Eine etwas längere Vorrede
Ehrlich gesagt war mir bis gerade kein prägnantes Thema für meinen sonntäglichen Blog-Artikel eingefallen. Das liegt auch daran, dass ich diese Woche etwas abgelenkt worden bin. Denn hier in Kambodscha, wo ich lebe, tragen sich gerade einige Dinge zu, die wir bisher noch gar nicht kannten:
- bis vor zwei Monaten waren wir quasi COVID frei, nur ca. 500 Infektionen seit Anfang der Pandemie und keinen einzigen Toten.
- fast alle Fälle waren importiert und wurden bereits am Flughafen oder in der nachfolgenden obligatorischen 14 tägigen Quarantäne mit zweifacher Testung erkannt.
Es war insofern durchaus ein bizarres Gefühl, von Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas aus auf das zu blicken, was sich in anderen Teilen der Welt ereignete und von dem wir fast komplett verschont zu bleiben schienen.
All das hat sich nun schlagartig geändert:
- Hier in Phnom Penh gilt nunmehr eine Ausgangssperre während des ganzen Tages und der ganzen Nacht. Zweimal die Woche dürfen maximal zwei Personen des gleichen Haushaltes einkaufen gehen und dies auch nur in unmittelbarer Nähe zur eigenen Wohnung. Draußen ist ausnahmslos eine Gesichtsmaske zu tragen. Begegnungen zwischen Mitgliedern unterschiedlicher Haushalte sind untersagt. Alle Fabriken und Geschäfte, die nicht lebensnotwendig sind, sind geschlossen. Außerhalb der für die Aufrechterhaltung des Lebens unverzichtbaren Bereiche ist wirtschaftliche Betätigung und Arbeit nur Online und von zu Hause aus erlaubt. Schulen und Bildungseinrichtungen sind längst landesweit geschlossen. Reisen zwischen den Provinzen sind im gesamten Land untersagt. Ausnahmen sind nur in Notfällen möglich. Hochzeiten sind verboten. Beerdigungen sind im reduzierten Rahmen erlaubt.
Was ist geschehen?
- eine wohlhabende Reisegesellschaft war im Privatjet nach Kambodscha gekommen, um hier das im Wesentlichen uneingeschränkte soziale Leben während des chinesischen neuen Jahres genießen zu können.
- im Quarantänehotel bestach man die Sicherheitskräfte und vergnügte sich die folgenden zwei Wochen in Diskotheken, Clubs, Restaurants, diversen Appartements und Casinos in der gesamten Stadt.
- als das positive Testergebnis mit britischer Variante (!) eintraf, war das Hotelzimmer leer und die Betreffenden wurden erst gefunden, als sie kurz vor Ende der Quarantäne sich wieder in das Hotel zurückschmuggeln lassen wollten.
- die lustige Reisetruppe hinterließ eine Spur der Infektionen in der gesamten Stadt, die sich schnell auf zahlreiche Provinzen im ganzen Land ausbreitete.
- zunächst bestand noch die Hoffnung, dass durch rigorose Nachverfolgung, Lockdowns von einzelnen Gebäuden und Straßenzeilen, Schließung von Schulen und Bildungseinrichtungen die Ausbreitung gestoppt werden könnte.
- aber bald begannen die täglichen Zahlen 100 Infektionen zu übertreffen und die ersten Todesfälle waren zu beklagen. Selbst eine zweiwöchige nächtliche Ausgangssperre in Phnom Penh und anderswo konnte die Lage nicht beruhigen, sondern die Fälle nahmen zu.
- nach in der Zwischenzeit mehr als 6000 Infektionen, 43 Toten und täglichen Neuinfektionszahlen zwischen 200 bis 650 Fällen war klar, dass die Hoffnung ein Wunschtraum bleiben und das Gesundheitssysteme eher früher als später zusammenbrechen würde, wenn es so weiterginge.
- und so befinden wir uns nun hier in Phnom Penh in einem Lockdown eines Ausmaßes, wie ihn Deutschland bisher nicht erlebte.
Wir sind dankbar, dass dieser Lockdown verhängt wurde und dass dies -auch wenn ich ihn mir von Anfang an gewünscht hätte – im Vergleich zu Europa oder den USA schnell geschah.
Nur deshalb haben wir die Hoffnung, dass es Kambodscha noch einmal gelingen könnte, die Krise zu überwinden und (vielleicht ein Wunschtraum) zurückzufinden zu den quasi paradiesischen Zuständen, die zuvor hier herrschten.
Einen Vorteil haben wir hier in Kambodscha:
- es gibt hier – abgesehen von einigen Expats – keine sogenannten Querdenker und die große Mehrheit wünscht sich schnelle und starke Maßnahmen, anstatt durch scheinbare Lockerheit einen unendlich langen und quälenden Alptraum für alle zu erzeugen.
Bevor sich jetzt wieder die einen oder anderen Leser*innen genötigt sehen, mir eine empörte E-Mail über eine angebliche Verteidigung einer angeblich autokratischen Regierung zu senden, erlaube ich mir die abschließende Anmerkung aus meinem vorherigen Blog-Artikel “Was wir über Beziehung interkulturell lernen können” zu zitieren:
- “Natürlich ist jede Gesellschaft komplex mit vielen individuellen Unterschieden zwischen den Menschen und wir sollten uns vor Stereotypisierungen hüten. Aber in Europa sind wir nach meinem Eindruck so sehr gewohnt, andere zu belehren und bloß nicht von anderen zu lernen, dass ich mich hier bewusst auf die positiven Aspekte konzentriert habe, ohne in diesem Artikel auf natürlich ebenso vorhandene Probleme und Missstände einzugehen.”
Ich denke, dies sollte ausreichen, um die Wogen zu glätten und uns wechselseitig unnötige Kontroversen zu ersparen.
Wer allerdings meint – auch solche Zuschriften erreichen mich gelegentlich – ich sollte mich gefälligst auf mein angeblich einzig zulässiges Thema, nämlich die Partnervermittlung, beschränken, dem kann ich nur zweierlei antworten:.
