Dieser Artikel wird später ein eigenes Kapitel in dem Dating-Ratgeber sein, den ich gerade schreibe.
Der Artikel wird Dir zeigen, wie Du feststellen kannst, welcher Anbieter beim Online-Dating für Dich der geeignete Anbieter ist.
Es gibt viele Möglichkeiten, Online nach Partnerschaft zu suchen. In diesem Kapitel wirst Du erfahren, wo sich Menschen begegnen, die wirklich nach Liebe und Bindung suchen.
Der Artikel gliedert sich in die Abschnitte
- Kostenpflicht ist Qualitätsmerkmal
- Groß ist nicht immer besser als klein
- Seriösen Anbieter wählen
- Mehr Männer als Frauen ist schlecht
- Psychologie hilft
- Bewährt lohnt sich
- Passt ein Anbieter zu mir?
Kostenpflicht ist Qualitätsmerkmal
Wer nutzt nicht schon einmal gerne ein kostenloses Angebot?
So wird es auch von vielen Vergleichs-Portalen bis hin zur seriösen Stiftung Warentest als positiv bewertet, wenn eine Dating-Plattform mindestens einen kostenlos Test- oder Schnupperzugang ermöglicht.
Aus psychologischer Perspektive sind solche Überlegungen aber kurzsichtig. Denn gerade im Internet, wo alles schnell zur Verfügung steht, anonym und unverbindlich ist, kann eine Kostenpflicht die „Spreu vom Weizen“ trennen:.
- bei kostenlosen Dating-Plattformen Unzählige unseriöse Personen melden sich an, viele gleich mit mehreren gefälschten Profilen. Männer werden zu Frauen und Verheiratete zu Singles. Oft geht es nur um Voyeurismus und Spielerei. Die Vermittlungschancen gehen dadurch gegen null.
- im Ergebnis sind kostenlose Portale oftmals nicht viel mehr als eine Ansammlung von Spam: Profile mit fehlerhaften Angaben, Mehrfachprofile der gleichen Person, längst nicht mehr aktuelle Profile, die nicht gelöscht wurden, Voyeure und Bildersammler, denen es ausschließlich darum geht, sich die Profile der anderen Teilnehmer anzuschauen. Auch für Stalker, Betrüger und sogenannte Love-Scammer sind kostenlose Portale ein beliebtes Einfallstor
- besonders oft bewegen sich zudem in den kostenlosen Portalen Personen, denen es eben nicht um eine dauerhafte Beziehung, sondern ausschließlich um Sex geht. Nicht selten stehen weniger reale Begegnungen im Vordergrund, sondern es geht um rein virtuelle Kontakte und Chats, von denen mindestens eine Seite von vornherein weiß, dass sie auf der rein virtuellen Ebene bleiben werden.
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, im Internet virtuelle Kontakte zu pflegen und Fantasien zu befriedigen, auch wenn Gefahren von Suchtverhalten und eine Entfremdung von der realen Umgebung hierdurch entstehen können.
Bitter sind solche rein virtuellen Chats aber für diejenigen, denen es tatsächlich um eine ernsthafte Partnersuche geht. Sie investieren Energie und manchmal bereits Gefühle in eine von vornherein zwecklose Angelegenheit. Für sie ist es dabei nur schwer möglich, innerhalb der kostenlosen Kennenlern-Plattformen zwischen denen zu unterscheiden, denen es um virtuelle Fantasiebefriedigung, Flirten und Sex geht und denen, die nach einer dauerhaft ausgerichtete partnerschaftliche Beziehung suchen. Frustrationen, Enttäuschungen und Verletzungen können die Folge sein bei dem Versuch, in einem Meer von unseriösen Profilen und Fakes den geeigneten Partner zu finden.
Die Lösung des Problems besteht in der Wahl eines kostenpflichtigen Anbieters. Nur wenige der Faker und virtuellen Chatter ist nämlich bereit, für die Teilnahme an einer Partnerbörse Gebühren zu bezahlen. Warum auch? Es gibt ja hierfür genug kostenlose Plattformen.
