Was macht Beziehungen zufrieden?
In diesem Artikel stelle ich erste Ergebnisse vor, die wir aus einer Umfrage gewonnen haben, an der sich 400 Personen beteiligten, die über Gleichklang eine Beziehung gefunden hatten.
Unter den Befragten befanden sich 151 Männer, 247 Frauen und 2 non-binäre Personen.
Bei 330 Befragten (82,5 %) bestand die Beziehung fort, während es bei 70 Befragten (17,5 %) zu einer Trennung gekommen war.
Dies ist ein Befund, der sich sehen lässt, wenn wir bedenken, dass nach wissenschaftlichen Erhebungen typischerweise ca. 70 % der Beziehungen sich bereits innerhalb des ersten Jahres trennen.
Bei denjenigen, wo die Beziehung fortbestand, dauerte die Beziehung zum Umfragezeitraum minimal einen Monat bis maximal 159 Monate an. Die Durchschnittsdauer der Beziehung betrug 27,12 Monate, also ungefähr zwei Jahre und drei Monate.
In der Umfrage wurden die Befragten zu ihrer Beziehungszufriedenheit sowie zahlreichen Dimensionen ihres Beziehungserlebens und ihrer Beziehungsgestaltung befragt.
Heute stelle ich einen Teil der Ergebnisse zu den Zusammenhängen zwischen den 30 Dimensionen der Liebe nach Karandashev & Clapp und der Zufriedenheit mit der partnerschaftlichen Beziehung dar.
In einem vorherigen Artikel hatte ich diese Dimensionen bereits vorstellt.
Nun geht es um die Frage, wie Beziehungszufriedenheit mit diesen Dimensionen der Liebe zusammenhängt, wobei diese aber aus Gründen der Übersichtlichkeit und Informationsökonomie auf eine wesentliche geringere Anzahl an Hauptkomponenten reduziert werden.
Für ein besseres Verständnis dieses Artikels zähle ich die 30 Dimensionen hier noch einmal mit gekürzter Definition auf:
- Akzeptanz: Akzeptanz und Respekt gegenüber der Person und ihrem Lebensstil.
- Begehren: Ein Gefühl des intensiven Wunsches, Partner:in körperlich und sexuelle näher zu sein.
- Besessenheit: Intensive Anziehung zu Partner:in, die einen ständig beschäftigt und beherrscht.
- Besitz: Gefühl, die Person gehöre einem, verzehrende Eifersucht, wenn Person mit jemand anderem zusammen ist.
- Bindung: Partner:in gegenüber verpflichtet zu sein.
- Bindungsangst: Gefühle von Nervosität und Befürchtungen, von Partner:in verlassen zu werden.
- Bewunderung: Respektvolle beeindruckte Haltung gegenüber Partner:in.
- Dankbarkeit: Dankbar für die Beziehung sein, Partner:in wertschätzen.
- Idealisierung der Person: Idealisierende Wahrnehmung der Person, die zu Verzerrung und Blindheit führen kann.
- Einfühlungsvermögen: Wunsch und die Fähigkeit, die Gefühle der Person zu verstehen und zu teilen.
- Einzigartigkeit: Wahrnehmung von Partner:in als einzigartig und besonders bemerkenswert gegenüber anderen.
- Gemeinsame Aktivitäten: Freundschaftliche Verbindung mit gemeinsamen Aktivitäten.
- Geteiltes Leben: Ekstatisches Gefühl von Gemeinsamkeit und Zusammensein im Leben.
- Glaube: Glaube an Partner:in, Zuversicht, dass Person ehrlich ist.
- Hingabe: Tiefgreifende Hingabe an Partner:in, aufopferungsbereite Liebe.
- Hochgefühl: Gefühl großer Freude in Verbindung mit Partner:in.
- Intimität: Gefühle von Verbundenheit und Vertrautheit.
- Interesse: Interesse und Neugierde an/auf Partner:in.
- Selbst-Verbesserung: Gefühl einer Verbesserung von eigenem Selbstwert und Zufriedenheit durch Partner:in.
- Irrationalität: Denken und Handeln ohne Logik und Rationalität aufgrund der Beschäftigung mit Partner:in.
- Kommunion: Teilen von Gedanken, Gefühlen, Besitztümern und Handlungen mit Partner:in.
- Kompatibilität: mit Partner:in friedlich und ausgeglichen zusammen zu sein zu können.