- ich bin anderer Ansicht und wen dies so sehr stört, kann oder sollte meine Artikel eben nicht lesen.
- tatsächlich sind menschliche Dinge komplexer und gesellschaftliche Zusammenhänge, einschließlich COVID, greifen tiefgreifend in unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und unsere Suche nach diesen ein.
Der langen Vorrede kurzer Sinn; eigentlich wollte ich nur erklären, warum ich abgelenkt war und erst in diesen Minuten begonnen habe, über das Thema für den heutigen Blog-Artikel nachzudenken.
Mittlerweile bin ich auf mein heutiges Thema gestoßen. Aber trotzdem soll die Zeit für Schreiben und Lesen der Vorrede nicht ganz verschwendet gewesen sein. Denn es gibt durchaus einen inhaltlichen Bezug, auf den ich auch noch einmal zu sprechen kommen werde.
Selbstschädigung in Aktion
Seit unserem Start 2006 bin ich ein Wechselbad der Gefühle gewohnt:
- Mitglieder schreiben uns begeistert an und berichten von ihrem neuen Partner- und Freundschaftsglück.
- andere Mitglieder oder Interessenten senden uns harschester Kritik, die manchmal die Grenze zur Beschimpfung überschreitet.
Mit den letzteren Zuschriften möchte ich mich heute beschäftigen. Denn ich erkenne in ihnen oftmals ein hohes Maß an Selbstschädigung, ja sogar an Tunnelblick und Realitätsverkennung, deren Auftreten eine Partnersuche von Anfang an schädigen bzw. eine erfolgreiche Partnersuche quasi unmöglich machen kann.
Gleichzeitig eignen sich aber gerade diese Zuschriften besonders gut, noch einmal die wichtigsten Grundprinzipien und Grundhaltungen deutlich zu machen, die für eine erfolgreiche Partnersuche hilfreich oder notwendig sind.
Weigerung, Hilfe anzunehmen
Ein Mitglied schrieb uns:
- “Wie ICH meine Suche auf Ihren Seiten gestalte oder auch nicht, dass haben Sie schlicht meine Sorge sein zu lassen.”
Solche Zuschriften erhalten wir gelegentlich, wobei der durchaus bemerkenswerte Teil darin besteht, dass sich die betreffenden Mitglieder vorher mit Fragen oder Problemen bei uns gemeldet hatten, nun aber darauf bestehen, dass uns dies alles nichts angehe.
Im vorliegenden Fall hatten wir u.a. erläutert, dass die Öffnungsrate für Vorschläge bei nur 17 % lag, also das Mitglied sich die meisten Vorschläge gar nicht anschaute. Wir haben dazu geraten, dies zu ändern. Auch hatten wir geraten, die Erstnachrichtenquote von 0 % doch deutlich zu erhöhen. Schließlich empfahlen wir eine widersprüchlich-inkonsistente Einstellung beim Thema Religionen zu ändern, da dadurch ansonsten passende Vorschläge blockiert werden.
Hier zeigt sich eine Haltung, der mehrere Missverständnisse zugrunde liegen:
- unsere Ratschläge sind nicht als Eingriff in die Freiheit der Mitglieder gedacht, sondern dienen dazu, zu erklären, wie nach unseren Erfahrungen und Auswertungen die Chancen der Partnersuche gesteigert werden können.
- wir haben die konkrete Erfahrung, dass es Mitgliedern nicht immer spontan gelingt, Gleichklang optimal zu nutzen, und dass häufig nicht zielführende Vorstellungen bestehen, die die Partnersuche bei uns erschweren. Diese Erfahrung versuchen wir, unseren Mitgliedern zu vermitteln, um die Aussichten Ihrer Partnersuche zu verbessern.
- die Entscheidung darüber, was ein Mitglied von unseren Ratschlägen umsetzt und was nicht, obliegt dem Mitglied.
- die Ansicht, es gehe uns nichts an, ist allerdings ein Irrtum. Wir definieren uns schließlich so, dass zu dem Kern unserer Dienstleistung die Unterstützung unserer Mitglieder während ihrer gesamten Partnersuche gehört.
- die Partnersuche unserer Mitglieder geht uns also sehr wohl etwas an, was nicht bedeutet, dass Mitglieder nicht auch unsere Ratschläge ignorieren oder ablehnen dürften.
Wir sehen in der Regel bei Mitgliedern, die unzufrieden sind oder vorzeitig kündigen, dass Verbesserungsmöglichkeiten der Nutzung der Plattform, der inneren Haltung oder des Dating-Verhaltens bestehen würden. Wir sind auf guten (uns empirisch vorliegenden Gründen) überzeugt, dass die meisten eigentlich fündig werden würden.
Wir finden es daher schade, wenn Mitglieder die Möglichkeiten nicht nutzen oder uns vorzeitig verlassen, obwohl es doch das gemeinsame Ziel ist, dass die Partnersuche zum Erfolg führt. Unser unbedingter Rat ist, sich bei allen Problemen an das Betreuungsteam zu wenden und auch gerne nach erhaltener Antwort weiter nachzuhaken.
Damit kommen wir aber auch schon zum verwandten Thema, der Frage der Schuldzuweisung, über welches ich kürzlich einen eigenen Blog-Artikel schrieb:
Dysfunktionale Schuldzuweisung
- “ist es nicht toll, wie Sie alles so wunderbar auf mich als Teilnehmerin schieben können …”
Wir sehen uns als Kooperationspartner*in unserer Mitglieder, um Ihrer Suche nach Beziehungen auf die Sprünge zu helfen. Es geht um eine effektive Strategie und die Lösung von Problemen. Die Frage der Schuldzuweisung liegt uns fern.
Mitglieder, die mit einer negativen Haltung an Dating-Plattformen herangehen (als ob wir die Bösen wären), können dazu neigen, Erklärungen, Rat und Hilfe als Schuldzuweisung misszuverstehen.
In Wirklichkeit dienen unsere Hinweise ausschließlich der Verbesserung der Aussichten der einzelnen Mitglieder, denen wir diese Hinweise geben.