- wenn Du einen kostenpflichtigen Anbieter wählst, kehrt sich also das Verhältnis von unseriösen zu seriösen Mitgliedern um. So findest Du Dich wieder in einem Kreis von in großer Mehrheit ernsthaft nach einer Beziehung suchender Menschen
Glaub übrigens nicht, dass Dir irgendjemand etwas schenkt:
- rein kostenlose Portale leben im Regelfall von der Großzahl der unseriösen Mitglieder, um durch die Anzahl der Seitenbesucher Werbeeinnahmen zu erzielen
Anbieter mit kostenlosen und kostenpflichtigen Teilen
Gemischte Anbieter bieten Dir eine in Wirklichkeit weitgehend nutzlose kostenlose Basismitgliedschaft, um Dich zu einem späteren Zeitpunkt für eine dann wesentlich teurere Premium-Mitgliedschaft zu rekrutieren.
Ernsthafte Vermittlungsaussichten hast Du nur, wenn Du diese Premium-Mitgliedschaft sogleich willst oder später zu Ihr upgradest. Die Gebühren hierfür sind nicht unerheblich, aber die Chancen für einen Vermittlungserfolg sind gut.
Viel Aufmerksamkeit haben in der letzten Zeit außerdem teilweise große Betrugsportale gefunden, die Mitglieder in Chats mit bezahlten Mitarbeitern einbinden und hierfür leistungsbezogen Gebühren zu erheben.
Ausschließliche Kostenpflicht ist besser
Ausschließlich kostenpflichtige Anbieter sind am ehrlichsten und können so gleichzeitig ihre Dateiqualität maximieren.
Übrigens ist eine Kostenpflicht auch mit einem besseren Schutz oftmals hochintimer Daten verbunden. Oder möchtest Du, dass unzählige Nutzer kostenloser Testzugängen, sich Dein Profil anschauen?
Manche Anbieter blenden zwar besonders intime Informationen für kostenlose Testzugänge aus, aber umgekehrt haben solche Testzugänge kaum noch einen Sinn, da sie für eine echte Partnersuche offensichtlich ungeeignet sind.
Bei der Partnersuche im Internet gilt also, dass Kostenpflicht Trumpf ist. Achte aber auf faire und erschwingliche Gebühren. Denn nur die Tatsache der Kostenpflicht an sich nicht aber die Höhe der Gebühren übt eine wichtige Schutzfunktion aus. Wie so oftmals im Leben sind teure Anbieter beim Online-Dating keineswegs notwendigerweise besser als preiswerte Anbieter.
Groß ist nicht immer besser als klein
Viele denken, dass ihre Vermittlungschancen umso besser sind, desto mehr Mitglieder ein Anbieter hat. Dies ist jedoch ein Irrtum.
Tatsächlich werden die Vermittlungschancen vor allem dadurch beeinflusst, wie wahrscheinlich es ist, bei einem Anbieter einen passenden Menschen zu finden und mit diesem in eine weiterführende Kommunikation einzutreten.
Je besser es einem Anbieter also gelingt, passende Menschen einander vorzuschlagen und sie zu einem echten Kennenlernen zu motivieren, desto höher sind die Vermittlungschancen.
