Denken bestimmt Duchhaltevermögen und Erfolg
Dieser Artikel handelt davon, welche Denkweisen und Erwartungen den Erfolg der Partnerfindung unterstützen und welche Denkweisen und Erwartungen den Erfolg der Partnersuche behindern.
Ein wesentliches Ergebnis ist, dass die Erwartungen von Partnersuchenden sich oft an Faktoren orientieren, die mit den Erfolgsaussichten ihrer Partnersuche nichts zu tun haben und dadurch zu falschen Entscheidungen führen.
Grund hierfür ist, dass Partnerfindung ein einmaliges Ereignis ist, welches nur einmal einzutreten braucht und sich nicht anhand vorheriger Nachrichten-Austausche oder Treffen vorhersagen lässt. Anhand aktueller Nuzererfahrungen lassen sich lediglich Unterhaltsamkeit, Spaß und Abwechslung beurteilen, die jedoch nicht mit dem Erfolg der Partnersuche zusammenhängen.
Der Artikel zeigt auf, welche Gedanken und Einstellungen am besten zum Erfolg bei der Partnersuche beitragen können.
Kritik eines Mitgliedes
- Ein Mitglied schrieb mir, die Vermittlungsvorschläge lägen nicht in der Region und die Männer seien passiv, niemand habe einen ernsthaften Kontaktversuch gemacht. Die Profile seien uninteressant gewesen, oft auch ohne Foto. In einem Jahr sei nur ein Treffen zustande gekommen. Auf anderen Plattformen habe sie bessere Erfahrungen gemacht. Sie finde es gut, dass sich bei Gleichklang gekümmert werde und wichtige Themen aufgegriffen würden. Leider habe dies in ihrem Fall nichts genutzt und sie betrachte ihren Beitrag daher als Spende.
Meine Antwort:
“Die meisten Gleichklang-Paare hatten vor dem Treffen mit Ihren jetzigen Partner:innen nur ein bis zwei andere Treffen.
Die Anzahl der Treffen korreliert nicht mit der Erfolgsaussicht. Der richtige Ansatz ist, für jedes mögliche Treffen darauf zu setzen, dass hieraus eine Beziehung entstehen könnte.
Da nur eine Beziehung entstehen muss, ist es nicht notwendig, auf viele Treffen zu setzen. Gleichzeitig sind Treffen, aus denen keine Beziehung entstand, nicht als Erfolg zu bewerten. Aus der Perspektive der Partnerfindung ist es nicht positiv, auf eine Anzahl erfolgloser Treffen zurückblicken zu können.
Viele Treffen können sogar dazu führen, dass eine Beziehungsentscheidung bereits wegen der weiterhin möglichen Optionen gar nicht mehr gefällt wird. Das sind Prozesse, die oftmals nicht voll bewusst und schwer beeinflussbar sind.
Ich würde also die offenbar höhere Anzahl von Treffen auf anderen Plattformen nicht als ein Argument für deren Überlegenheit bewerten. Die Treffen führten schließlich zu keiner Partnerschaft.
Zu den passiven Männern:
Auf den anderen Plattformen gibt es teilweise ein Muster, dass Männer als Eroberer auftreten und ganz vielen Frauen Nachrichten schreiben, woraus allerdings fast nie eine Beziehung entsteht. Ich finde solche geschlechtstypischen Muster nicht als vorteilhaft. Vor allem gibt es keinerlei Evidenzen, dass diese mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zum Erfolg führen.
Im Durchschnitt dauert die Partnersuche erfolgreicher Mitglieder bei Gleichklang übrigens zwei Jahre, bei vielen weniger, bei vielen aber auch länger.
Woraus schließen Sie, dass bei Ihnen unser System nicht funktioniert hätte?
Nach meiner Ansicht haben Sie uns einfach nur zu früh verlassen – und zwar zu einem Zeitpunkt, wo die meisten Gleichklang-Paare noch Single waren, die nun zusammen sind.