Wenn jedoch Hilfe als Angriff verstanden wird, verliert diese ihre Wirksamkeit. So setzen manche Mitglieder dann leider Muster fort, von denen wir in unseren Auswertungen seit Jahren sehen können, dass sie wenig zielführend sind.
Ein Grund für solche ablehnend-gekränkten Haltungen liegt in einem dritten Thema, nämlich der Annahme einer (übermäßigen) Bereicherung unsererseits:
Angst vor finanzieller Ausnutzung
- “Fakt ist, dass Sie mit den Sehnsüchten der Menschen Ihr Geld verdienen und das wollen Sie gut und reichlich”.
Gar nicht so selten erreichen uns solche Zuschriften, häufiger von Interessenten als von Mitgliedern.
Offenbar erleben es einige Mitglieder oder Interessenten als anstößig, dass wir mit unserer Plattform auch ökonomisch tätig sind und von dieser leben möchten.
Wie sollte es unsere Plattform aber sonst geben? Wie wären beispielsweise die mehr als 20000 EUR Programmierkosten im Monat oder die noch höheren monatlichen Werbekosten zu begleichen?
Aber irgendwie scheint die Erwartung zu bestehen, dass eine ganze Reihe von Personen völlig kostenlos (in ihrer Freizeit?) tätig sein sollten, um eine Plattform wie Gleichklang ohne jedes ökonomische Interesse zu betreiben.
Sicherlich ist es zu diskutieren, ob wir eine Gesellschaft nicht auch rein auf das Gemeinwohl bezogen und ohne Privatbesitz gestalten könnten oder sollten. Aber das ist von den Kritiken gar nicht gemeint, sondern es wird spezifisch für Kennenlernplattformen und nicht für alle Betätigungen verlangt, diese kostenlos anzubieten. Dahinter stehen wohl auch (übrigens leider inkorrekte) Vorstellungen von enormen Gewinnen.
Vermutlich ist die Intensität solcher Vorwürfe auch gesellschaftlich bedingt:
- weil in dieser sowohl auf schnellen Konsum als auch auf schnelle Bereicherung ausgelegten Gesellschaft finanzielle Ausbeutung, Nepp und Abzocke quasi zum alltäglichen Programm gehören, wird uns dies automatisch mit unterstellt.
- besonders empfindlich wird reagiert, weil sich unsere Tätigkeit auf die in hohem Ausmaß intimen Bereiche von Liebe und Partnerschaft bezieht.
Am Ende ist diese Haltung aber wiederum selbstschädigend:
- Menschen werden erst gar nicht Mitglied oder bleiben nicht lange dabei.
- die negative Haltung blockiert ein aktives und zukunftsgerichtetes Dating-Verhalten.
- das Misstrauen uns gegenüber erschwert es den Betreffenden wiederum, Hilfestellungen und Rat anzunehmen oder auch die nötige Geduld zu haben, um bis zum Erfolg dabei zu bleiben.
- wer will schon bei einer Plattform bleiben, von der man sich abgezockt fühlt?
Wer mit der Haltung, er*sie werde von uns abgezockt an die Teilnahme bei Gleichklang herangeht, wird so schlussendlich weniger Aussichten bei der Partnersuche bei uns haben.
Ich finde dies bedauerlich, zumal wir uns seit Anfang an bemühen, dafür Sorge zu tragen, dass unsere ökonomische Tätigkeit keine Barrieren schafft:
- weil wir wissen, dass oft längere Teilnahmen und mehrfache Verlängerungen bis zur Partnerfindung notwendig sind, nehmen wir als Standardgebühr in einem Jahr einen Betrag, den andere in zwei Monaten nehmen. zudem ermäßigen wir, wenn die Bezahlung des Standard-Tarifs schwerfällt.
- im Fall von finanzieller Not ermäßigen wir auf einen rein symbolischen Betrag von nur 6 EUR im Jahr. Dieser besondere Tarif kann völlig unkompliziert beantragt werden (sozialtarif@gleichklang.de).
Ich denke, niemand braucht oder sollte die eigene Partnersuche beschädigen, weil die Bezahlung einer Gebühr für die Partnersuche als obsolet oder nicht verhältnismäßig erscheint.
Kostenlose Dating-Angebote ziehen wie das Licht die Fliegen Scammer, Spaßvögel, Bildersammler, Stalker, Mehrfachprofile, heimlich Verheiratete und andere Personen, die es mit ihrer Partnersuche nicht ernst meinen, an. Würden wir auf eine Teilnahmegebühr verzichten, wären wir von solchen Profilen überflutet.
Ein weiteres Problem bei einem (kleineren) Anteil von Personen liegt darin, dass offensichtliche Probleme der eigenen Person aggressiv ausagiert werden, was sich gegen uns oder gegen unsere Mitglieder richten kann und dabei auch die Form einer hochgradig narzisstischen Abwertung annehmen kann, die (den Betreffenden unbewusst) komplett unvereinbar ist mit ihrem Wunsch nach einer Liebesbeziehung;
Aggressives Ausagieren eigener Kränkung
- “Ich stelle nur fest, dass der Laden hier Scheiße und eine Toilette ist. wenn man Geistes Krank ist dann hält man sich hier auf.. genau…”
So etwas kommt immer mal wieder vor, wobei die Verfasser meistens männlich sind.
Hinter derartigen Aggressionen stecken eigene Kränkungen, die nunmehr externalisiert werden.
Dahinter verbirgt sich aber durchaus ein allgemeineres Phänomen:
- insbesondere manche Männer reagieren auf eine Erfolglosigkeit bei der Partnersuche oder auch bereits nur auf eine nicht erfolgende Antwort mit der Entwicklung von Gefühlen von Ärger und Wut, die bis zum Hass gehen können.
Damit verlieren sie aber die Liebesfähigkeit, die Voraussetzung für jede echte Liebesbeziehung ist:
- wer mit Wut und Hass an die Partnersuche herangeht, wird genau die Liebe nicht finden, über deren Ermangelung er sich so empört.
