Welche Risiken gibt es bei der Partnersuche? Wie kann ich mich vor Love-Scammern, Heiratsschwindlern, sexuellen Übergriffen, Beziehungsgewalt, aber auch Internet-Mobbing und Shaming, Diebstahl, Raub, Verleumdungen und Beleidigung sowie anderen zwischenmenschlich belastenden Erfahrungen schützen?
Die Frage der Sicherheit ist bei der Partnersuche ein wichtiges Thema. Dieser Artikel schildert die Hauptrisiken, gibt Auskunft über ihre Häufigkeit bei Gleichklang und informiert darüber, was Gleichklang selbst tut, um die Risiken zu mindern, und was jedes Mitglied auch selbst tun kann, um die eigene Sicherheit zu erhöhen.
Der Artikel soll keine Angst vor einer Partnerschaft machen, aber eben darauf hinweisen, dass es – wie bei allem im Leben – Risiken gibt, die aber reduziert werden können. Hierfür können beide – Gleichklang und jedes Mitglied – einen Beitrag leisten. Insgesamt scheinen die Risiken bei Gleichklang vergleichsweise gering zu sein, aber auch statistisch geringe Risiken sollten gekannt und soweit als möglich gebannt werden. Dem dient dieser Artikel.
Mögliche Risiken bei Partnersuche und Beziehungsaufbau
Arten von Risiken
Dieser Artikel geht auf folgende 10 Risiken ein:
- Love-Scamming
- Heiratsschwindelei
- Sexuelle Übergriffe
- Beziehungsgewalt
- Internet-Mobbing und Shaming
- Stalking
- Diebstahl/Raub
- Virtuelle Spielerei
- Doppelbeziehungen
- Ghosting
Definitionen
Love-Scamming: Eine Person täuscht in der Online-Kommunikation ein echtes Interesse vor, um beim Gegenüber Gefühle von Verliebtsein zu erzeugen. Danach werden unter Vorgabe einer Problemlage finanzielle Bitten geäußert. Wird diesen nachgegeben, folgenden weitere finanzielle Forderungen. Zu einem echten Treffen kommt es nie, wohl aber gelegentlich zu Telefonaten.
Heiratsschwindler: In der klassischen Variante gehen Heiratsschwindler eine Beziehung ein mit dem Versprechen der Heirat. Dies gedenken sie aber gar nicht einzuhalten, sondern wollen sich lediglich bereichern. Sie führen typischerweise mehrere solche Beziehungen gleichzeitig. Heute ist der Begriff aber von der Heiratsabsicht gelöst und es genügt die Vorspiegelung einer festen Beziehung.
Sexuelle Übergriffe: Diese reichen von verbaler sexueller Belästigung, Küssen und Anfassen gegen den eigenen Willen bis hin zu erzwungenen sexuellen Handlungen und Vergewaltigungen.
Beziehungsgewalt: Innerhalb von Beziehungen kann es Gewalt kommen, die Körperverletzungen entspricht. Ebenfalls gibt es psychische Gewalt in Form von Drohungen, Erpressungen und permanentem Lügen bis hin zu einem Grad, dass Menschen an der eigenen Wahrnehmung zweifeln.
Internet-Mobbing und Shaming: Es werden gegen den eigenen Willen Fotos, Texte, Videos oder andere intime Details über die eigene Person oder die Beziehung ins Internet gestellt. Hier handelt es sich dann auch oft Delikte aus dem Bereich Beleidigung, Verleumdung oder auch Urheberrechtsverletzung. Solche Handlungen können auch mit einer Bereicherungsabsicht einhergehen, indem Geldforderungen für die Beendigung gestellt werden.
Stalking: Eine Seite will eine Beziehung oder an ihr festhalten, obwohl die andere Seite dies nicht will. Wenn der Kontakt trotz klarer Zurückweisung weiterhin unerwünscht gesucht wird (brieflich, telefonisch, Email, vor der Haustür stehen etc.) handelt es sich um Stalking. Stalking-Verhalten kann mit Internet-Shaming und Mobbing einhergehen.