- Reziprozität: Ein ausgeglichenes, gerechtes Geben und Nehmen für beidseitigen “Vorteil”. Gleichwertigkeit, Gerechtigkeit und Wechselseitigkeit.
- Schützen wollen: Etwas tun, um das Wohlbefinden der Person zu erhalten.
- Sehnsucht: Starker Wunsch nach Nähe zu Partner:in.
- Sorge für das Wohlergehen: Interesse am Schutz der Gesundheit und des Wohlergehens von Partner:in.
- Trost und Stärkung: Gefühl von Minderung körperlicher und seelischer Beschwerden durch Partner:in.
- Vergebung: Partner:in Fehler zu verzeihen.
- Verlassen können: Das Gefühl, sich auf Partner:in verlassen zu können.
- Verantwortungs-Übernahme: Eine Verantwortung, die man für Partner:in übernimmt.
- Vertrauen: Die Fähigkeit, sich Partner:in anzuvertrauen.
- Verstehen: Ein auf Sympathie und Wissen beruhendes emotional-geistiges und Verständnis der Person.
- Zuneigung: Zärtliches, freudiges Gefühl der Zuneigung gegenüber Partner:in.
Frage der Umfrage
Wodurch kennzeichnet sich eine Partnerschaft, die zufrieden ist?
Für jede der 30 Dimensionen waren die Befragten u.a. gebeten worden, anzugeben, wie stark diese für Sie selbst vorhanden seien bzw. wie stark ihr eigener Beitrag zur jeweiligen Dimensionen sei.
Die Befragten wurden ebenfalls gebeten, dies aus ihrer Sicht auch für ihre Partner:innen einzuschätzen.
Zudem schätzten die Befragten Ihre Beziehungszufriedenheit mithilfe von 17 Fragen ein.
Der aktuellen Auswertung liegt ein Gesamtwert der Beziehungszufriedenheit über diese verschiedenen Fragen zugrunde.
In späteren Auswertungen werden verschiedene Komponenten der Beziehungszufriedenheit differenziell berücksichtigt werden.
Ergebnisse: Was kennzeichnet eine zufriedene Beziehung?
Drei Hauptkomponenten der Liebe
Die 30 Dimensionen der Liebe sind keine unabhängigen Dimensionen, sondern hoch miteinander korreliert. Um ein Beispiel zu geben: Wer einen hohen Wert in Reziprozität angibt, gibt meistens auch einen hohen Wert für Kompatibilität an.
Um mehr Überblick zu gewinnen, habe ich daher statistisch die Daten (mithilfe einer Hauptkomponentenanalyse) reduziert.
Dabei ergab sich sowohl für die Einschätzung der eigenen Person wie auch für die Einschätzung der Position der Partner:innen folgende sehr gut interpretierbare Drei-Komponenten-Struktur:
- Romantische Passung: diese Komponente wird durch die meisten Einzeldimensionen definiert, insbesondere durch Reziprozität, Kompatibilität, Glauben, Einfühlungsvermögen, Zuneigung, Hochgefühl, Intimität, Dankbarkeit, Interesse, Verstehen, Vertrauen, Akzeptanz und andere. Es handelt sich um eine sehr breite Dimension der emotional-geistig integrierten romantischen Liebe.
- Einstehen und Hingabe: diese deutlich schmaler definierte Dimension kennzeichnet sich vorwiegend durch die Einzeldimensionen der Kommunion, Verantwortungsübernahme, des Schützen Wollens und der Hingabe (Aufopferung).
- Fixiert-irrationale Besessenheit: diese dritte Komponente ist ebenfalls eher schmal definiert und wird vorwiegend bestimmt durch durch die Dimensionen Besessenheit, Idealisierung, Irrationalität, Besitz und Verlustangst.
Die 30 Dimensionen lassen sich also in einer abstrakteren Betrachtung auf drei Komponenten reduzieren.
Zusammenhänge zur Beziehungszufriedenheit
Als nächstes interessiert uns, wie diese drei Komponenten der Liebe – jeweils angegeben für die eigene Person und die Partnerseite – mit der eigenen Beziehungszufriedenheit zusammenhängt?
Zum besseren Verständnis – es liegen pro Person sechs Werte vor:
- die von der eigenen Person erlebte romantische Passung
- die Einschätzung der von Beziehungspartner:innen erlebten romantischen Passung
- von der eigenen Person geschildertes Einstehen und Hingabe
- bezüglich der Beziehungspartner:innen geschildertes Einstehen und Hingabe
- die eigene fixiert irrationale Besessenheit
- die bezüglich der Beziehjungspartner:innen eingeschätzte fixiert-irrationale Besessenheit
Nun wurde geschaut, wie sehr diese sechs Werte mit der Beziehungszufriedenheit zusammenhängen.