Manchmal wendet sich die Wut vorwiegend gegen uns, manchmal geht sie aber auch mit misogynen Einstellungen und Frauenfeindlichkeit einher:
Misogynie und Frauenfeindlichkeit
Auf einer Bewertungsseite las ich u.a. folgendes:
- “2 Jahre war ich “Mitglied” . Weiblicher Sexismus ist ein Fremdwort, genauso wie gleichberechtigte Aktivität bei der Partnersuche. Grundsätzlich schreibt man sich die Finger wund um eine faire Chance zu bekommen. Viele Frauen haben ein Live-Time Abonnement und stellen ihren Account nicht still wenn sie in einer Partnerschaft sind. Man wundert sich über die Wut der Männer, doch selbst ein Hund der an der Nase herumgeführt wird bekommt vom Tierschutz mehr Rechte.”
Der Autor unterliegt objektiv mehreren Irrtümern:
- es gibt ungefähr 500 weibliche Mitglieder mit lebenslanger Option (also einer Mitgliedschaft, die pro Jahr sich verlängert, wenn ein EURO bezahlt wird). Von diesen haben viele die Partnersuche ausgestellt und sucht nach Freundschaft. Manche lassen auch beide Suchen immer wieder oder längere Zeit ruhen. Daran kann also der Misserfolg des Mitgliedes nicht liegen.
- richtig ist, dass nicht alle Mitglieder, die bei uns erfolgreich waren, sofort neue Vorschläge ausstellen oder ihren Account sofort ruhen lassen. Leider liegt dies nicht unter unserer Kontrolle. Allerdings wissen wir aus unseren regelmäßigen Umfragen, dass die Anzahl derjenigen, die bereits über uns Partnerschaft gefunden haben und dennoch weiterhin (noch) aktiv sind, bei etwas unter 10 % liegt. Ich denke, man sollte damit leben können, dass eben ein kleiner Teil der erhaltenen Vorschläge bereits fündig geworden ist.
In Wirklichkeit liegt den Eindrücken des Bewerters tiefgreifende Misogynie zugrunde, also Frauenfeindlichkeit.
- der Eindruck (oder auch die Erfahrung), von Frauen zurückgewiesen zu werden, führte offenbar zu einer Kränkung, die sich dann wiederum in Form von misogynen Unterstellungen gegen Frauen im Allgemeinen wendet.
Das Paradoxe an solchen misogynen Einstellungen ist, dass die Betreffenden eigentlich eine Liebe zu einer Frau suchen und damit zur Vertreterin einer Personengruppe, die sie gleichzeitig massiv abwerten und denen sie die schlimmsten Eigenschaften unterstellen.
In Maskulinistenforen kann man dies übigens regelmäßig nachlesen. Das Ganze scheint nicht viel mehr zu sein, als eine dysfunktionale Verarbeitung eigener Kränkungen bei einem entsprechend unerfüllten Bedürfnis nach Liebe.
Wie aber soll so eine Liebe gelingen?
Wer bei sich feststellt, eigene Kränkungen aggressiv zu projizieren, ob auf eine Dating-Plattform oder auf Frauen im Allgemeinen, sollte innehalten, die Partnersuche aussetzen und zunächst an sich selbst und der Verarbeitung eigener Kränkungen zu arbeiten, um die eigene Liebesfähigkeit (wieder)herzustellen.
Tut er dies nicht, wird er einer dieser sogenannten hoffnungslosen Fälle, für die es bei entsprechender Reflexion und Bemühung tatsächlich sehr wohl Hoffnung geben würde.
Dieser Abschnitt ist auf Männer bezogen, aber Wut und Ärger wird auch von manchen weiblichen Mitgliedern an uns herangetragen, ist dann aber eben meistens nicht geschlechtsspezifisch.
So hatten wir einem weiblichen Mitglied u.a. folgende Tipps gegeben:
- Sie suchen einen Partner im Alter von 50 bis 60. Wir empfehlen, mindestens -5 und +5 Jahre zum eigenen Alter in der Suche noch zu berücksichtigen. Alles andere führt zu einem nur geringen Überlappungsbereich, insbesondere weil viele Mitglieder nur bis zum eigenen Alter oder sogar jünger suchen. Dies können wir nicht ändern. Sollte Ihnen das Alter aber sehr wichtig sein, würden wir empfehlen, in anderen Bereichen großzügiger zu suchen.
- Sie suchen Erotik, aus der eine Beziehung entstehen kann. Damit fallen die meisten Vorschläge weg, weil die meisten dies ausschließen. Überlegen Sie sich, ob es nicht besser passen würde, wenn Sie beispielsweise eine Partnerschaft suchen, wobei bis dahin aber auch Erotikkontakte nicht ausgeschlossen sind. Es ist dabei zudem auch ein Widerspruch, einerseits vorwiegend Erotik zu suchen, und andererseits heiraten zu wollen.
- Sie suchen einen Menschen im Größenbereich von 175 bis 180. Studien zeigen, dass die Körpergröße für das Beziehung-Glück unwichtig ist. Sachlage ist, dass durch Ihre Einstellung viele Vorschläge blockiert werden. Wir würden Ihnen raten, zu überlegen, ob Sie die untere Körpergröße/obere Körpergröße nicht großzügiger handhaben könnten. Bei einem Spielraum von nur 5 cm fallen fast alle Vorschläge weg!
Als Antwort erhielten wir:
- “Verpissen Sie sich aus meinem Leben. Aber ganz ganz schnell. A………. “”
Ich denke, auch dieses Mitglied schadet sich selbst und wird mit so einer Grundhaltung Schwierigkeiten haben, eine Liebesbeziehung zu finden, aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Mittlerweile hat die Dame Gleichklang verlassen.
Narzisstisch-aggressive Abwertung von Mitgliedern
Es ist manchmal schwer erkennbar, aus welchen Motiven sich mitunter extreme Aggressionen speisen, die offenbar bei der Partnersuche entstehen können.
So schrieb mir eine Dame allen Ernstes, selbst Psychologin, alle Vorschläge seien “Müll” und wollte sich hierzu auch auf keinerlei Klärung oder Nachfrage einlassen.
