Auswertung unserer Umfrage
In diesem Artikel geht es um die Auswertung unserer Umfrage mit 1066 Teilnehmenden, unter ihnen 562 Frauen, 480 Männer und 24 nicht-binäre Personen, stützt:
- Welche Form von Liebe wünschen wir, welche Form erreichen wir und was macht uns letztlich glücklich?
Leser:innen, die es gerne schnell haben, können durch Klick zu dieser stark gekürzten ➨ Zusammenfassung gelangen.
Außerdem hat der Cosmopolitan übrigens einen eigenen Artikel über unsere Umfrage veröffentlicht, aber zu einem anderen Thema, nämlich über Polypartnersexualität und Monopartnersexualität. Wenn Sie dies interessiert, gelangen Sie ➨hier direkt zum Cosmopolitan-Artikel.
Die Hauptergebnisse
In großer Mehrheit wünschen sich Erwachsene aller Geschlechter eine partnerschaftliche Beziehung.
- Doch was genau wünschen wir uns eigentlich?
Was wir uns in der Liebe wünschen
Aus der aktuell weiterlaufenden Umfrage ergaben sich die folgenden Wünsche:
- 97,3 % Liebe als Engagement
- 62,8 % Liebe als Monogamie
- 49,6 % Liebe als Lebensgemeinschaft
- 51,7 % Liebe als Lust und Sex
- 31,4 % Liebe als Freiheit
- 15,7 % Liebe als Familiengründung
- 10,9 % Liebe als Errettung
- 6,5 % Liebe als Nutzen
- 0,3 % Liebe als Leid und Schmerz
Erkennbar ist das Folgende:
- Wir sehen sofort, dass sich fast alle die Liebe als Engagement und fast niemand eine Liebe als Schmerz und Leid wünscht. Ich denke, dies kann ich erst einmal unkommentiert lassen.
- Sofort nach Engagement folgt in der Skala der Beliebtheit die Liebe als Monogamie, die sich mehr als 62 % wünschen, 16 % wollen sie übrigens dezidiert nicht. Dies stimmt überein mit dem gesellschaftlich dominanten Beziehungsmodell, welches sich in den Einzelnen widerspiegelt.
- Direkt danach kommt bereits die Liebe als Lust und Sex mit über 51 %. Der Wunsch nach Lust und Sex ist also auch bei Gleichklang-Mitgliedern stark. Übrigens stelle ich ebenfalls in meinem ➨ YouTube-Kanal fest, dass meine Videos zur Sexualität bei Weitem höhere Klickraten erreichen als Videos zu anderen Themen, wie mein ➨ neuestes Video zu den vier Hauptabschnitten der Online-Partnersuche.
Aber weiter zu den Ergebnissen:
- Bei knapp unter 50 % liegt der Wunsch nach der Liebe als Lebens- und Versorgungsgemeinschaft. Dies ist die traditionelle Form der Liebe, wo aus (meistens) zwei Einzelnen ein neues „Wir“ in einer auch materiell-räumlichen Struktur entsteht. Typische Merkmale – die keineswegs alle da sein müssen – sind Zusammenziehen, Heirat und Güterteilung. Auch diese Form der Liebe wird oft gewünscht.
- Mit einigem Abstand folgt nun mit über 31 % die Liebe als Moment der Freiheit. Dies ist die Liebe im Hier und Jetzt, die Spontanität des Moments, die keine Regelungen, Versprechen oder Verpflichtungen braucht.
- Weiter geht es mit fast 15,7 % mit der Liebe als Familiengründung, ob mit leiblichen Kindern, Adoptivkindern oder einer Patchwork-Familie.
- Fast 11 % suchen die Liebe als Errettung. Durch die Liebe erhoffen sie sich, seelischer oder materieller Not zu entkommen und so zu einem besseren Leben zu gelangen – immerhin fast jede neunte Person sieht hierin den Ausweg.
- Mit 6,5 % ist die Liebe als Nutzen – abgesehen von der Liebe als Leid und Schmerz – die am seltensten gewünschte Liebesform. Nutzen kann dabei vieles bedeuten, im Prinzip geht es um eine Tauschbeziehung, wobei äußere oder innere Güter miteinander getauscht werden können. Es gibt durchaus eine Parallele zur Liebe als Errettung, die aber von den Gefühlen intensiver ist, während bei der Liebe als Nutzen die rationale Kalkulation überwiegt.
Was wir in der Liebe bekommen
Leben wir eigentlich typischerweise die Form der Liebe, die wir suchen?
