Wie erleben Teilnehmende das Online-Dating?
Hierzu diskutiere ich heute einige repräsentative Daten und zeige gleichzeitig auf, dass der Erfolg der Partnersucdhe oftmals durch ein großes Missverständnis erschwert wird. Wird dies Missverständnis aber erkannt und aufgelöst, steht dem Erfolg der Beziehungsfindung meistens nicht mehr viel entgegen.
Repräsentatives Dating-Erleben
Ich lese gerade die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Pew Research Center in den USA, wie Menschen ihr Online-Dating erleben.
Das markanteste Ergebnis ist:
- 75 % der Befragten sagten, dass Ihr Online-Dating nicht gut laufe und schwierig sei.
Etwas optimistischer waren diejenigen, die nach unverbindlichen Kontakten suchten:
- Von diesen gaben 68 % an, dass Ihr Dating nicht gut laufe.
- Umgekehrt berichteten aber 82 % derjenigen von einem nicht guten oder schwierigen Verlauf, die nach einer langfristigen Beziehung suchten.
Ich finde das Ergebnis deshalb so interessant, weil es auf repräsentativen Daten beruht und quasi über alle Dating-Plattformen gemittelte Erfahrungen der Teilnehmenden beschreibt.
Auch der Befund, dass für Kurzzeitkontakte ein besserer und für die Suche nach Beziehungen ein schwierigerer Verlauf beschrieben wird, wundert mich nicht:
- Langzeitbeziehungen sind nun noch einmal schwerer zu finden, als unverbindliche Kontakte.
Trotzdem ist es bemerkenswert, dass 82 % derjenigen, die nach einer Partnerschaft Online suchen, einen aktuell negativen Verlauf berichten.
Wie lässt sich dies erklären?
Missverständnis auflösen
Nach allem, was ich über die Jahre an Studien gelesen, in unseren eigenen Umfragen gesehen und aus Rückmeldungen der Mitglieder gelernt habe, glaube ich, dass dies Ergebnis an einem großen Missverständnis liegt:
- Teilnehmende am Online-Dating bewerten ihre Partnersuche negativ, wenn sie bisher keine Beziehung fanden, wenn sich bisher nichts getan hat oder wenn sich Kontakte zerschlagen haben.
Natürlich ist das völlig nachvollziehbar und auch naheliegend:
- Wenn wir zum Markt gehen, um Obst zu erwerben, und es gibt keines, sind wir schließlich auch unzufrieden. Wenn wir arbeiten und keinen Lohn erhalten, steigt unsere Zufriedenheit ebenfalls sicherlich nicht.
Nur gibt es eben einen großen Unterschied:
- Die Partnersuche ist weder ein Obsterwerb noch eine Lohnarbeit.
- Das Besondere der Partnersuche ist, dass sie lange Zeit komplett “erfolglos” sein kann, dass dies aber absolut nichts über ihren tatsächlichen Erfolg aussagt.
- Denn der Erfolg braucht nur ein einziges Mal einzutreten. Ein einziges Mal in 6 Monaten, einem Jahr, zwei Jahren oder drei Jahren genügt völlig, um insgesamt von einem großen Erfolg zu sprechen.
- Die Partnerfindung ist ein einzelnes Ereignis, was sich irgendwann während der Partnersuche ergeben kann und meistens auch ergibt.
- Bis dies auftritt, kann aber eine lange Phase eintreten, indem der künftige Erfolg nicht einmal zu erahnen ist.
Es gibt nichts, was den Teilnehmenden erlaubt, einen Erfolg wahrzunehmen oder vorherzusehen, bis der Erfolg eingetreten ist.
Genau dies macht unzufrieden, solange keine Partnerschaft gefunden wurde.
Dies liegt aber in der Natur der Sache und ist daher nicht veränderbar. Veränderbar ist nur die Einstellung dazu.
Es ist aber vor diesem Hintergrund verständlich, dass 82 % der Teilnehmenden von einem nicht guten oder schweren Verlauf sprechen.
Übersetzt bedeutet dies nämlich einfach nur, dass sie keinen Fortschritt auf dem Weg zur Partnerfindung feststellen können. Solch einen Fortschritt können wir bei der Partnersuche nämlich erst feststellen, wenn eine Partnerschaft gefunden wurde.
Partnerfindung als Langzeitperspektive
In aller Regel sind wir es gewohnt, dass unsere Handlungen zu einem Effekt führen. Weil der Effekt eintritt, setzen wir unsere Handlungen fort. Tritt kein Effekt ein, beenden wir unsere Handlungen oder verändern sie.