Tausende Gleichklang-Paare würden das gleiche empfinden, was Sie nun empfinden, wenn sie ebenfalls bereits nach einem Jahr weggegangen wären. Ihre Beziehung fanden Sie, aber eben nicht innerhalb eines Jahres, sondern später. Wir gestalten unsere Gebühren so, dass sich dies auch jeder leisten kann.
Unter nachhaltiger Partnersuche verstehen wir ein Konzept, bei dem es in großer Mehrheit letztlich zu einer glücklichen und auch tragfähigen Beziehung kommt. Unsere Auswertungen und regelmäßigen Umfragen zeigen, dass dies auch typischerweise der Fall ist. Wir halten unseren Anspruch also ein.
Es geht darum, dass eines Tages die passende Person vorbeikommt, mit der eine Beziehung entsteht. Genau dies tritt auch bei den meisten Mitgliedern – der großen Mehrheit – eines Tages ein, aber natürlich nicht, wenn diese (wenn sie noch nicht erfolgreich waren) nach einem Jahr bereits aufgeben.
Die Vermittlungsraten bei Gleichklang können Sie hier nachlesen:
Ich denke, Ihr Konzept von Dating ist zu sehr durch die Dating- Apps beeinflusst – sicherlich unbewusst:
Die Anzahl der Kontakte, die Anzahl erhaltener Erstnachrichten, die Anzahl der Treffen – all das ist weitgehend unwichtig. Unter den tausenden Gleichklang-Paaren sind viele, die vor ihrer Begegnung nahezu keine Kontakte bei Gleichklang hatten. Das ist nicht ungewöhnlich.
Sie wollen schließlich einen Menschen für eine Beziehung kennenlernen, nicht viele. Anders als bei den Dating-Apps erfolgt bei Gleichklang die Partner-Findung oft aufgrund weniger Kontakte und Begegnungen.
Unsere Philosophie ist, dass eines Tages der richtige Mensch kennengelernt wird, ohne vorher viele Menschen durch permanente Dates und Chats zu “verschleißen”.
Ich verstehe, dass es nicht leicht ist, diesem Konzept zu folgen:
Zu hoch ist die Versuchung, sich lieber bei einer kostenlosen Plattform oder den Dating-Apps schnell Bestätigung durch (scheinbar) interessierte Männer zu holen.
Allerdings berichten uns mehr als zweit Drittel unserer Mitglieder, die alle schon bei diesen anderen Plattformen waren, dass das Ergebnis dennoch am Ende nur kurzfristige Beziehungs(versuche) oder bleibende Partnerlosigkeit war.
Das kann auch anders sein und wenn, dann freue ich mich für die Betreffenden.
Was aber hatten diejenigen Nutzer:innen dieser Plattformen von diesen ganzen Kontakten, wenn keine Beziehung entstand oder Beziehungen schnell scheiterten? Warum sollte für diese Nutzer:innen eine größere Anzahl an Kontakt positiv bewertet werden?
Allerdings liegt es natürlich auch an der eigenen Aktivität, wie viele Kontakte entstehen:
Ich sehe, dass Sie in 5 % der Fälle einen Vorschlag angeschrieben und dass Sie dann in 75 % der Fälle auch Antwort erhalten haben.
Das ist eine exzellente Antwortrate, die alles überbietet, was für Dating-Plattformen in der Literatur berichtet wird. Gerne können Sie dies hier einmal nachlesen, wie gering die Antwortraten typischerweise sind:
Sie sehen hier durchschnittliche Antwortraten für von Frauen geschriebene Erstnachrichten von 12 bis 23 %. Da kann sich Ihre Antwortrate also wirklich sehen lassen.
Sie selbst haben auch immer geantwortet, was sehr gut ist.
Ich sehe zudem, dass Sie mit einer Reihe von Personen mehrfach – teilweise von der Anzahl der ausgetauschten Nachrichten aus betrachtet sehr intensiv – hin und hergeschrieben haben. Das ist gut und wäre aus einem dieser Kontakte eine Beziehung entstanden, wären Sie jetzt sehr zufrieden. Auch wenn es “nur” das eine Date gewesen wäre.
