“Wir werden ständig belogen und betrogen“. Kennen Sie den Spruch? Ist dies gar auch Ihre Sichtweise?
Mein Rat gleich am Anfang des Artikels:
- ändern Sie Ihre Sichtweise. Suchen Sie nicht vorwiegend danach, wo Sie (wirklich oder vermeintlich) belogen oder betrogen werden oder wurden.
Nehmen Sie eine andere Perspektive an und suchen Sie nach Antworten für diese (oder eine ähnlich formulierte) Frage:
- was kann ich in dieser Welt und in dieser Gesellschaft tun, um mich selbst zu entwickeln und gleichzeitig dazu beizutragen, diese Welt und diese Gesellschaft im Rahmen meiner eigenen Möglichkeiten ein Stück weit zu verbessern.
Dies gilt für alles im Leben und daher auch für die Partnersuche.
“Wir werden ständig belogen und betrogen“. Wozu kann so eine Sichtweise führen, wenn Sie sie verinnerlichen?
- Verbitterung und Vorwürfigkeit
- Hilflosigkeit, Passivität und Resignation
- Angst und Beunruhigung
- negative selbsterfüllende Prophezeiungen
- Verkennung eigener Anteile und reduzierte Veränderungsfähigkeit
- Beeinträchtigung der Beziehungsfähigkeit
- andere werden zu Sündenböcken
- Ärger, Hass und Wut
Studie: Wie Partnersuche zu Frauenfeindlichkeit führen kann
Ich möchte eine sehr interessante Studie darstellen, deren Ergebnisse wir bei Gleichklang bestätigen können:
- in aller Kürze zusammengefasst zeigte die Studie, dass manche Menschen auf Zurückweisung bei der Partnersuche (keine Antwort, ablehnende Antwort, Absage eines Treffens, Beendigung eines Kontaktes etc.) mit Ärger, Wut oder sogar Hass reagieren
- es waren vorwiegend männliche Partnersuchende, die diese Reaktion mit Ärger, Wut oder Hass zeigten
- eine recht häufige Form der Ärger-Reaktion war Misogynie, also frauenfeindliche Einstellungen, wie “Frauen spielen nur mit Männern”, “Männer werden durch Frauen ständig belogen und betrogen”
Zur Klarstellung, um Missverständnisse zu vermeiden:
- es sind nicht alle Männer und es ist auch keine Mehrheit der Männer, die mit Zorn und Abwertung reagieren, wenn sie zurückgewiesen werden
natürlich gibt es auch einzelne Frauen, die ebenfalls zornbezogen reagieren. Bei Männern tritt dies Muster aber häufiger auf
Bei Gleichklang haben wir bisher keine Statistik erhoben über Ärger, Wut und Zorn als Reaktion auf Ablehnung. Trotzdem haben wir hierzu ebenfalls gewisse Beobachtungen gemacht:
- wir erhalten manchmal zornige Zuschriften, deren Absender zu mindestens 80 % Männer sind. Dabei fällt auf, dass Ärger und Wut auf uns hier oft mit ebensolchem Ärger und Wut auf Frauen einhergeht
Leider machen mir solche Zuschriften, wenn ich Sie lese, meistens recht schnell deutlich, warum diese Männer so viel Ablehnung erfahren:
- Ärger, Wut und Hass sind keine gute Basis, um eine Liebesbeziehung zu beginnen. Es fehlt der empathische Zug und die Perspektivenübernahme, die Liebe möglich macht
Allerdings ist es nicht nur (eigentlich unberechtigter) Ärger und Wut als eher egozentrische, externalisierende Reaktion, mit der wir uns selbst schädigen. Ebenso blockierend sind pessimistische Leitsätze, wie “es hat ja sowieso keinen Sinn” oder Selbstabwertungen, wie “bei mir ist nichts mehr zu machen”.
Akzeptanz ist heilsam
Was wir nicht ändern können, können wir nur noch akzeptieren. Wenn wir es akzeptieren, mögen wir umgekehrt gar Änderungsmöglichkeiten erschließen, die wir vorher nicht erkennen oder nicht umsetzen konnten.
Ich will damit nicht sagen, dass wir uns über nichts empören dürfen oder sollten. Aber Empörung allein ist wenig hilfreich.