Es gibt aber beispielsweise manche Geschäftsbereiche, wo ein Verlauf nur ganz selten einzutreten braucht, damit ein Erfolg gegeben ist. Wird ein teures Gemälde am 365. Tag im Jahr verkauft, mag dies bereits völlig ausreichend sein. 364 Tage waren die entsprechenden Personen aber völlig erfolglos.
Damit umgehen zu können, nicht in Kurzzeitzielen, sondern in Langzeitzielen zu denken, dran zu bleiben, obwohl kein Effekt sichtbar ist – dies ist das Geheimnis des Erfolgs der Partnersuche. Leider sind es nicht wenige, die verfrüht aufgeben. Viele nicht deshalb weil sie tatsächlich erfolglos geblieben wären, sondern einfach nur deshalb, weil der Erfolg eben nicht absehbar war.
Unsere eigenen Dating-Daten bei Gleichklang
Hierzu die Ergebnisse einer Umfrage unter Personen, die allesamt bei uns eine Partnerschaft gefunden haben. Im Durchschnitt waren sie zwei Jahre auf der Suche.
Anzahl der Kommunikations-Partner:innen
Die Frage lautete:
- Mit wie vielen Personen hatten Sie bei Gleichklang insgesamt kommuniziert, wobei eine Kommunikation darin besteht, dass mindestens eine Antwort auf eine Erstnachricht erfolgte.
Die Ergebisse waren diese:
- 4 % nur mit einem Menschen, der Partner:in
- 19 % nur mit 2-3 Personen
- 24 % mit 4-5 Personen
- 25 % mit 6 – 10 Personen
- 19 % mit 11-20 Personen
- 5 % mit 21-30 Personen
- 3 % mit 31-40 Personen
- 1 % mit mehr als 40 Personen
Etwas zusammengefasst, bedeutet dies das Folgende:
- Ungefähr jedes vierte erfolgreiche Mitglieder hatte bis zur Partnerfindung nur mit höchstens drei Personen Kontakt hatte.
- Fast die Hälfte aller erfolgreichen Mitglieder hatten mit höchstens 5 Personen Kontakt.
- Drei von vier erfolgreichen Mitgliedern hatten höchstens mit 10 Personen Kontakt.
- Weniger als ein von 10 Mitgliedern hatte mit mindestens 21 oder mehr anderen Mitgliedern Kontakt.
Die Partnerschaften unserer Mitglieder waren also in der Regel aus nur sehr wenigen Kontakten entstanden. Bein einer durchschnittlichen Suchzeit von zwei Jahren spielte sich bei den meisten nur sehr selten ein Kontakt ab. Dies hinderte die Betreffenden aber nicht daran, bei uns ihre Partner:in zu finden.
Anzahl der intensiven Kommunikations-Partner:innen
Noch klarer wird dieser Sachverhalt, wenn wir die Kontakte auf intensive und nachhaltige Kontakte beschränken.
Hierzu lautete die Frage:
- Mit wie vielen Personen hat es bei Gleichklang insgesamt eine intensive und nachhaltige Kommunikation gegeben? (geschätzt)
Dies waren die Ergebnisse:
- Nur mit einem Menschen (mein Partner/in)
- 16 % nur mit einer Person (Partner:in).
- 47 % mit zwei bis drei Personen
- 23 % mit vier bis fünf Personen
- 12 % mit 6-10 Personen
- 3 % mit 11-20 Personen
- 0 % mit mehr als 20 Personen
Alle der befragten Personen waren bei Gleichklang erfolgreich. Fast alle waren mit ihren aktuellen Beziehungen glücklich und nahezu jeder der befragten Personen war deshalb auch mit uns sehr zufrieden.
Aber all dies bedeutet nicht, dass sie mit vielen Personen nachhaltige Kommunikationen hatten:
- Jede sechste Person hatte nur mit ihrer Partner:in in den im Durchschnitt zwei Jahren eine intensive Kommunikation
- Mehr als sechs von 10 Personen hatten höchstens mit drei Personen eine intensive Kommunikation.
- Fast neun von 10 Personen hatten maximal mit fünf Personen eine intensive Kommunikation.
- Nur drei von 100 Personen hatte in den im Durchschnitt zwei Jahren mit mindestens 11 oder mehr Personen eine intensive Kommunikation.
Die Zeit der Partnersuche ist also oftmals keine Zeit der intensiven Kommunikation mit vielen Personen. Sie ist typischerweise eine Zeit, in der mit nur ganz wenigen Personen intensiv kommuniziert wird. Genau hieraus entstand aber bei den Befragten eine partnerschaftliche Beziehung.