Schade, dass Sie nicht einfach fortgesetzt haben, was Sie so aussichtsreich begonnen haben. Vermutlich wäre dann nämlich früher oder später eine Beziehung entstanden und auch Ihre Zufriedenheit mit unserem Konzept wäre in diesem Fall eingetreten.
Ich verstehe alle Ihre Anmerkungen und kann ebenso völlig verstehen, dass die Versuchung groß ist, die Suche einzustellen, wenn sie eine Weile lang keinen Erfolg hatte.
Trotzdem bedaure ich dies, weil das Konzept, dass eines Tages doch die passende Person kennengelernt wird, in Wirklichkeit wirkungsvoll ist und aufgeht.
Was wir aber leider nicht beeinflussen können ist, wann dies der Fall sein wird. Genau dies ist der Grund, warum wir unsere Gebührenordnung so gestalten, einschließlich der Ermäßigungstarife, dass niemand aus finanziellen Gründen aufgeben muss.
Jeder kann bei Gleichklang dabei bleiben, bis eine Beziehung entstanden ist.
Ich erlaube mir, Ihre Zuschrift zum Anlass meines nächsten Blog-Artikels zu nehmen, weil ich glaube, dass Ihre Zuschrift gültige und legitime Bedenken und Erlebensweisen einer Reihe von Mitgliedern und Interessent:innen schildert, die eine Antwort verdienen.
Selbstverständlich wird es niemanden möglich sein, Sie zu identifizieren, ich werde Ihre Zuschrift in meinen eigenen Worten umformuliert sinngemäß darstellen.
Ihnen wünsche ich viel Erfolg bei Ihrer Partnersuche. Sollte es auch anderswo nicht klappen, sind Sie jederzeit eingeladen, es noch einmal bei uns zu versuchen.
Unsere Erfahrung ist, dass sehr viele Mitglieder zu uns zurückkommen, wenn sie zunächst verfrüht aufgaben und dann anderswo doch erfolglos blieben.
Wünschen tue ich Ihnen aber, dass der Erfolg bereits früher eintritt und Sie einen erneuten Anlauf bei uns nicht unternehmen müssen!”
Nachhaltiges Denken hilft
Zur Veranschaulichung dieser und nachfolgender Anmerkungen hier eine andere Erfahrung eines Mitgliedes:
- Liebes Gleichklang-Team, seit 2 Wochen bin ich glücklich verliebt und denke, dass ich längerfristig mit diesem Partner zusammen bleiben werde. Ich habe ihn tatsächlich über Gleichklang gefunden, was ich nicht für möglich gehalten hätte. Von den Vorschlägen, die ich in 15 Monaten erhalten habe, waren 98% fernab dessen, was ich „interessant“ nennen würde … Sie von Gleichklang hatten allerdings von Anfang an darauf hingewiesen, dass die Partnersuche länger dauern könnte, insofern war ich vorbereitet.
Ich greife diese Erfahrung heraus, weil sie die Zuschrift des unzufriedenen Mitgliedes sehr gut ergänzt:
- Einerseits mag in der Tat der Eindruck entstehen, alles passe nicht – siehe zu dieser Thematik meinen Blog-Artikel “Passung zwischen äußerlicher Anziehung und übereinstimmenden Lebenskonzepten”
- Andererseits führt dieser Eindruck aber nur dann zu einem ausbleibenden Erfolg, wenn ein Mitglied deshalb aufgibt, resigniert, sich verärgert zurückzieht.
- So wäre es wohl auch dem jetzt verliebten Mitglied ergangen, wenn sie bereits vorher aufgegeben hätte.
Nun aber ist die Erfahrung genau umgekehrt:
- Nach 15 Monaten die erhoffte Liebesbeziehung gefunden.
Da die Trennungsraten bei Gleichklang gering sind, bestehen zudem sehr gute Aussichten, dass diese Beziehung fortbestehen wird.
Bemerkenswert ist in diesem Fall aber auch dieser Teil der Rückmeldung:
- Sie von Gleichklang hatten allerdings von Anfang an darauf hingewiesen, dass die Partnersuche länger dauern könnte, insofern war ich vorbereitet.
