Neulich schaute ich mir eine der Dating-Sendungen im Fernsehen an. Die durch die Teilnehmenden formulierte Auswahlkriterien ließen sich im Wesentlichen auf diese vier Fragen reduzieren: Ist er/sie hübsch/gut aussehend? Wie sind die Zähne? Welchen Musikgeschmack hat er/sie?
Was hat es aber wirklich mit dem Äußeren bei der Partnersuche auf sich? Mit dieser Frage beschäftige ich mich in diesem Artikel. Grundlage für meine Überlegungen sind unsere langjährigen Erfahrungen bei Gleichklang, zahlreiche Befragungen von Mitgliedern und Gleichklang-Paaren sowie der darüber hinausgehende psychologische Forschungsstand.
Am eigenen Äußeren scheitert keine Partnersuche
Zunächst einmal kann Folgendes vorweg festgestellt werden:
Es gibt kein einziges Kriterium des Aussehens, welches einer erfolgreichen Partnersuche tatsächlich im Weg steht. Niemand braucht also wegen seines oder ihres Äußeren, Single zu bleiben. Jeder kann sich hiervon durch einen einfachen Stadtspaziergang überzeugen:
Wir finden Menschen jeder Art und jeden Typs, die sich offensichtlich in partnerschaftlichen Beziehungen befinden. Groß, klein, dünn, dick und vieles weitere – es gibt für jedes mögliche Merkmal des Äußeren wiederum Menschen, die mit diesem Merkmal keine Schwierigkeiten haben oder sogar gerade diese Merkmale anziehend finden.
Wichtigkeit des Äußeren unterscheidet sich
In unseren Befragungen haben wir immer wieder festgestellt, dass es große Unterschiede dahingehend ist, wie wichtig den Mitgliedern das Äußere bei ihrer Partnersuche ist:
- Es gibt Mitglieder, die das Äußere ganz in den Vordergrund stellen.
- Es gibt ebenso Mitglieder, die für ihre Suche das Äußere als komplett unwichtig bezeichnen.
- In der Mehrheit sagen Mitglieder, dass ihnen eine gewisse Passung des Äußeren zu ihren Vorstellungen schon wichtig ist, für eine Partnerschaft aber letztlich eine Übereinstimmung der Werthaltungen und des Lebensstiles zentraler ist.
Wichtigkeit des Äußeren verändert sich
Ebenfalls haben wir bei Gleichklang beobachten können, dass die Wichtigkeit von Kriterien des Äußeren sich bei einzelnen Mitgliedern verändern kann. So erhalten wir immer wieder Rückmeldungen von sehr glücklichen Gleichklang-Paaren, die sich anfangs vom Äußeren her nicht als sehr anziehend erlebt hatten. Im Prozess des Kennenlernens entwickelte sich dann aber eine seelische Passung, die als weit wichtiger erlebt wurde.
Vorlieben wechseln im Lebenslauf
Es verändert sich nicht nur die Wichtigkeit des Äußeren an sich, sondern auch einzelne Merkmale, die angestrebt oder abgelehnt werden, ändern sich in einem individuellen Lebenslauf. Bestes Beispiel ist das wachsende Alter, welches auch – mehr oder weniger stark – in der Regel einhergeht mit einem wachsenden Interesse an Menschen mit höherem Alter. Wenige 18-jährige interessieren sich für 50-jährige, aber die meisten 50- und 60-jährigen haben durchaus ein Interesse an einander. Mit unserer eigenen Entwicklung verändern wir also auch unsere Präferenzen für die Partnersuche.
Das Alter ist nur ein Beispiel hierfür, was besonders oft zu beobachten ist, weil wir alle älter werden. Viele andere Vorliegen können sich ebenso verändern, können sogar hin- oder herschwanken. Meine Präferenzen von heute können tatsächlich noch ganz andere sein als die von morgen.
Zweiter Blick kann Wahrnehmung umstellen
Menschen, die sich anfangs als nicht sehr attraktiv erlebten, können im Prozess des Kennenlernens eine auch auf das Äußere bezogene Anziehung erleben. Das Gegenüber wird im Verlauf anders wahrgenommen. Wir verändern unseren Blick und unsere Perspektive und können so scheinbar plötzlich jemanden als äußerlich attraktiv erleben, den wir vorher als nicht attraktiv erlebten. Übrigens ist auch der umgekehrte Prozess möglich.
