Günstige und ungünstige Haltungen
Wir können die Partnersuche mit einer ablehnenden oder mit einer annehmenden Geisteshaltung angehen.
- mit einer ablehnenden Haltung werden wir allerdings meistens scheitern
- eine annehmende Haltung kann uns demgegenüber dazu verhelfen, die Partnersuche positiv anzugehen, sie durchzuhalten und zum Erfolg zu führen
In diesem Artikel gebe ich zwei Fallbeispiele aus Zuschriften von Gleichklang-Mitgliedern, um diese beiden sich gegenüberstehenden Haltungen und ihre Konsequenzen zu verdeutlichen.
Ablehnende Grundhaltung
Ab und zu landen Beschimpfungen in meinem Postfach. Solche Eingänge werden bei uns zentral gesammelt und ich lese sie mir ausnahmslos durch. So habe ich einen guten Überblick und sie erlauben es mir auch, Erkenntnisse zu sammeln.
Der neuste derartige Eingang stammt vom 23.04.2020 und er sei hier zitiert:
“Hallo, ein weiteres Versagen Ihres Online-Angebotes für ein Live Dating verlangen Sie eine zusätzliche Gebühr ab 20,00 Euro! Wenn Sie sich die Kostenübernahme eines Drittanbieters nicht leisten können oder wollen, dann lassen Sie es lieber sein. Unverschämt!!!“
Für mich ist diese Zuschrift ein prägnantes Beispiel einer “ablehnenden Grundhaltung“:
- es zeigt sich ein Ton und eine Einstellung, die eine Partnersuche nicht fördern können, sondern aller Wahrscheinlichkeit bereits in den Ansätzen immer wieder blockieren werden
Trotzdem inhaltlich in aller Kürze zur Aufklärung des Vorwurfs:
- Wir probieren gerade aus, ob Online-Events für die Gleichklang-Community eine Bereicherung wären. Dafür arbeiten wir mit zwei Coaches zusammen, die dies Konzept entwickelten und uns anboten. Natürlich tun diese dies nicht umsonst. Wir erhalten von den Einnahmen lediglich 25 %, die im Wesentlichen unseren Organisationsaufwand abdecken
Für den Schreiber ist dies “unverschämt“ (mit drei Ausrufezeichen versehen) und es ist Ausdruck eines “weiteren Versagens“ durch uns.
Ich habe mir kurz das Profil des Schreibers angeschaut, um zu sehen, was hier vorliegt, hatte es aber bereits beim ersten Lesen gleich vermutet:
- die gesuchte Partnerin muss mindestens 10 Jahre, gerne auch 20 Jahre jünger sein, niemand anderes kommt infrage, fünf Jahre jünger ist zu alt
- die Werte der Gleichklang Community (Ökologie, Nachhaltigkeit, Menschenrechte, Tierschutz und Tierrechte) werden dezidiert abgelehnt, ebenso wie Spiritualität, Agnostizismus und nahezu sämtliche Religionen etc.
Fehlende Bereitschaft für Liebesbeziehung
Der Schreiber ist nach meiner Überzeugung gegenwärtig für den Beginn einer Liebesbeziehung nicht bereit. Dies schließe ich aus dem großen Ausmaß an Ärger, ja fast aus Hass, den ich der Zuschrift entnehme:
- Ärger und Hass sind keine fruchtbare Basis für eine Partnersuche und auch nicht für die Phasen des Beziehngsaufbaus und der Beziehungsgestaltung
- wer mit Ärger und Hass zu Gleichklang kommt, wird kaum eine Beziehung finden, einige mögen aber an ihrem Scheitern lernen und zu einer anderen Haltung gelangen
- Partnersuche ist und sollte ein Prozess der Persönlichkeitsentwicklung sein. Wir sind dazu in der Lage, uns selbst zu reflektieren und zu verändern
Ich habe dem Schreiber daher auch ein in diesem Fall kostenloses Online-Coaching angeboten, um mit ihm gemeinsam die Situation und seine Einstellungen zu analysieren und vielleicht Veränderungen zu ermöglichen.
Dies alles ist keineswegs abwertend gemeint, sondern es ist meine aus nunmehr 14-jähriger Erfahrung bei Gleichklang begründete Überzeugung, dass unsere Haltungen mit über den Erfolg unserer Partnersuche entscheiden.
Warum bin ich so überzeugt, dass eine ablehnende Geisteshaltung einer Partnersuche entgegensteht?
- kann eine in diesem Ausmaß gedanklich-emotionale Ablehnungshaltung beim Dating verborgen bleiben?
- könnte eine solche Haltung bei einem anderen Menschen, der nach einer Liebesbeziehung sucht, auf positive Resonanz stoßen?