Ich habe mir hierzu zwei Sachen angeschaut:
- die Häufigkeit, mit der bestimmte Orientierungen der Liebe berichtet wurden bezüglich der letzten oder anhaltenden Beziehung
- die Korrelation zwischen der Stärke des Wunsches und der tatsächlichen Art der letzten/aktuellen Beziehung
Das erlebten die Befragten in der letzten oder aktuellen Beziehung:
- 73,1 % Liebe als Monogamie
- 68,0 % Liebe als Engagement
- 59,8 % Liebe als Lust und Sex
- 50,1 % Liebe als Lebensgemeinschaft
- 37,2 % Liebe als Freiheit
- 34,0 % Liebe als Leid und Schmerz
- 31,7 % Liebe als Errettung
- 27,6 % Liebe als Familiengründung
- 24,6 % Liebe als Nutzen
Insgesamt können wir sagen, dass bei vielen Formen der Liebe die Häufigkeit des Wunsches und die Häufigkeit in der Realität recht ähnlich ist. Dies gilt grob für Liebe als Monogamie, Engagement, Lust und Sex, Lebensgemeinschaft, Freiheit und Familiengründung.
Die Liebe als Leid und Schmerz, Errettung und Nutzen ist demgegenüber häufiger als erwünscht bei den Befragten aufgetreten.
Tatsächlich zeigt sich auch bei Berechnung des Zusammenhanges zwischen diesen beiden Häufigkeitslisten “Wunsch” und “Realität” eine enorm starke Korrelation zwischen ihnen. Die Gesamtfiguration der Wünsche ist also dem oft ähnlich, was in der Realität geschieht – jedenfalls in dieser Befragung.
Andererseits sehen wir diesen riesigen Unterschied zwischen nur 0,3 %, die sich Leid und Schmerz wünschen, und 34,0 %, die Leid und Schmerz auf die eine oder andere Art in der Beziehung erleben. Und auch Nutzen und Errettung kommen demnach weitaus häufiger vor, als sie gewünscht werden.
Liebe als Leid und Schmerz?
Wieso wünscht sich überhaupt jemand Liebe als Leid und Schmerz?
Vermutlich sind es schwere und wohl meistens traumatisierende biografische Erfahrungen, die zu einer masochistischen oder sadistischen Beziehungsstruktur führen können, sodass die Betreffenden Erleiden oder Zufügen von Leid und Schmerz genießen.
Nicht zu verwechseln ist dies übrigens mit spielerischem BDSM, für welchen ca. 10 % der Bevölkerung eine starke Präferenz haben, die nicht mit Persönlichkeitsauffälligkeiten assoziiert ist.
Wie auch immer:
- Keineswegs landen wir in der Liebe also immer dort, wo wir es uns wünschen würden. Deshalb lohnt es sich, darüber nachzudenken, wie wir dies ändern können. Und der beste Zeitpunkt hierfür ist die Zeit, wo wir noch Single sind.
Wunsch und Wirklichkeit bei den einzelnen Orientierungen
Ich habe auch für alle einzelnen Orientierungen der Liebe separat die Häufigkeit, mit der sie gewünscht wurden, und die Häufigkeit, mit der sie berichtet wurden, korreliert. Für Liebe als Leid und Schmerz und die Liebe als Engagement ging dies allerdings nicht, weil sich jeweils nahezu keiner (Leid und Schmerz) oder jeder (Engagement) diese Form der Beziehung wünschte.
Für die restlichen sieben Orientierungen der Liebe zeigten sich jeweils moderat bis maximal mittelgradige, aber in jedem Fall signifikante positive Korrelationen:
- Am stärksten war der Zusammenhang zwischen Wunsch und Wirklichkeit bei Monogamie, Kinderwunsch und Moment der Freiheit, am schwächsten bei der Liebe als Lebens- und Versorgungsgemeinschaft.
Sprich:
- Im Durchschnitt sagen unsere Wünsche durchaus etwas über unsere Beziehungsrealität aus. Aber umgekehrt ist es ebenso, dass oft unsere Beziehungs-Realität nicht unseren Wünschen entspricht.
Was macht glücklich?
Welche tatsächlich gelebten Formen oder Orientierungen der Liebe machen uns eher mit unseren Beziehungen und unserer Sexualität zufrieden?
Wir hatten das schon einmal untersucht mit einem etwas anderen Ansatz. Die aktuelle Umfrage erbrachte die folgenden (ähnlichen) Ergebnisse:
- Beziehungszufriedenheit: Liebe als Engagement hat einen enorm positiven Einfluss auf die Beziehungszufriedenheit. Mit weitem Abstand folgen positive Auswirkungen von Liebe als Lust und Sex, Lebens- und Versorgungsgemeinschaft sowie der Liebe als Freiheit. Einen stark negativen Einfluss übt die Liebe als Leid und Schmerz aus, einen erheblich schwächeren negativen Einfluss die Liebe als Errettung. Keinen Einfluss auf die Beziehungszufriedenheit üben aus die Liebe als Monogamie, die Liebe als Familiengründung und die Liebe als Nutzen.