Es kann jedenfalls hilfreich sein, einen zweiten Blick zu ermöglichen und es zuzulassen, dass sich im Verlauf der Begegnung eine Veränderung der eigenen Wahrnehmung ergibt.
Das Ganze ist mehr als seine Teile, dies erleben Menschen immer wieder, die sich auf eine weitergehende Begegnung selbst dann einlassen, wenn das Äußere zunächst als nicht so optimal eingeschätzt wurde.
Anders ist es allerdings meistens, wenn eine dezidierte Aversion (Abneigung) besteht, die sich in der Regel nicht (kurzfristig) ändern lässt. Besteht eine solche dezidierte und starke Aversion, ist es meistens sinnvoll, hier doch auf das Bauchgefühl zu hören und sich anderweitig zu orientieren.
Geschlechtstypische Vorlieben
Auch bei Gleichklang gibt es geschlechtsspezifische Vorlieben. So suchen Frauen oft nur einen Mann, der mindestens so groß ist wie sie selbst oder größer ist. Etwas schwächer gibt es den gegenläufigen Trend bei den Männern. Männer wiederum suchen häufiger jüngere Partner/innen als dies Frauen tun, wobei die suche nach einem jüngeren Partner aber auch bei Frauen im höheren Alter zunehmend vorkommt.
Diese geschlechtstypischen Effekte sind aber bei Gleichklang erheblich geringer als sie in der Literatur berichtet werden und es gibt zahlreiche Mitglieder, für die sie nicht zutreffen. Jedenfalls bei unseren Gleichklang-Mitgliedern scheinen sich geschlechtstypische Merkmale zu flexibilisieren. Tatsächlich gibt es in Wirklichkeit auch nicht den geringsten Hinweis dafür, dass das Beziehungsglück von der Körpergröße abhängen würde. Es ist möglich, die eigenen Präferenzen hier bewusst zu lockern, wenn wir hierüber reflektieren.
Übereinstimmung im Attraktivitäts-Grad
Attraktivität ist etwas völlig Subjektives und es gibt enorme Unterscheide dahingehend, was Menschen als attraktiv oder nicht attraktiv erleben. Trotzdem gibt es doch einen durchschnittlichen Bewertungstrend, also eine gewissen durchschnittliche Übereinstimmung darüber, wie attraktiv ein Mensch ist. Es ist aber eben nur ein Durchschnitt und einzelne Meinungen können stark hiervon abweichen.
Studien zeigen, dass oftmals solche Menschen als Paare zusammenfinden, bei denen dieser durchschnittliche Attraktivitäts-Grad vergleichbar ist. Ausnahmen bestätigen die Regel. Häufig scheinen sich jedenfalls gerade dann dauerhafte Beziehungen zu ergeben, wenn wir nach Menschen suchen, die uns im Hinblick auf die (durchschnittlich wahrgenommene) Attraktivität ähnlich sind.
Welche Rolle spielt das Äußere bei Gleichklang?
Unsere Vermittlung ist darauf ausgerichtet, Menschen zusammen zu bringen, die wirklich etwas im Leben miteinander verbindet und die daher auch dauerhaft miteinander glücklich werden können.
Trennungs-Raten von Gleichklang-Paaren sind bei weitem geringer als die typischerweise in der Literatur berichteten Trennungs-Raten. Auch schildert die große Mehrheit der Gleichklang-Paare eine sehr hohe Beziehungszufriedenheit. Der Ansatz funktioniert also.
Das Äußere spielt bei unserer Vermittlung eine zweifache Rolle:
- Mitglieder können bestimmte Kriterien eingeben, die ihnen bezüglich des Äußeren wichtig sind. Dies betrifft Figur, Körpergröße und Alter. Auch Krankheit und Handicap mögen als Faktoren des Äußeren gewertet werden. Für sie wird bei Gleichklang eine Akzeptanz erhoben, die in die Vermittlung eingeht. Wir raten zu einer großzügigen Einstellung dieser Kriterien. Ganz bewusst gehen keine weiteren der zahlreichen möglichen Kriterien des Äußeren in unsere Vermittlung ein, weil dadurch der Algorithmus nach unsere Überzeugung nur oberflächlicher und weniger effektiv werden würde.