In diesem Fall habe ich mir die durchaus lange Vorschlagsliste angeschaut und konnte diese Haltung nicht einmal im Ansatzpunkt nachvollziehen.
Jemand anderes schrieb neulich:
- Seelenfreunde? – bei euch fast nur Psychos… alternative Community für Freundschaften und Partnersuche? – bei euch fast nur perverse…
Ein drittes Beispiel:
- euer Portal greht mit´r total auf den Sack… nur häßliche Fratzen …. ist ja furchtbar … ich werde euch nicht weiterempfehlen…. lieber ins kloster… nee. also wirklich…. habt ihr se noc h alle ???????
Manche Mitglieder gehen offenbar mit einer extrem negativen Brille an alle Vorschläge und die dahinterstehenden Menschen heran.
Ich vermute, dass im Hintergrund narzisstische Selbstüberhöhung durch Abwertung anderer steht mit einer Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung.
So konnte ich beispielsweise bei Betrachtung des Profils der oben angesprochenen Psychologin nicht erkennen, was dieses Mitglied so herausragend machen sollte, dass sie meinen würde, alle anderen seien “Müll“.
Der Herr mit den “hässlichen Fratzen” stach ebenfalls jedenfalls in meiner Wahrnehmung keineswegs durch eine erhöhte Attraktivität hervor.
Beiden teilte ich sinngemäß mit, dass ich an ihrer eigenen Liebes- und Beziehungsfähigkeit doch erhebliche Zweifel habe und ihnen raten würde, einmal in sich zu gehen.
Die obigen Beispiele sind natürlich extreme Fälle, die als Veranschaulichung aber durchaus helfen mögen, bei sich selbst vergleichbare, wenn auch im Regelfall schwächere dysfunktionale Einstellungen zu erkennen.
Häufig zu beobachten ist demgegenüber ein weiteres Thema, nämlich dies der nicht erfüllten Unterhaltungswünsche und dies Thema schließt den Bogen zur Spaßgesellschaft.
Was sich jetzt so deutlich in der COVID-Krise gesellschaftlich zeigt, besteht nämlich tatsächlich in allen Bereichen menschlichen Erlebens und Handelns und eben auch im Bereich von Liebe und Partnerschaft:
Nicht erfüllte Unterhaltungswünsche
- “Hallo TEam Gleichklang, ich möchte meine Teilnahme Kündigen, es ist die schlechteste Plattform für mich die ich je ausprobiert habe. bitte bestätigen Sie meine Kündigung.”
Dem Betreuungs-Team fiel auf, dass in diesem Fall bereits eine ausführliche Beratung durch das Team erfolgt war. Der betreffende Herr hatte innerhalb von 3,5 Monaten bisher 45 Partnervorschläge erhalten.
Das ist nicht viel, aber auch nicht wenig, auf jeden Fall eine völlig angemessene Anzahl. Schließlich ist das Ziel von Gleichklang nicht viele Leute kennenlernen, sondern einen Beziehungspartner zu finden. Es gab auch bereits einige Nachrichtenaustausche und mit mindestens einer Person wurde mehrfach hin und hergeschrieben.
Wieso aber nun diese extreme Unzufriedenheit? Warum erscheinen wir dem Mitglied als die schlechteste Plattform?
Es fällt mir nur eine einzige Erklärung ein, die auf einem menschlich verständlichen, aber leider fundamentalem Missverständnis der Partnersuche im Allgemeinen und der Partnersuche bei Gleichklang beruht:
- dem Mitglied war langweilig.
Aus den vorherigen Kontakten war offenbar nichts geworden, sonst wäre ja alles gut gewesen und wir wären mit Lob übergossen und nicht mit Kritik verschmäht worden.
Nun folgten bei diesem Mitglied immer mal wieder Zeiten des Wartens auf Vorschläge und der Kommunikationsfreiheit, wie es durchaus ein normaler Verlauf einer Partnersuche ist, die schließlich dennoch meistens irgendwann mit einer Beziehungsfindung endet.
Bisher war es dem Mitglied auf anderen Dating-Plattformen aber nicht so ergangen und dies ist auch bestens vorstellbar:
- das Geschäftsmodell der Dating-Apps besteht darin, dass Menschen im Grunde ständig mit irgendjemanden Kontakt haben.
- zwar entstehen aus diesen Chats nur sehr selten Beziehungen, eher schon Flirt- oder Sexkontakte, aber ihren Unterhaltungswert erfüllen sie trotzdem und zwar sofort und die ganze Zeit über.
Langweilig wird einem auf Dating-Apps also meistens nicht, es sei denn jahrelanges Dating führt zu einer Ermüdung, sodass das, was vorher aufregend war, nunmehr als langweilig und sinnlos erlebt wird. Solche Verläufe werden durchaus berichtet.
Worin liegt also das fundamentale Missverständnis?
- es liegt in der Annahme, dass der Unterhaltungswert von Chat- und Dating-Systemen mit der Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Partnersuche korreliere nach dem Motto “wenn keine Unterhaltung, dann ist die Plattform schlecht“.
In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall:
- auf Spaß und Unterhaltung orientierte Systeme nehmen dem Kommunikations- und Datingverhalten die Tiefe, faszinieren durch oberflächliche, äußere Reize sowie durch schnelle, einfache Chats und können dadurch suchterzeugend sein.
- Partnersuchsysteme mit Unterhaltungswert können die Bindungsfähigkeit und die Bindungsbereitschaft reduzieren. Sie lassen das (eigentliche) Ziel einer dauerhaft tragfähigen Partnerschaft in umso weitere Ferne rücken, desto mehr Unterhaltungswert sie haben
So mag sich auch ein gewisses Paradox erklären:
- das Mitglied ist gerade erst 3,5 Monate bei Gleichklang und ist sich schon sicher, dass Gleichklang das schlechteste System ist, obwohl die anderen Systeme ihn ja offensichtlich gar nicht zum Ziel einer Partnerschaft brachten. Er ist in den anderen Systemen schließlich Single geblieben, findet sie aber dennoch viel besser.