Warum wachsen die Vermittlungsaussichten nicht mit der Größe eines Anbieters? Es gibt hierfür drei Gründe:
- die Größe einer Datei sagt nichts über die Qualität einer Datei aus. So mag ein kostenloser Anbieter mit veralteten oder gefälschten Profilen überflutet sein. Interessanterweise fehlt übrigens bei den meisten Anbietern, die über kostenlose und kostenpflichtige Funktionen verfügen, die Information über die Anzahl der kostenpflichtigen Premium-Mitglieder
- die Größe einer Datei sagt ebenfalls nichts darüber aus, wie gut die Mitglieder im Durchschnitt zueinander passen. Große Anbieter richten sich in der Regel an jeden. Sie wollen alle Singles als Mitglieder gewinnen, egal welche Eigenschaften und Werthaltungen sie aufweisen. Im Ergebnis mag die Mitgliederanzahl groß sein, die Anzahl tatsächlich zueinander passender Personen kann dennoch sehr begrenzt sein
- im Durchschnitt wird mit der Größe des Anbieters auch die Anzahl der Kontaktmöglichkeiten ansteigen. Unerwünschte Nebenfolge kann aber sein, dass die Vorschläge in großer Konkurrenz zueinander stehen und der Wert eines einzelnen Vorschlages sich so auf gegen null reduzieren kann. Ein einfaches Gedankenexperiment verdeutlicht diese Überlegung: Wenn ich 500 Vorschläge erhalte und alle dieser 500 Vorschläge ebenfalls 500 andere Vorschlage erhalten, wie wahrscheinlich ist es dann, dass sich aus einem Vorschlag eine vertiefte Begegnung und infolge dessen eine Partnerschaft entwickelt?
Würde beim Online-Dating allein das Gesetz der großen Zahl gelten, sollte übrigens ein Profil bei Tinder genügen und kaum ein Tinder-Nutzer sollte noch unfreiwillig Single sein.
In Wirklichkeit genügt eine hohe Anzahl potenzieller Kontakte jedoch nicht. Kleinere Anbieter können eine ebenso effektive oder sogar eine effektivere Vermittlung erreichen, wenn die Dateiqualität hoch ist, die Mitglieder durch gemeinsame Werthaltungen verbunden werden und es dem Anbieter gelingt, eine hohe Bereitschaft zum wechselseitigem vertieften Kennenlernen aufzubauen.
Wir haben bei Gleichklang übrigens auch über die vergangenen 12 Jahre selbst sehen können, dass die Größe der Datei für die Vermittlungsaussichten unwichtig ist. Heute 2019 haben wir dreifach so viele Mitglieder als 2008 – aber die Vermittlungschancen sind mit der steigenden Mitglieder-Anzahl nicht gestiegen. Sie waren 2008 genauso gut wie jetzt.
Seriösen Anbieter wählen
Wie in allen Bereichen des Lebens gibt es auch beim Online-Dating seriöse und unseriöse Anbieter.
Landest Du bei einem unseriösen Anbieter, wirst Du höchstens Geld verlieren, aber keine Partnerschaft finden. Suchst Du bei einem seriösen Anbieter, kannst Du demgegenüber die Chancen der Online-Partnersuche für Dich nutzen.
- bei einem seriösen Anbieter für die Partnersuche steht die Vermittlung ernsthafter partnerschaftlicher Beziehungen im Fokus. Der Anbieter achtet auf echte und authentische Profile. Er trifft klare Aussagen zu Mitgliederanzahl und Gebühren. Er verzichtet ausnahmslos auf den Einsatz von bezahlten Promotern, die mit Mitgliedern als scheinbare Interessenten in Kontakt treten.
- ein seriöser Anbieter sollte auch die Vermittlungs-Prinzipien nachvollziehbar darlegen und er sollte Ratschläge für eine effektive Nutzung der Plattform geben. Die Internet-Seite eines Betreibers sollte Dir vielfältige Informationen zu allen diesen Aspekten zur Verfügung stellen.
- ein seriöser Anbieter wird Dir leicht auffindbare und transparente Preisinformationen zur Verfügung stellen. Wenn ein Anbieter mit kostenloser Teilnahme wird, sollte er genau und auf den ersten Blick erklären, welche Funktionen in dieser kostenlosen Teilnahme enthalten sind, welche nicht und was eine kostenpflichtige Teilnahme kosten würde.
Mehr Männer als Frauen ist schlecht
Portale mit Männerüberschuss sind nicht auf eine dauerhafte Partnersuche, sondern auf Erotikkontakte, Bildertausch und Flirten ausgelegt. Dies gilt beispielsweise für alle Dating-Apps, bei denen mehr als 80% der Nutzer Männer sind.
