Denkfehler können die Online-Partnersuche erschweren. Wer seine Denkfehler kennt und korrigiert, hat bessere Vermittlungschancen.
Ich arbeite als Mitbegründer und Psychologe seit über 10 Jahren für Gleichklang. Jahrelang habe ich mich aktiv an der Mitgliederbetreuung beteiligt. Noch heute werden Mitteilungen und Anfragen von Mitgliedern oft an mich weitergeleitet. Außerdem habe ich zahlreiche Umfragen unter Mitgliedern durchgeführt und auch immer wieder die Erfolgsraten ausgewertet.
Immer wieder bin ich auf eine Anzahl an Einstellungen gestoßen, die nach meinen Auswertungen den Erfolg der Partnersuche ernsthaft gefährden können. Diese Einstellungen nenne ich Denkfehler. Ich spreche von Denkfehlern, weil diese Einstellungen nicht nur schädlich, sondern auch nachweisbar unrichtig sind.
Mit einem neuen Test kann jetzt jeder Single seine Denkfehler feststellen. Gleichzeitig soll der Test durch seine präzisen Erläuterungen die Denkfehler korrigieren. Die bisherigen Datenauswertungen zeigen, dass dies auch oft gelingt.
Was sind die Denkfehler?
– Gegensätze ziehen sich an – wer vor allem das Gegenteil der eigenen Person sucht, wird leider oft unglücklich. Denn Gegensätze führen nur zu kurzfristiger Faszination. Für eine langfristig glückliche Beziehung sind sie eine schlechte Basis. Eine umfassende psychologische Befundbasis hat gezeigt, dass die Ähnlichkeit von Menschen das Glück und die Dauerhaftigkeit einer Beziehung fördert. Demgegenüber können Gegensätze immer wieder zu Tragödien führen.
– Nur der erste Eindruck zählt – wer dies glaubt, sitzt einem Mythos auf und kann den passenden Partner schnell verpassen. Viele glückliche Paare sind bei der ersten Begegnung nicht sofort voneinander angetan gewesen. Ihre Liebe entwickelte sich erst später. In einer Befragung von 869 Personen, die in einer durch Gleichklang vermittelten Beziehung leben, gaben immerhin 25,76%, also jeder vierte Befragte an, dass ihr erster Eindruck nicht so positiv gewesen sei, sie der Beziehung aber eine zweite Chance gegeben hätten.
– Partnersuche ist nicht planbar – wer so denkt, läuft Gefahr, Single zu bleiben. Tatsache ist, dass diejenigen, die sich aktiv auf Partnersuche begeben, oft ihr Ziel erreichen. Natürlich kann Liebe nicht erzwungen werden. Aber die Anzahl möglicher Gelegenheiten hängt entscheidend von der eigenen Aktivität ab. Die Erfolgreichen sind aktiv und gehen mit offenen Augen durch die Welt. Sie nutzen eine oder mehrere Partnerbörsen, nehmen aber auch an Single-Reisen, anderen Veranstaltungen für Singles teil, greifen auf klassische Zeitungsanzeigen zurück und lassen auch ihren Freundeskreis wissen, dass sie auf Partnersuche sind. Dadurch erweitern sie ihren Suchraum und schaffen Gelegenheiten, die denen niemals begegnen, die den Kopf in den Sand stecken.
– Online-Partnersuche ist zu unromantisch – wer dies meint, übersieht, dass über das Internet oftmals die große Liebe gefunden wird. Manche verlieben sich schon Online, andere im Verlauf der Begegnungen außerhalb des Internets. Wir wissen aus unseren Befragungen, dass sich intensive Liebesgefühle bereits während des Online-Kontaktes entwickeln können. Oftmals erweisen sich diese dann bei Begegnungen außerhalb des Internet als tragfähig. Durch das Online-Dating ist ein intensiver Austausch möglich, der der Romantik keineswegs abträglich ist.
– Ich bin ein hoffnungsloser Fall – wer sich so negativ einschätzt, strahlt seine negative Einstellung aus und bleibt meistens allein. In Wirklichkeit ist die alte Volksweisheit wahr: „Auf jeden Topf passt ein Deckel“. Unsere Daten bei Gleichklang zeigen eindeutig, dass es keine hoffnungslosen Fälle gibt. Wer aber sehr negativ denkst lässt diesen Gedanken schnell zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Denn wer negativ denkt, verhält sich auch entsprechend, wird nicht aktiv oder gibt rasch auf. Aus der Resignation herauszukommen ist die einzig wirksame Medizin.