Wenigstens das Bestehen der Tatsache dessen, über was wir uns empören, sollten wir akzeptieren, um so über Veränderungen nachdenken zu können. Sind wir zu dieser Grundakzeptanz nicht bereit, resultieren Verbitterung, Grübeln, Vorwürfigkeit, Tatenlosigkeit oder blindes Agieren, was die Dinge meistens noch schlechter macht.
Was sollten wir bei der Online-Partnersuche akzeptieren?
Dies ist keine vollständige Auflistung, aber ich benenne eine Reihe von Aspekten, die mehr oder weniger jedes Mitglied erlebt, auch wenn die Reaktionen sich hierauf dann wiederum stark unterscheiden.
Lernen Sie zunächst folgendes als Grundtatsachen zu akzeptieren, um zum Erfolg Ihrer Partnersuche zu gelangen:
- es gibt viele Menschen, die sich Ihr Profil eigenständig nicht anschauen werden. Diese Menschen klicken also in der Vorschlagsliste (jedenfalls zunächst) nicht auf Ihr Profil
- nur ein kleiner Prozentsatz der Vorschläge wird von sich aus auf Sie zukommen mit einer Nachricht, einer Interessant-Einordnung oder einem visuellen Gruß (Fußstapfen)
- Sie werden es immer wieder erleben, dass jemand, den Sie anschreiben, nicht reagiert
- es kann und wird vermutlich auch vorkommen, dass ein Online-Kontakt abbricht und Sie mehr oder weniger plötzlich nichts mehr von dem Gegenüber hören. Es mag sogar (wenn auch selten) vorkommen, dass jemand Sie bei einer Verabredung draufsetzt
- es kann zu Begegnungen kommen, die zu keiner Beziehung führen oder die als unbefriedigend oder sogar unangenehm erleben
- Partnersuche kann schnell gehen, kann aber auch lange dauern, sie kann durchaus mehrere Jahre dauern
- ein Beziehungsversuch kann scheitern
- eine partnerschaftliche Beziehung mag in einer Trennung resultieren
Personen, die diese Grundtatsachen nicht akzeptieren, haben es schwer. Denn beispielsweise anstatt das Augenmerk auf aktive Schritte der Partnersuche zu lenken, beschäftigen sie sich damit, dass andere ihre Profile nicht öffnen, nicht schreiben, nicht antworten, Begegnungen nicht stattfinden oder unschön verlaufen oder Beziehungen scheitern.
Die Perspektive von Ärger und Wut ist dabei typischerweise “die anderen sind schuld” – ob Gleichklang oder alle Frauen. Da wirft man schnell wutschnaubend die Flinte ins Korn.
Aber es gibt eben auch eine andere Perspektive, die genauso schädlich ist und die nicht nur von Männern, sondern genauso oft oder häufiger von Frauen eingenommen wird:
- “Ich bin schuld – ob mein Alter, mein Aussehen, meine Figur, meine Person“.
Diese Perspektive kann schnell zu Passivität, Resignation und Aufgabe führen. Ebenso wie der Ärger können Selbstzweifel so zu einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung werden.
Habe ich demgegenüber die oben dargelegten Grundtatsachen des Online-Dating erst einmal akzeptiert, muss ich mich weder ärgern, noch an mir selbst zweifeln und brauche daher auch nicht vorzeitig aufzugeben.
Akzeptanz ermöglicht Veränderung
Die Akzeptanz macht es mir möglich, aus einer Position der Ruhe und Gelassenheit heraus die Partnersuche anzugehen. Anstatt mich mit Groll, Verbitterung oder Selbstzweifeln zu beschäftigen, kann ich mich damit beschäftigen, wie ich selbst das Beste aus dieser Situation machen kann. Denn genau darum sollte es bei meiner Partnersuche (und nicht nur dort) gehen.
- “Ist das Glas halb leer oder ist es halbvoll?”
Beides ist genau das Gleiche, aber das resultierende Gefühl und die resultierende Motivation können völlig anders sein:
- bleibt ein Glas halb leer, mag dies mir wenig Anreiz geben, weiterzumachen. Was bringt mir ein halbes Glas, wenn es meinen Durst nicht stillt?
- ist ein Glas aber halbvoll, mag ich meinen Durst bereits zu einem Teil stillen und zudem daran arbeiten, dass das Glas sich erneut oder weiter füllt
In den allermeisten Fällen von Profilen, die sich mit Unzufriedenheit an uns wenden, stellen wir immer wieder fest, dass das Glas nicht leer, sondern halbvoll ist. Wir sehen, dass es Menschen gibt, die sich das Profil anschauten. Wir sehen, dass Antworten auf gesandte Erstnachrichten oder auch Zuschriften eingingen.