Diebstahl und Raub: Kennenlernen und Beziehungsaufbau werden für Diebstahl oder Raubdelikte genutzt. Klassisches Beispiel: Verabredung an einsamen Ort, Raub aller Wertsachen.
Reine Spielerei und Ablenkung: Es geht überhaupt nicht um eine Partnersuche. Vielleicht ist man sogar mehr oder weniger glücklich verheiratet. Man möchte niemanden in der realen Welt kennenlernen, sondern gerne rein virtuell flirten, sich Bilder anschauen oder sich Langeweile vertreiben. Schmerzhaft ist dies für diejenigen, bei denen sich die Hoffnung auf eine Beziehung im Rahmen solcher Korrespondenz entwickelt. Auch für alle anderen ist es wegen der Zeitverschwendung und ggf. der Preisgabe intimer Informationen ärgerlich.
Doppelbeziehungen: Doppel- oder Mehrfachbeziehungen sind natürlich kein Übergriff und nichts Anstößiges, wenn sie von vornherein offen kommuniziert werden. Es gibt Menschen, die in solchen Beziehungen sehr glücklich werden können. Werden sie aber verschwiegen und eine exklusive Zweier-Beziehung vorgespielt, können sie zu großem seelischen Leid führen. In seltenen, pathologischen Fällen kann eine sogenannte Pseudologie Fantastica vorliegen, bei der Menschen ihre Biografien komplett erfinden und verschiedenen Identitäten nachgehen können.
Ghosting: Plötzliches Verschwinden von Beziehungspartner ohne jede Ankündigung und Begründung. An dem Schock und der Trauer haben Menschen manchmal noch lange zu knacken.
Wie hoch sind die Risiken bei Gleichklang?
Ganz genaue Prozentsätze können wir nicht benennen. Aber wir können auf der Basis erhaltener Rückmeldungen seit 10 Jahren und auch einiger Umfragen durchaus Aussagen zur Wahrscheinlichkeit der unterschiedlichen Risiken machen. Immer ist allerdings von einem Dunkelfeld auszugehen, da uns nicht alles zur Kenntnis gebracht wird.
Love-Spammer
Es schleichen sich immer mal wieder 2–3 Love-Scammer in unseren Mitglieder-Bestand von mehr als 16500 Personen ein, ohne dass wir dies merken. Sie melden sich später vermutlich oft mit neuen Daten erneut an. Das Phänomen begleitet uns seit unserem Bestehen. Die entsprechenden Love-Scammer schreiben dann alle ihnen vorgeschlagenen Mitglieder an und versuchen, diese auf eine private Email zu locken. Kommt es so weit, beginnt eine hochromantische Kommunikation und schließlich werden angebliche Notlagen geschildert, die finanzielle Unterstützung notwendig machten. In der Regel fallen Love-Scammer innerhalb weniger Tage auf, weshalb sie sich nach Löschung neu anmelden. Uns wurden im Rahmen von Rundschreiben, die um Mitteilung batenm, und durch spontane Meldungen von Mitgliedern innerhalb des letzten 10 Jahre lediglich 4 Fälle bekannt, wo Mitglieder in solche „Online-Beziehungen“ zu Skammern Gefühle investierten. Uns ist in den ganzen Jahren nur ein Fall bekannt geworden, wo ein Mitglied tatsächlich einen Betrag von einigen Hundert Euro überwiesen hat. Das individuelle Risiko geht fürSie gegen null, wenn Sie spätestens bei der ersten Geldforderung den Kontakt komplett beenden.
Heiratsschwindler
Es wurde uns gelegentlich zurückgemeldet, dass der Eindruck bestehe, dass ein Mitglied sich vor allem durch eine Beziehung finanziell absichern wolle. Dies erreichte aber in keinem Fall das Ausmaß einer Heiratsschwindelei. Heiratsschwindler sind uns insofern bei Gleichklang noch nicht begegnet.