– Partnerbörsen sind reine Abzocke – wer diese Einstellung hat, verzichtet auf eine der wirksamsten Möglichkeiten zur Partnersuche in der heutigen Zeit. Es gibt seriöse und unseriöse Partnerbörsen. Tatsache ist, dass fast jede dritte Partnerschaft Online entsteht. Manchmal wird unseriös mit dem Verlangen nach einer Teilnahmegebühr gleichgesetzt. In Wirklichkeit ist es umgekehrt: Diejenigen Partnerbörsen sind seriös, die eine feste und transparente Gebühr für eine festgelegte Mitgliedschaftsdauer nehmen. Wenn man dagegen nach den Gebühren erst suchen muss, ist dies unseriös. Unseriös ist es ebenfalls, kostenlose Testangebote zu machen, die in Wirklichkeit gar keine echte Funktionalität haben. Sie dienen nur als Lockangebote. Tatsache ist, dass immer mehr Menschen sich über Partnerbörsen kennenlernen. Damit erfüllen Partnerbörsen ihre Funktion.
– In meinem Alter ist eine Partnersuche sinnlos – Senioren, die so denken, machen sich selbst zu Singles. Neue Partnerschaften werden von Menschen aller Altersstufen geschlossen, vom Jugendlichen bis zum Greis. Menschen aller Altersstufen können also Partnerschaft finden. Auch sehr alte Menschen über 80 begegnen immer wieder einer neuen Liebe. Ältere Mitglieder von Gleichklang erhalten allerdings tatsächlich weniger Vorschläge und müssen sogar oft auf Vorschläge warten. Die Vermittlungsaussichten sind aber nach unseren Datenauswertungen dennoch genau so hoch wie bei jüngeren Menschen. Warum? Offenbar geben ältere Mitglieder einem Vorschlag mehr Gewicht und lassen sich so eher auf einen vertieften Austausch ein. Dadurch können sie die geringere Vorschlagsanzahl kompensieren.
– Partnerschaft ist Stress – die Fakten sagen etwas anderes. Sicherlich gibt es in Partnerschaften auch Konflikte. Trotzdem ist eine funktionstüchtige Partnerschaft für die meisten Menschen einer der stärksten Faktoren des Lebensglücks. Zahlreiche Studien zeigen, dass Menschen in Beziehungen meistens zufriedener sind als Menschen ohne Beziehungen. Verpartnerte leiden seltener unter Einsamkeit und Depressionen. Sogar ihre körperliche Befindlichkeit und Gesundheit sind besser. Außerdem können Paare vieles tun, um glücklich zu bleiben: Miteinander offen kommunizieren, die Gefühle des anderen achten, Zuneigung auszudrücken, gemeinsame Aktivitäten finden und sich gemeinsam auch immer wieder neuen Dingen zu stellen, um Monotonie und Ernüchterung zu vermeiden.
Wie viele sind betroffen?
Ich habe 500 Männer und 500 Frauen im Alter von 18 bis 78, die sich auf Partnersuche befinden, befragt. 71% wiesen mindestens einen Denkfehler auf, nur 29% zeigten sich von den Denkfehlern komplett frei. 34% hatten einen Denkfehler, 22% zwei Denkfehler, 8% drei Denkfehler, 4% vier Denkfehler, 2% 5 Denkfehler, 1% sechs Denkfehler und 0,3% sieben Denkfehler.
Die Häufigkeit der einzelnen Denkfehler schwankt dabei in der untersuchten Stichprobe zwischen 8% und 53%. Es ergibt sich folgende Häufigkeitsrangfolge:
- 53%: Partnersuche ist nicht planbar
- 22%: Gegensätze ziehen sich an
- 15%: Partnerbörsen sind reine Abzocke
- 15%: Nur der erste Eindruck zählt
- 14%: Ich bin ein hoffnungsloser Fall
- 9%: In meinem Alter ist eine Partnersuche
- 8%: Partnerschaft ist Stress
- 8%: Online-Partnersuche ist zu unromantisch
Es gibt auch einige Einflüsse von Geschlecht, Bildungsstand und Alter auf die Verteilung der Denkfehler, die aber insgesamt gering waren. Ich erwähne nur die Unterschiede, die in der Auswertung die statistische Signifikanz (95% Signifikanz-Niveau) erreichten:
– Frauen glauben seltener als Männer, dass Gegensätze sich anziehen, sie ein hoffnungsloser Fall oder Partnerbörsen reine Abzocke sind. Männer glauben seltener als Frauen, dass Partnersuche nicht geplant werden kann.
