Die unsichtbaren Regeln der Partnersuche
Wie Algorithmen unser Verhalten prägen und was wirklich zählt, um den richtigen Partner zu finden
Ich finde die in diesem Artikel zusammengetragenen Fakten Augen öffnend über den gesellschaftlichen Status der Partnersuche, wie er zunehmend nahezu weltweit praktiziert wird. Auch wenn ich vieles im heutigen Artikel bereits in anderen Artikeln geschrieben habe, glaube ich, dass dieser Artikel allen, die sich auf Partnersuche befinden, noch einmal zusätzlich helfen kann, einen klaren Blick zu gewinnen und dadurch ihre Partnersuche zum Erfolg zu bringen.
In den allermeisten Einzelfällen, mit denen ich mich beschäftige, kann ich Faktoren identifizieren, die aktuell die Partnerfindung erschweren, die aber geändert werden können. Dies verdeutliche ich in diesem Artikel an einem konkreten Beispiel aus meiner Praxis.
Ich weiß, der Artikel ist lang, ich gehöre nicht zu denen, die glauben, wir könnten die Wirklichkeit besser verstehen, wenn wir alles auf ein paar Sätze zusammenfassen. Aber natürlich haben wir nicht immer Zeit, Lust und Energie, uns mit ellenlangen Texten auseinanderzusetzen. Deshalb habe ich eine knappe Zusammenfassung erstellt, zu der Leser:innen direkt springen können. Die Essenz ist in der Zusammenfassung enthalten, die für ein vertieftes Verständnis förderlichen Kontexte fehlen.
- Wie sind Ihre eigenen Gedanken zur Thematik, über die dieser Artikel handelt? Schreiben Sie sie mir bitte unten in die Kommentare, die ich gerne beantworte.
Sind populäre Personen bei der Partnersuche erfolgreicher?
Es gibt eine gute Nachricht für alle, die nach Partnerschaft suchen. Es ist eine womöglich überraschende Nachricht. Sie erscheint zunächst sogar als schlechte Nachricht, enthüllt sich aber bei genauer Betrachtung als eine Hoffnung und ein Leitfaden für diejenigen, die auf Partnersuche sind; gerade für die, die mit ihrer Partnersuche im Internet unzufrieden sind.
Dieser Artikel kreist um die Studentin Eliana Silver, die nach ihrem Umzug von den USA nach Schottland sich auf die Suche nach einer neuen Liebe machte. Und bei dieser Suche gelangte sie für sie selbst völlig überraschend bei Tinder für das Jahr 2019 in die Liste der 15 beliebtesten Personen bei Tinder – weltweit. Als das Ergebnis mit Link zu ihrem Profil veröffentlicht wurde, erhielt sie in einer Woche noch einmal mehr als 100.000 Matches.
Die Partnersuche gelang ihr allerdings bei Tinder nicht. Keine Begegnung ging über zwei Treffen hinaus.
Eine der guten Nachrichten aus diesem Fall ist, dass die Erfahrungen von Eliana Silver uns helfen können, Fehlannahmen zu korrigieren, die unsere eigene Online-Partnersuche blockieren können.
Bevor ich jetzt in den Fall „Eliana Silver“ psychologisch einsteige, setze ich einen kurzen Fallbericht aus einem meiner aktuellen Coaching-Praxis voran. Ich denke nämlich, dieses Praxisbeispiel macht einige Grundparameter besonders plastisch deutlich, und der nachfolgende Text wird dadurch besser verstehbar:
Ein aktueller Fall aus der Praxis
Eine Klientin ist gerade dabei, aus dem Muster der unverbindlichen und sinnentleerten Dating-Unterhaltung herauszukommen. Sie hatte jahrelang gedated, aber der Erfolg war ernüchternd. Sie hat nun zunächst bei Gleichklang alle neuen Vorschläge ausgesetzt. Sie hatte nämlich über die Zeit viele Vorschläge angesammelt, war aber bei einer eigenen Erstnachrichtenquote von fast 0. Stattdessen hatte sie ihre Zeit bei anderen Plattformen verbracht, wo sie in tägliche Dating-Aktivitäten eingebettet war.
Bei Sichtung ihres Accounts kamen wir beide zu dem Schluss, dass es sinnlos ist, weitere neue Vorschläge anzufordern, sondern erst einmal zu prüfen ist, ob eine Beziehung nicht aus den Vorschlägen entstehen kann, die noch verfügbar sind. So begann sie, sich schrittweise verteilt die alten Vorschläge anzuschauen, die sie immer dann kontaktiert, wenn keine roten Flaggen erkennbar werden, die dagegen sprechen.
Früher war meine Klientin in ihrem durchaus quantitativ intensiven Kommunikationsverhalten auf diversen Plattformen viel zu abgelenkt und störbar, um mit irgendjemandem eine Beziehung wirklich ernsthaft ausloten zu können. Sie hatte immer irgendwelche Matches, und die Kommunikationen wechselten sich ab.
Jetzt steht der erste Übergang bei einem von zwei sich bereits aufbauenden Kontakten aus der Ebene der Online-Kommunikation hinaus an. Wir haben intensiv über die notwendige Grundhaltung gesprochen, dass dies bereits die Person sein könnte, mit der eine Beziehung möglich ist. Bei permanenter Kontakt-Ablenkung geht nämlich dieser eigentliche Dating-Sinn verloren. So kann das Liebesmotiv nicht mehr aktiviert werden, obgleich es bei anderer Haltung durchaus angesprochen werden könnte. Wer permanente und ständig mit verschiedenen dated, der kann daten, aber nicht lieben.
Fokus statt Ablenkung
Meine Klientin befindet sich auf einem sehr guten Weg und war deshalb zu der bemerkenswerten Erkenntnis gelangt, dass sie erst einmal mit der Vorschlagssichtung aufhören wolle, um sich auf die beiden laufenden Begegnungsvertiefungen einlassen zu können. Denn tatsächlich seien zwei Kontakte bereits mehr als genug. Dann jedoch setzte sie fort, dass sie deshalb erst einmal nur einige besonders gut aussehende Profile geöffnet und einem Teil eine Interessant-Einordnung gesandt habe!
Ein Rückfall ins alte Muster
Glücklicherweise konnte sie ihren Rückfall in ein schädliches Dating-Verhalten schnell erkennen:
- Sie hatte Angst, dass aus den beiden Kontakten doch nichts werde, und wollte sich bereits vorbereitend Alternativen schaffen. Damit aber reduzierte sie psychologisch den Wert der aktuellen Kontaktprozesse und erhöhte das Risiko, dass sie aufgrund einer inneren Einstellung der Ausrichtung auf Alternativen mit niemandem zufrieden werden und sich auf keine Beziehung einlassen würde. Das zeigt der psychologische Forschungsstand nämlich sehr klar.
Wir konnten bei der Analyse des jahrelangen Gesamt-Dating-Verhaltens meiner Klientin tatsächlich schlüssig herausarbeiten, dass die Idee der Alternativen im Hinterkopf die Beziehungsentstehung bei ihr blockiert hatte.
Das Problem oberflächlicher Kriterien
Der zweite Rückfall meiner Klientin bestand darin, dass sie aus der selbsterzeugten Überlastung (warum nicht einfach kein Profil anschauen!) erneut auf das oberflächliche Auswahlkriterium Foto zurückgriff, was sie völlig erfolglos jahrelang bereits praktiziert hatte.