Sexuelle Übergriffe
Uns wurden in den Jahren gelegentlich Fälle zurückgemeldet, wo sich Mitglieder zu Sex gedrängt fühlten oder sehr negativ darüber überrascht waren, dass ein anderes Mitglied bei einem ersten Treffen Sex wollte. Uns wurden ebenfalls einige Fälle rückgemeldet, wo es zu Berührungen und Küssen gekommen ist, die nicht erwünscht waren. Uns wurde ein Fall zurückgemeldet, bei dem eine Vergewaltigung stattgefunden hat, wobei die Mitteilende anonym blieb, den Vorgang aber glaubhaft schilderte.
Wir haben außerdem eine Umfrage zu sexuellen Übergriffen durchgeführt, an der sich 1379 Mitglieder beteiligten. 40 weibliche Mitglieder und 6 männliche Mitglieder berichteten, sexuelle Übergriffigkeit durch ein Gleichklang-Mitglied erlebt zu haben. Diese Übergriffe wurden inhaltlich beschrieben als unerwünschte Berührungen außerhalb und innerhalb des Intimbereichs, Küssen oder Entkleidungsversuche. Aus dieser Umfrage ergab sich ebenfalls der Hinweis auf die bereits dargestellte Vergewaltigung. Von keinem anderen Umfrage-Teilnehmer/in und zudem von keinem anderem Mitglied von Gleichklang seit unserer Gründung wurde uns ansonsten von einer Vergewaltigung berichtet.
Wir haben in der Umfrage auch nach eigenen verübten Übergriffen gegenüber Gleichklang-Mitgliedern gefragt. Insgesamt gaben 11 Männer und 9 Frauen an, gegenüber einem Gleichklang-Mitglied sexuell übergriffig geworden zu sein. Bei den Übergriffen handelte es sich vorwiegend um Berührungen außerhalb und innerhalb des Intimbereichs, Küssen und versuchte Entkleidungen. Ein (weibliches) Mitglied berichtete aber ebenfalls, ein anderes Mitglied zu sexuellen Handlungen gewaltsam genötigt zu haben. Mehrere Männer und Frauen, die über selbst verübte sexuelle Übergriffe berichteten, gaben im freien Textfeld an, die Wünsche der anderen Person fehlinterpretiert zu haben. Deutlich wurde aus diesen Berichten insbesondere auch ein Fehlen einer verbalen Kommunikation über Sexualität.
Wir haben die Mitglieder auch danach befragt, inwiefern sie bei Gleichklang ein Problem mit sexuellen Übergriffen sehen. 74,4 % der befragten Frauen und 85,95 % der befragten Männer gaben an, dass es ihrer Ansicht nach kein Problem mit sexuellen Übergriffen bei Gleichklang gebe. Das Bestehen eines Problems, was aber geringer sei als in der Gesellschaft, wurde von 10,8 % der weiblichen Mitglieder und 6,2 % der männlichen Mitglieder bejaht. 15,31 % der weiblichen Mitglieder sahen ein ebenso großes Problem bei Gleichklang wie in der Gesellschaft, wobei der entsprechende Anteil der männlichen Mitglieder 7,79 % betrug. 0,3 % der befragten weiblichen Mitglieder und 0,2 % der befragten männlichen Mitglieder sehen gar bei Gleichklang ein größeres Problem mit sexuellen Übergriffen als in der Gesellschaft im Allgemeinen.
Körperliche und seelische Gewalt
Wir haben keine direkte Kenntnis von körperlicher Gewalt in Beziehungen zwischen unseren Mitgliedern. Womöglich werden uns solche Vorgänge auch weniger mitgeteilt, weil die meisten Mitglieder ihre Mitgliedschaft nach Finden einer Beziehung beenden. Aus Umfragen wissen wir, dass die große Mehrheit der fortbestehenden Beziehungen als positiv und zufriedenstellend beschrieben wird. Es gibt aber auch einen kleinen Anteil an Beziehungen, die als nicht zufriedenstellen beschrieben werden. In den Möglichkeiten zur freien Textangabe bei der Beschreibung ihrer Beziehungen wurde bisher nicht über körperliche Gewalt berichtet. Wir stellen aber selbst fest, dass uns zu diesem Thema doch noch Informationen fehlen und werden eine Umfrage unter Gleichklang-Paaren hierzu demnächst durchführen.
