eine Beziehung verbessert.
Dies hilft gleichzeitig, das eigene Engagement zu stärken, schädliches Druckerleben weiter zu reduzieren, zufriedener zu werden und die Möglichkeiten zu ergreifen, selber zu wachsen und zu lernen.
“Angst vor Begegnung und Angst vor Beziehung überwinden”
Plötzlich sinkt der Mut:
- ein Treffen wird nicht vereinbart, eine Antwort nicht geschrieben, ein Treffen kurz vorher abgesagt.
Oder:
- ein hoffnungsvoller Beziehungsbeginn wird beendet, man passe doch nicht. Es fehlt der Mut und die eigene Zivilcourage, sich jetzt tatsächlich auf eine Beziehung einzulassen
Erkennen Sie solche Tendenzen bei sich selbst?
- Jetzt ist also Ihre Chance, der Angst ins Gesicht zu schauen. Denn nur so, durch Konfrontation mit der Angst, wird die Angst verschwinde.
- Vermeidung führt dazu, dass die Angst immer bestehen bleibt und Sie partnerlos bleiben werden
Jeder kann dies lernen:
- Machen Sie sich klare Vorsätze, intensivieren Sie Ihr Kontaktverhalten Online (insbesondere, was die Tiefe angeht) und fassen Sie den festen Vorsatz, sich sehr schnell (nach Corona) zu treffen. Entscheiden Sie sich, kommunizieren Sie es und setzen Sie es um
Sie fürchten, Sie werden doch schwanken?
- Planen Sie diese Befürchtung als Komplikation mit ein und legen Sie sich feste Selbstinstruktionen und Verhaltens-Strategien zurecht, an die Sie sich halten werden, wenn die Zeit kommt, wo die Begegnung Wirklichkeit wird
“Direkt kommunizieren lernen”
Auch auf folgendes Problem stoße ich immer wieder:
- Mitglieder trauen sich nicht, direkt zu sagen, was sie denken oder überlegen. Doch indirekte Kommunikation wird oft missverstanden und Missverständnisse helfen niemanden
- Manchmal sind sich Mitglieder im Klaren, dass aus einem Kontakt nichts werden wird. Trotzdem können Sie es nicht sagen, fühlen sich wie erstarrt. Manche reagieren gar nicht, andere löschen ohne Kommentar das Profil, nach einem Treffen heben manche nicht mehr das Telefon ab
All dies ist unnötig und macht es nur für jeden schwer, vor allem für Sie selbst.
Wir können, dürfen, ja sollen uns direkt unsere Eindrücke mitteilen. Direkt bedeutet nicht “unfreundlich“, sondern wahrheitsgemäß. Tut man dies, mag die Reaktion des Gegenübers sogar offenlegen, dass ein Irrtum, ein Missverständnis vorlag oder die eigene Einschätzung sich nun ändert.
- üben Sie sich, direkt zu kommunizieren, Ihr echtes Erleben zu vermitteln und trauen Sie sich, dann abzusagen, wenn Sie sich wirklich sicher sind
- lernen Sie dies, werden Sie in allen Bereichen Ihres Lebens profitieren, nicht nur bei der Partnersuche
“Lieben lernen”
“Liebe beginnt mit dem ersten Blick“, “Liebe bedeutet grandiose Gefühle und Verliebtheit!” “Liebt man, ist man im siebten Himmel”.
- Solche Vorstellungen sind oftmals nicht zutreffend. Sie haben tatsächlich bereits viele Partnersuchende daran gehindert, festzustellen, dass die Liebe bereits begonnen hat. So wurde sicher manche beginnende Liebesbeziehung beendet, weil das, was am Entstehen war, fehlgedeutet und verkannt wurde
- Manche meinen, fühlt man sich freundschaftlich verbunden, ist eine Partnerschaft nicht möglich. Dies ist ein Irrtum, gerade Beziehungen, die mit freundschaftlicher Verbundenheit beginnen, erreichen vielfach eine besondere Tiefe.
