Sicherlich ist es Ihnen bereits aufgefallen, dass Gleichklang nicht versucht, jeden einzelnen Single als Mitglied zu gewinnen. Stattdessen möchten wir eine Dating-Community für sozial, ökologisch, mitmenschlich und solidarisch denkende Menschen sein. Was haben denn Partnersuche, Moral und Politik miteinander zu tun, mag so mancher denken?
Studien zeigen: Sehr viel.
Allgemein möchten wir eine Partnerschaft mit einem Menschen, der unsere moralischen Werte teilt. Wir möchten in der Regel keine Partnerschaft mit einem Menschen, der nach unserer Überzeugung unmoralisch handelt.
Die Ergebnisse einer fortlaufenden Umfrage unter Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern gehen aber noch darüber hinaus:
- Unsere Liebesfähigkeit hängt mit unseren gesellschaftlichen Einstellungen und Werten zusammen. Wer für eine mitmenschliche Gesellschaft eintritt, ist auch persönlich typischerweise liebesfähiger als jemand, der auf Rücksichtslosigkeit, Härte und Eigeninteressen setzt.
An der sehr ausführlichen Umfrage haben sich bisher 1400 Personen beteiligt, die Hälfte von ihnen sind Gleichklang-Mitglieder, wobei wir die andere Hälfte vorwiegend über Facebook-Werbeanzeigen rekrutierten.
Dies sind die wichtigsten Ergebnisse:
- die überwältigende Mehrheit der Gleichklang-Mitglieder stellt in ihren gesellschaftlichen Einstellungen Werte von Mitmenschlichkeit, Teilen, Barmherzigkeit und Nächstenliebe in den Vordergrund. Ganz anders sieht es aber bei Personen aus, die beispielsweise die AfD wählen. Für diese Menschen spielen Mitmenschlichkeit, Teilen, Barmherzigkeit und Nächstenliebe eine wesentlich geringere Rolle. Sie setzen stattdessen auf Nationalismus, Eigeninteressen, Vergeltung, Abschiebung, Schusswaffeneinsatz an der Grenze und Todesstrafe. AfD-Wähler sind ein Extremfall. Aber auch Wähler und Wählerinnen der FDP und der CDU/CSU zeigen in unserer Umfrage eine ganz erheblich geringere Mitmenschlichkeit als Wähler von Grünen und Linken. Grüne (48%) und Linke (30%) erzielen bei Gleichklang-Mitgliedern übrigens einen gemeinsamen Unterstützungs-Prozentsatz von 78 %, die SPD kommt auf 8 %, CDU/CSU auf 6%, FDP auf 5% und die AfD auf 3%.
- je stärker Menschen auf Mitmenschlichkeit in der Politik setzen, desto höhere Werte haben sie in Empathie und Perspektivenübernahme. Demgegenüber zeigen Menschen, die sich für Härte und Abschottung aussprechen, deutliche Defizite in der Fähigkeit, mit anderen mitzufühlen und ihre Perspektive zu übernehmen. Sie sagen zudem selbst von sich häufiger, dass sie ziemliche Egoisten seien, dass sie auch glücklich sein könnten, wenn andere leiden, und dass sie persönlich wenig für andere Menschen tun würden. Grüne und Linke haben übrigens die höchsten Empathie-Werte, gefolgt von den Wählerinnen und Wählern der SPD und im Anschluss (mit Abstand) CDU/CSU, FDP und als Schlusslicht die AfD.
- wir haben ebenfalls eine Reihe von Fragen vorgegeben, die Einstellungen zur Liebe erfassen. Positive Einstellungen betonen die Möglichkeit der echten Liebe, des Füreinandereinstehens und Daseins. Negative Einstellungen halten Liebe für wechselseitige Ausbeutung, geldabhängig oder bringen persönliche Verbitterung zum Ausdruck. Die Ergebnisse sind eindeutig: Je positiver die Einstellung zur Liebe, desto stärker treten die Befragten für Mitmenschlichkeit in der Politik ein. Desto stärker Befragte auf Härte, Abschottung und Eigeninteressen setzen, desto negativer und verbitterter sind ihre Einstellungen zur Liebe. Die negativsten Einstellungen zur Liebe haben AfD-Wählerinnen und Wähler, gefolgt von Wählerinnen und Wählern von CDU/CSU. Die positivsten Einstellungen zur Liebe haben Wählerinnen und Wähler der Grünen, gefolgt von Linken und SPD.
Mitmenschlichkeit statt Egoismus
Liebe, Moral und Politik sind also keineswegs unabhängig. Liebes-Positivität geht mit politischen Einstellungen einher, die auf Mitmenschlichkeit setzen. Liebes-Negativität mit dem Gegenteil.
Die Wahlergebnisse der AfD und die Zunahme der Fremdenfeindlichkeit sind demnach auch ein Ausdruck zunehmender gesellschaftlicher Lieblosigkeit. Immer mehr Menschen entscheiden sich offenbar derzeit für Egoismus und Unmenschlichkeit als Leitbilder.
Wir bei Gleichklang stellen bei allen unseren Anstrengungen zur Mitglieder-Gewinnung Mitmenschlichkeit und Liebes-Positivität in den Vordergrund. Damit stellen wir ein Gegenmodell zu den Mainstream-Partnervermittlungen dar. Bei den Mainstream-Partnervermittlungen sind alle willkommen und zu finden. Auch die Hetzer, die in sozialen Netzwerken und an Stammtischen ihrem Hass auf andere freien Lauf lassen und damit unwissentlich gleichzeitig ihre eigene Verbitterung und Liebesunfähigkeit offenlegen.
Diese Menschen möchten wir Ihnen bei Gleichklang nicht als Partnervorschlag oder Freundschaftsvorschlag unterbreiten. Deshalb unternehmen wir alles, was wir können, um sie von einer Mitgliedschaft bei Gleichklang abzuhalten.
Dies gelingt nicht zu 100 %, aber doch zu einem großen Teil, wie die oben dargestellten Ergebnisse und Zahlen unter Beweis stellen. Denn gesamtgesellschaftlich sehen dies Zahlen ja vollkommen anders aus als bei Gleichklang.
Aber ist es nicht seinerseits wiederum lieblos, Menschen fernhalten zu wollen?
Wenn wir für immer über sie den Stab brechen würden, ja. Aber dies möchten wir gar nicht. Im Gegenteil, freuen wir uns, wenn sie ihre Verbitterung und Lieblosigkeit überwinden und zu Empathie und Mitmenschlichkeit finden. Dann sind sie auch bei Gleichklang willkommen. Vorher wäre es aber zwecklos, denn wer an der Grenze scharf schießen möchte, ist offensichtlich für die Liebe noch nicht bereit und bei Gleichklang vollkommen fehl am Platz.