Dies zeigt, wie wichtig die Erwartungen sind:
- Wäre dies Mitglied nicht bereits vorbereitet gewesen auf die oftmals lange Suchtzeit, eine vorzeitige Beendigung der Partnersuche wäre wohl gewiss gewesen. Dass sie dadurch eine Beziehung verpasst hätte, hätte das Mitglied nie erfahren – was wir verpassen, kennen wir nicht.
Für den Erfolg der Partnersuche sind also die Einstellungen und Erwartungen von zentraler Bedeutsamkeit. Sie entscheiden darüber, ob bestehende Chancen genutzt oder vertan werden.
Genau deshalb haben wir übrigens auch unseren Support, der 24 Stunden am Tag 365 Tage für die Mitglieder da ist:
- Entscheidungen sind oft Moment-Entscheidungen.
- Sind Ansprechpartner:innen da, mögen wir uns ganz anders entscheiden, als wenn niemand zur Verfügung steht.
Die Betreuung unterstützt nicht nur die Mitglieder, die sich direkt an uns wenden, sondern wirkt sich ebenso auf andere Mitglieder aus – in diesem Fall auf den neuen Partner dieses Mitgliedes. Denn hätte das Mitglied vorher gekündigt, wäre auch er wahrscheinlich aktuell noch partnerlos.
Einstellungsänderung führt zu Wendepunkt
Tatsächlich können veränderte Haltungen und Einstellungen manchmal zu einer regelrechten Wende führen:
- “Nach einem Tipp von Ihnen, meine Altersbegrenzung zu erweitern, hat mich nach 3 Monaten ein junger Mann angeschrieben. Zu erst war ich sehr skeptisch. Er war über 20 Jahre jünger als ich …. Wir haben uns dann getroffen. Ich war total von seiner liebenswürdigen Art begeistert. Einziger Wermutstropfen er wohnt über 600 km entfernt. Da ist die Sehnsucht schon manches Mal sehr groß. Dafür haben wir immer große Vorfreude uns wieder zu treffen und planen jedes mal unser nächstes Treffen. Ich hätte nie gedacht das ich mich nochmal so verlieben kann und so glücklich sein kann.“
Übrigens besteht die Beziehung auch heute noch nach mehr als einem Jahr unverändert glücklich fort – die Dame schrieb mir vor Kurzem anlässlich meines Blog-Artikels “Plötzlich alles ganz anders beim ersten Treffen?”
Entsprechend ist es nicht erstaunlich, dass wir oft von Partnerfindungen nach vorheriger Kündigungsabsicht hören:
- “Nun ist das für mich völlig unerwartete doch passiert: ich habe über Eure Vermittlung einen wundervollen Mann kennengelernt. Obwohl ich meinte, dass online-Partnersuche nichts für mich ist und ich deswegen zwei oder drei Mal gekündigt habe. Als ich zuletzt das Abo endgültig beenden wollte, habe ich ein “letztes Mal” in die Vorschläge geschaut, zwei kurze Nachrichten geschrieben – und einer davon ist es. Seit kurzem erlebe ich zum ersten mal eine ebenbürtige Verbindung auf Augenhöhe. Danke für Alles, ich bin noch immer fassungslos.”
Korrektur nachteiliger Denkweisen
Falsche Ableitungen aus Zahlen
Der Einfluss der Einstellungen und Erwartungen auf die Partnersuche ist so stark, dass es eine der größten Herausforderungen für uns bei Gleichklang ist, nachteilige Vorstellungen und Erwartungen zum Online-Dating zu korrigieren. Hierfür wenden wir mittlerweile einen hohen Anteil unserer Ressourcen auf.
Ein weiteres Beispiel für nachteilige Vorstellungen ist eine aktuelle Anfrage von jemanden mit HIV, der wissen wollte, wie viele weibliche Mitglieder mit HIV bei uns seien, um seine Vermittlungs-Chancen besser abschätzen zu können.
Tatsächlich ist die Fragerichtung nicht zielführend:
- Das Entscheidende ist nicht, ob jemand HIV hat, sondern ob die Akzeptanz für eine Beziehung mit einem Mitglied mit HIV vorhanden ist.
