Suche nach der Nadel im Heuhaufen
Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen – hierzu wird die Partnersuche, wenn den Suchenden eine nahezu unbegrenzte Anzahl an zu durchsuchenden Profilen zur Verfügung steht.
Dies ist beispielsweise so bei sozialen Netzwerke, die auch zur Partnersuche benutzt werden. Es ist ebenfalls der Fall bei Dating-Apps. Aber es ist auch so bei den meisten großen Partnervermittlungen, wo zwar eine individuelle Vermittlung stattfinden soll, die Anzahl der präsentierten Profile aber in Wirklichkeit riesenhaft ist.
Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen ist sehr oft nicht erfolgreich. Dies ist nicht erstaunlich, denn die quasi unendliche Heumenge macht es sehr schwer, die Nadel überhaupt zu erkennen. Bei der Partnersuche kommt hinzu, dass das Heu nicht nur die Nadel verdeckt, sondern mit ihr konkurriert.
Bei Gleichklang setzen wir daher seit unserer Gründung vor 12 Jahren auf individuell passende Vorschläge über die Zeit bis zum Erfolg. Dieser Artikel erklärt die Hintergründe.
Beim Scrollen geht Ziel verloren
Erstaunlich auf den ersten Block ist, dass die Dating-Apps und sozialen Netzwerke für die Partnersuche dennoch sehr populär sind. Selbst bei Gleichklang wünscht sich so manches Mitglied ein freies Scrollen. Doch die Logik “je größer der Heuhaufen, desto effektiver die Suche“ ist falsch.
Die Zufriedenheit mit den sozialen Netzwerken und Dating-Apps entsteht tatsächlich nicht aus einer effektiven Partnervermittlung, sondern aus der Ersetzung der Partnersuche durch eine unverbindliche Konsumhaltung und oberflächliche Kontakte, Abwechselung und schnelle Effekte. So gerät die Partnersuche de facto in Vergessenheit und anderes tritt an ihre Stelle. Oftmals merken die Beteiligten nicht einmal, dass ihr ganzes Dating-Verhalten vor allem einem im Wege steht: dem Aufbau einer tragfähigen Partnerschaft.
Dies sind die Gründe, warum freies Scrollen in der Regel nicht zum Erfolg der Partnersuche führt:
- eine sehr große oder gar quasi unendliche Anzahl an Profilen macht es sehr schwer, sich auf einige Profile zu konzentrieren, diese als passend zu erkennen und den Kontakt aufzubauen. Der Mensch kann nicht effektiv tausende Profile analysieren oder gar mit tausenden Dating-Partner kommunizieren. Dies überschreitet unsere Informationsverarbeitungskapazität.
- psychologische Studien zeigen, dass bei wachsender Auswahl nicht die passenderen, sondern die unpassenderen Profile ausgewählt werden. Die enormen Auswahlmöglichkeiten in sozialen Netzwerken und Dating-Apps führen so vermehrt zu von vornherein nicht tragfähigen Kontaktaufnahmen.
- neben der kognitiven Schwierigkeit, die passenden Menschen überhaupt im Meer der Vorschläge oder Profile zu identifizieren, tritt der motivationale Faktor der permanenten Ablenkung und Spannung hinzu. Selbst wenn man den passenden Menschen identifiziert hat, ist die Versuchung groß, weiter Ausschau zu halten, nach noch besseren und interessanteren Profilen. Die Auswahl ist schließlich unendlich. Warum sich festlegen? So werden viele Beziehungsversuche im Keim erstickt.
- wenn die Auswahl größer ist, wird mehr gekauft. Diese durch zahlreiche Studien gesicherte Tatsache haben sich alle Supermarktketten zum Motto gemacht. Bei der Partnersuche bedeutet dies aber permanente Mehrgleisigkeit, sodass die Bindungsentscheidung blockiert wird.
- schließlich besteht das Problem der Konkurrenz. Denn es bekomme ja nicht nur ich Zugang zu einer quasi unbegrenzten Anzahl an Profilen, sondern alle, also auch die, die mir vorgeschlagen werden. Sie haben tausende Alternativen statt meiner Person. Bei scheinbar unbegrenzter Auswahl geht die Wahrscheinlichkeit also gegen Null, dass derjenige Mensch sich auf eine Beziehung mit mir einlassen wird, den ich vielleicht doch als passenden Menschen innerhalb der Profilmengen identifizieren konnte. Wir freuen uns über die (scheinbare) Auswahl, vergessen aber, dass die anderen Menschen die gleiche (scheinbare) Auswahl haben und damit die überwältigende Mehrheit von Ihnen in Wirklichkeit für eine Partnerschaft mit uns nicht zur Verfügung stehen. Diese Auswahl ist eine Fiktion. Wir mögen uns an der Illusion erfreuen, effektiv zu handeln hilft sie uns aber nicht.
Diese fünf Probleme von Dating-Angeboten mit freiem Scrollen oder quasi freiem Scrollen sind der Grund dafür, warum viele Menschen dort partnerlos bleiben.
Wenn eine große Anzahl an Profilen die Partnersuche erleichtern würde, müsste eigentlich nahezu jeder bei den sozialen Netzwerken oder Dating-Apps bereits Partnerschaft gefunden haben. Das Gegenteil ist der Fall. Auch eine große Anzahl von Gleichklang-Mitgliedern hat diese Erfahrung übrigens oft viele Jahre bereits gemacht, bevor sie zu uns gekommen sind.