Dies wird aber von manchen Betroffenen nicht als Anreiz, sondern als demotivierend erlebt, weil Sie sich auf die Leere und nicht auf die Fülle konzentrieren.
Was wir weiterhin nicht selten feststellen ist ein Vergangenheitsbezug, anstatt eines Zukunftsbezuges:
- “aus allen Vorschlägen ist nichts geworden, die Suche ist sinnlos”
Das ist absolut verständlich. Wir geben auf, was uns nicht zum Erfolg führt.
Das Problem dieser Logik bei der Partnersuche ist jedoch, dass die Partnerfindung ein seltenes Ereignis darstellt, welches aber dennoch in Regelfall irgendwann eintritt.
Wenn wir unsere Motivation für die Partnersuche nun von Kurzzeitkonsequenzen abhängig machen, können wir daher schneller als wir es merken in die falsche Richtung gelenkt werden.
Was ist hiermit gemeint?
- das Ziel der Partnersuche besteht darin, dass Sie eines Tages einen Menschen kennenlernen, mit dem Sie eine partnerschaftliche Beziehung führen werden, die dauerhaft glücklich bleibt
- die Öffnungsrate oder Antwortrate ist sofort erkennbar, sie sagt aber nahezu nichts über die Wahrscheinlichkeit aus, dass der Fall der Partnerfindung künftig eintreten wird oder nicht. Warum? Weil es genügt, dass eines Tages die eine Person schreibt oder antwortet, mit der Sie eine Beziehung aufbauen – die Antworten oder Nicht-Antworten der anderen werden in diesem Moment bedeutunglos
- die Gefahr der Fokussierung auf Kurzzeitkonsequenzen ist insofern, dass Sie dadurch besonders bei ungünstiger Bewertung (halb leer statt halb voll) die Partnersuche verfrüht beenden, also aufhören, bevor der Erfolg eingetreten ist
- indem Sie die Grundtatsachen akzeptieren, können Sie zu einer Ruhe, Geduld und Gelassenheit gelangen, die es Ihnen ermöglicht, den Erfolg der Partnersuche dadurch zu ermöglichen, dass Sie die Partnersuche nicht vorzeitig abbrechen und ausreichend aktiv sind
- wenn Sie zusätzlich die Perspektive von “halb leer” auf “halb voll” verändern, schaffen Sie zusätzliche Anreize, die es Ihnen möglich machen, bis zum Erfolg dabei zu bleiben.
Mit dieser Einstellungsänderung können Sie die nicht seltene verhaltensblockierende Schwierigkeit umschiffen, dass (1) Partnerfindung ein seltenes Ereignis ist, was (2) nur einmal einzutreten braucht, aber (3) der Eintritt lange dauern kann und (4) das Ereignis nicht eintritt, wenn Sie die Suche vor dem Eintritt beenden.
Mir ist durchaus bewusst, dass in dieser schnelllebigen Zeit diese Anforderung an unsere Mitglieder eine hohe Anforderung ist:
- wo wir es gewohnt sind, dass Vorschläge bei Dating-Apps in sekundenschnelle und unendlich erfolgen, wo wir meistens auf nichts warten, sondern dies sofort erwerben können, ist es nicht leicht, sich auf das Vermittlungsprinzip bei Gleichklang “Suche bis zum Erfolg” einzulassen
Hinzukommt (sicherlich oft unbewusst), dass Gleichklang nicht kostenlos ist. Wo ich etwas bezahlt habe, erwarte ich Lieferung und wo ich vorausbezahlt habe, sollte die Lieferung rasch erfolgen.
Tatsächlich bezahlt bei Gleichklang niemand für das Ereignis der Partnerfindung, sondern für die Nutzung der Plattform und diese wird in der Tat sofort “geliefert”. Während die Plattform sofort zur Verfügung steht, mag die Partnerfindung aber sehr viel später stattfinden. Auch Vorschläge können nur erfolgen, wenn passende Personen vorhanden sind. Je nach Suchkriterien ist dies mehr oder weniger oft der Fall.
Dies ist nicht von uns so gewollt, sondern liegt in der Natur der Partnerfindung und wir haben hierauf nicht den geringsten Einfluss.
Eigeninitiative motiviert und beschleunigt
Ich möchte hier nicht ausschließlich für Geduld und Gelassenheit plädieren.