- Außerdem ist nicht die Anzahl der entsprechenden Personen wichtig, sondern lediglich die Wahrscheinlichkeit, dass im Verlauf irgendwann eine Person kennengelernt wird, mit der eine tragfähige Beziehung beginnt.
Zu den Erfolgsraten von Mitgliedern mit HIV liegen uns durchaus Erkenntnisse vor:
- Mitglieder mit HIV-Infektion: 33 % fanden eine Beziehung, wenn sie mindestens ein Jahr nicht aufgegeben hatten. 58 % fanden eine Beziehung, wenn sie mindestens zwei Jahre nicht aufgegeben hatten. 77 % fanden eine Beziehung, wenn sie mindestens drei Jahre nicht aufgegeben hatten.
Gleichzeitig macht dieses Thema auf ein anderes Problem aufmerksam, nämlich dass die Einstellung von Suchkriterien sich manchmal an Befürchtungen orientiert, die nicht zutreffen:
- Nur 4,1 % unserer Mitglieder bejahen die Akzeptanz für eine Partnerschaft mit jemanden mit HIV. 11,3 % beantworten diese Frage mit “vielleicht“. Es resultiert eine Grundakzeptanz von 15,4 %. Die Grundakzeptanz ist ähnlich bei Männern und Frauen, steigt aber auf 52 % bei Intersexuellen.
Wieso ist die Akzeptanz für Partner:innen mit HIV so selten?
Studien belegen, dass bei korrekter medikamentöser Einstellung mit nicht mehr nachweisbarer Viruslast von Personen mit HIV-Infektion keinerlei Ansteckungsrisiken ausgehen – auch nicht bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Zudem entspricht die zu erwartende Lebenserwartung von Personen mit HIV der Lebenserwartung von Personen ohne HIV.
Dass trotzdem eine so große Mehrheit der Mitglieder die Akzeptanz für eine Partnerschaft mit jemanden mit HIV verneint, liegt – wie auch eine Umfrage vor längerer Zeit direkt zeigte – an der unbegründeten Befürchtung, sich anstecken zu können.
Glücklicherweise führt die nur seltene Akzeptanz für HIV zu keiner Verringerung der Aussichten von HIV-Infizierten bei ihrer Partnersuche, auch wenn die Anzahl der Vorschläge fraglos drastisch reduziert wird:
- Wenn die entsprechenden Personen sich auf eine sehr geringe Anzahl an Vorschlägen und längere Wartezeiten von vornherein einstellen, werden sie in aller Regel bei uns Partnerschaft finden. Entscheidend ist, die richtigen Erwartungen zu bilden.
Das Risiko für Partnersuchende bei Gleichklang liegt vor allem darin, dass sie verfrüht aufgeben, es besteht nicht darin, dass sie keine Chancen haben.
Natürlich muss dies nicht für alle Plattformen gelten:
- Es gibt betrügerische Plattformen, die Chat-Moderatoren einsetzen, also bezahlte Mitarbeiter, die die Nutzer:innen dieser Plattformen bei Laune halten. Auf solchen Plattformen wird selbst nach 10 Jahren keine Beziehung entstehen, auch wenn jeden Tag gechattet werden kann.
Bei Gleichklang ist dies nicht der Fall:
- Jeder kann sich über Gleichklang im Internet informieren. Jeder kann sich überzeugen, dass es uns seit mehr als 15 Jahren gibt, dass wir regelmäßig in ökologisch orientierten Publikationen auf uns aufmerksam machen. Jeder kann auch sehen, dass es keine Möglichkeit zu kostenlosem Testen gibt und dadurch unsere Datei nicht mit nicht ernstgemeinten “Fake-Profilen“ vollläuft.
Was sollte also daran hindern, dass eines Tages hier eine Beziehung gefunden wird?
“Wie viele Männer sind in diesem Ort oder jener Region?“ – solche Fragen erhalten wir oft. Sie zeigen, dass viele Menschen denken, dass die Anzahl von Personen an einem bestimmten Ort oder in einer bestimmten Region etwas zu ihren Vermittlungschancen aussagen würde.