Tatsächlich ist es wichtig, ein Profil in seiner Gesamtheit auf sich wirken zu lassen, den Freitext aufmerksam zu lesen, sich Hobbys und Informationen zur Person anzuschauen und dann unter Berücksichtigung des Fotos sich die Frage zu stellen, ob es vorstellbar ist, dass bei einem Kennenlernen eine Beziehung entstehen könnte.
Ist die Vorstellbarkeit gegeben, ist dies ein guter Grund, eine Erstnachricht zu schreiben, was dann auch immer erfolgen sollte.
Indem meine Klientin aber plötzlich aus vermeintlichem Zeitdruck vorgriff, Profile außerhalb der Reihenfolge übersprang und andere vorzeitig öffnete, führte sie bei sich implizit bereits eine Abwertung aller ungeöffneten Profile durch. Sollte aus den „interessanten“ dann nichts werden, reduziert die negative Voreinstellung bezüglich der anderen Profile die Aussicht, dass es zu einem echten zweiten Blick kommen kann.
Unsere Empfehlung ist daher:
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Disziplinieren Sie sich konsequent und springen sie nicht fotogesteuert das eine oder andere Profil an. Öffnen Sie ausnahmslos alle Profile und lassen Sie sie in ihrer Gesamtheit auf sie wirken. Entscheiden Sie dabei nicht im Vergleich, sondern für jedes Profil in sich, ob es möglich sein könnte, dass über einen Begegnungsprozess eine Beziehung eintreten könnte.
Wie sich Attraktivitäts-Eindrücke ändern können
Studien zeigen, dass sich im Begegnungsverlauf eine Änderung des Attraktivitäts-Eindrucks ergeben kann („Ich sah sie komplett anders“). Ungefähr 50 % aller durch Gleichklang Verpartnerten waren durch den Vorschlag initial nicht beeindruckt, änderten aber beim Kennenlernen ihre Meinung und kamen so doch mit ihren Partner:innen zusammen. Darüber sind sie nun froh.
Zurück auf den richtigen Weg
Meine Klientin konnte schnell zur bereits gewonnenen Einsicht zurückkehren. Sie erkannte, wie sie halbautomatisch wieder in das alte Dating-Muster gefallen war.
- Die Vereinbarung ist nun, es bei den beiden Kommunikationen zu belassen, diese zu vertiefen und bei entstehender Vertiefung mit einer Person in den Beziehungsaufbau hineinzugehen, anstatt sich weitere Profile anzuschauen. Bis dahin bleiben alle neuen Vorschläge ausgesetzt, und es werden keine alten Vorschläge mehr betrachtet.
- Tritt der Erfolg ein, wird das Online-Dating meiner Klientin beendet sein, da sie über viele Freundschaften verfügt. Entsteht keine Beziehung, kann sie sich schrittweise wieder Vorschläge anschauen und diese anschreiben, bis erneut ein bis zwei sich vertiefende Kommunikationen entstehen, die zunächst einmal ohne weitere Ablenkung und Interferenz ernsthaft auszuloten sind.
- Erst wenn alle Vorschläge in diesem Sinne abgearbeitet sind, wird meine Klientin „neue Vorschläge“ erneut aktivieren und sodann mit dem besprochenen Muster für optimale Chancen für eine Partnerfindung fortfahren.
Das Muster schildere ich auch noch später im Artikels. Wir arbeiten weiter an der Stärkung zielführender Gedanken, Planungen und Handlungsweisen, und ich bin sehr optimistisch, dass meine Klientin bei Gleichklang eine Beziehung finden wird.
Der Fall „Eliana Silver“
Nun aber Weiteres zu den Erfahrungen von Eliana Silver
Schauen Sie sich gerne einmal kurz den englischen Artikel an. Was sehen Sie?
Was Sie als Mann wissen sollten
Als Mann sehen Sie eine Frau, die die große Mehrheit der Männer (jeder Altersklasse) gerne als ein Match haben möchte. Trotz aller Unterschiede im Geschmack gibt es so etwas wie eine durchschnittliche Attraktivitätsbeurteilung, also bestimmte Merkmale, die meistens attraktiv und andere, die meistens als unattraktiv bewertet werden.
Ich will auf Attraktivitäts-Merkmale jetzt nicht eingehen (siehe auch mein Video „Zählt nur das Aussehen bei der Partnersuche?), sondern nur auf die Sachlage hinweisen, dass Sie als Männer hier gegen hunderttausende Konkurrenten anlaufen. So sehr auch die Präsentation dieses Profils durch Tinder als wirksamer emotionaler und erotischer Anreiz fungiert, Ihre Chancen für eine Beziehung mit der Person hinter solch einem Profil gehen gegen Null.
Machen Sie sich das klar, nehmen Sie es an, akzeptieren Sie es. Passen Sie aber vor allem auf, dass solche Profile, die Ihnen besonders oft bei Dating-Apps präsentiert werden, nicht zu einer weiteren Fixierung Ihrer Anziehungs-Präferenzen führen. Geschieht dies nämlich, werden nicht nur die Chancen für den Kontakt mit einer spezifischen Person, sondern die Gesamtchancen Ihrer Partnersuche gegen Null gehen. Sie werden dann all die Frauen nicht mehr als interessant erleben, mit denen für Sie tatsächlich eine Beziehungs-Aussicht besteht.
Hüten Sie sich also davor, sich in ein Attraktivitäts-Ideal hineinzusteigern, das Ihnen die Liebe verbaut. Ich habe Zuschriften erhalten nach dem Motto „alle Frauen bei Euch sind hässlich“. Das ist traurig. Denn die Schreiber sind auf einem Trip, der sie zu dauerhafter Partnerlosigkeit führt.
Was Sie als Frau wissen sollten
Als Frau sehen Sie eine Frau, die von den meisten Männern, die Dating-Apps nutzen, begehrt wird. Genau solche Profile werden von Tinder massenhaft den Männern angezeigt. Das dadurch ausgelöste Interesse der Männer reduziert gleichzeitig das Interesse der gleichen Männer an Ihnen.
„Vielleicht klappt es ja doch mit einer Frau wie dieser“ – so unwahrscheinlich dieser Gedanke auch sein mag, die Hoffnung stirbt zuletzt, und diese Hoffnung bezieht sich nicht auf Sie.
Sie werden dennoch Zuschriften erhalten. Denn bei Tinder und den anderen Apps sind ca. 80 % Männer oder mehr. Diese haben es sich zur Gewohnheit gemacht, Kurznachrichten und vorgefertigte Nachrichten pauschal und ohne viel Ansehen des Profils an Personen zu senden, wo dies durch ein Match möglich ist. Oft wollen sie auch ihre Matches maximieren und sind deshalb zunächst einmal großzügig mit dem ersten Wisch nach rechts (Like).
Aber das heißt noch lange nicht, dass der Einfluss der „Superprofile“ und „Spitzenreiterinnen“ nunmehr gebrochen ist. Denn weder ein Like noch eine Kurznachricht signalisiert bei den Apps eine echte Bereitschaft, sich auf ein tatsächliches Ausloten einer Beziehungsmöglichkeit miteinander einzulassen.
Ich habe Zuschriften erhalten von Frauen wie „habe noch nie eine so geringe Resonanz gehabt wie bei Ihnen“:
- Im Austausch wurde ausnahmslos deutlich, dass die Betreffenden sich manchmal jahrelang, oft mit massivem Plattformhopping einhergehend, in fiktiven Likes und Chats sonnten, die tatsächlich beziehungsbezogen von vornherein aussichtslos waren.