Es gibt aber noch zwei weitere Hauptprobleme von Angeboten mit freiem Scrollen:
- das Ziel der Partnersuche gerät in Vergessenheit und es entsteht eine Chat-, Flirt- oder Date-Kultur, die tatsächlich gar nicht mehr daraus ausgelegt ist, eine feste Partnerschaft zu begründen. Es gibt jahrelange Nutzer und Nutzerinnen solcher Angebote, bei denen die Partnersuche längst völlig in den Hintergrund getreten ist. Oftmals ist ihnen dies selbst nicht einmal bewusst. Das permanente Daten hat bei ihnen bereits zu einer inneren Blockade gegen Beziehungsaufbau und Bindung geführt.
- spezifisch wird Partnersuche recht oft durch Suche nach erotischen Begegnungen ersetzt. Dies ist bei mehr Menschen – aller Altersstufen – der Fall als viele gemeinhin denken. Es verwundert auch nicht. Während permanente Ablenkung und neue Profile eine partnerschaftliche Bindung eher erschweren, können sie nämlich erotische Unverbindlichkeit erleichtern. Die Dating-Apps sind also geeignet für erotische Kontakte, ungeeignet aber für die Partnersuche.
Beziehungsfähigkeit kann verloren gehen
Die Auswirkungen der oben geschilderten Mechanismen können durchaus gravierend sein. Ich bin jedenfalls immer wieder im Bekanntenkreis, unter Teilnehmern von mir angebotenen Seminaren oder auch unter Gleichklang-Mitgliedern auf Menschen gestoßen, die durch ihre Beteiligung an Dating-Apps und sozialen Netzwerken ihre Beziehungsfähigkeit verloren haben.
Glücklicherweise muss dies kein Dauerzustand bleiben. Durch konsequentes Gegensteuern können die Betroffenen es wieder lernen, einen einzelnen Vorschlag ernstzunehmen und sich auf einen individuellen Menschen einzulassen, anstatt von einem zum anderen Profil zu wechseln und unter dem Mantel der Partnersuche in Wirklichkeit das Gegenteil dessen zu tun, was für das Finden und den Aufbau einer Beziehung notwendig ist. Gleichklang ist ein guter Weg für diesen Lernprozess.
So gehen wir bei Gleichklang vor
Ich glaube aus dem oben Dargestellten ist deutlich geworden, warum wir uns bei Gleichklang seit unserer Gründung vor 12 Jahren konsequent gegen freies Scrollen sperren. Wir richten stattdessen unsere gesamte Vermittlung darauf aus, passende Vorschläge über die Zeit und bis zum Erfolg zu unterbreiten.
Dafür müssen wir übrigens auch immer wieder Kritik von neuen Mitgliedern einstecken, die unsere Internetseite nicht richtig gelesen haben, und nunmehr das Gleiche von uns einfordern, was sie vorher bei den Dating-Apps und sozialen Netzwerken kennenlernten. Aber warum sollte es Gleichklang geben, wenn wir genau so wären wie die anderen, die doch viel riesenhaftere Dateien und viel mehr Thrill und Spannung bieten können als wir?
Unsere Haltung wird aber auch dadurch belohnt, dass bei uns im Verlauf auch solche Mitglieder im Regelfall Partnerschaft finden, die zuvor jahrelang bei diversen auf freies Scrollen und Massenvorschläge ausgerichteten Anbietern aktiv waren.
Ich habe unsere Vermittlungserfolge seit unserer Gründung genau beobachtet. Meine Erfahrung ist immer wieder der Gleiche:
Diejenigen, die sich auf unsere Vorgehensweise bei Gleichklang einlassen, finden bei uns Partnerschaft.
Nachhaltigkeit statt Kurzlebigkeit
Gleichklang macht nicht süchtig. Gleichklang-Mitglieder bezahlen unseren Verzicht auf freies Scrollen sicherlich mit weniger Spaß und Abwechslung. Sie gewinnen dadurch aber die realistische Perspektive für eine auch dauerhaft bestehen bleibende Partnerschaft. Voraussetzung ist die Bereitschaft, jeden einzelnen Vorschlag ernst zu nehmen und dabei zu bleiben, bis der gewünschte Erfolg eingetreten ist.
Die Zeiten bis zum Erfolg können dabei stark schwanken. Nach unseren Auswertungen gibt es ebenso viele Mitglieder, bei denen alles ganz schnell in wenigen Wochen oder Monaten abläuft, wie Mitglieder, bei denen die Partnersuche mehrere Jahre dauert. Im Rückblick ist die Dauer der Suche aber unwichtig, weil eine dauerhafte Beziehung ein Wert ist, der durch nichts anderes ersetzbar ist und für den sich eine auch jahrelange Beteiligung bei Gleichklang lohnt. Genau diese Perspektive für eine dauerhafte Partnerschaft können ihnen übrigens die Dating-Apps in aller Regel nicht geben.
Wir sind bei Gleichklang ganz auf den Zweck ausgerichtet, den Aufbau tragfähiger zwischenmenschlicher Beziehungen zu fördern. Wir halten an diesem Zweck fest, auch wenn die Dating-Apps und sozialen Netzwerke eine andere Richtung vorgeben.
Es wäre für uns ein Leichtes, einfach alles frei zu geben und ein freies Scrollen zu ermöglichen. Vermutlich hätten wir dann auch mehr Mitglieder und mehr Geld. Denn rein ökonomisch ist das Modell der Dating-Apps fraglos erfolgreich. Wir wollen aber auch künftig die Partnersuche unserer Mitglieder effektiv unterstützen und wir wollen nicht dazu beitragen, Bindungsblockade zu etablieren. Deshalb bleiben wir dabei, unseren Mitgliedern passende Vorschläge über die Zeit zu offerieren bis der Erfolg ihrer Suche eingetreten und eine neue Partnerschaft entstanden ist.
Mit anderen Worten:
Ihre Partnersuche bleibt bei uns in guten Händen.