Dies ist nicht der Fall. Bei der Partnerfindung handelt es sich nämlich um ein einmaliges Ereignis. Es kommt nur darauf an, dass eines Tages im Verlauf ein passender Mensch kennengelernt wird. Dies hängt statistisch nicht von der Vorschlagsanzahl ab – der Blog-Artikel “Alles zur Vorschlags-Anzahl bei Gleichklang” erklärt die Gründe hierfür.
Ich schrieb bereits, dass auch möglichst viel Kontakte oder Verabredungen nicht das Ziel einer Online-Partnersuche bei Gleichklang sind. Diese Daten von 454 Gleichklang-Mitglieder, die Partnerschaft fanden, machen dies deutlich:
- Anzahl der Personen, mit denen überhaupt kommuniziert wurde (mindestes eine Antwort auf eine Erstnachricht): 4,0 % kommunizierten nur mit einer Person, nämlich dem späteren Partner oder der späteren Partnerin. 18,5 % benannten 2-3 Kontakte, 23,99 % 4-5 Kontakte und weitere 25,18 % 6-10 Kontakte. Sieben von 10 Mitgliedern hatten also über die ganze Zeit der Teilnahme maximal 10 Kontakte gegeben.
- Anzahl der Personen, mit denen intensiver kommuniziert wurde: 15,6 % gaben an, nur mit einem Menschen, also der Partnerin oder dem Partner, intensiver kommuniziert zu haben. 46,53 % sprachen von 2-3 intensiven Kontakten, 22,77 % von 4-5 intensiven Kontakten. Acht von 10 Personen hatten also bis zu ihrem Erfolg mit höchstens 5 Personen intensiver kommuniziert.
- Anzahl der Personen, die getroffen wurden: 27,8 % hatten lediglich ihren Partner oder ihre Partnerin getroffen, 24,3 % gaben an, zwei Peronen getroffen zu haben. 18,11 % trafen drei Personen und 9,7 % trafen vier Personen. Acht von zehn Personen hatten also maximal 4 Personen getroffen.
Deutlich wird hieraus, dass es für erfolgreiche Mitglieder nicht der Regelfall ist, besonders viele Kontakte gehabt zu haben. Vielmehr wird Partnerschaft typischerweise bei uns über eine eher geringe Anzahl an Kontakten und eine noch geringere Anzahl an Begegnungen gefunden.
Damit kann diese Form der Online-Partnersuche per Definition Bedürfnisse nach Unterhaltung, Abwechslung, Spaß, Lebendigkeit etc. nicht erfüllen, da es meistens nur wenige Kontakte gibt.
Bis zu dem Zeitpunkt, wo ein Partner oder eine Partnerin gefunden worden ist, mag die Suche als nicht vorankommend, langweilig oder nicht erfolgversprechend erlebt werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Erwartung besteht, Aufmerksamkeit zu erhalten, zu flirten, zu chatten oder viele Dates zu haben.
Dies sind Erwartungen, die von Dating-Apps sicherlich oft erfüllt werden können, im Regelfall aber nicht von Gleichklang.
Gleichklang ist ausschließlich darauf optimiert, dass irgendwann eine echte Beziehung gefunden wird, alles andere gehört nicht zu unserem Portfolio. Es ist wichtig, dass unsere Mitglieder dies von Anfang an wissen, um ihre Chancen auch nutzen zu können.
Spannend wird Gleichklang meistens erst dann, wenn sich ein Kontakt beginnt, zu vertiefen oder wenn die Beziehung bereits begonnen hat.
Ruf nach Freiheit
Ein anderes Mitglied beschwerte sich vor Kurzem, dass sie “unmündig gesprochen werde“ und deshalb “nur wenige Vorschläge“ erhalte.
Ich greife diese Kritik auf, weil auch diese Art der Kritik durchaus nicht untypisch ist. Das Mitglied ist der Ansicht, dass es selbst am besten suchen kann und die Übernahme der Vorschlagsfunktion durch uns eine Einschränkung ihrer Freiheit sei.