Meine eigenen Antworten sind:
- letztlich lässt sich eine solche Haltung kaum verbergen – jedenfalls nicht mittelfristig und schon gar nicht langfristig. Womöglich lässt sie sich überdecken, sie wird aber eines Tages doch hervorbrechen
- es wird nur wenige Menschen geben, bei denen eine solche Haltung auf Sympathie stößt
Übrigens passt zur ablehnenden Haltung auch die dezidierte Ablehnung der Werte der Gleichklang-Community. Dies ist nicht zufällig. Denn diese Werte beruhen auf einem weichen und liebevollen Zugang, aus der Zuschrift werden aber Härte und Ablehnung erkennbar.
Latentere Negativhaltungen
Eine ablehnende Haltung muss sich nicht unbedingt in Form von Beschimpfungen, Ärger, Wut oder Hass zeigen.
Es gibt schwächere, latentere Formen der Ablehnung, die uns womöglich erst bewusst werden, wenn wir direkt auf sie gestoßen werden.
Auch diese schwächeren Formen der Ablehnungshaltung können unsere Partnersuche blockieren. Deshalb ist es wichtig, achtsam zu sein, diese rechtzeitig zu erkennen und zu korrigieren.
Schwächere Ablehnungshaltungen können sich beispielsweise folgendermaßen äußern:
- keine Lust, sich einzuloggen, sich Vorschläge anzuschauen, diesen zu schreiben und zeitnah zu antworten. Dating-Tätigkeiten werden verschoben oder bleiben liegen
- sofortige Suche nach Details bei Vorschlägen, die nicht passen könnten, Einnahme einer Negativhaltung (“alles passt nicht“), ohne Bereitschaft Passung erst einmal gemeinsam zu eruieren
- Abbruch von Kontakten, Aufschieben oder Absagen von Treffen im Sinne eines Musters
- sofortiges Auftreten von starken Zweifeln oder Ambivalenz, wenn ein Kontakt sich vertiefen könnte
- Fokussierung auf in Wirklichkeit unwichtige Details, die vom wesentlichen Ablenken, wie Ärger über zu geringe Benutzerfreundlichkeit oder Geschwindigkeit der Plattform
Grundproblem ist, dass aufgrund einer inneren Ablehnungshaltung mehr oder weniger bewusst oder unbewusst dafür Sorge getragen wird, dass keine partnerschaftliche Beziehung entsteht.
Dabei werden die eigenen Anteile an diesem Ergebnis jedoch oft nicht ausreichend erkannt, weshalb auch Veränderungsprozesse nicht einsetzen.
Annehmende Grundhaltung
“Liebes Gleichklang Team, hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft. Ich danke euch vom Herzen für den Weg, der sich mit Geduld ausgezahlt hat, um zum Ziel zu gelangen. Ich habe bei euch genau den wundervollen Mann gefunden, den ich schon lange gesucht habe. Nun begeben wir uns auf unseren gemeinsamen Weg – und es fühlt sich so gut an.“
Am 14.08.2017 kam dieses Mitglied zu uns und hat uns 21.04.2020 nach etwas mehr als drei Jahren Suchzeit verlassen.
Während dieser dreijährigen Suchzeit ist das Mitglied konstant dabei geblieben und hat immer wieder die Nachrichtenfunktion von Gleichklang gesucht, also Kontakte gesucht und gepflegt.
Das Mitglied hat sich zu keinem Zeitpunkt bei uns für die längere Suchzeit beschwert, sondern diese annehmen und dabei bleiben können.
Das Mitglied hat in etwas mehr als drei Jahren 252 Vorschläge erhalten, also im Durchschnitt einen Vorschlag in 5–6 Tagen, wobei es Zeiten mit mehr Vorschlägen und Wartezeiten auf Vorschläge gab. Auch dies konnte das Merkmal annehmen und sich auf die einzelnen Vorschläge einlassen.
Ebenfalls hat das Mitglied die von uns jedem Mitglied angebotene kostenlose Funktion zur Optimierung des Profils genutzt.
- damit hat das Mitglied eine annehmende Geisteshaltung gezeigt, die nach meiner Überzeugung entscheidend mit dazu beigetragen hat, dass der Erfolg der Partnersuche möglich wurde
Gleichklang ist ein Weg, gehen können ihn nur die einzelnen Mitglieder selbst. Die Eigenverantwortung erkannt und angenommen, wird das Ziel erreicht.
