Kommentare (24)

  1. Ehinger says:

    Sehr geehrte VerfasserInnen des Artikels,
    Ich fand das sehr hilfreich, insbesondere auch bei Beziehungen, die nach einer langen Beziehung ganz kurzsinf, weil man selber die ganze Zeit beschäftigt ist mit der Bewältigung der längere Geschichte. Also ist die nächste Beziehung belastet durch die vorherige Beziehung. Das hatte ich auch unterschätzt, aber alleine möchte ich nicht bleiben und deshalb versuche ich immer, das beste aus den Begegnungen zu machen und meistens funktioniert das!

    • Webseite - Gleichklang
    1. Bewältigung ist letztlich graduell und wohl lebenslang werden bestimmte Erfahrungen aus Vorbeziehungen immer wieder eine geistig-emotionale Rolle spielen. Entscheidend ist, dies zu reflektieren und die Offenheit für neue Begegnungen und eine neue Geschichte der Liebe zu erwerben.

  2. Willi says:

    Danke für diesen Beitrag. Er hat mir einiges über mein Verhalten und Innenleben nach dem Tod meiner Ehefrau erklärt. Und er ermächtigt mich auch meine Bedürfnisse klarer zu äußern und mein Verhalten anzupassen.

      1. Ich freue mich sehr, dass mein Beitrag Dir hier in einigen zentralen Aspekten weiterhilft und zur Klärung beiträgt!

    • B. says:

      Vielen Dank für diesen guten Artikel.
      Für mich war der Punkt aufschlussreich, warum Menschen nach mehreren Trennungen/Scheidungen dies nicht allzu ausführlich in ihrem Profiltext thematisieren. Die Schlüsse der anderen daraus sind oft völlig falsch, vereinzelt wohl auch immer noch meine eigenen.
      Es zeugt eben nicht von Oberflächlichkeit, etwas nicht schätzen zu wissen, mangelnder Beziehungsarbeit, etc.
      Es ist eher ein Zeichen, dass man weiß, wann es auch nach Jahrzehnten genug ist. Dass man die eigene physische und psychische Gesubdheit als hohes Gut einschätzt, dass man den Mut und die Kraft hat auch jenseits der 50 nochmal alles auf Neuanfang zu stellen.
      Für eine neue Beziehung bedeutet es ganz viel Offenheit, Verständnis und Ehrlichkeit, die manchmal auch schmerzhaft sein kann. Ich bin aber davon überzeugt, dass es irgendwann mit dem richtigen Partner an der Seite wieder gelingen kann. Ich sehe mich nicht als Unicum auf der Welt.

        1. Ich kann in allem, was Sie schreiben folgen. Wichtig ist sicherlich nicht, die vergangenen Beziehungen in Dating-Profilen ausführlich zu thematisieren, aber das zu schildern, was wir daraus gelernt haben, also unsere Sichtweise der Welt, von uns und unserer künftigen Beziehung.

      • Gerd222 says:

        Vielen Dank, ein informativer Artikel zum Thema, das ansonsten nicht sehr durch Studien bearbeitet wird.
        Zur “Lebensphilosophie”:
        Die Lebensphilosophie ist eine philosophische Strömung, die in Frankreich von Henri Bergson und in Deutschland von Wilhelm Dilthey begründet wurde.
        Insofern eine falsch verwendeter Begriff im Artikel. Es ist wohl “Lebenseinstellung” gemeint. Aber Lebenseinstellung hat nichts mit der Lebensphilosophie zu tun. MFG Dr. G.

        • Webseite - gleichklang.de
        1. Danke für den Hinweis zu Henri Bergson. Ich habe den Begriff “Lebensphilosophie” in einem allgemeineren Sinne verwandt, wie ihn übrigens auch die Autoren des referenzierten Artikels verwendeten. Gemeint ist, dass wir selbst auch, explizite oder impliziten Philosophien über das Leben entwickeln, die wir wiederum auch in unseren Dating-Profilen zum Ausdruck bringen können. Der Verlust eines Menschen durch Tod scheint dieses zum Ausdruck bringen zu verstärken.