Das Verlangen besteht darin, frei scrollen zu können oder mindestens viele Vorschläge zu erhalten.
Bei uns ist ein freies Scrollen nicht möglich und die Vorschlagsanzahl wird durch die Auswirkungen der Datei-Zusammensetzung und des Matching-Algorithmus stark limitiert.
Warum freies Scrollen die Vermittlungschancen der meisten Mitglieder tatsächlich reduzieren würde, können Sie in diesem vorherigen Blog-Artikel “Warum freies Scrollen der Partnersuche schadet” nachlesen.
Das Argument der Mündigkeit, Eigenständigkeit und Eigenverantwortung wird in der einen oder anderen Form immer wieder vorgebracht. Es entspricht einem Bedürfnis nach Autonomie, welche erlebt wird, wenn wir unser Leben kontrollieren können.
Die Bereitstellung einer Datei zum freien Scrollen vermittelt allerdings nur die Illusion von Kontrolle, da wir weder die anderen Personen oder die Auswirkungen der auf diese Weise gesteigerten “Konkurrenz von allen gegen alle“ noch unsere eigenen unbewussten Urteilstendenzen kontrollieren können, die bei freier Suche immer oberflächlicher werden.
Unsere Aufgabe als Plattform
Wir sehen unsere Aufgabe als Dating-Plattform darin, die Vermittlungschancen unserer Mitglieder (also die Aussichten auf eine dann auch langfristig tragfähige Beziehung) zu maximieren, indem wir unsere Struktur und Vorgehensweise so ausrichten, dass möglichst viele Mitglieder eine solche Beziehung finden.
Wir werten unsere Vermittlung kontinuierlich aus und nehmen Veränderungen vor, wenn diese sich günstig auf die Vermittlungsaussichten auswirken können. Wir haben Zugriff zu diesen Daten und sind daher durch subjektive Annahmen und illusorische Überzeugungen weniger beeinflussbar als die einzelnen Partnersuchenden selbst.
Umgekehrt sehen wir es nicht als unsere Aufgabe, Unterhaltungsbedürfnisse zu befriedigen oder Prinzipien umzusetzen, die zwar populär sein mögen, aber die Vermittlungschancen tatsächlich verschlechtern würden.
Die Eigenverantwortung unserer Mitglieder sehen wir wiederum darin, sich über unser Angebot zu informieren und sich bewusst für oder gegen eine Teilnahme bei Gleichklang zu entscheiden.
Es mag durchaus für Interessent:innen sinnvoll sein, es zunächst einmal anderswo in einer Städte-Singlebörse oder bei den Dating-Apps zu versuchen und erst dann zu uns zu kommen, wenn dieser Weg über maximale Unterhaltung und (scheinbare) Auswahl doch nicht zum Erfolg führen sollte – tritt der Erfolg dort ein, umso besser.
Langfristig führt zum Erfolg
Ich möchte mit all dem nicht sagen, dass eine Partnersuche bei uns immer langweilig ist oder sehr lange andauern muss – dafür gibt es zu viele Gegenspiele:
- Ich bin nach langer Zeit als Single bei Gleichklang gelandet und habe kurze Zeit nach der Anmeldung auf der Plattform einen Vorschlag bekommen der mir sehr zugesagt hat. Ich habe meinen Mut zusammen genommen und den Mann angeschrieben, daraus ist viel mehr entstanden als ich erwartet habe und ich bin nach wie vor überrascht und beeindruckt wie dass so gut und schnell funktioniert hat.
Allerdings rate ich davon ab, mit einer Erwartungshaltung des schnellen Erfolges zu beginnen, da diese Erwartungshaltung zu oft enttäuscht werden wird. Wird diese Erwartungshaltung aber enttäuscht, geben die entsprechenden Personen auf und bleiben dadurch partnerlos.
Uns erreichen sogar Zuschriften von Mitgliedern, die erst wenige Wochen bei uns sind, und sich bereits jetzt über den bisherigen “Misserfolg“ ihrer Partnersuche wundern. Mit dieser Haltung laufen diese Mitglieder tatsächlich Gefahr, Single zu bleiben, weil Partnerfindung oft erst in der Zukunft erfolgt.
