Kommentare (6)

  1. paraschiv says:

    guten morgen, sehr gerne möchte ich sie an meinen gedanken bezüglich der partnerfindung teilhaben lassen.
    aufgrund einer sehr reichen erfahrung bei der suche einer geeigneten partnerin, kam ich zu folgendem schluss – wir funktionieren nach dem prinzip einer trinität – seele, geist und körper. diese drei säulen ergeben die basis auf der wir unser leben aufbauen. idealerweise sollten diese gleich”lang” sein, damit eine stabilität gewährleistet ist. um eine erfüllende partnerschaft auf augenhöhe zu führen, sollten diese auch beim partner ähnlich, idealerweise gleich, ausgebildet sein. dies zu “prüfen” gestaltet sich in den einzelnen punkten unterschiedlich schwieig. das niveau des seelenlebens eines gegenübers zu erkennen, bedarf es längeren kontaktes – wochen, monate. die gestige bildung hingegen ist etwas schneller nach einigen gesprächen einschätzbar. am einfachsten erscheint es mir die köperliche passung “auszuloten”. hierbei ist spätestens beim ersten sexuellen kontakt ersichtlich, ob es hamoniert, oder nicht. da diese drei säulen für das gleichgewicht gleich lang sein sollten und der köperliche aspekt am einfachsten und schnellsten zu “testen” ist, scheitere ich persönlich genau daran immer wieder. es wäre die allererste hürde die zu nehmen ist um eine patnerschaft aufzubauen. sollte diese körperlichkeit zufriedenstellend erfüllt werden, dann folgen immer noch die geistige und seelische passung die natürlich ebenso in ihrer intensität hamonieren müssen. ihre seite ist darauf spezialisiert für besondere menschen besondere passungen zu finden. jedoch konnte ich nicht erkennen, dass es auch für menschen gilt, die aufgrund ihrer lebenserfahrung “mehr” sind. damit sind alle drei säulen gemeint! angefangen bei besagter körperlichen “hürde” die es im ersten schritt zu nehmen gilt. ich konnte leider in einem jahr mitgliedschaft auf ihrer seite nicht errkennen, dass diese richtung überhaupt wahrgenommen wird, geschweige denn bedient wird. mir ist auch durchaus bewusst, dass ein jahr ein sehr kurzer zeitraum ist, jedoch gab es keinerlei ansätze, die mich erkennen liessen, es würde sich über längere zeit etwas ändern. ich weiss dennoch ihre mühen sehr zu schätzen.

      1. Danke für Deine Ausführungen, wobei ich ergänzen möchte, dass für verschiedene Menschen die drei Säulen wiederum verschiedenartige Wertigkeit haben und dass die Reihenfolge der Auslotung der Säulen sich zwischen Menschen und innerhalb von verschiedenen Erfahrungen der gleichen Menschen ebenso unterscheiden kann. So wissen wir aus Studien und Erfahrungen von Gleichklang-Mitgliedern, dass körperliche Prozesse der Attraktion sich enorm verändern können, wenn sich geistige oder emotionale Komponenten entwickeln. Im Bereich der Sexualität gibt es bei uns übrigens eine Reihe von Kriterien, die grobe Unpassungen verhindern oder abmindern und Passung fördern können.

        Wichtig scheint mir als Rat, sich kein festes Modell zurechtzulegen (z.B. erst muss das Körperliche stimmen), weil wir im Sinne selbsterfüllender Prophezeiungen uns dann auch Wege verbauen können, die womöglich ohne dieses Modell doch zum Ziel geführt hätten.

    • Michael says:

      “Eastwick ist zu dem Schluss gekommen, dass Algorithmen von Dating-Webseiten keine Rolle spielen”
      Wenn Eastwick nicht recht hat, wie erklärst du dann, dass die Vermittlungsraten bei Gleichklang seit Jahren konstant sind, obwohl immer wieder neue zentrale Merkmale in den Algorithmus aufgenommen werden?

      Ich denke mal, dass der Hauptgrund, warum sich Menschen gegen die Ausländerkriminalität und für Abschiebungen/Abschottung einsetzen, der ist, dass sie selber hierfür nichts tun müssen außer die Forderung stellen und weiterhin hierdurch positive Effekte erwartet werden, wie geringere Konkurrenz um Wohnraum, Arbeitsplätze, Arzttermine, Partnerinnen, … .