- je eindeutiger ein Portal auf eine ernsthafte und tragfähige Partnersuche ausgelegt ist, desto stärker zieht es besonders Frauen an. Daher finden sich in entsprechend seriösen und auf eine ernsthafte Partnersuche ausgelegten Portalen grundsätzlich mehr Frauen als Männer
Wer wirklich nach Partnerschaft sucht, verschwendet daher bei Portalen mit Männerüberschuss seine Zeit und gefährdet darüberhinausgehend seine Beziehungsfähigkeit, da auf diesen Portalen Verhaltensweisen erlernt werden, die einer dauerhaften Bindung abträglich sind. Für eine ernsthafte Partnersuche ist ein Portal am besten geeignet, bei dem mehr Frauen als Männer sind.
Bei Portalen mit Männerüberschuss sind die Frauen durchaus scheinbar “Prinzessinnen”, die jedenfalls bei entsprechendem Bildmaterial sich nicht um Zuschriften sorgen müssen. Sie erleben das Gefühl, Online begehrt zu sein und umworben zu werden.
Allerdings meinen es die betreffenden Männer kaum jemals ernst, bewerten Frauen allein nach dem Äußeren, sind oftmals selbst bereits verheiratet oder vergeben und suchen nur nach dem Online-Kick oder einem schnellen Sexkontakt.
Bei Portalen mit mehr Frauen als Männern ist die Frau demgegenüber selbst die Frau. Hier gibt es keine bei weitem überwiegende Männer-Gruppe, die den Frauen permanent Offerten macht. Hier ist eine Frau keine “begehrte Prinzessin” mit nach ihr “lechzenden” Männern.
Dafür haben Frauen und Männer hier aber deutlich höhere Chancen, eine dauerhafte Partnerschaft zu finden. Der Frauenüberschuss schadet dabei auch den Vermittlungschancen der Frauen nicht, sondern führt lediglich dazu, dass im Durchschnitt die Partnersuche von Frauen hier etwas länger dauert als die Partnersuche von Männern.
Auf einem Portal mit mehr Frauen als Männern sind partnersuchende Singles auf dem richtigen Weg. Solche Portale bieten zwar nicht die illusionäre Welt und Abenteuerlichkeit der Dating-Apps, aber sie ermöglichen eine effektive Partnersuche auf der Basis von Authentizität und Bindungsbereitschaft.
Bei Gleichklang haben wir übrigens 60 % Frauen und 40 % Männer. Nach meiner Überzeugung ist dies ein gutes Omen.
Psychologie hilft
Die Psychologie ist die Wissenschaft des menschlichen Verhaltens und Erlebens. Sie setzt sich entsprechend auch intensiv mit partnerschaftlichen Beziehungen auseinander. Sie hat Faktoren identifizieren, die dafür oder dagegen sprechen, dass zwei Personen miteinander eine dauerhaft glückliche Beziehung führen können.
Die Psychologie gibt also wichtige Aufschlüsse darüber, welche Menschen besonders gute Aussichten haben, gemeinsam miteinander glücklich zu werden und in welchen Konstellationen umgekehrt erhöhte Risiken für Trennung und Unzufriedenheit erkennbar werden.
Dating-Anbieter unterscheiden sich darin, ob und in welchem Ausmaß sie die Erkenntnisse der Psychologie berücksichtigen, um den Aufbau von Beziehungen zu unterstützen. Die Wahl eines psychologisch orientierten Anbieters kann daher die Aussichten für das Finden eine dauerhaft glücklichen Partnerschaft erhöhen.
Was fördert das Beziehungsglück?
Im Volksmund heißt es „Gleich und gleich gesellt sich gerne“. Oder gilt doch das „Gegensätze ziehen sich an?“. Die psychologische Forschung liefert hier eine eindeutige Antwort:
- Gegensätze können kurzfristig belebend sein, eine Übereinstimmung der Lebensstile hält aber zusammen. Gegensätze mögen zu einer gewissen Faszination führen, Übereinstimmungen führen zu langfristigen Beziehungen.