- Sexuelle Zufriedenheit: Liebe als Lust und Sex übt einen enorm positiven Einfluss auf die sexuelle Zufriedenheit aus. Mit erheblichem Abstand üben ebenfalls Liebe als Engagement und Liebe als Moment der Freiheit positive Einflüsse auf die sexuelle Zufriedenheit aus. Negativ auswirken tun sich die Liebe als Leid und Schmerz, die Liebe als Errettung, aber auch (leichtgradig) die Liebe als Lebens- und Versorgungsgemeinschaft und die Liebe als Familiengründung. Keinen Einfluss haben erneut die Liebe als Monogamie und die Liebe als Nutzen.
Diese drei Orientierungen der Liebe gehen also mit positiven Auswirkungen sowohl auf die Beziehungszufriedenheit als auch auf die sexuelle Zufriedenheit einher:
- Liebe als Engagement
- Liebe als Lust und Sex
- Liebe als Freiheit
Demgegenüber gehen diese beiden Orientierungen mit negativen Auswirkungen sowohl auf die Beziehungszufriedenheit als auch auf die sexuelle Zufriedenheit einher:
- Liebe als Leid und Schmerz
- Liebe als Errettung
Die anderen Orientierungen zeigen ein etwas differenzierteres Bild:
- Liebe als Lebens- und Versorgungsgemeinschaft zeigt einen leicht positiven Einfluss auf die Beziehungszufriedenheit, aber einen leicht negativen Einfluss auf die sexuelle Zufriedenheit.
- Liebe als Familiengründung hat einen leicht negativen Einfluss auf die Beziehungszufriedenheit und keinen Einfluss auf die sexuelle Zufriedenheit.
- Liebe als Nutzen und Liebe als Monogamie haben keinen Einfluss auf die Beziehungszufriedenheit und auch keinen Einfluss auf die sexuelle Zufriedenheit.
Was schließen wir hieraus?
- Wir werden typischerweise umso zufriedener mit unseren Beziehungen und umso sexuell zufriedener, je stärker wir die Liebe als Engagement, Lust und Sex und die Liebe als Freiheit in unseren Beziehungen umsetzen.
- Unglück werden wir je eher vermeiden oder reduzieren können, desto ferner unsere Beziehung von der Liebe als Leid und Schmerz und der Liebe als Errettung liegt.
Diese Schlussfolgerungen sind allerdings nur im Durchschnitt richtig, denn sie vernachlässigen die Individualität unserer Beziehungswünsche:
- Die Liebe als Nutzen wirkte sich neutral aus, wenn sie über alle betrachtet wurde. Negativ wirkte sie sich aber bei denjenigen auf ihre Beziehungszufriedenheit und ihre sexuelle Zufriedenheit aus, die dezidiert angegeben hatten, sich die Liebe als Nutzen nicht zu wünschen. Bei denen, die sich den Nutzen in der Liebe wünschten, zeigt sich tendenziell aber sogar eine positive Auswirkung auf die Beziehungszufriedenheit und keine Auswirkung auf die sexuelle Zufriedenheit.
- Die Liebe als Freiheit wirkte sich deutlich positiv auf die Beziehungszufriedenheit und die sexuelle Zufriedenheit bei denen aus, die sie wünschten. Bei denen, die sie nicht wünschten, wirkte sie sich nur noch leicht positiv auf die sexuelle Zufriedenheit aus, beeinflusste aber nicht mehr die Beziehungszufriedenheit.
- Die Liebe als Errettung wirkte sich negativ aus. Betrachten wir aber nur die, die sich diese Form der Liebe wünschten, wirkte sich plötzlich die Liebe als Errettung positiv aus – sowohl auf die Beziehungszufriedenheit als auch auf die sexuelle Zufriedenheit!
Auch die Liebe als Familiengründung zeigte einen interessanten Zusammenhang:
- Sie wirkte sich in keiner Gruppe auf die Beziehungszufriedenheit aus. Negativ auf die sexuelle Zufriedenheit wirkte sie sich aber nur bei denen aus, die sie verneinten, nicht hingegen bei denen, die sie sich wünschten.