Es gibt weitere Strategien, die wir auf der Basis der Akzeptanz der Grundtatsachen nutzen können, um unsere eigene Motivation zu erhöhen und aufrechtzuerhalten oder sogar den Eintritt des Ereignisses der Partnerfindung (im Durchschnitt) zu beschleunigen:
- das Schreiben von Erstnachrichten erhöht die Leserate und die Kommunikationsrate dramatisch. Dies gilt für alle Geschlechter und alle Altersstufen
- die Kommunikationsrate steigt weiter an, wenn eine Erstnachricht zusätzlich mit einer Einordnung als Interessant und einem visuellen Gruß (Fußstapfen) verbunden wird. Eine Einordnung als Interessant oder ein visueller Gruß allein haben demgegenüber eine viel kleinere Auswirkung als eine Erstnachricht
- unsere eigenen Auswertungen zeigen, dass im Durchschnitt die Partnerfindung bei Mitgliedern mit hohen Erstnachrichten-Raten schneller eintritt als bei Mitgliedern mit geringen Erstnachrichten-Raten. Wenn Mitglieder von einer geringen Ernstnachrichten-Rate zu einer höheren Erstnachrichten-Rate wechseln, steigt die Zufriedenheit mit Gleichklang und die Geschwindigkeit der Partnerfindung an
- Mitglieder mit hohen Erstnachrichten-Raten sprechen bei gleicher Dauer ihrer Teilnahme seltener eine Kündigung aus als Mitglieder mit geringen Erstnachrichten-Raten. Eine hohe Erstnachrichten-Rate scheint also die eigene Motivation zu erhöhen, dabei zu bleiben und erhöht damit auch die Erfolgswahrscheinlichkeit
- jedes vierte Gleichklang-Paar berichtet, dass eine Antwort auf eine Zuschrift durch eine Seite zunächst ausgeblieben war oder verzögert erfolgte. Bei ca. 10 % der Gleichklang-Paare war es eine freundliche Nachfrage nach einigen Tagen oder auch später, die die beiden Mitglieder zusammenbrachte. Eine solche Nachfrage kann also wahre Wunder bewirken
- aussagekräftige Profile erhalten höhere Antwortraten auf Zuschriften. Profile sind aussagekräftig, wenn sie einen möglichst umfassenden und einen authentischen Einblick in die Gesamtperson bieten. Zu einem aussagekräftigen Profil gehören: (1) ein freier Text, der Einblick in die eigene Person, den eigenen Beziehungs-Wunsch und das Interesse an Begegnung gibt, (2) eine Audiobotschaft, die die Stimme miteinbringt und zudem weiteren inhaltlichen Einblick geben kann und (3) ein oder mehrere Bilder, da für die meisten Mitglieder auch das Äußere für die Eindrucksbildung und das Kennenlerninteresse bedeutsam ist
Negative Brille blockiert
Ich las vor Kurzem eine Bewertung über Gleichklang, die ich hier im Wortlaut wiedergeben und zwischendurch kommentieren möchte:
- “Nicht gut ist die Mangelware an Vorschlägen. Es müssen keine 20 pro Tag sein, einer pro Woche ist aber definitiv zu wenig.”
Vorschläge erfolgen, wenn zwei Mitglieder in ihren Suchkriterien wechselseitig passen. Die Anzahl der Vorschläge ergibt sich also aus der Gesamtheit der Suchkriterien und ihrer wechselseitigen Passung.
- “Die Frauen die man da als Vorschlag bekommt sind schon sehr speziell, dazu kommt dass mehr als die Hälfte das Profil nicht einmal anschauen. Also nicht aktiv.. “
Das Glas ist also halbvoll. Diese Öffnungsrate ist sogar hoch, oft ist sie deutlich unter 50 %. Wie oben geschildert, ist dies für die Frage der Partnerfindung aber von nur untergeordneter Bedeutung.
- “Der Kontakt zu Gleichklang ergab dass ich mehr Vorschläge anschreiben soll… Wieso sollte ich es tun wenn nur eine Frau der Vorschläge in Betracht kommt?”
Wir raten grundsätzlich, durchaus den Kontakt aufzunehmen und die Passung auszuloten. Immerhin zeigen unsere Befragungen von Gleichklang-Paaren, dass nur 50 % der Befragten den Vorschlag des späteren Partner sofort attraktiv fanden. Bei den anderen ergab sich die positive Bewertung und der Beginn der Beziehung erst später.