Neben den Likes von Personen, die keinerlei Interesse hatten, den Likes, die nur chatten wollten, den Likes, die nach Sex, Selbstbestätigung, Unterhaltung und Ablenkung von Langeweile suchten, waren womöglich auch ein paar echte Likes dabei:
- Aber wie hätten sie diese erkennen können? Schließlich waren sie durch die Suche nach neuen Matches zu sehr beschäftigt und hatten keine Zeit, Energie, Ruhe oder Gelassenheit gehabt, um sich ernsthaft erst einmal auf die Vertiefung des Kontaktes zu einer Person einzulassen. Nur wenn wir dies tun und dabei auf jeden schädlichen Abgleich mit anderen Optionen verzichten, können wir aber feststellen, ob eine Beziehung entstehen kann – und diese Bereitschaft muss beidseitig sein.
Nun landeten diese Frauen bei Gleichklang auf dem Boden der harten Realität und waren entsetzt. Schluss mit Einsammeln von Likes und Zuschriften, Schluss mit der permanenten Gleichzeitigkeit und Ablenkung:
- Jetzt gilt es, die Tatsache zur Kenntnis zu nehmen, dass Ihr einziges Ziel ist, eine Person zu finden, die passt – und bei polyamorer Suche vielleicht zwei oder drei. Es genügt, dass sie irgendwann diese eine Person kennenlernen, egal ob dies heute, in einem Jahr, in zwei Jahren, in drei Jahren und so weiter der Fall sein wird.
Es gibt keine Belohnungen mehr, die sie ablenken. Sie haben keine Matchliste, es werden Sie kaum vorgefertigte Zuschriften erreichen. Die wenigen Zuschriften, die gelegentlich kommen, sind aber bei weitem ernsthafter. Es lohnt sich und kann beziehungsstiftend sein, nun in den Austausch zu gehen.
Vor allem ist es aber wichtig, dass Sie lernen, selbst in Kontakt zu treten, indem Sie jedes einzelne Profil ernst nehmen und in die Auslotung der Möglichkeit einer Beziehung einsteigen, wenn Sie nicht anhand sicherer Fakten im Profil eine solche Beziehungs-Möglichkeit komplett ausschließen können. Sobald dann Vertiefungen entstehen, steigen sie mit neuen Profilen erst einmal aus, um diesen eine echte Chance ohne Blick auf Alternativen zu geben.
Warum bin ich Single?
Ich kann völlig verstehen, wenn Leser:innen dies alles zu viel und zu schwierig ist. Machen Sie einmal unseren Test „Warum bin ich Single?“, dieser wird Ihnen mehr über die Gründe sagen.
Wenn es Ihnen wirklich zu viel ist, haben Sie drei Optionen:
- Werden Sie glücklich als Single und beenden Sie Ihre Partnersuche.
- Gehen Sie raus aus dem Online-Bereich und schauen Sie sich im realen Leben um.
- Machen Sie weiter so bei den Dating-Apps, erfreuen Sie sich an Ihren Matches. Löschen Sie die App, wenn sie Ihnen langweilig wird, und installieren Sie sie erneut, wenn Sie wieder den Kick nach der Matchliste verspüren. Sollte aber eines Tages das Bedürfnis nach einer echten Beziehung wieder deutlicher werden, macht es Sinn, bei Gleichklang erneut einzusteigen – aber diesmal mit den richtigen Erwartungen und möglichst mit einem effektiven Datingverhalten.
Zu beiden Themen informieren die Artikel Partnersuche:
Alle entscheidenden Vorgehensweisen für die Partnerfindung online schildere ich zudem in meinem Video „Die besten Strategien für die Online-Partnersuche“.
Ich weiß, es ist viel Information, aber ich würde wirklich allen Interessent:innen von Gleichklang und Leser:innen dieses Blogs dieses Video ans Herz legen. Es ist sicherlich nicht technisch aufwändig produziert, und es mangelt bestimmt an Unterhaltung, aber es wird viele Ihrer Fragen beantworten. Es wird Ihnen auch Antworten für Fragen geben, die Sie spontan nie gestellt und daher auch nie eine Antwort erhalten hätten.
Die Strategie von Eliana Silver
Eliana Silver hat ihrerseits übrigens keineswegs versucht, die Anzahl ihrer Likes in die Höhe zu treiben. Sie hatte enorme Auswahl und hat nur sehr selektiv und ganz wenige geliked. Deshalb hatte sie auch gar nicht gemerkt, wie beliebt sie tatsächlich ist und war über die Meldung von Tinder komplett überrascht.
Sie glaubte sicherlich, besonnen und effektiv vorzugehen, und hatte z. B., wie sie erläutert, viele gleich anhand ihrer Headline abgelehnt. Neben der Headline dürfte sicherlich auch das Foto eine bedeutsame Rolle gespielt haben. Das tut es jedenfalls typischerweise, bei den Dating-Apps liegt sein Einfluss sicherlich bei 80 % oder mehr.
Hochbeliebt und partnerlos
Wieso blieb eine hochgradig beliebte Person komplett erfolglos, die bei Tinder quasi jeden als Match bekommen konnte, den sie wollte?
- Es lag nicht daran, dass sie nur um Matches spielte, aber keine Bindungsentscheidung mehr treffen wollte oder konnte. Schließlich ging sie äußerst selektiv vor, wählte für sich eine nur moderate Matchliste aus, ließ die Kontakte nicht versanden, sondern verabredete sich und traf die Menschen im realen Leben.
Sie hat online (scheinbar) alles richtig gemacht, aber es gibt einen Fundamentalfaktor, der ihre Partnersuche bei Tinder scheitern ließ:
- Ihre Auswahlkriterien waren komplett willkürlich und unsinnig, weil in aller Regel eben weder die Headline noch das Foto eines Online-Profils bei Tinder und anderswo uns auch nur die geringsten Informationen darüber gibt, ob wir tatsächlich mit der anderen Person in einer Beziehung glücklich werden können!
Wir glauben, wir können Dinge erkennen, die gar nicht da sind, und fallen so in einem Klima der Unsicherheit unseren eigenen Theorien zum Opfer, die wir aber nicht korrigieren können, weil es bei den Plattformen keinerlei Transparenz darüber gibt, was für die Partnerfindung wirklich wichtig ist.
Jedenfalls begegnete Eliana Silver auf diese Weise einer Reihe von Tinder-Männern. Die meisten wollten schlicht ein erotisches Abenteuer. Einer zeigte ihr seine eigene Matchliste mit den vielen Alternativen, die er bereits jetzt hatte, wenn es zwischen ihr und ihm doch nicht klappen sollte, was er nämlich von vornherein befürchtete:
- So hatte er bereits eine Voreinstellung, die auf Erfolglosigkeit ausgerichtet war, und brachte nun mit seinem Verhalten als selbsterfüllende Prophezeiung die Erfolglosigkeit auch sogleich zum Eintreten brachte. Denn natürlich kommt es nicht gut an, wenn wir bei der Partnersuchen den Menschen, denen wir begegnen, sofort von unseren vielen Alternativen berichten. Warum nicht? Weil wir intuitiv alle wissen, dass genau das kein Weg zur echten Liebe ist, also schrecken wir Leute, die es so handhaben lieber zurück. Leider wünschen wir uns die Alternativen aber dennoch oft selbst und so geraten wir in einen Negativkreislauf.