Klarer wird so auch der Einfluss der Liebe als Monogamie:
- Wer sie sich nicht wünschte, wurde mit ihr sexuell unzufriedener. Wer sie sich aber wünschte, wurde mit ihr mit der Beziehung zufriedener, ohne dass sich eine Auswirkung auf die sexuelle Zufriedenheit ergab.
Ein sehr differenziertes Bild zeigte sich bei der Liebe als Lebens- und Versorgungsgemeinschaft:
- Diese wirkte sich bei denen, die sie nicht wünschten, gar nicht auf die Beziehungszufriedenheit aus, beeinträchtigte aber ihre sexuelle Zufriedenheit deutlich. Wer aber die Liebe als Lebensgemeinschaft wollte, wurde dadurch zufriedener mit der Beziehung und es zeigte sich nur noch ein sehr kleiner negativer Einfluss auf die sexuelle Zufriedenheit.
Ebenso veränderte sich die Auswirkung der Liebe als Lust und Sex:
- Sie hatte eine starke positive Auswirkung auf die sexuelle Zufriedenheit und eine deutliche positive Auswirkung auf die Beziehungszufriedenheit für die, die sie sich wünschten. Sie hatte aber gar keine Auswirkung auf die Beziehungszufriedenheit und nur noch eine moderat positive Auswirkung auf die sexuelle Zufriedenheit für die, die sie sich nicht wünschten.
Bei der Liebe als Leid und Schmerz gab es nur drei, die diese als Wunsch bejahten. Wurden diese aber mit den 15 zusammengefasst, die sie sich teilweise wünschten, konnte auch hier eine (vorläufige) Berechnung durchgeführt werden mit einem dramatischen Ergebnis:
- Die stark negative Auswirkung der Liebe als Leid und Schmerz auf die Beziehungszufriedenheit und die sexuelle Zufriedenheit schwand deskriptiv bei denen komplett, die sie sich mindestens teilweise wünschten!
Bei der Liebe als Engagement war eine Berechnung nicht möglich, da nur 9 diese Form der Liebe sich nicht oder nur teilweise wünschten. Mit weiterhin wachsendem Stichprobenumfang werden wir uns aber auch dies noch anschauen können: Bitte nehmen Sie ➨hier an der Umfrage teil!
(Als Nicht-Mitglied erhalten Sie danach einen 30 % Rabatt für den Teilnahmebeginn bei Gleichklang. Als Mitglied geben wir Ihnen einen Gratis-Monat dazu)
Erstaunlich ist womöglich auf den ersten Blick, dass sich Liebe als Kindererziehung auch bei denen nicht positiv auswirkte, die sie sich wünschten. In Wirklichkeit gibt dies aber nur das wider, was Millionen erleben:
- Mit Kindern gehen neben Freuden auch viele Belastungen einher und diese mitteln sich offenbar in ihren Auswirkungen auf die Beziehungszufriedenheit aus.
Auch die Auswirkungen der Liebe als Lebens- und Versorgungsgemeinschaft sind übrigens nur sehr moderat:
- Erneut wird dies daran liegen, dass mit der räumlich-materiellen Nähe eben nicht nur Vorteile, sondern auch romantische Nachteile verbunden sind. So können nur diejenigen bezüglich der Beziehungszufriedenheit (moderat) davon profitieren, die diese Liebe wirklich wollen. Warum zeigt sich selbst bei diesen eine leicht negative Auswirkung auf die sexuelle Zufriedenheit? Vermutlich liegt es daran, dass wegen der starken Nähe schneller eine Sättigung eintritt und zudem andere Prioritäten von der Sexualität ablenken.
Einen weiteren Befund möchte ich noch herausstreichen:
- Liebe als Engagement: Deren enorme Bedeutsamkeit zeigt sich bereits darin, dass sie von 97,3 % gewünscht wird und einen sehr starken Einfluss auf die Beziehungszufriedenheit sowie einen deutlichen Einfluss auf die sexuelle Zufriedenheit ausübt. Erreicht wird die Liebe als Engagement demgegenüber keineswegs so oft, was ein Grund für Unzufriedenheit in Beziehung und Sexualität sein kann.
Was bedeutet Engagement?
- Engagement bedeutet, sich miteinander auseinanderzusetzen, im Gespräch zu bleiben, angstfrei zu kommunizieren, gemeinsame Ziele zu finden, Probleme zu lösen, Veränderungen anzugehen und immer wieder Neues und Spannendes gemeinsam zu erleben.
Fast alle von uns werden in ihren Beziehungen davon profitieren können, die Liebe als Engagement zur Wirklichkeit werden zu lassen. Leider gehen wir in Partnerschaften oft in einen Alltag aus Routine über, in dem wir uns vergessen und dadurch unzufrieden miteinander werden.