Dies sind wesentliche Faktoren einer annehmenden Geisteshaltung bei der Partnersuche:
- die Entscheidung, in einer Beziehung sein zu wollen, ist bereits gefällt und wird klar bejaht
- die Suche richtet sich vorwiegend auf tiefere Merkmale der Passung der Werthaltungen und Erlebensweisen aus
- die Eigenverantwortung wird gesehen und Geduld für den Weg bis zum Ziel ist vorhanden
- Vorschläge werden zeitnah angeschaut und der Kontakt wird aufgenommen und gepflegt
- die Partnersuche wird als Chance auch zu Veränderung und Persönlichkeitsentwicklung gesehen
- die Möglichkeit des Beziehungsaufbaus wird ergriffen und ab dann werden andere Kontakte ausgesetzt, um nicht vom einen zum anderen zu wandern,
Bindung wird bejaht und gewagt
Je besser es gelingt, eine annehmende Haltung einzunehmen, desto emotional positiver wird die Partnersuche erlebt und desto gelassener sind die Suchenden selbst in Zeiten, in denen die Zielerreichung noch nicht ersichtlich ist.
Mischhaltungen und Ambivalenz
Es gibt meistens bei menschlichem Verhalten und Erleben mehr als schwarz und weiß. Wir können zeitlich schwanken zwischen Ablehnung und Annahme, oder wir zeigen in einzelnen Aspekten eine annehmende und in anderen eine ablehnende Haltung.
Solche Mischhaltungen und Ambivalenzen sind wegen der in ihnen enthaltenen annehmenden Teile mit weitaus höheren Erfolgsaussichten verbunden als eine ablehnende Grundhaltung. Aber Ambivalenzen können trotzdem quälend und blockierend werden.
Sie mögen die zeitliche Konstanz beeinträchtigen, sie mögen die Aufrechterhaltung der notwendigen Geduld erschweren oder sie mögen dazu führen, dass ein aussichtsreicher Kontakt sich nicht entwickeln kann.
Eine annehmende Grundhaltung aufbauen
Problem erkannt – Gefahr gebannt.
So einfach oder schnell ist es nicht immer, aber wir haben es trotzdem zu einem großen Teil selbst in der Hand, eine annehmende Haltung einzunehmen, die unsere Aussichten für eine erfolgreiche Partnersuche und eine glückliche Beziehung verbessert.
Impulse zum Aufgeben, schnelle Zweifel, Probleme mit der Geduld, Verantwortungszuweisung an andere für einen bisher noch ausgebliebenen Erfolg, Fokussierung auf Nebensächlichkeiten, negative Brille aufsetzen bei allen Vorschlägen und rasch Bedenken entwickeln – dies sind Hinweise auf ablehnende Aspekte, die Sie erkennen und beseitigen sollten, um Ihre Chancen wahrzunehmen und voll zu entfalten.
Aber auch Verbitterung, Gefühle von Ärger, Wut, Hass und Neid sind Indikatoren dafür, dass Sie ablehnende Anteile in sich tragen.
Wie vorgehen?
- an die Stelle der ablehnenden Aspekte können Sie Ihre Ziele und Wünsche bezüglich einer partnerschaftlichen Beziehung setzen und sich auf diese fokussieren. Machen Sie sich die Bedeutsamkeit von Beziehung noch einmal klar und treffen Sie die Entscheidung, hierfür auch Steine aus dem Weg räumen zu wollen
- mit Zweifeln und mangelnder Geduld können Sie begegnen, indem Sie sich die Sachlage vor Augen führen, dass es doch unwahrscheinlich ist, dass nicht irgendwann der Mensch vorbeikommen wird, mit dem Sie eine Beziehung führen können und wollen, wie es schließlich so vielen Menschen geht
- wenn Sie merken, dass Sie sich auf Nebensächlichkeiten ausrichten, können Sie das Augenmerk wieder auf das richten, was wirklich wichtig ist
- nehmen Sie Widerstände wahr, sich Vorschläge anzuschauen, aktiv oder zeitnah zu kommunizieren, können Sie sich feste Vorsätze fassen und Selbststeuerungsstrategien anwenden, um den Widerständen nicht nachzugeben
- sind Sie unzufrieden, frustriert oder ärgerlich können Sie daran arbeiten, sich bereits jetzt eine erfüllende Alltagsgestaltung aufzubauen, was Ihre Partnersuche nicht behindern wird, sondern nur fördern kann
Gewinn in jeder Hinsicht
Mit einer annehmenden Haltung werden Sie die Zeit Ihrer Partnersuche bei Gleichklang und anderswo mit einer Leichtigkeit verbringen können.
Eine annehmende Grundhaltung bei der Partnersuche wird Ihnen im Übrigen aber auch in anderen Bereichen das Leben erleichtern – Sie werden merken, dass Sie zufriedener, ruhiger, gelassener und effektiver werden.
Es lohnt sich also, an einer annehmenden Grundhaltung zu arbeiten oder sie sich zu bewahren, sollte sie bereits vorhanden sein.