Mit niemandem ging es jedenfalls für Eliana Silver über ein zweites Treffen hinaus.
Erfolg beim Online-Dating
Ich zitiere gerne die eine belgische Studie (Referenz hier), über die wir letztlich unter Berücksichtigung der Trennungsrate im ersten Jahr bei neuen Beziehungen zu einer Schätzung der Effektivität von Tinder von 3,6 % gelangen.
Eine ganz neue Studie eines internationalen Forscherteams um Calli Tzani gelangt zu der Einschätzung, dass die Nutzung von Dating-Seiten nicht zu einem verbesserten Wohlbefinden führt und auch für die Partnerfindung nicht effektiv sei. Die Studie wurde durch Nutzer:innen von Tinder dominiert, aber es waren auch Nutzer:innen z. B. von Bumble, Hinge und anderen Plattformen dabei.
Ich möchte die Schlussfolgerungen der Autor:innen hier in deutscher Übersetzung zitieren:
- „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich Online-Dating-Plattformen weder positiv noch negativ auf das Wohlbefinden der Nutzer:innen auswirken … Wenn die Nutzer:innen außerdem oft nicht das erreichen, was sie sich erhoffen, wie etwa … eine verbindliche Beziehung, deutet dies darauf hin, dass Dating-Plattformen ihren beabsichtigten Zweck nicht erfüllen. Diese Ergebnisse verdeutlichen die potenzielle Redundanz von Online-Dating-Plattformen (Anmerkung: gemeint Gleichheit der untersuchten Dating-Seiten) sowohl für romantische als auch für Wohlfühlbedürfnisse, was darauf hindeutet, dass Individuen, die nach diesen Bedürfnissen suchen, diese möglicherweise in anderen Formaten und Kontexten suchen müssen.“
Dieser Befund korrespondiert übrigens mit den von mir ebenfalls bereits mehrfach zitierten Befunden des Soziologen Rosenfeld, dass die Bedeutsamkeit von Dating-Apps für die Partnerfindung überschätzt werde.
Kaum Effektivitätsstudien
Es gibt angesichts der Bedeutsamkeit der Dating-Apps für unser gesellschaftliches Leben erschreckenderweise übrigens nur sehr wenige Studien und oft wenig aussagekräftige Studien zur Effektivität von Dating-Apps.
Es gibt bis heute keine einzige Studie, die uns eine repräsentative Aussage dahingehend ermöglichen würde, wie wahrscheinlich es beispielsweise ist, dass eine Beziehung entsteht oder wie wahrscheinlich es ist, dass eine Beziehung entsteht, die mindestens ein Jahr besteht.
Solche Studien sind enorm aufwändig und teuer, die Dating-Apps haben sie nie in Auftrag gegeben. Wir stochern also alle gemeinsam weitgehend im Nebel.
Nach den Daten des Pew Research Centers ist es aber so, dass in den USA offenbar eine von zehn derzeit neu entstehenden Beziehungen über eine Dating-App oder eine Dating-Webseite zustandekam.
Ich finde das enorm wenig; in Anbetracht der großen Häufigkeit der Nutzung von Dating-Seiten und auch in Anbetracht des schier unendlichen Ausmaßes an Medienaufmerksamkeit, die diese Dating-Seiten erhalten. Zwar entstehen heute bereits 40 bis 50 % der Beziehungen online, aber eben nicht über Dating-Seiten, sondern über den ganzen Online-Bereich zusammen.
Wir sind ein Gegenmodell
Die Autorengruppe der dargestellten Studie um Calli Tzani hat dargestellt, dass alle Dating-Seiten im Grunde gleich aufgebaut seien und daher ihre Schlussfolgerungen „keinen Einfluss auf Wohlbefinden“, „geringe Effektivität für Beziehungen“ auch für alle gelten würden.
Ich denke, für Gleichklang gilt dies nicht:
- Wir haben uns als Gegenmodell konstituiert, ohne die permanenten Belohnungen (Möglichkeiten zum Swipen, Matches) und mit dem klaren singulären Fokus auf das tatsächliche und tiefgehende Kennenlernen einer (oder bei polyamoren Verbindungen mehrerer) Personen. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass wir ankämpfen müssen gegen die längst generalisierten und automatisierten Erwartungen an Dating-Systeme, die wir weder erfüllen wollen noch können. Dies müssen Mitglieder verstehen, wenn sie bei uns erfolgreich sein möchten.
Wie Dating-Apps uns steuern
Eine koreanische Autorengruppe um Chowon Kang hat zwei qualitative Studien mit Workshop-Arbeit zum Einfluss der Dating-Apps vorgelegt. Ich finde ihre Schlussfolgerungen erschütternd:
- Deutlich wird in meiner Leseweise der Ergebnisse, dass die Dating-Apps mit ihren Algorithmen (die allein auf oberflächlichen Attraktivitäts- und Belohnungssystemen beruhen) in hohem Ausmaß auf das Leben einiger Nutzer:innen eingreifen. Sie installieren bei diesen Nutzer:innen Laientheorien zur Funktionsweise und Nutzung der Apps, die dann sogar zu Versuchen führen, sich als Person insgesamt an die Dating-App anzupassen.
- Das komplette Fehlen von Transparenz hält alle in Dunkelheit und führt zu einer Scheinpassung an ein undurchschaubares System, dessen Ziel allein die Gewinnmaximierung und nicht die Partnerfindung ist. Wer in diesen Bann geraten ist, hat möglicherweise bereits Grunderwartungen internalisiert, die ihm auch bei Gleichklang die Partnerfindung unmöglich machen.
Was Nutzer:innen wirklich wollen
Gleichzeitig konnten die Autor:innen aber überzeugend herausarbeiten, dass die Nutzer:innen eigentlich etwas ganz anderes wünschen – Zitat ins Deutsche übersetzt:
- „Der Co-Design-Workshop … machte deutlich, dass die Nutzer:innen sich Algorithmen wünschen, die persönliche Werte in den Vordergrund stellen, automatisch passende Matches finden und die persönliche Entwicklung unterstützen. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass sich Algorithmen über das einfache Matchmaking hinaus weiterentwickeln müssen, um tiefere, sinnvolle Verbindungen zu fördern. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass unsere Studie den Diskurs über die Interaktion zwischen Mensch und Algorithmus beim Online-Dating bereichert und für algorithmische Verfeinerungen plädiert, die eine tiefere Resonanz auf das Erreichen romantischer Beziehungen haben.“
Es sind genau diese Wünsche, die der Dating-Markt nicht erfüllt, die wir aber bei Gleichklang zum Zentrum unserer Tätigkeit gemacht haben.
Wünsche, Erwartungen und Verhalten
Wir beobachten jedoch, dass es das eine ist, bestimmte Wünsche zu haben, und etwas anderes, sie auch umzusetzen, wenn sie realisierbar sind.
Für die effektive Nutzung unserer Plattform sind Fertigkeiten erforderlich, die sich auf Haltungen und Vorgehensweisen beziehen. Das war uns am Anfang nicht klar, und wir waren überrascht zu sehen, dass eine „automatische Plattform“ wie unsere tatsächlich eine inhaltliche, psychologische Anleitung braucht, um die Erfolgsaussichten ihrer Nutzer:innen zu verbessern.