Wenn aber wirklich jeder Vorschlag auszuschließen ist, können wir nur raten, solange zu warten, bis sich dies ändert. Von unserer Seite aus können wir nicht mehr tun, als die Suchkriterien abzugleichen und auf dieser Basis passende Vorschläge zu ermitteln. In der Regel ist dann eines Tages auch der Vorschlag dabei, aus dem eine Beziehung besteht.
- “Diese eine habe ich angeschrieben, ist aber ganz sicher nicht mehr aktiv. Auch hier kommen von Gleichklang Ausreden und ich werde als Kunde offensichtlich für dumm verkauft, das noch recht unfreundlich wobei ich sehr freundlich geschrieben hätte.”
Für Ausreden haben wir keinen Grund und auch keine Möglichkeit. Wenn eine Person nicht antwortet, heißt dies nicht, dass die Person nicht mehr aktiv ist. Auch können wir keine Antworten erzwingen. Die durchschnittliche Antwortrate auf Erstnachrichten liegt bei 64 %. Bei nur einer einzigen Erstnachricht ist aber eine statistische Auswertung nicht möglich.
Der Ratschlag bleibt, ggf. noch einmal freundlich nachzufragen und sich dann auch wieder für andere Kontakte zu öffnen.
- “Technische Probleme, vor allem am Handy, sind häufig, die Antwort von Gleichklang hierzu ist, dass man in 6 Monaten mal über diese Probleme reden wird und bis dahin alles sammelt. “
Im Vordergrund steht bei Gleichklang die Partnersuche und Freundschaftssuche, nicht die Technik. Mehrere tausend Mitglieder (30 %) nutzen Gleichklang vorwiegend Mobil und die meisten haben keine tiefer greifenden Schwierigkeiten.
Aber:
- wir sind kein millionenschwerer Anbieter, der perfekte Funktionalität bei allen Browser-Typen, Geräten, Sicherheitseinstellungen etc. bieten kann, zumal permanent Änderungen kommen
Allerdings wird unser Programm gerade vom Vaadin-Framework auf ein neues Framework umgestellt, welches schneller und mobilfreundlicher ist. Dieser Prozess dauert ca. 6 Monate. Darüber informieren wir. Unsere aktuell laufenden Programmierarbeitet übersetzt das Mitglied mit “man könne darüber nach 6 Monaten reden”. Tatsächlich hatten wir geantwortet, dass wir dabei sind, das Programm mobilfreundicher zu machen, was ca. 6 Monate dauern kann.
- “Wenn ich mir die Email von Gleichklang anschaue fällt sofort auf dass es zu jedem existierenden Problem sofort eine ausrede gibt, dass sich damit nichts verbessern kann muss eigentlich klar sein.”
Wir antworten auf Fragen. Das ist offenbar mit dem Begriff “Ausrede” gemeint. Wir machen uns ebenfalls Gedanken zu an uns herangetragenen Problemen und schreiben offen, was wir denken. Wenn wir Verbesserungsmöglichkeiten seitens eines Mitgliedes sehen, weisen wir darauf hin, was wir ale einen zentralen Teil unseres Service betrachten.
- “Sehr schade, das Konzept ist gut, wirklich sehr gut und hat Potential, aber die Umsetzung ist mangelhaft, Kundenfreundlichkeit nicht annähernd so wie sich Gleichklang präsentiert. Man sagt was – und man redet dagegen… Na gut dann kann ich als Kunde ja nur noch wo anders hin gehen oder?”
Zunächst einmal freut es mich, dass das Konzept gut ankommt. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf dem Konzept. Wer sich durch das Konzept angesprochen fühlt, hat auch gute Erfolgsaussichten.
Wir haben vor Kurzem eine Umfrage zur Zufriedenheit mit unserem Support durchgeführt mit einer Zufriedenheitsrate von über 80 %. Trotzdem ist es sicherlich wahr, dass wir immer weiter daran arbeiten sollten, die Zufriedenheit zu erhöhen und unseren Mitgliedern noch individueller bei ihrer Nutzung unserer Plattform zu helfen.
Insgesamt sehe ich diese Bewertung aber als ein Beispiel für eine letztich selbstblockierende negative Brille. Wie ich darauf komme?
Die Verwendung von Begriffen, wie “Ausreden“, “dumm verkaufen” und auch die Übersetzung der 6-monatigen Programmierzeit mit “man könne in 6 Monaten mal darüber reden” macht nach meiner Einschätzung deutlich, dass Sachverhalte hier negativ eingefärbt wahrgenommen werden.