      • Ada says:

        Sehr geehrte Verfasser, wenn ich es nicht anders erlebt hätte, würde ich Ihren Artikel sehr tröstlich finden. Meine inneres Kontrollgefühl ist leider über die Zeit gänzlich verloren gegangen, weil ich die äußeren Faktoren ja leider nicht beeinflussen kann. Leider habe ich ziemlich viele ungünstige Faktoren um mich versammelt: ich war noch nicht alt, mein Mann starb plötzlich und unerwartet, mein Umfeld ließ mich allein, andere wichtige Personen starben, ich verlor den Job, mein ganzes Leben Umfeld, meine Zukunftsplanung ist nicht mehr umsetzbar. Leider hat sich auch die Online-Partnersuche negativ auf meine Psyche ausgewirkt. Theoretisch haben sie Recht, ich kann Ihnen vollkommen folgen und hatte auch durchaus Hoffnungen in die Aktion gesetzt. Leider stellt sich die Praxis anders dar und ich kann die negativen Erfahrungen, die sich ja unweigerlich einstellen schwer kompensieren. Ich versuche seit drei Jahren irgendwie zu überleben, bin in der Zeit sicherlich um zwanzig Jahre gealtert, psychisch und körperlich krank geworden, zu jung um richtig zu sterben und scheinbar zu alt um noch einmal auf die Füße zu kommen.
        Innere Kontrolle hilft einem nicht viel. Das muss man sicherlich irgendwann akzeptieren und ist unglaublich schwer, wenn man eigentlich ein lebensfroher Mensch ist.
        Mich würde interessieren, ob man diesem Gefühl der Hilflosigkeit mit Isolation begegnen kann. Wenn niemand mehr da ist, hat man ja wieder Kontrolle. Ich würde damit nie glücklich werden, aber vielleicht fühlt man sich weniger einsam, wenn man selber geht? Gibt es dazu Erfahrungen. Ich liebe die Wildnis und bin sehr genügsam.

        • Webseite - Gleichklang
        1. Objektiv gesehen können wir viele äußere Dinge nicht beeinflussten. Wir haben aber einen Einfluss darauf, wie wir sie innerlich verarbeiten.

          Auch können wir durch unsere Lebensgestaltung die Wahrscheinlichkeit einer Reihe von Ereignissen eben doch beeinflussen.

          Ich glaube, das Entscheidende ist, zu schauen, wie Sie zu einer Wende gelangen können durch Etablierung von Lebenssinn und soziale Einbettung. So wie Sie es schildern, scheint mir auch die Möglichkeit einer Psychotherapie unbedingt zu erwägen.

      • Michael says:

        Als absoluter Beginner habe ich natürlich keine eigenen Berühungspunkte mit dem Thema.

        Was mich allerdings sehr interessieren würde, wäre das Thema Ex-Partner. Bei den letzten beiden Frauen, welche ich gedatet habe, war der Ex-Partner ein großes Thema bzw. Problem, allerdings nicht im klassischen Sinne, dass der Ex-Partner meine Datingpartnerin zurückgewinnen wollte, sondern das meine Datingpartnerinnen nicht loslassen konnten.

        Wenn du das Thema EX-Partner behandeln könntest, dass wäre großartig.

          1. Weißt Du, ob Deine Dating-Partner:innen letztlich mit ihren Ex-Partner:innen wieder zusammengekommen sind? Wenn sie nämlich weiterhin Single geblieben sind, würde sich auch die Frage stellen, ob womöglich nunmehr die Ablösung erfolgt ist und ihr erneut, auf neuer Basis, als weiterer Versuch zusammenkommen könntet. Genau solche Verläufe treten nämlich auf, wo sich zunächst zeigt, dass die Ablösung nicht erfolgte und deshalb eine Beziehung erst einmal nicht entsteht/scheitert, sich dies aber ändert. Eben weil manche mehr Zeit benötigen und sich ihrer Ambivalenzen erst bewusst werden, wenn sie in einer Dating-Beziehung sind. Andere dachte, über eine neue Beziehung die alte Beziehung loslassen zu können, was auch wirklich manchen gelingt, anderen aber nicht. Du sprichst ein Thema an, womit ich mich noch einmal genauer beschäftigen werde durch Literatursuche und Einschluss in Umfragen.

            1. Michael says:

              Nein, meine Datingpartnerinnen sind mit ihren Ex-Partner nicht wieder zusammengekommen, Die Ex-Partner sind mit anderen Frauen zusammen. Durch den intensiven Kontakt mit den Ex-Partnern scheint das Ablösungen nicht zu gelingen.

                1. Kannst Du genauer schildern, wie sich diese Ablöseprobleme charakterisierten und wie sie sich auf euer Kennenlernen auswirkten?