Innere Bereitschaft für Beziehung
Wichtig für den Erfolg der Partnersuche ist die innere Bereitschaft, “Ja zu sagen”. Dies ist keineswegs so selbstverständlich, wie es sich vielleicht anhört:
- Eine Reihe von Menschen neigen zu Bindungsvermeidung oder Bindungsängsten, auch wenn sie sich durchaus eine Beziehung wünschen. In dem Moment, wo es ernst werden könnte, werden bei diesen Menschen Ambivalenzen aktiviert, die mehr oder weniger bewusst oder unbewusst durch Nicht-Antworten, Abwarten, Aufschieben, Zweifeln, Absagen oder vorschnelles Ablehnen die Partnerfindung blockieren können.
Mehr hierzu finden Sie in meinem vorherigen Blog-Artikel “Warum bin ich Single und was kann ich dagegen tun?” Die Gründe für Ihr Single-Sein können Sie auch mithilfe dieses Tests im Gleichklang-Testportal ergründen.
Ist die innere Bereitschaft für die Beziehungsfindung vorhanden, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit der Moment kommen, wo eine Beziehung entstehen wird.
Wann dies der Fall sein wird, ist allerdings ungewiss:
- Wir können im Einzelfall keine Prognose geben, weil die durchschnittliche Suchzeit unserer erfolgreichen Mitglieder von zwei Jahren eine enorm hohe Variation zeigt mit den Gegenpolen von “in einem Tag“ bis hin zu “nach 11 Jahren“.
Zusammenfassendes Resümee
Beim Online-Dating sind die Erfolgsaussichten nicht aus verbreiteten Alltags-Konzepten ableitbar, die sich auf Überlegungen beziehen, wie “mehr Dates = mehr Chancen“. Anzahl von Vorschlägen, Nachrichten, Verabredungen sagen nichts darüber aus, ob und wann die Partnerfindung eintreten wird. Entsprechend können die einzelnen partnersuchenden Personen ihre eigenen Erfolgsaussichten nicht anhand ihrer bisherigen Erfahrungen abschätzen.
Grund hierfür ist, dass die Partnerfindung als singuläres Ereignis nur einmal einzutreten braucht und vorherige Erfahrungen aus Vorschlägen oder Verabredungen nichts darüber aussagen, ob dies einmalige Ereignis eintreten wird oder nicht. Die Anzahl von Vorschlägen und Verabredungen ist nicht mit den Erfolgsaussichten korreliert und kann daher nicht zu korrekten Abschätzungen führen. Auch Spaß, Unterhaltung und Abwechslung mögen zwar als wertvoll erlebt werden, hängen aber nicht positiv mit den Erfolgsaussichten der Partnersuche zusammen.
Ein nicht unerheblicher Anteil unserer Tätigkeit als Dating-Plattform besteht daher darin, inkorrekte Erwartungen und Vorstellungen zum Online-Dating zu korrigieren, weil diese die Aussichten auf den Vermittlungserfolg gefährden.
Der beste Garant für einen Erfolg Ihrer Partnersuche ist es, wenn Sie eine echte innere Bereitschaft für eine Beziehung, einschließlich einer Bereitschaft zu Veränderungen, entwickeln, sinnvolle Suchkriterien eingeben und sich im zeitlichen Horizont auf eine längere Zeit bis zur Partnerfindung einstellen. So verhindern Sie, vorzeitig aufzugeben und dann irrtümlich zu glauben, die Suche wäre aussichtslos gewesen.
Hilfreich ist es auch oft, um die obige Mitglieder-Erfahrungen zu zitieren, den eigenen Mut zusammen zu nehmen und eine möglicherweise in Frage kommende Person anzuschreiben.
Außerdem raten wir Mitgliedern mit Schwierigkeiten, Problemen oder Zweifeln, sich unbedingt mit unserem Team in Verbindung zu setzen. Oft sind Hilfestellungen möglich und viele Beziehungen bei Gleichklang sind bereits durch diese entstanden.