Das ist der Grund, warum ich hier schreibe, und dies ist auch der Grund für unseren täglich telefonisch erreichbaren Support. Es ist ebenfalls der Grund für das von mir zusätzlich angebotene individuelle Online-Coaching. Denn Blogartikel und Rückmeldungen des Supports reichen oft nicht aus, um die tatsächlich wirksamen Haltungen und Vorgehensweisen fest zu etablieren. Manchmal gibt es tiefere Aspekte, die einer Partnerfindung im Wege stehen und erst bewältigt werden müssen.
Erfahrungen aus dem Coaching
Durch das Coaching erhalte ich einige sehr individuelle Einblicke:
- Einerseits stelle ich fest, dass in nahezu jedem Fall eine effektive Grundorientierung gewonnen werden kann. Wird dann weitergemacht, können fast immer positive Veränderungen erzielt werden.
- Andererseits sehe ich eben auch bei Coaching-Klient:innen – die ja mehrheitlich meine Blogartikel lesen und meine Videos schauen –, wie verfestigt die schädlichen Muster sind, die einer Partnerfindung entgegenstehen. Muster, die nach meiner (subjektiven und nicht durch Studien belegten) Ansicht durch die Dating-Apps nicht nur gesellschaftlich widergespiegelt, sondern auch verstärkt und installiert werden.
- Immer wieder fallen Klient:innen in solche Muster zurück, wenn sie nicht fortwährend reflektieren und die ersten Ansätze der alten Muster erkennen und zurückweisen.
Die Erfahrung von Eliana Silver
Den Artikel beende ich mit einer weiteren guten Nachricht aus den Erfahrungen von Eliana Silver:
- Am Ende hat sie eine Partnerschaft gefunden – nicht online, sondern an der Universität, wo sie einen anderen Studenten kennengelernt hat, mit dem sie nun fest zusammen ist. Er war nie bei Tinder, aber wäre er dort gewesen, vermutlich wären die beiden niemals zusammengekommen.
Wir sollten die Partnerfindung nicht nur auf den Online-Bereich beschränken. Tun wir dies, nehmen wir die Möglichkeiten in der echten Welt weniger wahr und strahlen auch weniger Offenheit für eine Partnerfindung aus.
Wir wissen, dass auch für Gleichklang-Mitglieder das Offline-Kennenlernen nach wie vor ein wichtiger Weg zur Partnervermittlung ist. Manche Mitglieder schreiben in die Freitexte unserer Umfragen, dass sie ihre Partner:innen anderswo fanden, aber Gleichklang ihnen geholfen habe, den richtigen Fokus für die Partnerfindung einzunehmen. Genau dies ist auch ein wichtiger Teil der Dienstleistung, die wir als Plattform erbringen.
Die Herausforderungen bei anderen Plattformen
Nun habe ich wieder viel über Tinder geschrieben. Ein Leser merkte in den Kommentaren an, ich vernachlässige zu sehr die kleineren Plattformen.
Allerdings hatte ich vor Kurzem eine Videokonferenz mit einer einflussreichen Bewertungsseite. Mein Gesprächspartner erklärte mir, es sei ihm aufgefallen, dass wir eine der wenigen Plattformen seien, bei denen es tatsächlich um Beziehungsfindung gehe. Bei den meisten anderen seien ja Bots, automatisierte Kontaktprozesse oder gar professionelle Chat-Moderatoren tätig.
Von einer anderen Bewertungsplattform hörte ich zudem, dass Gleichklang – neben ein bis zwei anderen Anbietern – die einzige Plattform sei, die nicht einem größeren Konzern gehöre und tatsächlich inhaltlich funktionsfähig sei.
Ich selbst habe mich bereits bei einigen Plattformen angemeldet, so auch bei einer angeblich Veganer:innen vermittelnden Plattform. Meine Erfahrungen mit dem offensichtlichen Täuschungs-System habe ich hier berichtet.
Ich fürchte, dass manipulative Elemente tatsächlich der Standard sind und ich mich daher notgedrungen an den größeren Anbietern orientieren muss – nicht nur, weil diese unsere Erwartungen prägen, sondern auch, weil sie sich leisten können, keine direkt betrügerischen Mittel einzusetzen. Stattdessen setzen sie auf Verhaltenslenkung durch Algorithmen, die kurzfristige Belohnungen bieten – nicht, damit Nutzer:innen Partner:innen finden, sondern damit sie bei der Stange bleiben.
Der Weg zur effektiven Partnersuche
Ich hoffe, ich habe deutlich machen können, wie wichtig es ist, die Struktur einer effektiven Partnersuche zu verstehen. Gleichzeitig möchte ich zeigen, wie tiefgreifend die Einflussnahme der Dating-Apps auf unsere Erwartungen und Verhaltensweisen ist.
Wir bei Gleichklang möchten weiterhin mit allen, die sich angesprochen fühlen, den Weg zu Begegnung und Partnerfindung gehen.
Zusammenfassung: Die unsichtbaren Regeln der Partnersuche
Wie Algorithmen unser Verhalten prägen und was wirklich zählt, um den richtigen Partner zu finden
Die Partnersuche in der digitalen Welt wird zunehmend von Dating-Apps geprägt. Doch was auf den ersten Blick als effizienter Weg erscheint, den passenden Partner zu finden, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung oft als Quelle von Frustration und Täuschung.
Ein Beispiel dafür ist die Geschichte der Studentin Eliana Silver, die trotz enormer Popularität bei Tinder – sie gehörte zu den weltweit 15 meistgewischten Personen – keine erfüllende Beziehung finden konnte. Ihre Erfahrungen verdeutlichen, dass willkürliche Auswahlkriterien wie Headline und Fotos selten etwas über die echte Passung zwischen zwei Menschen aussagen.
Auch das Beispiel einer meiner Coaching-Klientinnen illustriert, wie schnell Dating-Apps schädliche Verhaltensmuster fördern können. Ihre anfängliche Fixierung auf Matches und attraktive Fotos führte dazu, dass sie sich in oberflächlichen Unterhaltungen verlor und keine tiefen Verbindungen aufbauen konnte. Durch gezielte Reflexion, Fokus und das Zurückstellen von Alternativen kann sie lernen, sich auf wertvolle Begegnungen einzulassen.
Die problematischen Mechanismen von Dating-Apps werden auch durch Studien belegt. Eine aktuelle Arbeit von Calli Tzani und Kolleg:innen zeigt, dass Dating-Seiten weder zu verbessertem Wohlbefinden noch zu effektiver Partnerfindung beitragen. Algorithmen dieser Plattformen basieren oft auf Attraktivität und kurzfristigen Belohnungen, wodurch langfristige Beziehungen in den Hintergrund treten. Eine weitere koreanische Studie deckt auf, dass diese Systeme Laientheorien fördern, Nutzer:innen manipulieren und sie dazu bringen, sich den Plattformen anzupassen, statt authentisch zu bleiben. Gleichzeitig wünschen sich Nutzer:innen Algorithmen, die auf Werten und echter Kompatibilität basieren – ein Ansatz, den Gleichklang umsetzt.