                  1. Michael says:

                    Die eine Frau hat ständig von ihrem ersten Partner geschwärmt. Das war ihre große Liebe, der einzige Mensch, welcher sie versteht und ein ganz besonderer Mann. Sie könnte seitdem nicht mehr lieben. Die Beziehung hatte sie vor 10-15 Jahren selber beendet, weil sie seine cholerischen Wutanfall nicht mehr ertragen hat. Als ich ihr meine Liebe gestanden habe, hatte es kurzzeitig den Anschein, als wenn sie die Gefühle erwidert, aber ist sehr schnell in ihre abwehrende Haltung zurückgekehrt. Ich habe dann noch 1 Jahr erfolglos um sie geworben bis ich es aufgegeben habe. Dann hat es einanderer Mann bei ihr versucht, aber nach einem 1/2 Jahr kam es zum Streit. Sie hat mir dann davon erzählt und wie schlecht es ihr geht. So wie sie es erzählt hat, klang es für mich aber so als wenn sie sich in den anderen Mann verliebt hat und ich habe sie darauf angesprochen. Sie hat dann gesagt, dass das nicht sein darf. Sie will keine Liebe für ihn empfinden und ist völlig aufgelöst weggerannt. Sie hat kurz darauf ihren Ex-Partner angerufen und um Hilfe gefragt, welcher daraufhin mehrere Tage mit seinem Sohn bei ihr eingezogen ist. Währenddessen ging es ihr wieder bestens, aber nachdem ihr Ex-Partner wieder weg war, ging es ihr sofort wieder schlecht.

                    • In diesem Fall liegt offenbar tatsächlich eine so starke fortbestehende emotional-ambivalente Anbindung an den Ex-Partner vor, dass aktuell keine Offenheit oder kein Vermögen für eine neue Beziehung besteht.

            2. Beate Ünver says:

              Vielen Dank für den gut strukturierten Artikel, der ein Thema aufgriff, über das sonst wenig geschrieben wird.
              Ich selbst habe mich nach 30 Jahren Ehe getrennt und habe nach 2 Jahren mit einem neuen Partner eine Liebe erlebt, die sehr intensiv in allen Bereichen war, aber letztendlich durch das Verhalten des Partners von meiner Seite aus leider nicht mehr fortgeführt werden konnte. Interessant ist für mich, dass diese 5 Jahre und die Trennung eine völlig andere Verarbeitungstruktur meinerseits aufweist.
              Ich glaube, dass man neue Beziehungen in einem Alter von 55+ anders erlebt; dies ist mein Empfinden.
              Jetzt nach 2 Jahren nach dieser 2.Trennung bin ich mit meiner daraus resultierenden Weiterentwicklung sehr dankbar und glaube auch, dass diese Weiterentwicklung des Selbst einer der Sinnfindung in meinem Leben ist.
              Ich erlebe meine jetztige Freiheit dankbar, muss aber auch sagen, dass ich die Nähe/Verbindung zu einem Partner auch phasenweise vermisse.
              Ich weiß aktuell noch nicht, ob ich es vielleicht doch einmal mit einer online Partnersuche versuche.
              Jedenfalls ist der Satz: „Es ist besser 2x zu viel geliebt, als 1x zu wenig.“ ein sehr wahrer Satz für mich.
              Was ich vermisste in dem Artikel: Gibt Untersuchungen darüber, wie es sich bei getrenntlebenden , aber nicht geschiedenen Menschen mit der Partnersuche verhält?
              Würde ich interessant finden, da es sicher auch viele Menschen wie ich gibt, die sich mental/ psychisch von einem Ehepartner getrennt haben, aber aus verschiedenen Gründen keine Scheidung in Betracht ziehen.
              Mit freundlichen Grüßen

                1. Das Thema Trennung, aber keine Scheidung, ist tatsächlich ein wichtiges Thema, und ich werde noch einmal eine Literaturrecherche machen, um hierzu mehr Informationen zu suchen. Ich denke, wir werden es auch in einer Umfrage behandeln und ich werde einen Artikel dazu schreiben oder ein Video erstellen. Trennung ohne Scheidung kann sicherlich die verschiedensten Gründe haben, viele haben Sorge, dass dies bedeutet, dass die Ablösung nicht stattgefunden hat. Tatsächlich haben mir auch bereits mehrfach (vorwiegend Frauen) geschildert, dass plötzlich die Trennung und Ablösung doch nicht so umgesetzt waren, wie die Partner oder Dating-Partner es anfangs schilderten. Vor solch einer Entwicklung haben viele Angst und daher Bedenken, sich auf eine Beziehung einzulassen, wenn eine Trennung, aber keine Scheidung vollzogen wurde.