Es zeigt sich ein recht klares Befundmuster:
- vor allem hängen die beiden Komponenten der romantischen Passung für die eigene Person (r= ,697) und die (geschätzte) Partnerseite (r=,642) positiv mit der Beziehungszufriedenheit zusammen.
- mit weitem Abstand folgen die beiden Komponenten des Einstehens und der Hingabe, die aber ebenfalls signifikant positiv mit der Beziehungszufriedenheit zusammenhängen sowohl bezüglich der eigenen Person (r= ,258) als auch bezüglich der Partnerseite (r=,382).
- Einstehen und Hingabe der eigenen Person und der Beziehungspartner:innen verbessern also die Beziehungszufriedenheit, wenn wir einen Ursachenzusammenhang unterstellen.
Für fixiert-irrationale Besessenheit zeigen sich folgende Zusammenhänge zur Beziehungszufriedenheit:
- fixiert-irrationale Besessenheit hängt weder positiv noch negativ mit der eigenen Beziehungszufriedenheit zusammen (r=-,064).
- die fixiert-irrationale Besessenheit von Beziehungspartner:innen zeigt einen (allerdings nur sehr geringen), jedoch dennoch signifikanten negativen Zusammenhang (r=-,116) zur eigenen Beziehungszufriedenheit.
- fixiert-irrationale Beziehungspartner:innen dürfte also das eigene Partnerglück eher reduzieren – wenn wir erneut einen Ursachenzusammenhang annehmen.
Noch etwas fällt in den Angaben der befragten erfolgreichen Gleichklang-Mitglieder auf – erfolgreich, weil sie in einer Beziehung leben, die sie bei Gleichklang gefunden haben:
Die Ausprägung für die eigene Person und die geschätzte Ausprägung der Beziehungspartner:innen sind jeweils enorm hoch korreliert:
- je höher die eigene Ausprägung in einer Liebeskomponente, desto höher im Durchschnitt auch die wahrgenommene/geschätzte Ausprägung der Beziehungspartner:innen in dieser gleichen Komponente.
- dies gilt für romantische Passung (r=,840) am stärksten, aber auch für Einstehen und Hingabe (r=,718) und fixierte-irrationale Besessenheit (r=,783).
Demnach sind also bei Paaren in der Sichtweise der einzelnen Beziehungspartner:innen die Komponenten der Liebe meistens sehr ähnlich ausgeprägt.
Was meistens der Fall ist, gilt nicht immer:
- Beziehungspartner:innen können sich selbstverständlich auch in den Komponenten romantische Passung, Einstehen und Hingabe und fixiert-irrationale Besessenheit unterscheiden.
So stellt sich die Frage:
- Wie wirken sich Übereinstimmung versus Unterschiede in den drei Komponenten der Liebe zwischen der eigenen Person und der Partnerseite auf die eigene Beziehungszufriedenheit aus?
Um hierfür Beispiele zu geben:
- wie wirkt es sich aus, wenn wir selbst viel Einstehen und Hingabe zeigen, die Beziehungspartner:innen aber wenig?
- wie wirkt es sich aus, wenn wir selbst eine geringe romantische Passung erleben, die Beziehungspartner:innen aber eine hohe ? …
Mit anderen Worten:
- macht es einen Unterschied für die eigene Beziehungszufriedenheit, ob die Ausprägungen bei der eigenen Person und die wahrgenommene Ausprägung bei der Partnerseite in den drei Komponenten der Liebe gleich oder verschieden sind?
Der Unterschied zwischen der eigenen Person und Beziehungspartner:innen lässt sich dadurch ermitteln, dass die Werte der eigenen Person von den Werten der Beziehungspartner:innen jeweils abgezogen werden und dann der Betrag dieser Differenz ermittelt wird.
Habe ich bei romantischer Passung einen Wert von 5 und der Beziehungspartner:in einen Wert von 3, ergibt sich also eine Betrags-Differenz von zwei. Hätten beide einen Wert von 5 gehabt, hätte sich eine Betrags-Differenz von 0 ergeben, also perfektie Übereinstimmung.