      Bei Umweltschutz ist es das genaue Gegenteil. Hier müsste jeder selbst aktiv werden, wie verzichten, Ernährung umstellen, Geld für Klimaschutzmaßnahmen ausgeben und zusätzlich werden weitere negative Effekte befürchtet wie Jobverlust, Konjunkturabschwung, abgehängt werden gegenüber anderen Ländern, … .

      Wäre es andersherum, dann würden wir über beide Themen überhaupt nicht mehr reden.

        1. Ich sehe den Punkt zum Algorithmus, habe aber eine andere Erklärung:

          – Zu Beginn unserer Vermittlung wussten alle, dass wir noch keine Mitglieder haben und sie nur als Option auf die Zukunft zu uns kommen. Die Mitglieder warteten Monate auf den ersten Vorschlag und blieben doch dabei. Die äußerst seltenen Vorschläge wurden enorm ernst genommen und die Mitglieder begannen, nunmehr untereinander Beziehungen aufzubauen.
          – Mit wachsendem Kreis an Teilnehmenden ergaben sich einerseits Möglichkeiten, weitere Personen zu unterstützen, für die es sonst wirklich keine Matche gab, aber ebenso veränderten sich die Erwartungen der Mitglieder und die Ernsthaftigkeit, sich auf ein individuelles Ausloten einzulassen. Auch bei uns entstand so vermehrt ein Fokus der Mitglieder auf das Recht, “Vorschläge geliefert zu bekommen”, mit vermehrten Fokus auf neue Vorschläge und vermindertem Fokus auf die einzelne Person.
          – Der erst nach unserer Gründung eintretende Siegeszug der Dating-Apps hat diese Trends verstärkt, da Mitglieder zu uns kommen, die nun dezidiert alles von uns erwarten, was sie von den Dating-Apps kennen.
          – Gleichzeitig haben wir aber auch unsere Angebote für spezielle Gruppen/Merkmale mit besonderen Schwierigkeiten bei der Partnersuche ausgedehnt.

          Im Ergebnis sehe ich den Erfolg unserer Weiterentwicklungen darin, eine insgesamt gute Vermittlungsrate ohne massive Erosionen beibehalten zu haben. Das ist auch das Ziel, was wir für die Zukunft haben.

      • Ulrike says:

        Lieber Herr Gebauer,
        ich lese meistens Ihre Artikel und finde sie sehr interessant. Sehr nachvollziehbar finde ich unter anderem, dass es klüger sei, sich mit wenigen Vorschlägen gründlich zu beschäftigen, als in einem Überangebot zu versinken, vor lauter Wahlmöglichkeiten oberflächlich zu bleiben und auf diese Weise niemanden wirklich kennenzulernen.
        Nun aber meine Frage: Ich selbst bekomme, da ich weiblich und Mitte 60 bin, relativ wenige Vorschläge, auch wenn ich meine Suchkriterien schon so weit, wie ich es verantworten kann, ausgedehnt habe. Diese Tatsache wundert mich eigentlich nicht. Aber die wenigen Männer, die mir vorgeschlagen werden, haben ihrerseits oft hunderte (!!) von Vorschlägen erhalten, kurz nachdem sie sich angemeldet oder nachdem sie eine längere Zeit pausiert hatten. Hunderte Vorschläge, völlige Überflutung — das ist mir mehrmals von vertrauenswürdigen Männern meiner Altersklasse erzählt worden.
        Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie ein solches Problem der Asymmetrie zu lösen wäre?
        Darüber etwas zu lesen würde mich sehr interessieren.
        Mit freundlichen Grüßen,
        Ulrike