                  Umgekehrt haben Personen, die getrennt, aber nicht geschieden sind, auch manchmal Sorge, mit diesem Status auf Partnersuche zu gehen. Der Rat ist, die Gründe klar zu reflektieren und sodann die Situation genau so zu beschreiben, wie sie ist, um Transparenz und Klarheit zu schaffen, wodurch gleichzeitig Bedenken entgegengewirkt werden kann.

                  In den Fällen (die es gibt), wo tatsächlich eine Scheidung aus emotionaler und auch manchmal auch weiterhin alltagsbezogener Verbundenheit nicht gewünscht wird, kann über alternative Beziehungs-Formen nachgedacht werden, die sodann auch explizit in die Suche eingebracht werden sollten.

                  Das Thema ist relevant und spannend, auch für Gleichklang-Mitglieder. Ich werde mich daher mit dem Thema mehr beschäftigen und bedanke mich für die Anregung.

              • Hans-Jürgen says:

                Die Phasen sind gut beschrieben, ich erkannte mich an manchen Aussagen wieder, nachdem ich mich 2014 von meiner damaligen Frau getrennt hatte. Der ganze Prozess verlief nicht in Wochen oder Monaten, sondern in Jahren. Bei einer zwischenzeitlich Beziehung habe ich bei mir gesteigerten Kontrollwahn festgestellt, weil ich meine damalige Frau nie kontrolliert, sondern ihr vertraut hatte (leider zu Unrecht). Bei einer neuen Partnerschaft, die ich mir jetzt wünsche, will ich diesen Drang in mir aktiv bekämpfen. Habt ihr auch was zu diesem Phänomen und wie man am besten damit umgeht?

                  1. Ist die Kontrolle auch mit Eifersucht assoziiert? Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten, dem gegenzusteuern. Auf der gedanklich-kognitiven Ebene ist es hilfreich, eine vergangene Beziehung dadurch besser loszulassen zu können, dass wir verzeihen, eigene Anteile erkennen und uns trotz alledem an die positiven Momente erinnern. Dies hilft uns, Verbitterung, Ärger etc. aufzulösen, sodass wir diese weniger an neue Beziehungen herantragen. Das kann auch helfen, Kontrollimpulse zu reduzieren. Solch eine gedankliche Arbeit kann emotional unterstützt werden, z.B. durch Imaginationsübungen, wo wir die Ex-Partner:innen und ihr Verhalten, was uns störte, loslassen. Ebenso kann es helfen, sich noch einmal bewusst an die belastenden Momente zu erinnern, die Gefühle anzunehmen, auszuhalten, ohne sie wegzudrängen. Durch solch eine Konfrontation mit den Gefühlen werden sie im Verlauf derartiger Übungen besser aushaltbar, Hilflosigkeit und die Intensität der Gefühle nehmen ab. Dies kann befreiend sein. Bezüglich einer neuen Beziehung ist es wichtig, zunächst einmal gedanklich zu der klaren Erkenntnis und dem Vorsatz zu gelangen, dass Kontrollen nicht hilfreich sind und die Möglichkeit einer auf Vertrauen beruhenden Beziehung blockieren. Wir können uns vornehmen und auch in geistigen Vorstellungsübungen planen/einüben, solches Kontrollverhalten zu unterlassen. Wenn wir nämlich lernen, Kontrollverhalten zu unterlassen, nehmen im Verlauf auch die inneren Kontrollimpulse ab. Ebenso ist es wichtig, miteinander im Gespräch zu sein, Missverständnisse zu klären. Entwickelt sich echte Resonanz und entsteht positives gemeinsames Erleben, können Misstrauen und Kontrollimpulse abnehmen.

                • C.S. says:

                  Hallo Herr Gebauer,

                  danke für den interessanten Artikel! Verstehe ich es richtig, dass bei der Bewältigung von Trauer und Trennung davon ausgegangen wird, dass die Zeit die Wunden heilt? Oder war das Thema Bewältigungsstrategien nicht Gegenstand der Studien? Meiner Erfahrung nach ist bewusste innere Arbeit sehr hilfreich, wenn nicht sogar unerlässlich für einen wirklichen Neuanfang. Meine Bewältigungsstrategien im Sinne innerer Arbeit waren die BEWUSSTE VERARBEITUNG VON BELASTENDEN GEFÜHLEN sowie ein VERSTÄNDNIS DER EIGENTLICHEN TRENNUNGSGRÜNDE.