Anzahl der Treffen außerhalb des Internet
Und noch einmal klarer wird die Situation, wenn wir nun die Anzahl der Personen erfragen, mit denen es tatsächlich zu einem Treffen außerhalb des Internet kam:
- 28 % trafen sich mit nur einem Menschen, nämlich mit ihrer Partner:in
- 25 % trafen sich mit 2 Personen
- 18 % trafen sich mit 3 Personen
- 18 % trafen sich mit 4-5 Personen
- 7 % trafen sich mit 6-8 Personen
- 3 % trafen sich mit 9 oder mehr Personen
Innerhalb der im Durchschnitt zwei Jahre traf also jedes vierte der erfolgreichen Mitglieder nur eine einzige Person, nämlich die spätere Partner:in. Mehr als die Hälfte der erfolgreichen Personen trafen maximal zwei Personen. Mehr als sieben von zehn Personen trafen in zwei Jahren maximal drei Personen. Neun von zehn Personen trafen maximal fünf Personen. Nur eine von zehnt Personen traf in zwei Jahren sechs oder mehr Personen.
Partnerfindung bedeutet also in keiner Weise, möglichst viele Personen zu treffen. Bei den meisten erfolgreichen Mitgliedern von Gleichklang bedeutete es vielmehr, nur ganz wenige oder sogar nur eine Person in der gesamten Zeit der Teilnahme bei uns zu treffen. Hieraus entstand dann aber bei den Teilnehmenden eine Beziehung, was ja auch das letztliche Ziel ist.
Partnerfindung heißt nicht viele Kontakte
Die oben zitierten repräsentativen Daten des Pew Research Center in den USA lassen es wahrscheinlich erscheinen, dass dies durchaus ein allgemeines Phänomen und nicht für Gleichklang spezifisch ist.
Der Soziologe Rosenfeld von Stanford Universität hat in sehr großen Datensätzen untersucht, wie oft es beispielsweise bei Nutzer:innen von Dating-Apps zu Treffen kommt. Sein Ergebnis ist, dass es bei 80 % der Nutzer:innen innerhalb eines Jahres zu gar keinem Treffen kommt.
Ich möchte hier keineswegs Pessimismus verbreiten, oder gar Leser:innen davon abhalten, zu uns zu kommen. Ich versuche lediglich zu erklären, dass Partnerfindung ein singuläres Ereignis ist, was nur einmal während der Teilnahme einzutreten braucht, dass es längere Zeit dauern kann, bis dieser Erfolg eintritt, und dass es typischerweise nicht zu erwarten ist, dass es vorher zu vielen Kontakten oder Begegnungen kommt.
Keine oder wenige Kontakte zu haben, bedeutet aber nicht, dass nicht dennoch eines Tages das Ereignis eintreten und ein Kontakt entstehen wird, aus dem eine Beziehung entsteht.
Und nun kann ich nach Darlegung all dieser vielleicht für einige ernüchternder Zahlen doch Optimismus verbreiten. Denn wir haben unsere Erfolgsraten ausgewertet und sie sehen über alle gemittelt folgendermaßen aus.
- 34 % fanden eine Beziehung, wenn sie (im Fall von vorheriger Erfolglosigkeit) mindestens ein Jahr nicht aufgegeben hatten.
- 61 % fanden eine Beziehung, wenn sie (im Fall von vorheriger Erfolglosigkeit) mindestens zwei Jahre nicht aufgegeben hatten
- 78 % fanden eine Beziehung, wenn sie (im Fall von vorheriger Erfolglosigkeit) mindestens drei Jahre nicht aufgegeben hatten.
Denken Sie also bitte daran, dass die Partnerfindung ein einzelnes Ereignis ist, was nicht davon abhängt, wie viele Kontakte oder Treffen sie vorher hatten.
Machen Sie sich sofort ein sinnerfülltes Leben, anstatt unbedingt hohes Tempo oder viele Kontakte bei der Partnersuche zu verlangen.
Tatsächlich haben Sie als Gleichklang-Mitglieder für ihre Partnerfindung exzellente Chancen.
Denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass als Gleichklang-Mitglied für Sie eines Tages des Tag kommen wird, wo Sie die Person kennenlernen, mit der eine Liebesbeziehung entsteht.
Sind Sie an solch einer nachhaltigen Partnersuche interessiert, freue ich mich, wenn Sie den Weg zu uns finden.
Unsere Gebühren gestalten wir bewusst so, einschließlich Ermäßigungen, dass alle zu uns kommen und dabei bleiben können, bis sie in “festen Händen” sind.
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