Die Erkenntnisse von Eliana Silver, die Erfahrungen aus meinem Coaching und die Ergebnisse der Forschung führen uns zu klaren Schlussfolgerungen:
- Eine erfolgreiche Partnersuche braucht Fokus, Geduld und den Mut, alte Muster zu durchbrechen. Gleichklang bietet mit seinem Gegenmodell zu herkömmlichen Apps eine Plattform, die nicht auf kurzfristige Belohnungen, sondern auf langfristige Beziehungen abzielt. Dabei steht nicht die Anzahl der Matches, sondern die Qualität der Begegnungen im Vordergrund. Es ist eine Tatsache, dass eine Partnerfindung schnell eintreten kann (und es manchmal tut) und dass sie ebenso mehrere Jahre dauern kann (und dies ebenso manchmal tut). Diese letrztlich nciht veränderbare Sachlage sollten wir alle akzpetieren und nicht versuchen, sie durch einen schädlichen Aktivismus (z.B. Scheinaktivitäten auf permanent wechselnden Plattformen) außer Kraft zu setzen. Sinnvoll und für den Erfolg der Partnerfindung womöglich entscheidend ist es, ein konsistentes Muster der eigeninitiaitven Kontaktaufnahme und der Bereitschaft für echte Begegnung ohne ständigen Blick auf mögliche Alternativen fest in der eigenen Haltung und im eigenen Verhalten zu etablieren.
Die gute Nachricht:
- Es ist nie zu spät, den richtigen Weg zu gehen. Ob online oder offline – wer bereit ist, sich auf echte Verbindungen einzulassen und aus bisherigen Erfahrungen zu lernen, hat die besten Chancen, eine erfüllende Partnerschaft zu finden.
Lassen Sie uns gemeinsam diesen Weg gehen – mit Klarheit, Zuversicht und der richtigen Strategie:
(Bitte schreiben Sie auch gerne Ihre eigenen Ansichten und Erfahrungen unten in die Kommentare.)
Vielen Dank für die Zusammenfassung!
Ich denke auch, dass Gleichklang prinzipiell einen guten Ansatz verfolgt und versucht dafür eine Lösung zu finden.
Aber leider ist die Usability auf mobilen Seiten schon seit Jahren grottig, und das ist leider wahrscheinlich auch nicht einmal der einzige Grund, warum es relativ wenig Benutzer und damit auch potentielle Matches/Vorschläge gibt.
Viele liebe Grüße!
Ich stimme Dir nur teilweise zu. Wir haben heute viel mehr Mitglieder als z.B. vor 10 Jahren und unendlich viel mehr Mitglieder als vor 15 Jahren. Aber die Steigerung der Mitgliederanzahl hat zu keinerlei Zunahme der Vermittlungsquote geführt, die Mitglieder haben früher einfach nur aus viel weniger Vorschlägen mehr machen können (also in Relation gesetzt). Es ist also gerade keine Lösung, wenn wir uns darauf fokussieren würden, vor allem die Mitgliederanzahl zu erhöhen. Außerdem sind unsere Vermittlungsquote ja tatsächlich sehr gut und auch abseits von Quoten erreichen uns jeden Tag Rückmeldungen von Menschen, die über uns Partner:innen fanden. Es ist kein Defizit, dass die Vorschlagsanzahl gering ist, sondern eher unsere Stärke. Jeder kann ja sofort viele Profile zum Anschauen haben bei den Apps, aber es bringt nichts. Daher ist unser Ansatz eher umgekehrt, dass wir versuchen, die Mitglieder, die nicht vorankommen, zu unterstützen, es so ähnlich zu machen wie die, die Partnerschaft fanden. Darum dreht sich darum auch dieser Blog. Mit der mobilen Benutzbarkeit hast du sicher recht. Wir sind auch in den letzten Zügen der neuen Anwendung, geben aber keine Termine mehr bekannt, weil es sich bereits mehrfahc verzögert hat.
Ich muss dem Vorredner Herr Hahler schon recht geben — die Usability der Plattform ist auf mobilen Geräten einfach „grottig“. Da hilft es wenig, dass Gleichklang mittlerweile „unendlich viel mehr Mitglieder“ habe als vor „15 Jahren“, wie sie als Betreiber schreiben. Respekt, dass es sie schon so lange gibt, aber vom „Look and Feel“ ist die Site damit absolute Internet-Steinzeit, sorry, gerade auf mobilen Geräten.
Lies gerne meinen neuen Artikel: “Wie Benutzerfreundlichkeit unseren Beziehungen schadet” Das Kriterium der Usability entspricht dem oberflächlich-indifferentem Muster des Mainstream-Datings. Durch eine hohe Usability werden schnelle, unterhaltsame und oberflächliche Muster etabliert, die die Partnerfindung behindern. Weil wir diese Usability nicht haben, kommen zu uns Menschen, die ernsthaft nach Beziehung suchen.
“Ein Leser merkte in den Kommentaren an, ich vernachlässige zu sehr die kleineren Plattformen. […]
Ich selbst habe mich bereits bei einigen Plattformen angemeldet,”
Das war mir nicht bewusst. Ich nehme meine Anmerkung/Kritik zurück.
Es war mir wirklich nicht bewusst, dass du so viel Aufwand betreibst. Davon bin ich jetzt ernsthaft beeindruckt!
Ich würde mir nur mal einen Coaching-Bericht von einem Mann wünschen. Die Probleme und Lösungen aus deinen Caochings mit Frauen haben für mich als Mann nur wenig nutzen, da die männliche Situation sich signifikant unterscheidet.
Ich hatte das gar nicht als Kritik von Dir erlebt, sondern als Anregung.
Tatsächlich kommen nicht nur Frauen, sondern fast genauso viele Männer. Aber diese kommen irgendwie meistens aus Gründen, die nicht so sehr mit dem Dating-Prozess zusammenhängen bzw. mit dem, worüber ich hier immer schreibe. Ich bemühe mich vor allem so zu schreiben, dass sich daraus Anwendungen für die Nutzung der Plattform oder auch die Partnersuche anderswo ergeben. Die Männer, die zu mir kommen, sind teilweise in Beziehungen, es geht um Fragen von Trennung oder Zusammenbleiben und wie Veränderungen vorgenommen werden kann. Bei anderen geht es um sexuelle Unzufriedenheit und wie damit umgehen, auch hier sind sie teilweise aktuell in Beziehungen. Auch Eifersucht (eigene oder von Partner:innen) spielt eine Rolle. Oder es geht um die Frage, ob überhaupt eine Beziehung gesucht wird, auch um Verbitterung, dass keine Beziehung gefunden wird oder nie eine Beziehung gefunden wurde. Es geht um Lebensveränderungen (beruflich, örtlich) nach Scheidungen. Es geht um soziale Abstürze, berufliche Kränkung und deren Verarbeitung etc. Also ein breites Feld, aber für diesen Blog nicht unbedingt so geeignet.
Aber wenn ich jemand für den Blog Passenden habe, werde ich berichten.
Ok, war auch nicht als Kritik gemeint.
Interessant, dass die Männer mit solchen Anliegen zu dir kommen, aber das erklärt natürlich, warum in den Blog vorrangig Frauen aus dem Coaching behandelt werden.