                  Zur bewussten Verarbeitung von Gefühlen: Ich habe mich nach der Trennung ein Jahr lang (in Phase 4: Alleinsein und Entscheidungsfindung) immer wieder bewusst mit meinen Gefühlen von Schuld, Trauer und Wut (aus Phase 1-3) als inneren Anteilen befasst, um sie schließlich liebevoll annehmen zu können. Diese innere Arbeit führte zu einer Befreiung von den belastenden Trennungsgefühlen. Das war Voraussetzung für die Erkenntnis der eigentlichen Trennungsgründe.

                  Zum Verständnis der eigentlichen Trennungsgründe: Zusätzlich zu den Gründen auf der Verhaltensebene, die mich zur Trennung veranlasst hatten (ständige Missverständnisse, nicht zielführender Streit, kein Sex mehr usw.) konnte ich nach einem Jahr Gründe auf der Ebene der Bindungstypen und ungelöste transgenerationale Themen erkennen. Voraussetzung für diese Erkenntnisse war die beschriebene Befreiung von belastenden Trennungsgefühlen. Erst durch die Verstehbarkeit der Trennung auf einer tieferen Ebene konnte ich mit der Ehe innerlich wirklich abschließen und war bereit für einen Neuanfang (Phase 5).

                  Mit freundlichen Grüßen,
                  C.S.

                    1. Vielen Dank für die sehr eindrückliche Schilderung Ihres eigenen Verlaufs. In der Tat heilt nicht die Zeit alle Wunden, sondern das kann Wunden heilen, was in der Zeit geschieht. Dies ist auch ein Grund, warum die Dauer sich stark zwischen einzelnen Personen unterscheidet. Die von Ihnen genannten Aspekte der Verarbeitung der Trennung und der Gründe ist fraglos sehr wichtig, um hieraus ggf. auch zu einem neuen Selbstbild und der Vorstellung von einer neuen Beziehung zu gelangen.

                  • Tilia says:

                    Von der Liebe meines Lebens verlassen zu werden, hat mich am Boden zerstört. Ich wollte nicht mehr weiterleben. Als aber mein ehemaliger Partner verstorben ist, keine zwei Wochen nach der Trennung von mir, durch einen Autounfall, ist es mir tatsächlich gelungen Frieden zu finden und ohne ihn weiterleben zu wollen. Ist so etwas aus psychologischer Sicht normal oder doch schon hochgradig pervers?

                      1. Ich glaube nicht, dass es bei unserem inneren Erleben in Reaktion auf Trennung/Trauer so etwas wie “pervers” gibt. Es ist nachvollziehbar und auch notwendig, dass wir zu einer Verarbeitung gelangen und in Deinem Fall wurde diese Verarbeitung durch den Tod des Partners beschleunigt, in eine neue Richtung geführt. Du hast ja in keiner Weise zum Tod des Ex-Partners beigetragen und es gibt daher auch nichts, was Du Dir vorzuwerfen hättest. Dass Du Deinen Frieden gefunden hast, ist eine positive Entwicklung.

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                    Guido F. Gebauer

                    Geschrieben von

                    Guido F. Gebauer studierte Psychologie an den Universitäten, Trier, Humboldt-Universität zu Berlin und Cambridge (Großbritannien). Promotion an der Universität Cambridge bei Prof. N. J. Mackintosh zu den Zusammenhängen zwischen unbewusstem Lernen und Intelligenz. Im Anschluss rechtspsychologische Ausbildung, Tätigkeit in der forensischen Psychiatrie und 10-jährige Tätigkeit als Gerichtsgutachter. Gründung der psychologischen Kennenlern-Plattform Gleichklang 2006. Schreibt für diesen Blog und für vegan.eu und Hochsensible,.eu. Buchveröffentlichung "A Perfect Match? Online-Partnersuche aus psychologischer Sicht" im Mai 2022 im Edigo Verlag. Gebauer lebt und arbeitet in Kambodscha, wohin er Ende 2015 gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Gleichklang Seksan Ammawat ausgewandert ist. Termine für ein ⇒ COACHING (Telefon, Video-Chat) können vereinbart werden. Direkter Kontakt für Anmerkungen zu Artikeln hier: gebauer@gleichklang.de