Was machen wir mit alledem?
Etwas verkürzt zusammengefasst, gilt die folgende Empfehlung:
- Reflektieren Sie über sich selbst, welche Orientierung der Liebe tatsächlich die ist, mit der Sie glauben, glücklich werden zu können. Gehen Sie Ihre vergangenen Beziehungen noch einmal durch, um Ihre Einschätzung zu validieren.
- Achten Sie sodann bei der Partnersuche auf Kompatibilität. Es hilft, bereits bei der Partnersuche auf die Passung der gewünschten Liebes-Konfiguration aus Engagement, Lebensgemeinschaft, Freiheit, Errettung, Nutzen, Familiengründung, Monogamie (versus Nicht-Monogamie), Leid und Schmerz oder Lust und Sex zu achten.
- Nach der Partnerfindung geht es darum, die gewünschte Form der Liebe tatsächlich zu leben – es sei denn, Sie erkennen im Verlauf, dass dies doch nicht die Form der Liebe ist, die Sie wollen. Hierfür ist Beziehungsarbeit notwendig. Liebe als Engagement ist insofern vermutlich für fast alle Beziehungen hilfreich und ein Mindestmaß ist notwendig. Allerdings möchten manche auch lieber Single bleiben, womöglich weil sie solches Engagement nicht aufbringen wollen. Auch dies ist eine legitime Wahl.
- Loten Sie also beim Kennenlernen aus, ob Ihre gewünschte Liebes-Konfiguration mit der anderen Person passt und lebbar ist. Zeigen sich tiefgreifende Differenzen, kann es ratsamer sein, von einer Beziehung lieber Abstand zu nehmen.
- Fallen Sie anschließend nicht in eine liebesfeindliche Routine, sondern achten Sie auf eine aktive Gestaltung Ihrer Beziehung, um diese immer wieder an Ihr Ideal anzunähern. Denn je besser es Ihnen gelingt, ihre tatsächliche Beziehung gemäß Ihrer Ideal-Beziehung zu gestalten, desto glücklicher werden Sie werden. Kompatibilität und Beziehungsarbeit sind dabei die entscheidenden Faktoren.
Dies ist ein nicht ganz einfacher Prozess, aber die Mühe lohnt sich.
Zusammenfassung
Unsere Umfrage mit 1066 Teilnehmenden, unter ihnen 562 Frauen, 480 Männer und 24 nicht-binäre Personen analysierte die Vorstellungen von Liebe bei Erwachsenen und ihre tatsächliche Umsetzung in Beziehungen.
Es wurde festgestellt, dass fast alle Teilnehmer sich Liebe als Engagement wünschten, aber auch Liebe als Monogamie und Liebe als Lust und Sex war sehr populär, gefolgt von Liebe als Freiheit, Liebe als Lebensgemeinschaft, Liebe als Errettung, Liebe als Nutzen und mit dem Schlusslicht Liebe als Leid und Schmerz, welche sich nahezu niemand wünschte.
Interessanterweise zeigte sich eine deutliche Übereinstimmung zwischen den Liebeswünschen und ihrer Realisierung in Beziehungen. Allerdings traten Liebe als Leid und Schmerz, Errettung und Nutzen dennoch wesentlich häufiger in der Beziehungsrealität auf als die Befragten dies wünschten.
In den Ergebnissen zeigten sich im Durchschnitt positive Auswirkungen von Engagement, Lust und Sex sowie Freiheit auf die Beziehungszufriedenheit und sexuelle Erfüllung.
Jedoch beeinträchtigten Leid und Schmerz sowie Errettung die Beziehungszufriedenheit und die sexuelle Zufriedenheit.
Diese Effekte hingen allerdings auch wiederum von den Wünschen der Befragten ab. Denn es zeigte sich ebenfalls, dass die Kongruenz zwischen gewünschter und erreichter Liebesform maßgeblich zum Glück in Beziehungen beiträgt.
Es wird dringend empfohlen, sich über die persönlichen Liebespräferenzen klar zu werden und bei der Partnersuche auf Kompatibilität achten.
Eine bewusste Gestaltung der Beziehung durch Kommunikation und Engagement ist entscheidend, um eine erfüllende Partnerschaft aufzubauen und aufrechtzuerhalten.
Letztlich liegt das langfristige Glück in Beziehungen in der Fähigkeit, die gewünschte Liebesform zu leben und immer wieder aktiv an der Beziehung zu arbeiten, um die gelebte Beziehung dem Ideal anzunähern.
Bei Gleichklang begleiten wir Sie gerne von der Partnersuche bis zu Partnerfindung und Beziehungsaufbau:
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