Woran liegt dies?
- eine Beziehung ist umso glücklicher und dauerhafter, je mehr Möglichkeiten zu gemeinsamen positivem Erleben bestehen. Die Faszination eines Gegensatzes kann belebend sein. Gibt es aber keine gemeinsamen Bezugspunkte, geht jeder seinen eigenen Weg. So entsteht Unzufriedenheit und Konflikte sind vorprogrammiert. Am Ende steht nicht selten das Beziehungs-Aus, wobei demgegenüber Beziehungen mit einer hohen Grundübereinstimmung jahrzehntelang glücklich bleiben können
Aber ist das nicht langweilig, wenn Partner zu ähnlich sind?
- Angst vor Langeweile ist fehlplatziert. Übereinstimmung bedeutet, gemeinsame Dinge unternehmen zu können, die Langeweile vertreiben. Im Übrigen bedeutet ähnlich nicht identisch. Menschen sind niemals in allen Merkmalen gleich. So sehr sich Grundsätze auch ähneln mögen, es bleiben genug Unterschiedlichkeiten über, an denen sich Partner reiben können
Worin sollte Übereinstimmung bestehen, um gemeinsam in einer Beziehung glücklich werden zu können?
Die Psychologie gibt Antworten:
- wichtig ist die Übereinstimmung vor allem in solchen Merkmalen, die von den Beziehungspartnern als jeweils zentral und für das eigene Leben besonders wichtig erlebt werden. Die Übereinstimmung in einem auch anderweitig ersetzbaren Hobby ist also eher verzichtbar. Die Übereinstimmung in einer für das eigene Selbstbild zentralen moralischen Werthaltung ist demgegenüber von hoher Bedeutung
- allgemeine Persönlichkeitsmerkmale, wie Extraversion oder Verletzlichkeit, spielen nur eine sehr begrenzte Rolle. Sie erfassen nicht unbedingt Bereiche, die von Beziehungspartnern als zentral für ihr Zusammenleben erlebt werden. So können zwei Menschen mit introvertierter und extravertierter Persönlichkeit dennoch sehr gut zueinander passen, wenn sie sich gemeinsam für die gleichen Werte engagieren, beispielsweise für Tierschutz und die vegane Lebensweise. Demgegenüber würden zwei extravertierte Personen trotz ihrer übereinstimmenden Persönlichkeiten kaum für eine Beziehung miteinander geeignet sein, wenn der eine überzeugter Tierschützer und Veganer, der andere aber passionierter Angler und Jäger wäre
- neue psychologische Befunde weisen zudem darauf hin, dass eine Übereinstimmung in seltenen Merkmalen zu einer besonders hohen wechselseitigen Anziehung führt. Woran mag dies liegen?
- Menschen mit seltenen Merkmalen, treffen besonders oft in der Gesellschaft auf Menschen, die mit diesen Merkmalen nicht übereinstimmen. Umso erfreulicher und erleichternder kann es sein, wenn ein Mensch mit gleicher Eigenart getroffen wird. Dies gilt natürlich umso mehr, desto wichtiger die entsprechenden Merkmale für das eigene Selbstbild und die eigene Lebensgestaltung sind
Psychologisches Matching wirklich überlegen?
Nicht verschweigen möchte ich einen einflussreichen Forschungsartikel von Finkel, der argumentiert, die Überlegenheit der psychologischen Matching-Algorithmen sei nicht nachgewiesen. Finkel hat Recht und Unrecht.
- Recht hat er dahingehend, dass der grundlagenwissenschaftliche Beweis noch nicht erbracht ist
- Unrecht hat, indem er die Notwendigkeit eines solchen strikten Beweise für die Praxis überschätzt
Für einen Dating-Anbieter ist der Beweis kaum erbringbar. Um ihn zu erbringen, müsste er seinen Mitgliedern Vorschläge erbringen, die entweder durch den Algorithmus stammen oder zufällig erzeugt wurden. Im Anschluss müssten daraus entstehende Partnerschaften festgestellt und miteinander im Hinblick auf Partnerglück und Dauerhaftigkeit verglichen werden.