          1. Es gibt keine ausgeprägte Geschlechter-Asymmetrie in der Vorschlagsanzahl. Es gibt bei allen Geschlechtern/Gendern Personen mit sehr viel Vorschlägen, mittelgradig vielen, wenigen, sehr wenigen Vorschlägen. Wir hören also auch von Männern, dass die anderen Frauen sehr viele Vorschläge erhielten. Wir bemühen uns, Vorschläge nach oben zu begrenzen, was aber nicht ganz so einfach ist, weil wir dann ja auch anderen Personen Vorschläge wegnehmen müssen. Viele Vorschläge ergeben sich vorwiegend bei Personen, die ohne geografische Einschränkungen suchen, oft in großen Altersbereichen und ohne starke Einschränkungen bei allen anderen Kriterien. Im Durchschnitt neigen Männer dazu, geografisch großzügiger zu suchen und den Altersbereich nach unten sehr großzügig zu gestalten. Frauen suchen etwas eingegrenzter, im Altersbereich nach unten meistens sehr eng und im Altersbereich nach oben etwas großzügiger als Männer. Auch machen Frauen mehr Einschränkungen bei Körpergröße und bei einigen inhaltlichen Kriterien. Auch deshalb gibt es etwas mehr Männer mit vielen Vorschlägen als Frauen, wobei der Unterschied aber nicht groß ist.

            Wir raten Personen, die sehr viele Vorschläge erhalten, neue Vorschläge auszusetzen. Bei den wenigen, die wirklich nach relativ kurzer Zeit 200 bis 300 Vorschläge erhalten, kann es sinnvoll sein, die Suche gar nicht mehr zu aktivieren, sondern einfach schrittweise den Kontakt zu den entsprechenden Personen aufzunehmen, bis eine Beziehung entstanden ist.

            Wir haben übrigens festgestellt, dass quantitative Angaben oft grob falsch sind, wenn wir sie nachprüfen. Typischerweise werden Vorschlagsanzahlen je nach Richtung zu niedrig oder zu hoch eingestuft, Antwortraten der anderen zu niedrig, eigene Erstnachrichtenraten zu hoch etc. Das ist ein Muster, was wir sogar bei den meisten entsprechenden Angaben finden, wenn Mitglieder entsprechend an uns herantreten.

            Auch Mitglieder mit vielen Vorschlägen werden nahezu nie mit Erstnachrichten überflutet. Die Erstnachrichtenrate ist dazu viel zu niedrig insgesamt, zumal bei Mitgliedern mit vielen Vorschlägen wegen der großzügigeren Suchkriterien die Passung manchmal geringer ist und so auch in Wirklichkeit weniger reagiert wird.

            Der beste Weg, Partnerschaft zu finden, ist einfach, eigeninitiativ alle Personen anzuschreiben, die theoretisch womöglich infrage kommen könnten.

            Grundsätzlich würden wir aber in der Tat gerne die Vorschläge nach oben weiter begrenzen, auch wenn sich diese Notwendigkeit nur dann ergibt, wenn die empfohlene großzügige geografische Suche mit ebenso sehr großzügigen inhaltlichen Suchkriterien sowie dem Fehlen eigener seltener Merkmale konvergiert. Das Problem ist also kein betont häufiges Problem, zumal eine Reihe von Mitgliedern auch unseren Vorschlag umsetzen, Suchen jeweils auszusetzen.

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        Guido F. Gebauer

        Geschrieben von

        Guido F. Gebauer studierte Psychologie an den Universitäten, Trier, Humboldt-Universität zu Berlin und Cambridge (Großbritannien). Promotion an der Universität Cambridge bei Prof. N. J. Mackintosh zu den Zusammenhängen zwischen unbewusstem Lernen und Intelligenz. Im Anschluss rechtspsychologische Ausbildung, Tätigkeit in der forensischen Psychiatrie und 10-jährige Tätigkeit als Gerichtsgutachter. Gründung der psychologischen Kennenlern-Plattform Gleichklang 2006. Schreibt für diesen Blog und für vegan.eu und Hochsensible,.eu. Buchveröffentlichung "A Perfect Match? Online-Partnersuche aus psychologischer Sicht" im Mai 2022 im Edigo Verlag. Gebauer lebt und arbeitet in Kambodscha, wohin er Ende 2015 gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Gleichklang Seksan Ammawat ausgewandert ist. Termine für ein ⇒ COACHING (Telefon, Video-Chat) können vereinbart werden. Direkter Kontakt für Anmerkungen zu Artikeln hier: gebauer@gleichklang.de