Hierzu habe ich mir nun (in einer sogenannten Regressionsanalyse) jeweils die (statistisch) unabhängigen Beiträge der drei Komponenten für die eigene Person, die Partnerseite sowie die Betrags-Differenz zwischen eigener Seite und Partnerseite angeschaut.
Die Ergebnisse finde ich hochinteressant:
Für romantische Passung leisten alle drei Aspekte einen eigenständigen Beitrag für die statistische Vorhersage der eigenen Beziehungszufriedenheit in dem folgenden Sinne:
- die eigene Beziehungszufriedenheit wird erhöht durch die selbst erlebte romantische Passung und die der Partnerseite zugeschriebene erlebte romantische Passung.
- die eigene Beziehungszufriedenheit wird zusätzlich mit sinkender Diskrepanz zwischen der eigenen erlebten romantischen Passung und der der Partnerseite zugeschriebenen romantischen Passung weiter erhöht. Wahrgenommene Übereinstimmung in romantischer Passung verbindet.
Ähnlich, aber etwas differenzierter sieht es für Einstehen und Hingabe aus:
- Einstehen und Hingabe der Partnerseite sagen statistisch signifikant die eigene erlebte Beziehungszufriedenheit vorher, während eigenes Einstehen und Hingabe (in der Regressionsanalyse) keinen Zusammenhang mehr zur eigenen Beziehungszufriedenheit aufweist.
- die eigene Beziehungszufriedenheit wird aber erneut mit sinkender Diskrepanz zwischen eigenem Einstehen und Hingabe und Einstehen und Hingabe der Partnerseite erhöht. Auch Übereinstimmung in Einstehen und Hingabe verbindet demnach.
- die eigene Beziehungszufriedenheit nimmt zu, wenn Beziehungspartner:innen Einstehen und Hingabe zeigen. Vorteilhaft ist es aber zudem, wenn sich beide Seiten möglichst wenig in Einstehen und Hingabe unterscheiden, da eine Übereinstimmung zusätzlich die Beziehungszufriedenheit statistisch verbessert.
Negativ wirkt sich fixiert-irrationale Besessenheit aus:
- fixiert-irrationale Besessenheit bei der Partnerseite sagt statistisch signifikant eine geringere eigene Beziehungszufriedenheit voraus, während die eigene fixiert-irrationale Besessenheit keine signifikante Rolle spielt.
- fixiert-irrationale Verhaltensmuster von Beziehungspartner:innen senken demnach die Beziehungszufriedenheit, woraus aber nicht folgt, dass Personen, die selbst fixiert-irrationale Besessenheit zeigen, eine geringere Beziehungszufriedenheit erleben würden. (Es stört uns bei Partner:innen, aber nicht bei der eigenen Person.)
- während die eigene fixiert-irrationale Besessenheit keinen Einfluss ausübt, wird aber mit sinkender Diskrepanz zwischen eigener fixiert-irrationaler Besessenheit und der fixiert-irrationalen Besessenheit der Partnerseite die eigene Beziehungszufriedenheit wiederum erhöht. Selbst für die fixiert-irrationale Komponente der Liebe gilt also, dass Übereinstimmung verbindet.
- die eigene Beziehungszufriedenheit nimmt demnach ab, wenn Beziehungspartner:innen fixiert-irrationale Besessenheit zeigen. Bei wachsender Annäherung der eigenen fixiert-irrationalen Besessenheit an die Partnerseite nimmt aber wiederum die eigene Beziehungszufriedenheit zu.
Balance ist die Essenz
Ich glaube, die Essenz der oben dargestellten Ergebnisse liegt in der Balance:
Die Komponente der romantischen Passung beinhaltet Einzeldimensionen, die per se bereits in hohem Ausmaß auf Balance ausgerichtet sind, wie Kompatibilität und Reziprozität, die im Grunde nur Sinn machen, wenn sie jeweils beidseitig gegeben sind.
Zwar sind auch andere Einzeldimensionen mit dieser Komponente assoziiert, die weniger Balance per Definition verlangen, aber in der Komponente wird insgesamt bereits in sich ein hohes Ausmaß an Balance erkennbar.
Genau diese Komponente der romantische Passung korreliert mit Abstand am stärksten mit der Beziehungszufriedenheit.
Zudem korrelieren die eigene romantische Passung und die auf Partnerseite wahrgenommen romantische Passung sehr hoch miteinander und zwar höher als dies bei den anderen Komponenten der Fall ist.