So eine Studie wäre fraglos hochinteressant, Mitglieder von Dating-Plattformen würden sich aber berechtigt empören, wenn ihnen in Wirklichkeit als durch den Algorithmus als unpassend klassifizierte Vorschläge gemacht werden würden. Auch wäre es ein Mammutunternehmen, nicht nur eine ausreichende Vergleichsanzahl an Fällen für so einen Vergleich zu erzielen, sondern resultierende Paare auch noch im Längsschnitt, am besten jahrzehntelang, zu beobachten.
Weder die partnersuchenden Singles noch die Dating-Anbieter können auf eine Studie warten, die einen definitiven Beweis für die Überlegenheit der psychologischen Vermittlung erbringen würde. Dies ist auch nicht erforderlich.
Es gibt zahlreiche Forschungsbefunde und gut abgesicherte psychologische Theorien, die aufzeigen, welche Faktoren bei der Partnerwahl den Beziehungserfolg fördern können. Wenn Dating-Anbieter ihre Vermittlung an diesen Faktoren ausrichten, ist es auch ohne so eine Studie sehr wahrscheinlich, dass die Vermittlungsergebnisse besser sind, als wenn Personen einander per Zufall vorgestellt werden würden.
Die Überlegenheit einer psychologisch fundierten Vermittlung ist also im strengen Sinnen nicht wissenschaftlich belegt, aber dennoch wahrscheinlich.
Psychologische Anbieter erkennen
Beim Online-Dating willst Du nicht nur irgendwelche anderen Menschen kennenlernen, sondern den einen Menschen, mit dem Du im besten Fall lebenslang glücklich werden kann. Durch die Wahl eines psychologischen Anbieters kannst Du die Aussichten verbessern, dass Du dies Ziel erreichen wirst.
Auf der Internetseite eines Anbieters sollte sein Vermittlungs-Konzept klar beschrieben sein. Hier kannst Du erkennen, ob überhaupt ein psychologisches Konzept vorliegt und wie umfangreich dies ausformuliert ist. Wird das psychologisch erforderliche Übereinstimmungs-Modell bei der Vermittlung zugrunde gelegt? Werden individuell bedeutsame Merkmale besonders stark gewichtet?
Du kannst auch die Fragebögen eines Anbieters ausfüllen, um einen Eindruck davon zu gewinnen, ob hier wirklich für Deine eigene Person und Dein Beziehungs-Erleben Wichtiges erfragt wird? Die Länge der Fragebögen liefert ebenfalls einen ersten Aufschluss. Mit nur einer handvoll Fragen können sicherlich keine tiefer gehenden psychologischen Aufschlüsse gewonnen werden.
Schließlich kannst Du recherchieren, wer als Person hinter dem Konzept steht. Sind es qualifizierte Psychologen, die die Vermittlungs-Prinzipien entwickelt haben und deren Fortentwicklung weiter begleiten? Ist dies der Fall, ist dies ein weiteres Indiz für die Bejahung der psychologischen Fundierung des jeweiligen Dating-Anbieters.
Bewährt lohnt sich
Das Internet ist schnelllebig. Die Halbwertzeit vieler Online-Dienstleistungen ist gering. Die meisten neuen Online-Angebot gehen bald wieder offline. Manchmal sind Angebote sogar kurzzeitig Trend und morgen schon wieder vergessen. Dies gilt auch für das Online-Dating. Es gibt unzählige gescheiterte Projekte und nur wenige Anbieter, die über viele Jahre bestehen und nachweisbar ausreichende Resonanz und Vermittlungserfolge haben.
Neues ist sicherlich oft spannend und interessant. Wenn es um eine ernsthafte Partnersuche geht, ist es jedoch eher ratsam, es zunächst bei den bewährten Anbietern zu versuchen. Dies gilt umso mehr, als dass neue Angebote häufig entweder noch gar keine Nutzer haben oder aber durch kostenlose Testzugänge ihre Dateien mit viel Spam und unseriösen Profilen füllen.