Worin aber begründet sich dann dieses “Besser-Sein”?
- ganz offensichtlich ergibt sich die Bewertung daraus, dass das Mitglied nicht die tatsächlichen Beziehungsaussichten, sondern den Unterhaltungswert der Systeme miteinander vergleicht.
- damit gerät dies Mitglied aber leider in die Gefahr, ausgerechnet solche Systeme künftig zu frequentieren, die mit besonders niedrigen Aussichten auf eine tatsächliche Beziehungsfindung verbunden sind.
Die nüchterne und durch uns nicht veränderbare Sachlage der Partnersuche ist, dass diese kurz oder lang dauern kann. Sie kann schnell gehen, sie kann aber auch einige Jahre dauern.
Hätten all diejenigen vorher aufgegeben, die uns regelmäßig über ihre neue Gleichklang-Beziehungen nach mehr als einjähriger Mitgliedschaft berichten – sie wären alle partnerlos geblieben!
Geduld zahlt sich aus und die Mitgliedschaft ist nichts als eine Art Option, bei der jederzeit der Zeitpunkt eintreten kann, in dem eine Beziehung gefunden wird.
Diese Beziehungsfindung geschieht jedoch nicht oft und hochfrequent, sondern in der Regel bei einem Mitglied jeweils nur einmal. Bis zur Beziehungsfindung können mehr oder weniger lange Zwischenzeiten mit Warten, unbefriedigenden Kontakten oder keinen Kontakten entstehen.
Die Logik der Gleichklang-Vermittlung einer Teilnahme bis der Mensch ins Leben tritt, mit dem eine Beziehung möglich wird, läuft der Logik der sofortigen Bewertung einer Plattform nach ihrem Unterhaltungswert entgegen. Das Kriterium Unterhaltungswert führt also zu einer anderen Bewertung als das Kriterium Beziehungsaussichten.
Das Problem besteht nun darin, dass diejenigen, die sich an dem Unterhaltungswert orientieren, schneller aufgeben und daher auch häufiger partnerlos bleiben. Wechseln sie dann zu unterhaltungsbasierten Plattformen, werden sie zwar in der Tat mehr Unterhaltung haben, aber ihre Aussichten auf eine Partnerfindung nicht verbessern, sondern oft weiter vermindern.
Mein Ratschlag lautet daher, unterhaltungsbasierte Systeme nicht als Alternativen, sondern höchstens als Ergänzung zu nutzen und zwar dann, wenn der Verzicht auf Unterhaltung als zu schwer erscheint.
Allerdings ist es in diesem Fall wichtig, darauf zu achten, sich durch die unterhaltungsbasierten Chatsysteme nicht vom Ziel einer langfristigen Beziehung abbringen zu lassen und so nicht die eigene Bindungsfähigkeit zu verlieren.
Folgewirkung der Spaßgesellschaft
Ich sehe in diesen Schwierigkeiten mancher Menschen mit unserer Plattform auch die internalisierten Folgewirkungen einer Spaßgesellschaft, die uns sinnentleert und abhängig macht von oberflächlichen Reizkonfigurationen, deren Ausbleiben oder Verlust wir dann wiederum subjektiv als unerträglich erleben.
Nach meiner Ansicht ist es genau diese Spaßgesellschaft, die die auf den ersten Blick erstaunliche Sachlage erklären kann, dass wir uns in einer Zeit befinden, in der gleichzeitig die Verfügbarkeit sofortiger Kontakte über Dating-Apps und soziale Netzwerke so hoch ist wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte und das unfreiwilliges Single-Dasein (trotzdem) zunimmt. Man müsste wohl statt des trotzdem ein deshalb setzen.
Die boomenden Dating-Apps schwimmen mit dem Trend der Spaßgesellchaft, die bereits vor ihnen bestand, verstärken ihn aber nach meiner Ansicht noch zusätzlich und führen bei vielen Menschen zu einer konditionierten und automatisierten Erwartung einer unterhaltsamen, leichtlebigen und reizintensiven Partnersuche, die aber in der Regel nicht der Realität entspricht. So beginnen und enden Sie im Spaß und merken oft nicht, wie sehr sie ihr Ziel einer Beziehung aus den Augen verloren haben.
Gleichklang nimmt an dieser Spaßkonditionierung nicht teil. Die Nebenfolge ist, dass im Verlauf der Mitgliedschaft immer mal wieder Langeweile und Wartezeiten auftreten können. Das entscheidende Erfordernis besteht darin, dennoch durchzuhalten bis die Beziehung gefunden ist. Manche beschweren sich über “Durchhalteappelle durch das Gleichklang-Team“. Aber genauso ist es und deshalb können wir an der Empfehlung zu Geduld und Durchhalten nichts ändern.
Einen Chat über eine Dating-App kann man sich quasi zu Weihnachten liefern lassen, zumal es auch Plattformen mit Chatmoderatoren gibt, die diese bereitwillig schreiben, eine Partnerschaft aber eben nicht.
Damit schließt sich der Kreis zu meinen obigen Anmerkungen zur COVID-Krise:
- auf YouTube sah ich vor Kurzem, wie eine Gruppe von “Querdenkern” angeführt von dem sogenannten “Captain Future” gemeinsam tanzte zu dem Slogan “ein bisschen SARS muss sein“.
- die Truppe tanzte in ausgelassener Stimmung, während an anderer Stelle schwerstkranke Patienten unter Beatmung gemeinsam mit behandelnden Ärzten und Pflegekräften um ihr Leben kämpften.
Der sogenannte Captain Future gilt dabei als Exponent der Berliner Partyszene und ist damit gleichzeitig geradezu prototypischer Exponent der Spaßgesellschaft.
Der Spaß korreliert mit der Empörung über die für die Eindämmung der Corona-Ausbreitung erforderlichen Verzichtsleistungen.
Hier zeigen sich mitten in der COVID-Krise die oben bereits benannten Folgen der Spaßgesellschaft und der durch sie erzeugten konditionierten Oberflächlichkeit, die unsere Bereitschaft als Menschen senkt, solidarisch zu handeln und dort Opfer zu bringen, wo sie notwendig sind.