Aber auch bei den Komponenten Einstehen und Hingabe sowie fixiert-irrationale Besessenheit wird eine hohe Korrelation zwischen eigener Person und der Aussage über Beziehungspartner:innen deutlich.
Für Beziehungen ist also die Übereinstimmung und nicht die Divergenz typisch.
In einem noch direkteren Sinne wird die Rolle der Balance bei der direkten Diskrepanzanalyse deutlich:
- bei allen drei Komponenten wirkt sich eine hohe wahrgenommene Übereinstimmung zwischen eigener Person und Beziehungspartner:innen als förderlich für die Beziehungszufriedenheit aus – und zwar völlig unabhängig von der Auswirkung der absoluten eigenen Ausprägung oder der absoluten Ausprägung der Partnerseite.
Unterstellen wir, dass es sich hier (auch) um Kausaleffekte handelt, was ich psychologisch für hoch wahrscheinlich halte, folgt hieraus die Empfehlung, sich in Beziehungen um Balance und zwar im Sinne von Übereinstimmung in Grunddimensionen des Beziehungs-Erlebens und der Beziehungsgestaltung zu bemühen.
Was macht nun also Beziehungen glücklich?
Das wichtigste für eine glückliche Beziehung ist die Herausbildung einer starken Ausprägung in romantischer Passung.
Reziprozität und Kompatibilität, aber ebenso zahlreiche andere Dimensionen, wie Glauben oder Intimität, spielen hier eine entscheidende Rolle.
Die Beziehungszufriedenheit wird ebenfalls durch Einstehen und Hingabe gefördert, wobei das eigene Einstehen jeweils die Beziehungszufriedenheit der Partnerseite fördert und umgekehrt.
Die Beziehungszufriedenheit wird durch fixiert-irrationale Besessenheit gemindert, wobei die eigene fixiert-irrationale Besessenheit die Zufriedenheit der Beziehungspartner:innen mindert und umgekehrt.
Neben den Auswirkungen der einzelnen Ausprägungen in den Komponenten bei Ihnen selbst und Beziehungspartner:innen ist der weitere wesentliche Faktor die Übereinstimmung zwischen Ihnen und Ihren Beziehungspartner:innen:
Egal, ob die Ausprägung in den Komponenten hoch oder niedrig ist, wirkt sich eine ähnliche wahrgenommene Ausprägung bei Ihnen und Ihren Beziehungspartner:innen günstig auf die Beziehungszufriedenheit von beiden aus.
Kurzum geht es für das Erreichen einer hohen Beziehungszufriedenheit darum:
- positiv förderliche Aspekte von Beziehungserleben und -gestaltung (romantische Passung, Einstehen und Hingabe) möglichst bei beiden Seiten zu maximieren und dabei eine möglichst hohe Übereinstimmung in der Ausprägung miteinander zu erreichen.
- negativ-hinderlicher Aspekte von Beziehungserleben und -gestaltung (fixiert-irrationale Besessenheit) möglichst auf beiden Seite zu minimieren und dabei ebenfalls eine möglichst hohe Übereinstimmung in der Ausprägung miteinander zu erreichen.
Übrigens zeigen die Befunde mit den Gleichklang-Paaren deutlich, dass wir keine Angst haben müssen vor Einstehen und Hingabe:
- Einstehen und Hingabe fördern die Beziehungszufriedenheit, wenn sie beidseitig stattfinden.
Die Wechselseitigkeit ist entscheidend, denn diese verhindert, dass aus einer guten Eigenschaft eine toxische Beziehungs-Mischung wird.
Ich werde demnächst weitere Ergebnisse hier schildern und wir werden Beziehungen derjenigen Befragten, die ihre Email-Adresse angaben, in der Zukunft erneut zu ihrer Beziehung befragen.
Aber ein Ergebnis bezüglich der Einzeldimensionen möchte ich bereits jetzt nennen:
- Reziprozität und Kompatibilität sind die beiden Einzeldimensionen, die den höchsten Zusammenhang zur Beziehungszufriedenheit zeigen – und zwar egal, ob nach der eigenen Person oder der wahrgenommenen Ausprägung von Beziehungspartner.innen gefragt wurde.
Auf Balance kommt es also an!
Die Erfahrungen der befragten Gleichklang-Mitglieder in ihren Beziehungen stützen unseren Vermittlungsansatz bei Gleichklang.
Diese Erfahrungen geben Ihnen gleichzeitig einen wichtigen Hinweis, worauf Sie bei der Partnerwahl achten und woran sie in einer Beziehung arbeiten sollten.