Dies aber dürfte die eigene Motivation stark reduzieren, die Perspektive zu wechseln und die Tipps zu einer veränderten Bewertungsweise und einer aktiveren Herangehensweise umzusetzen. Denn wenn Tipps als “Ausreden” oder “dumm verkaufen” betrachtet werden, hindert man sich selbst daran, sie auszuprobieren. Dies wiederum könnte letztlich die Erfolgsaussichten dieses Mitglieds bei der Partnersuche leider reduzieren – und wenn es durch eine verfrühte Kündigung ist.
So die negative Brille absetzen
- die Verantwortung für sich selbst und sein Leben übernehmen. Aus der Opferrolle herauskommen
- eigene Anteile erkennen und verändern. Aber auch eigene Grenzen annehmen und bejahen können
- Verbitterung, Selbstvorwürfe, Vorwürfe gegen andere ablegen
- das Bestehen der aktuellen Situation akzeptieren und eine aktive Handlungsorientierung bei Akzeptanz einnehmen
Dies sind Einstellungsänderungen, die bereits viel bewirken können. Denn ändert sich unserer Einstellung, ändern sich ebenso unsere Gefühle und auch unser Verhalten kann sich so leichter verändern.
Es gibt zwei negative Brillen, die beide zu negativen Ergebnissen führen:
- die anderen sind schlecht, schuld, böse, verlogen
- ich bin nicht liebenswert und kann keine Beziehung führen
Wir können logisches Denken einsetzen, um sie zu widerlegen:
- wenn die anderen Menschen alle so schlecht, schuld, böse, verlogen wären, würde es nicht Millionen glücklicher Paare geben
- wenn Gleichklang so schlecht, schuld, böse, verlogen wäre, würden sich nicht jeden Tag Paare über Gleichklang finden
- wenn Menschen mit den verschiedensten Merkmalen und Eigenschaften Partnerschaft finden können (machen Sie einmal einen Spaziergang und achten Sie darauf), warum sollte Ihnen dies nicht möglich sein?
Fremdvorwürfe und Selbstvorwürfe sind nicht geeignet, Sie voranzubringen. Zweifel an allen Menschen und generalisierte Zweifel an sich selbst lassen Sie stehen bleiben, anstatt voranzugehen.
Es gibt aber noch eine dritte negative Brille, die ich Ihnen ebenfalls raten würde, abzusetzen:
- “das Single-Dasein ist eine Katastrophe”
Richtig ist, dass im Durchschnitt Menschen in Partnerschaften zufriedener sind. Sicher gibt es viele Gründe, eine Partnerschaft anzustreben.
Aber ebenso können Sie natürlich auch als Single ein glückliches und zufriedenes Leben führen – und genau dies hat eine positive Nebenwirkung:
- je besser Ihnen dies gelingt, desto gelassener, ruhiger und damit letztlich effektiver können Sie Ihre Partnersuche angehen
Es bedarf keiner Torschlusspanik. Sie brauchen keineswegs tief unglücklich oder resigniert sein, wenn die Partnersuche nach einigen Monaten oder selbst nach einigen Jahren noch nicht erfolgreich war.
Bauen Sie sich einen positiven Alltag auf und nutzen Sie die Zeit, um sich selbst zu optimieren. So können Sie eine künftige Partnerschaft unter einem besseren Stern beginnen zu lassen.
Ich möchte nicht dazu auffordern, eine rosarote Brille aufzusetzen. Es geht nicht um Illusionen, sondern um die Wirklichkeit. Die Wirklichkeit schaffen Sie jedoch selbst und entsprechend können Sie sie auch verändern.
Das beste, was Sie aus Ihrem Single-Dasein machen können, ist daher das Folgende:
- gestalten Sie Ihre persönliche und soziale Lebenssituation so, dass Sie bereits als Single eine gute Lebenszufriedenheit erreichen
- schauen Sie, wo Sie sich gerne verändern möchten, setzen Sie Vorsätze um und optimieren Sie auf diese Weise sich selbst, eine künftige Partnerschaft kann davon nur profitieren
- gehen Sie nicht aus Not, sondern ohne Druck die Partnersuche an, für die Sie genug Zeit haben und die Sie am besten zum Erfolg bringen, wenn Sie mit offenen Augen durch die Welt gehen, ob bei Gleichklang oder anderswo