Leider habe ich gleich mehrere Probleme, die eine erfolgreiche Partnerinnenfindung verhindern: Ich habe bereits das Pensionsalter erreicht, während meine Exfrau gerade einmal halb so alt war wie ich. Aus der Beziehung stammen mehrere Kinder, für die ich – ebenso wie für meine Ex – Alimente bezahlen muss. Zum Leben bleiben mir danach knapp 500 Euro monatlich, wovon ich auch noch die Miete bezahlen muss. Da beginnen auch schon die Schwierigkeiten: Welche moderne Frau will mit einem Habenichts ausgehen, der nicht einmal die Konsumation beim Ausgehen bezahlen könnte? Und welche im Alter “passende” Frau würde gemeinsam mit mir beginnen, etwas Neues aufzubauen? Wer älter ist, will meist nur noch das genießen, was bereits aufgebaut wurde und nicht erst die Ärmel aufkrempeln! Jüngere Frauen dagegen sehen gar nicht erst auf den Menschen oder auf dessen Foto, sondern winken bereits ab, sobald sie die Zahl mit dem Alter sehen. So gesehen: Wer könnte mich noch wollen? Niemand! Für mich ist Partnerinnensuche wohl verlorene Zeit, oder?
Deine Frage würde ich mit einem klaren Nein beantworten. Dafür gibt es einfach zu viele Menschen auch im höheren Alter und auch in äußerst knappen materiellen Verhältnissen, die einen Menschen finden, der sie liebt. Richtig ist, dass es Herausforderungen sind. Umso wichtiger ist, dass Du Dich einerseits komplett authentisch verhältst, selbstsicher genug bist, den Kontakt aufzunehmen, und dann auch die Chance ergreift, wenn sie sich Dir bietet.
Das ist wieder ein sehr interessanter Artikel wegen des aussagekräftigen Beispiels. Ich war dieses Jahr zum ersten Mal auf Dating Apps, v.a. Hinge. Mir hat es kurzfristig geholfen, über Einsamkeit hinwegzukommen und Leute zu finden bei denen man sich wohlfühlt. (Wenn man mehr auf Ausländer steht als auf Deutsche dann sind andere Apps besser als Gleichklang. Dort wurden v.a. auch angrenzende Länder angezeigt, was toll ist). Aber sobald ich psychisch wieder klarkam habe ich die App gelöscht, weil sie einen durcheinander machen und man besser über gemeinsame Interessen wie z.B. Vereine wirkliche Kontakte findet. Mein Freund fand mich aber auf happy cow obwohl ich zurzeit nicht vegan bin.
Bei dieser Eliana wäre ich auch nicht eifersüchtig wenn er sie liken würde. Sie sieht auch sehr nett aus und von den Zügen her so, dass sie sowohl in das kaukasische als auch in das asiatische und arabische Schema passt, so meine Theorie.
Ich gratuliere ich Euch herzlich zu Eurem Kennenlernen auf happy cow! Übrigens kannst Du bei Gleichklang auch international suchen, allerdings gibt es nur sehr wenige Mitglieder außerhalb Deutschland, Österreich, Schweiz, die interessanterweise die Gruppe bei uns sind mit den absolut höchsten Vermittlungsraten. Der Punkt mit den angrenzenden Staaten ist aber völlig richtig und es wird eines Tages bei Gleichklang auch eine Internationalisierung geben. Wir arbeiten darauf hin.
Meiner Erfahrung nach ist es auf Gleichklang nicht sonderlich besser als auf den anderen Plattformen. Ich hab nach einem Jahr dort genau 0 Antworten oder Nachrichten bekommen obwohl ich locker 70% der Vorschläge angeschrieben habe. Also ungefähr so viel wie auf tinder und weniger wie auf Parship. Nach mittlerweile fast 20 Jahren auf der Suche ohne den geringsten Erfolg muss ich wohl einfach einsehen das es für manche Menschen keine Liebe gibt.
Ich hab in der Zeit schon so viele Sachen ausprobiert, mache mir fast nichts aus dem Aussehen von meinem gegenüber und hab es immer vermieden mehr als ein Kennenlernen gleichzeitig zu machen. Aus den oben genannten Gründen und auch ganz simpel aus Mangel an Alternativen. Wenn ich wollte könnte ich schon 100 Freundinnen haben, mehr als platonische Freundschaft wollte aber bis jetzt niemand.
Es ist ausgeschlossen, dass jemand eine Antwortrate von 0 % hat, wenn 70 % Vorschläge mit einer Erstnachricht kontaktiert wurden. Es sei denn, es liegen nur ganz, ganz wenige Vorschläge v0r (z.B. 70 % von 7), wo es noch im Zufallsbereich liegen könnte. Du erinnerst Dich also falsch oder verwechselst uns mit anderen Plattformen.
Ich habe in Deinen Account geschaut, was möglich war, weil Du die E-Mail angegeben hattest. Danke, dass Du es uns ermöglicht hast, direkt nachzuschauen und so auch eine passende Antwort zu geben.
Folgendes Ergebnis:
– Du hast selbst keine einzige Erstnachricht geschrieben und hast Dir auch 30 % der 18 Vorschläge nicht angeschaut.
Die 70 % waren also anderswo, sind ein kompletter Erinnerungsfehler oder Du verwechselst 70 % Vorschläge angeschaut mit 70 % Erstnachrichten geschrieben.
Deine Zuschrift ist wichtig und für alle interessant:
Ich beobachte, dass systematisch eine Tendenz besteht, die eigene Erstnachrichtenhäufigkeit als zu hoch zu erinnern oder auch die Vorschlagsanzahl als zu niedrig. Auch werden manchmal Rückmeldungen über Funktionen gegeben, die es gar nicht bei uns gibt, sodass es offensichtlich von anderen Plattformen kommt. So schreib neulich jemand, man könne sich hier “Likes” kaufen, was bei Gleichklang nicht, bei anderen Plattformen aber möglich ist.
Das Problem ist, dass durch all dies bei den betreffenden Personen selbst und auch bei Dir negative Erwartungshaltungen erzeugt werden, durch die Ihr Euch am Ende bei der Partnersuche blockiert. Ich würde Dir einen ernsthaften Neueinstieg bei Gleichklang raten.
Ne danke ich verzichte auf noch eine weitere Plattform die nur Geld kostet und nix bringt.
Bin mir ziemlich sicher das ich alle angeschrieben habe, kann auch sein das es damals noch einen anderen Account gab. Ich bin schon ne ganze Weile dabei im Dating und habe schon sehr viel ausprobiert, auch mehrmals.
Bin aber erstaunt das es so einen Artikel benötigt um völlig normale (zumindest für mich) Verhaltensweisen zu erklären. Ich würde nie auf die Idee kommen mehrere Frauen gleichzeitig zu daten. Genauso wenig habe ich großartige Kriterien oder Vorstellungen wie mein Partner zu sein hat. Das was zählt merkt man doch eh erst wenn man sich persönlich kennen lernt.
Fakt ist ich bin mit 34 Jahren immer noch alleine und habe ehrlich gesagt auch nicht viel Hoffnung das sich das nochmal ändert. Ich versuche jede Möglichkeit mitzunehmen um jemanden kennen zu lernen, irgendwie hilft aber alles nichts. Nichtmal ein kleiner Kuss war bis jetzt drin, es ist einfach nur noch erbärmlich. Sobald die Hoffnung voll ganz erlischt war es das auch für mich, ohne Liebe ist das Leben einfach nur scheiße und nichts Wert.