Oberflächlicher Spaß und Aggression liegen übrigens nah beieinander:
- kommt etwas dem Recht auf Spaß und Bespaßung in die Quere, wird aus dem scheinbaren Spaß schnell ernst. Dies zeigen Ereignisse bei den Demonstrationen der Querdenker.
Aber auch bei Gleichklang erhalten wir gelegentlich aggressive Emails von Corona-Leugnern und Skeptikern, die durchaus alles überbieten, was wir seit 15 Jahren an aggressiven Zuschriften erlebt haben:
- “Aber Corona Kontakt Liste … Wie dämlich ist diese Erfindung? Corona ein erfundener Virus das überhaupt nicht existiert. Hoffentlich verreckt ihr daran.”
Die Gesellschaft muss sich sicherlich vorwerfen lassen, dass sie mit ihrer oberflächlichen und umweltzerstörerischen Produktion um jeden Preis die Spaßgesellschaft selbst erschaffen hat, die sich nun gegen basale Schutz- und Sicherheitserfordernisse wendet.
Führt dies auf der gesellschaftlichen Ebene zum kollektiven Versagen, wie wir es jetzt in der COVID-Krise so eindrücklich und erschütternd sehen, resultiert dies auf der individuellen Ebene im Verlust von Liebesfähigkeit und Bindungsbereitschaft, wie wir es bei Gleichklang immer wieder beobachten.
Die mangelnde Bereitschaft zu einer nachhaltigen Partnersuche und die mangelnde Bereitschaft, solidarisch in einer Krise zu handeln, erscheinen mir insofern als zwei Seiten der gleichen Medaille.
Resümee
Ich fasse meine vorherigen Anmerkungen noch einmal in wenigen Punkten zusammen:
- für die Partnersuche ist das Modell der Spaßgesellschaft nicht hilfreich. Einfache Verfügbarkeit von scheinbar allem und jedem hat zu konditionierten Ansprüchen und Erwartungen geführt, die eine Lieferung auf Bestellung verlangen und keinen Raum für Geduld, Warten oder Anstrengung geben. Erfüllt werden diese Erwartungen von zahlreichen Dating-Systemen, die zu Spaß und Unterhaltung, aber in aller Regel zu keinen tragfähigen Beziehungen führen.
- Gleichklang setzt auf ein anderes Modell der Partnersuche einer schrittweisen Vermittlung bis zum Erfolg, wobei je nach individuellen Eigenarten, Suchkriterien und Kommunikationsverhalten mehr oder weniger lange Zeiten des Wartens und der Kommunikationsfreiheit eintreten können. Dafür ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass eines Tages im Verlauf der Mitgliedschaft ein Mensch kennengelernt wird, mit dem eine partnerschaftliche Beziehung möglich wird.
- die Mitgliedschaft bei Gleichklang ist also so etwas wie eine Option auf eine Beziehungsfindung, die auch vermutlich eintreten wird, wenn die Beziehungsbereitschaft und die Bereitschaft zur Nutzung der Option fortbestehen. Das Streben nach Unterhaltung und Spaß steht dem allerdings in gewisser Weise entgegen, weil dieses Streben nach sofortiger Belohnung die Bereitschaft reduzieren kann, sich auf die Vermittlung bei Gleichklang einzulassen und dabei zu bleiben.
- ein weiteres Problem, was wir bei der Partnersuche regelmäßig sehen, sind Schwierigkeiten im Umgang mit Kränkungen oder Enttäuschungen, die bei einzelnen Menschen ein hohes Aggressionspotential freilegen können. Beschimpfungen von uns als Plattform, Frauenfeindlichkeit oder Abwertung unserer Mitglieder helfen diesen Menschen aber nicht, Partnerschaft zu finden, sondern machen alles noch schlimmer.
- es bestehen durchaus Zusammenhänge zur oberflächlichen Spaßgesellschaft, die Spaß quasi als Recht festschreibt. Bei Verwechslung von Partnersuche/Partnerschaft mit Spaß wird jede Verzögerung, Absage oder Zurückweisung als hostiler Angriff auf eigene vermeintliche Rechte erlebt und kann Aggressionen auslösen. Der Ratschlag lautet hier, in sich zu gehen, die eigene Bedürftigkeit anzunehmen, Durchhaltevermögen und so auch Beziehungsfähigkeit zu entwickeln.
- Spaß ist im Internet reichlich vorhanden und oft kostenlos. Auch dies mag erklären, warum eine erfolgreiche Partnersuche bei Gleichklang manchmal daran scheitert, dass Partnersuchende einfach keine Gebühren bezahlen wollen oder höchstens einmal und deshalb sofort die Verlängerung ausstellen, so dass die Option für die Beziehungsfindung endet, wenn die Beziehung nicht innerhalb des ersten Jahres gefunden wird. Dies geht bis hin zum Vorwurf, dass wir uns wirtschaftlich bereichern, obwohl Einkommenserzielung in unserer Gesellschaft nicht die Ausnahme, sondern eine Notwendigkeit für jeden ist, der in dieser Gesellschaft lebt. Bei Gleichklang haben wir die Gebühren aber so gestaltet, dass für niemanden eine finanzielle Barriere besteht. Jeder, der möchte, kann bei Gleichklang solange teilnehmen bis die Beziehungsfindung stattgefunden hat.
- schließlich besteht ein weiteres Problem selbstschädigender Blockaden in einer mangelnden Bereitschaft, Unterstützung und Hilfe anzunehmen. Das Gleichklang-Team steht jederzeit bereit, um sich Profile anzuschauen, Schwierigkeiten zu identifizieren und Lösungsmöglichkeiten zu finden. Zauberei ist nicht möglich, aber oft können wirksame Tipps und Ratschläge gegeben werden, aus denen auch schon so manche Beziehung entstanden ist. Leider erleben manche Mitglieder diese Unterstützungs-Leistung, aber als Reglementierung, Kritik, Eingriff in ihre Freiheit oder gar als Schuldzuweisung. Tatsächlich liegt uns aber nichts ferner, sondern wir verwenden unsere nunmehr mehr als 15 Jahre andauernde Erfahrung, um unseren Mitgliedern die bestmöglichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Partnersuche zu ermöglichen.