– Ein erhöhter Bildungsstand geht mit weniger Denkfehlern einher. Spezifisch glauben Personen mit höheren Bildungsabschlüssen seltener, dass Gegensätze sich anziehen, nur der erste Eindruck zähle, Partnersuche unplanbar und Partnerbörsen reine Abzocke seien.
– Das Alter scheint nur einen geringen Einfluss auf die Denkfehler auszuüben. Ältere Personen gaben allerdings häufiger als jüngere Personen an, dass ihr Alter eine Partnersuche sinnlos mache. Demgegenüber gingen ältere Personen andererseits häufiger von einer Planbarkeit der Partnersuche aus.
Je mehr Denkfehler jemand hat, desto trüber dürften die Aussichten für die Partnersuche sein. Aber nach meinen Erfahrungen kann bereits ein Denkfehler ausreichen, um eine Partnersuche zum Scheitern zu bringen. Umso wichtiger ist es, die Denkfehler zu erkennen und zu korrigieren.
Neuer Test zur Korrektur von Denkfehlern
Ich habe jetzt einen Test entwickelt, der es jedem Single ermöglicht, seine Denkfehler zu erkennen. Zielstellung des Tests ist jedoch nicht nur die Identifikation von Denkfehlern, sondern auch deren Veränderung. Um dies zu erreichen werden den Testteilnehmern die Informationen vermittelt, die ich auch in diesem Blog-Artikel beschrieben habe.
Die Veränderung der Denkfehler scheint erfolgreich zu sein. Die bisherigen Daten zeigen jedenfalls, dass die einzelnen Denkfehler mit einer Wahrscheinlichkeit von 41% bis 84% durch den Test korrigiert werden können. Im Durchschnitt gelingt in 65% der Fälle der Korrektur.
Hier ist die Rangfolge der Korrekturwahrscheinlichkeit für die einzelnen Denkfehler:
- 84%: Gegensätze ziehen sich an
- 78%: Nur der erste Eindruck zählt
- 74%: Partnersuche ist nicht planbar
- 65%: Beziehung ist Stress
- 63%: Ich bin ein hoffnungsloser Fall
- 55%: In meinem Alter ist eine Partnersuche
- 55%: Online-Partnersuche ist zu unromantisch
- 41%: Partnerbörsen sind Abzocke
Mithilfe des Tests können daher vermutlich in vielen Fällen die Aussichten für eine Partnersuche verbessert werden.
Der Test ist für alle Singles geeignet, soll aber natürlich auch dazu beitragen, Gleichklang noch bekannter zu machen und neue Mitglieder zu gewinnen. Für die Verbreitung des Tests in den sozialen Netzwerken und im Internet bedanke ich mich herzlich.
Testteilnehmer dürften damit deutlich höhere Eine Veränderung von Denkfehlern gelingt durch den Test nach den bisherigen Daten bei 65% der Betroffenen. Der Test findet sich auf dieser Internetseite: Ein ausführlicher Bericht ist im Gleichklang-Blog veröffentlicht.
Oder gleich zu Gleichklang?
Verfasser: Guido F. Gebauer studierte Psychologie an den Universitäten, Trier, Humboldt Universität zu Berlin und Cambridge (Großbritannien). Promotion an der University of Cambridge zu den Zusammenhängen zwischen unbewusstem Lernen und Intelligenz. Im Anschluss rechtspsychologische Ausbildung, Tätigkeit in der forensischen Psychiatrie und 10-jährige Tätigkeit als Gerichtsgutachter. Gründung der psychologischen Kennenlern-Plattform www.Gleichklang.de 2006. Arbeitet seither als Psychologe für Gleichklang. Autor bei Hochsensible.eu, vegan.eu und Menschenrechte.eu.