Hm, das war – wie alle Account bei uns – ein bezahlter Account. Warum solltest Du zweimal bezahlt haben. Das ist doch sehr unwahrscheinlich, oder? Auch hattest Du Dir 70 % der Vorschläge angeschaut, aber nicht einmal geschrieben. Wir können Dich auch gerne erneut freischalten zum reinschauen. Versuche es noch einmal. Ich kann für Dich auch einen Sozialtarif eintragen, sodass Du für 6 EUR noch einmal ein Jahr dabei sein kannst.
Aber:
Sinn macht es nur, wenn Du ein wenig Dein Dating-Verhalten reflektierst und änderst. Wichtig ist, aktiv zu werden, aber auch das echte Kennenlernen dann in den Vordergrund zu stellen, Dinge, wie Kuss etc., stehen für die Abklärung von Lebens- und Beziehungsperspektiven erst einmal nicht im Vordergrund. Es gibt keinen Grund zur Hoffnungslosigkeit, aber wenn Du bisher überall erfolglos warst, spricht einiges dafür, dass Du Deinen Dating-Ansatz ändern solltest.
Ok dann hab ich mich wahrscheinlich doch vertan mit meiner Annahme das ich bei euch alle angeschrieben habe. Das letzte halbe Jahr war ich aber auch nicht mehr wirklich aktiv dort. Das Geld ist auch nicht das Problem, das könnte ich mir schon leisten. Nur denke ich nicht das es viel helfen wird.
Ich habe im laufe der letzten 20 Jahre meinen Dating-Ansatz schon des öfteren verändert, bin ja auch ein ganz anderer Mensch wie mit 15 oder 25.
Natürlich steht der Kuss nicht im Vordergrund, genauso wenig wie Sex. Das könnte ich mir auch für Geld kaufen wenn es daran liegen würde. Das sollte nur als Beispiel dienen das bis jetzt absolut tote Hose in dem Bereich war.
Ich bin sehr aktiv auf der Partnersuche, bin regelmäßig auf Speed Dating Events, diverse Plattformen und so im Durchschnitt jedes zweite Wochenende unterwegs (Konzerte/Ausflüge/Bar/Partys)
Auf der Arbeit gibt es keine Frauen und bei den Hobbies auch nicht.
Bin sehr bemüht das Kennenlernen in den Vordergrund zu stellen, habe normalerweise auch immer einen guten Abend auf den Dates. Nur was kann ich den machen wenn direkt 95% kein Interesse haben? Was ich schon an Körben bekommen habe kann ich nicht einmal mehr zählen.
Ich bin immer ehrlich zu meinem Gegenüber, höflich, großzügig und hilfsbereit. Wenn ich wollte hätte ich schon 100 Freundinnen, das wollten immer alle. Sobald ich dann romantische Absichten geäußert habe waren alle immer weg, egal wie und wo kennengelernt.
Woher soll ich den die Hoffnung nehmen das es irgendwann noch klappt? Aus dem Fakt das ich die letzten 3 Jahre noch Krebs, Diabetes (kein Übergewicht und sportlich aktiv) und eine schwere bakterielle Entzündung bekommen habe?
Oder daraus das ich bei JEDER Familienfeier die mitleidigen Blicke meiner Verwandten aushalten muss? Von denen nebenbei alle seit Jahren verlobt/verheiratet oder in Partnerschaft leben, inkl Kinder? Auch meine jüngeren Cousins und mein jüngerer Bruder sind seit Jahren glücklich vergeben und ich sitze jedes mal wieder alleine da. Ich liebe es eigentlich mit meiner Familie und verstehe mich auch super aber mittlerweile geht es mir nach so einem Treffen so schlecht das ich extreme körperliche Schmerzen empfinde.
Ich bin ehrlich überfragt was ich noch machen könnte. Habe schon coachings, guides und sonstige Ratgeben benutzt und auch versucht umzusetzten, das Resultat ist wohl offensichtlich.
Ich glaube, dass es Zeit ist für eine Psychotherapie, kein Coaching etc. Das meine ich in gar keiner Weise negativ. Aber wenn wir unter etwas leiden, auch unter den Reaktionen unserer Mitwelt, keine Hoffnung auf Änderung haben und resignieren, ist es Zeit für Hilfe. Auch die Verarbeitung von erlebter Ablehnung ist wichtig. Ich würde vielleicht wirklich diesen Weg noch einmal versuchen und dann ggf. auch mit Therapeut:innen besprechen, ob Du jetzt bereits wieder mit der Partnersuche beginnst oder nicht. Ich verstehe komplett die Belastung, wenn Du immer beziehungslos warst, trotzdem ist es auch hier wichtig, im Hinterkopf zu haben, dass wir auch als Single wirklich glücklich werden können und uns die Blicke der anderen nicht zu interessieren brauchen oder diese sogar anders schauen, wenn wir selbstsicher auftreten. Auch die Verarbeitung von kritischen Lebensereignissen, wie einer Krebserkrankung, kann durch eine Psychotherapie sehr unterstützt werden. Ich würde Dich zu diesem Weg ermutigen.
Ja guter Witz, soll ich mir die Therapie aus dem Hintern ziehen. Ich weiß nicht wie lang ich schon auf der Suche nach einer Therapie bin, interessiert doch keine Sau. Ich hab jeden Therapeuten hier in der Umgebung schon zig mal angerufen, hab noch nicht mal ein Erstgespräch bekommen. Selbst die Krankenkasse hat es nicht hinbekommen hier in der Nähe was zu finden. Da ich kein Auto habe kann ich nicht so weite Strecken zurücklegen.
Jedes mal darf ich mir den gleichen Blödsinn anhören. Die Depressionen sind nicht die Ursache sondern das Symptom der Erfolglosigkeit. Ich habe ehrlich kein Interesse daran mein Leben single zu verbringen, ein Mensch braucht irgendwann einfach ein wenig Zuneigung und Liebe. Kein Wunder mein Kopf ist schon so kaputt wenn einem das ganze Leben über so etwas wichtiges fehlt.
Vor allem ging es mir doch jahrelang super, das es mir so schlecht geht ist ja erst seit 2-3 Jahren so. Trotzdem hat es davor nicht geklappt.
Ich muss es nur langsam mal einsehen das es keinen Sinn macht mit Leuten darüber zu reden die keine Ahnung haben wie es sich anfühlt über Jahrzehnte kein bisschen Liebe oder Zuneigung bekommen zu haben. Wird echt Zeit das der Witz von Leben vorbei ist, ich hab so unendlich die Schnauze voll von dem Elend.
Ob Ursache oder Folge, die Therapieindikation besteht. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Über die KBV kannst Du in Deinem Bundesland nach psychologischen Psychotherapeuten suchen: https://www.kbv.de/html/arztsuche.php Deine Krankenkasse ist ebenfalls verpflichtet, Dir Hilfestellung zu geben. Du kannst auch Deinen Hausarzt bitten oder Du machst einen Termin beim Psychiater, den Du bekommen wirst. Es ist stressig und belastend, aber es ist absolut möglich, einen Therapieplatz zu erhalten. Heute ist übrigens auch Video-Therapie erlaubt und diese ist nach allem, was wir wissen, ebenso effektiv wie direkte Treffen. Macht nicht jeder, aber einige machen es und dann braucht der Therapeut:in nicht in der Nähe zu leben. Wenn es ganz schlecht geht, kannst Du auch einfach direkt in ein psychiatrisches Krankenhaus fahren, für manche ist zudem auch die Telefonseelsorge sehr hilfreich: 0800 1110111 oder 0800 1110222 Gerade als ein erster und sofortiger Schritt!