- Wir erbringen Vorschläge von Menschen, die in ihren Werthaltungen und in ihrem Lebensstil zueinander passen. In einem zweiten Schritt fällen die Mitglieder selbst Entscheidungen, die mehr oder weniger stark auch das Äußere berücksichtigen. In der Regel werden Fotos ausgetauscht, wenn sie nicht sofort vorhanden sind. Wichtig sind auch die ersten Begegnungen außerhalb des Internets, die übrigens noch einmal zu einem anderen Eindruck führen können.
Partnersuche und das Äußere
Das Äußere spielt für die Partnersuche eine Rolle, die aber begrenzter ist als dies allgemein in der Gesellschaft angenommen und auch medial vermittelt wird. In Wirklichkeit können sich die Wichtigkeit des Äußeren ebenso wie spezifische Vorlieben verändern. Ein zweiter Blick kann zu Umbewertungsprozessen führen. Manchmal erleben wir Menschen auch deshalb als äußerlich attraktiv, weil wir sie als innerlich attraktiv erleben. Es gibt geschlechtstypische Vorlieben, die aber keineswegs alle teilen und deren Bedeutung sich zudem bei jedem einzelnen von uns verändern kann.
Bei Gleichklang steht die Vermittlung nach Passung der Werthaltungen und Lebensstile im Zentrum. Unsere seit über 10 Jahren täglich erzielten Vermittlungserfolge bestätigen unseren Ansatz.
Das Äußere spielt bei der Partnersuche fraglos eine Rolle, aber es ist und sollte weder das einzige noch das dominante Auswahlkriterium sein. Ohne die viel wichtigere Passung der Lebensstile und Werthaltungen gehen viele Beziehungen auseinander, die sich nur oder zu sehr am Äußeren orientierten.
Was kann empfohlen werden?
Zu raten ist, den eigenen Blick zu weiten, wenn dies möglich ist. Womöglich verhilft uns eine solche Weitung des Blickes zu einem echten und dauerhaften Partnerglück, was uns sonst entgangen wäre. Erleben wir aber eine echte Aversion, also eine grundlegende Abneigung, wird in der Regel (auch hier gibt es Ausnahmen) eine Veränderung nicht möglich sein. Wir sollten daher so flexibel wie es uns individuell möglich ist an die Partnersuche herangehen und dem Äußeren dabei soviel Raum zuweisen, wie es uns auch nach Reflexion und Hinterfragung unserer Abneigungen und Vorlieben als notwendig erscheint. Dies kann und wird sich individuell unterscheiden.
Gleichklang wird dabei bleiben, die Vermittlung im Zentrum an der Übereinstimmung der Werthaltungen und Lebensstile zu orientieren. Die Berücksichtigung des Äußeren erfolgt dann im Wesentlichen durch die Mitglieder selbst.
Dieser Weg hat sich als zielführend und effektiv erwiesen, um Menschen mit verschiedensten Äußerlichkeiten und äußerlichen Vorlieben zu einer dauerhaften und glücklichen partnerschaftlichen Beziehung zu verhelfen. Mitglieder von Gleichklang, die sich auf unsere Grundausrichtung einlassen und verstehen, dass Partnersuche kurz, aber auch lange dauern kann, finden bei Gleichklang den passenden Menschen, mit dem sie ihr Leben verbringen möchten.
Die Sicherstellung einer hohen Passung der Lebensstile erfolgt bereits zu einem guten Teil durch unseren Vermittlungsalgorithmus. Die Rolle des Äußeren kommt dann vorwiegend in den Auswahlprozessen und Entscheidungen der Mitglieder selbst zum Ausdruck, die sich wiederum individuell sehr unterscheiden können.
Zurückkommend auf die Dating-Sendung im Fernsehen, muss ich sagen, dass die dort gestellten Fragen für Findung und Aufbau einer dauerhaften und glücklichen partnerschaftliche Beziehung völlig unzureichend sind. Partnersuchende Singles sind da doch bei Gleichklang bei weitem besser aufgehoben.
Bei Gleichklang werden für die Partnersuche tiefgehende und wichtige Kriterien zugrundelegt und die Findung des Partnerglücks ist letztlich – wenn Mitglieder dabei bleiben – tatsächlich nur eine Frage der Zeit.
In diese Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Partnersuche bei Gleichklang!