Im Coaching begegnen mir Menschen, die daran zweifeln, ob sie überhaupt lieben können, weil sie bei Begegnungen keine grandiosen Gefühle erleben. Solche Zweifel sind unbegründet.
So zeigen unsere Befragungen von Gleichklang-Mitgliedern, die hier Partnerschaft fanden Folgendes:
- Verliebtheit trat bei ungefähr der Hälfte der erfolgreichen Mitglieder auf, aber umgekehrt eben auch bei der anderen Hälfte nicht
- die Dauerhaftigkeit und die Zufriedenheit ist gleich, egal ob Verliebtheit auftrat oder nicht
Merke:
- zahlreiche Beziehungen entstehen im Rahmen einer sich schrittweise zu Liebe vertiefen Sympathie und Vertrautheit
Korrigieren Sie also gegebenenfalls Ihre Vorstellung von Liebe und seien Sie offen für beide Wege:
- sofortiges Verliebtsein
Sympathie, die sich zu Liebe vertieft
Gemeinsam leben lernen
In einer Beziehung leben Sie immer gemeinsam, selbst dann, wenn es eine Fernbeziehung ist.
Gemeinsam zu leben, heißt, miteinander verbunden sein und das Leben miteinander teilen.
Mit der geografischen Entfernung hat dies gar nichts zu tun, schon gar nicht heute mit den modernen Mitteln der Kommunikation.
Den Beweis liefern täglich sogenannte “interkontinentale Paare“, Paare, die ihre Beziehung gemeinsam auf unterschiedlichen Kontinenten leben. Sie haben keine geringere Vertrautheit und keine geringere Bindung als Paare, die in der gleichen Wohnung miteinander wohnen.
- Gemeinsam leben ist aber fraglos etwas anderes als allein leben. Menschen, die vorher lange allein lebten, müssen manchmal erst lernen, was es bedeutet, gemeinsam zu leben und wie dies geht
- Auch in Beziehungen gelingt es einer beträchtlichen Anzahl von Menschen nicht, tatsächlich gemeinsam zu leben. In meinem vorherigen Artikel schrieb ich bereits über “gemeinsam einsam” als durchaus nicht seltenes Phänomen
Kommunikation ist das A und O
- Miteinander reden, sich mitteilen, den anderen sehen und gesehen werden. Keine Angst haben zu müssen, direkt ansprechen zu können, was einen bewegt, erzählen und zuhören.
- Konflikte nicht vermeiden, sondern ansprechen, nicht vorwürfig, sondern lösungsorientiert und immer auch den anderen annehmend. Keine Gewinner und keine Verlierer. Fehler eingestehen, sich entschuldigen und um Verzeihung bitten, umgekehrt Fehler des Beziehungspartners annehmen, Schwächen zulassen und verzeihen können.
- Eifersucht reflektieren und als selbstbezogene Besitzergreifung erkennen. Die eigenen Gefühle offenlegen, sich durch Eifersucht aber weder selbst einzusperren noch den eigenen einsperren wollen. Den Schmerz der Eifersucht zulassen und Freiheit geben.
- Unseren negativen Impulsen folgen wir nicht, sondern tun das Gegenteil. Sind wir lustlos, unternehmen wir etwas Schönes, haben wir Angst, stellen wir uns der Quelle der Angst. Von den positiven Impulsen lassen wir uns aber gerne leiten.
- Das Beziehungsmodell miteinander klären, offen für Veränderung sein, gemeinsame Ziele suchen und finden, immer wieder. Interesse am anderen haben und dies zeigen, Freiräume geben und zu nehmen
Sind Bereitschaft und Offenheit bei beiden Seiten vorhanden, wird das gemeinsame Leben gelingen.
Empfehlung für Sie
- Sie können Ihre Chancen für eine erfüllende Liebesbeziehung wahrnehmen und entwickeln
- Haben Sie den Mut, zu lernen und lernbereit Ihre Partnersuche zu gestalten bis die erwünschte neue Lebensphase eingetreten ist