- unser Rat lautet, bei allen Problemen mit dem Gleichklang-Team in Kontakt zu treten und auch nachzuhaken, wenn eine erste Antwort nicht als ausreichend erlebt wird. Im Login-Bereich ist der Link zur “Anforderung der Unterstützung” und jedes Mitglied sollte diese Möglichkeit nutzen, wenn Zweifel oder der Eindruck bestehen, nicht auf Erfolgskurs zu sein.
Hoffnungsfroher Ausblick
Bei aller Problemklärung, die die Auseinandersetzung mit Problemen nun einmal erfordert, möchte ich nicht den Eindruck erwecken, die Partnersuche sei nun grundsätzlich ein unangenehmer, negativer oder aggressionsauslösender Prozess.
Deshalb hier zum Abschluss nur einen kleinen Ausschnitt aus den Erfolgsmeldungen, die wir in den letzten Tagen erhalten haben:
- “Hallo liebes Gleichklang-Team, ich kann Euch glücklicherweise mitteilen, dass ich eure tolle Plattform nicht mehr brauche. Eigentlich könnte ich sagen, dass das Jahresabonnement sich nicht gelohnt hat, da alles so schnell ging. Das Gegenteil ist aber der Fall. Ich bin euch so so dankbar für diese so wundervolle Verbindung mit dieser so wundervollen Frau, die Ihr mit geholfen habt zu knüpfen. Also würde ich gerne mit großer Dankbarkeit mein Abonnement kündigen.”
- “Sehr geehrtes Gleichklang-Team. Hiermit möchte ich meine Mitgliedschaft bei Ihnen kündigen, da ich hier nun jemanden gefunden habe. Danke für alles und liebe Grüße.”
- “Guten Morgen liebes Team! Jetzt kommt das dicke Lob. Ich habe bereits den richtigen Mann gefunden, dank eurer tollen Vermittlung. (Nach zwei Monaten) Er raucht, obwohl ich nicht rauche. Er wohnt 130 km von mir entfernt, obwohl ich einen Radius von 50 km eingegeben habe. Er hat alle Lücken genutzt, um mich zu finden. Das habt ihr super gemacht! Jetzt aber mal ohne Ironie: eure Arbeit ist fundiert und erfolgreich. Ich wollte nie „eine Frau aus dem Katalog“ sein und bin eines Besseren belehrt, was möglich wird, wenn man sich dafür öffnet. Auch eure psychologische Begleitung ist gut. Ich habe nur! ausnahmslos respektvolle Nachrichten erhalten und nie das Gefühl gehabt, dass sich da seltsame Typen tummeln. Es gibt ja so viel Misstrauen in dieser Welt. Und ich konnte mich mit wirklich gutem Gefühl auf den Prozess des Suchens und Findens einlassen. Wow, ist das toll!”
- “Hallo liebes Gleichklang Team, ich möchte meine Teilnahme hier zum nächsten Termin nicht verlängern. Dank eines Vorschlags hier bin ich nicht mehr auf Partnersuche, möchte aber die Freundschaftssuche noch bis zum Auslaufen des aktuellen Zeitraums nutzen. Vielen Dank.”
- “Hallo liebes Gleichklang Team, ich habe die Nachricht erhalten, dass mein Abo ausläuft. Ich möchte dieses nicht verlängern, da ich einen Partner gefunden habe und sehr glücklich bin. Schön, dass es diese Art von Partnersuche gibt. Danke”
- “Hallo liebes Gleichklang-Team, erst vor zwei Wochen habe ich bei Euch einen wunderbaren Mann kennengelernt. Obwohl es noch sehr frisch ist, kann ich mir eine gemeinsame Zukunft mit ihm vorstellen und möchte mein Gleichklang-Abonnement daher hiermit zum Ende des aktuellen Vertrags am … kündigen. Wenn alles gut läuft, lasse ich meine Teilnahme bis zum Ende der Vertragslaufzeit ruhen. Das Gleichklang-Konzept hat mir sehr gut gefallen und ich halte die entspannte Möglichkeit des Kennenlernens, bei der einzelne Profile vorgeschlagen werden, ohne die Teilnehmer mit ganzen Katalogen von möglichen Kontakten zu überfluten, für ideal.”
- “Hallo Liebe Leute, durch Eure Plattform bin ich fündig geworden und möchte mein Abo hiermit NICHT verlängern. Deshalb kündige ich fristgerecht zum nächst möglichen Zeitpunkt.”
- “Hallo Gleichklangteam, Ich möchte meine Mitgliedschaft beenden. Über Ostern hat mich ein Teilnehmer von Gleichklang besucht, in einigen Wochen werden wir uns wiedersehen. Bereits diesmal, nach einem guten 3/4-Jahr Telefonieren, schreiben und nun dem Treffen haben wir einen wunderbaren Gleichklang festgestellt. Vielen Dank dass es euch gibt, ich habe Gleichklang schon einigen Freundinnen weiterempfohlen.”
- “Liebes Gleichklang Team, …ich bin happy :)…und von Herzen dankbar, dass ich dank ihrer Partnervermittlung…einen Mann kennen lernen durfte…der meine Seele berührt…aus “interessant”…wurde Sympathie…aus der Sympathie…entwickelte sich Zuneigung…sanft begannen Schmetterlinge ihre Flügel zu regen…inzwischen…erfüllt LIEBE und Dankbarkeit mein Herz.”
Des langen Artikels kurzer Schluss:
Es kann ein etwas steiniger und manchmal auch ein etwas langweiliger Weg mit Pausen sein, aber gerade dadurch, dass wir der Spaßgesellschaft nicht hinterherlaufen, eröffnen wir bei Gleichklang besonders hohe Chancen für ein erfolgreiches Happy End – wobei mit dem Ende der Partnersuche dann die Beziehungsarbeit beginnt.