Um dauerhaft im Internet als Dating-Anbieter bestehen zu können, sind tragfähige Konzepte und viel Arbeit erforderlich. Die Chancen der Partnersuche sind daher höher bei einem Anbieter, der schon seit vielen Jahren bewährt als Dating-Anbieter auftritt, als bei einem Anbieter, der gerade erst versucht, in den Markt einzusteigen, oder bereits längst verwaist ist und das endgültige Ende nur noch etwas hinausschiebt.
Google-Recherchen und das Studium der Einträge in Vergleichs-Portalen können hilfreich sein, um die Bewährtheit eines Anbieters besser abschätzen zu können.
Passt ein Anbieter zu mir?
Nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob ein Anbieter zu Dir passt. Die Antwort ist von immenser Wichtigkeit. Je besser ein Anbieter zu Dir passt, desto mehr werden sich auch andere Menschen, die Dir ähnlich sind, von diesem Anbieter angesprochen fühlen. Fühlst Du Dich aber mit einem Anbieter unwohl, wird dies vermutlich gerade solchen Personen ebenso ergehen, die Dir ähnlich sind und daher eigentlich gut zu Dir passen. Entsprechende Personen werden daher wahrscheinlich von diesem Anbieter Abstand nehmen, sodass Du Sie dort nicht kennenlernen kannst.
Einige Beispiele zur Verdeutlichung:
- es gibt Maintream-Anbieter, die Anspruch, Prestige und Wohlstand explizit in den Vordergrund stellen. Menschen, die dort suchen, möchten ihr Prestige nutzen, um eine passende Partnerschaft zu finden, wollen innerhalb einer Partnerschaft ihr Prestige bestätigen oder ihr Prestige durch eine neue Partnerschaft verbessern
- manche Anbieter werben mit sehr geschlechtstypischen Bildern und Motiven oder mit viel Äußerlichkeit. Angesprochen werden damit sich am gesellschaftlichen Mainstream orientierende Geschlechter-, Partnerschafts- und Lebensmodelle. Wenn Du Dich selbst in diesem Mainstream verankerst, ist so ein Anbieter geeignet, bist Du aber eher unkonventionell oder gesellschaftskritisch, wirst Du bei diesen Anbietern vermutlich nicht glücklich werden
Bei der Wahl des richtigen Anbieters solltest Du auf Recherche, Deinen Verstand und Dein Bauchgefühl setzen. Spricht alles dafür, dass ein Anbieter zu Dir passt, ist er wahrscheinlich die richtige Wahl. Verbleibt aber ein ungutes Gefühl, welches Du auch begründen kannst, ist es zweifelhaft, ob Du bei diesem Anbieter Dein Partnerglück finden wirst.
Ist Gleichklang Deine Wahl?
Für Gleichklang kannst Du Dich entscheiden, wenn Du folgende Fragen mit JA beantwortest:
- suchst Du ernsthaft nach einer dauerhaften partnerschaftlichen Beziehung?
- Partnersuche dauert oft länger bis zu dem Moment, wo Du die eine Person triffst, mit der Du glücklich wirst – hast Du hierfür die notwendige Geduld?
- bei Gleichklang sind Mitglieder mit hoher Sensitivität für ökologische und soziale Fragen – ist Dir dies sympathisch?
Bei einem dreifachen JA würde ich mich freuen, auch Dich bei Gleichklang bald begrüßen zu dürfen. Eines Tages wirst Du mir dann vermutlich eine ähnliche Nachricht wie die folgende Nachricht schreiben, die ich soeben erhielt:
- “Hallo Ihr Lieben – wie es ausschaut lerne ich über Euch einen phantastischen Mann kennen und bitte Euch daher, mein Profil vom Netz zu nehmen. Das Abo läuft eh in kürze aus, habt Dank, LG”