Einsamkeit im Lebenslauf
Schnell denken wir an das Alter, wenn wir an Einsamkeit denken.
Eine sehr umfangreiche Studie aus den USA zeigt, dass dies gleichzeitig richtig und falsch ist:
- Einsamkeit steigt ab dem Lebensalter von 70 an und erreicht einen hohen Wert ab dem Alter von 80 Jahren.
- Jedoch ist die Einsamkeit ebenso hoch in der Altersgruppe jünger 30 Jahren.
- Außerdem gibt es einen weiteren Höhepunkt der Einsamkeit in der Altersgruppe 50 bis 60 Jahren.
- Am wenigsten Einsamkeit berichten Menschen zwischen 30 und 60 Jahren, ganz besonders arm an Einsamkeit sind die 40er-Lebensjahre, wobei aber auch hier Menschen unter Einsamkeit leiden.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass es zwar Zusammenhänge zum Alter gibt, dass diese aber komplex sind:
- Junge und alte Menschen sind besonders oft von Einsamkeit betroffen. Aber auch bei Personen zwischen 50 und 60 ist Einsamkeit keineswegs selten.
In der Studie zeigte sich auch, dass Personen wesentlich häufiger einsam waren, die nicht verheiratet oder verwitwet waren, die alleine lebten, die wenig Kontakte zu Verwandten und Nachbarn hatten, die über ein geringes Einkommen verfügten oder einen schlechten Gesundheitszustand hatten.
Tatsächlich zeigte sich sogar, dass ein Großteil der Einsamkeit über das Lebensalter in Wirklichkeit gar nicht mit dem Alter an sich zusammenhängt, sondern auf diese Faktoren zurückging:
- In der Studie verschwanden die hohe Einsamkeit im jungen Alter und im hohen Alter, wenn für Heiratsstatuts/Verwitwung, alleine Leben, Kontakte zu Verwandten und Nachbarn, geringes Einkommen und schlechten Gesundheitszustand kontrolliert wurde.
Außerdem übten diese Faktoren in allen Altersstufen einen gleichgerichteten Einfluss aus:
- Egal, wie alt die betreffenden Personen waren, so gingen der Status ledig oder verwitwet, das alleine Leben, ein geringer Kontakt mit Verwandten oder Nachbarn, ein geringes Einkommen und ein schlechter Gesundheitszustand mit einem Mehr an Einsamkeit einher.
Die schlechte Nachricht ist, dass Einsamkeit für viele Menschen aller Altersgruppen ein Problem ist.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass Einsamkeit nicht unausweichlich ist, sondern dass wir einiges tun können, um Einsamkeit zu vermeiden oder Einsamkeit zu beenden, sollte sie bereits eingetreten sein.
Strategien gegen Einsamkeit
Soziale Vernetzung
- Soziale Vernetzung ist die entscheidende Strategie gegen Einsamkeit in allen Altersstufen. Einsamkeit tritt auf, wenn es uns nicht gelingt, ein ausreichendes soziales Netz zu knüpfen oder aufrechtzuerhalten.
- Die Aktivierung bestehender Kontakte oder die Suche nach neuen Kontakten ist daher die wichtigste Strategie gegen Einsamkeit.
- Romantische Kontakte sind ein guter Schutz gegen Einsamkeit, aber ebenso hilfreich können Freundschaften, Nachbarn und Familienangehörige sein.
Gesundheit erhalten und verbessern
- Wir haben viele Möglichkeiten, um unsere Gesundheit zu erhalten. Auch wenn bereits Beeinträchtigungen bestehen, können wir diese managen, indem wir einen gesunden Lebensstil praktizieren und auf Möglichkeiten zurückgreifen, um die Belastung durch die gesundheitlichen Probleme zu mindern.
- Eine fleischlose, pflanzenbasierte Ernährung, regelmäßige Bewegung, Verzicht auf Rauchen und andere Suchtmittel, Yoga und Meditation können dazu beitragen, unsere Gesundheit zu erhalten und mögliche aufgetretene Schäden zu mindern.
- Ein aktives Management der eigenen Gesundheit wirkt Rückzugs- und Isolationstendenzen entgegen und verhindert dadurch, dass gesundheitliche Probleme in Einsamkeit münden.
Minimalismus macht zufrieden
- Ein Großteil dessen, was Menschen ständig erwerben und konsumieren, ist in Wirklichkeit komplett unnötig für eine glückliche Lebensführung. Im Gegenteil, die unnötigen Konsumgüter machen uns regelrecht süchtig und zerstören darüber hinaus unsere Umwelt.
- Nicht alle Menschen mit geringem Einkommen sind unglücklich oder einsam. Je stärker wir uns aber mit den konditionierten Bedürfnissen der grenzenlosen Produktions- und Konsumgesellschaft identifizieren, desto unglücklicher werden wir mit geringem Einkommen und desto stärker erleben wir uns als sozial ausgeschlossen.
- Bewusste Minimalist:innen sind gegen die negativen Folgewirkungen gefeit. Sie überwinden suchthafte Konsummuster und bauen sich soziale Kontakte auf, die auf emotionaler und geistiger Tiefe und nicht auf materiellem Konsum beruhen.
Wir arbeiten gegen Einsamkeit
Bei Gleichklang arbeiten wir jeden Tag gegen Einsamkeit. Denn hier finden Menschen zusammen für romantische Beziehungen, aber auch für Freundschaften, Freizeitaktivitäten, Projekte und Engagement, Kooperationen und „Stammtische“.
Auch finden sich bei Gleichklang besonders viele Menschen, die sich bemühen, aus konditionierten Konsumzwängen auszusteigen, die, wenn nicht minimalistisch, wenigstens minimalistischer leben wollen, und die sich zudem um einen guten Umgang mit ihrem Körper und ihrer Psyche bemühen.
Nicht wenige unserer Mitglieder gelangen noch einmal zu einem Aufbruch:
- „Ihr habt ihn mir als Vermittlungsvorschlag vorgeschlagen. Von da an hat sich mein Leben verändert. Ich habe eine persönliche Entwicklung durchgemacht, bin mutiger und weltoffener geworden … obwohl es eine Fernbeziehung ist und er im Ausland lebt. Ich war noch nie in meinem Leben mit einem Partner so glücklich. …“
Die wichtigste Botschaft lautet:
Einsamkeit macht traurig und sie gefährdet unsere seelische und körperliche Gesundheit. Einsamkeit muss aber nicht sein – in keiner Altersstufe – und sie muss auch nicht bleiben, wenn sie bereits eingetreten ist.
Sollten Sie unter Einsamkeit leiden, würde ich Ihnen raten, zusätzlich zur Partnersuche auch auf die Möglichkeiten zur Freundschaftssuche und die Community-Kontaktlisten bei Gleichklang zurückzugreifen, damit Ihre aktuelle Einsamkeit bereits bald Vergangenheit ist.
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