Es wurden uns einige Formen seelischer Gewalt mit Drohungen, Lügen und permanenten Schuldzuweisungen an den Partner/in berichtet. Auch hierzu fehlen uns weitere Informationen, die wir in der neuen Umfrage erheben werden.
Internet-Shaming und Mobbing
Ein dezidierte Fall ist uns bisher nicht bekannt geworden. Im Rahmen von Stalking sind allerdings in einem Fall entsprechende Drohungen ausgesprochen worden.
Stalking
Uns wurde bisher in den mehr als 10 Jahren nur eine handvoll von Fällen bekannt. Kein einziger Fall wurde uns bekannt, der mit körperlichen Angriffen einhergegangen wäre. Soweit uns bekannt, endeten alle Fälle nachdem noch einmal eine dezidierte Grenzziehung erfolgte. In drei Fällen haben betreffende Personen unmittelbare Einsicht gezeigt und ein Abstellen des Verhaltens versprochen, was dann auch erfolgte. In einem Fall haben wir wegen massiver Drohungen eine Anzeige angeraten.
DiebstahI und Raub
In mehr als 10 Jahren ist uns nur ein Fall bekannt geworden. Ein Mitglied hatte hier das Haus der ihr vermittelten Person durchsucht, Wertsachen weggenommen und war abgereist. Das Mitglied gestand dies auch uns gegenüber sofort ein und gab an, dass der Betreffende eine Doppelbeziehung geführt und sie getäuscht habe, weshalb der Diebstahl eine Art seelische Befreiung für sie gewesen sei. Beide Seiten haben ihr Fehlverhalten eingesehen. Sonstige Eigentumsdelikte zulasten unserer Mitglieder sind uns nicht bekannt geworden.
Virtuelle Spielerei
Nach allem, was wir wissen, tritt so etwas bei Gleichklang nur äußerst selten auf. Hauptgrund dürfte sein, dass es einfach viel zu viele für diesen Zweck attraktivere Angebote gibt, wo völlig kostenfrei eine große Menge an Profilen aufgerufen und mit diesen auf die entsprechende Art und Weise kommuniziert werden kann.
Doppelbeziehungen
Uns wurde gelegentlich berichtet, dass sich Partner/innen doch nicht von einer vorherigen Beziehung hätten ablösen konnten, wobei es sich hier aber nicht um dauerhaft verschwiegene Doppelbeziehungen handelte. In einer Umfrage, an der sich 224 Personen beteiligten, die über Gleichklang einen Partner/in gefunden hatten, gaben 9 (4,02 %) an, dass der Partner/in fremdgegangen sei. Fremdgehen ist aber nicht mit Doppelbeziehungen in dem hier diskutieren Sinn gleichzusetzen. Zwar ist eine Doppelbeziehung (die nicht offen gelegt wird) immer ein Fremdgehen, nicht jedes Fremdgehen entspricht aber einer Doppelbeziehung. Insgesamt scheinen Doppelbeziehungen also bei Gleichklang-Mitgliedern sehr selten vorzukommen. Ein Fall wurde uns aber von mehreren Mitgliedern berichtet. Ein Herr baute offenbar systematisch und gleichzeitig partnerschaftliche Beziehungen mit Mitgliedern auf, ohne dass diese von den weiteren Beziehungen wussten. Hier war das Eingehen mehrfacher Beschwerden für uns ein Hinweis auf Handlungsbedarf. Wir haben mit dem Betreffenden kommuniziert, der letztlich erkennen ließ, dass das entsprechende Verhalten schon real sei, er aber die Art und Weise seiner Anprangerung (betreffende Frauen hatten sich getroffen und den Fall öffentlich gemacht) verurteile. Da das Verhalten des Betreffenden systematisch war und den Gleichklang-Community Regeln widersprach (Mehrfachbeziehungen unterstützen wir gerne, aber sie müssen transparent sein), wurde der Account beendet, wobei der Betreffende dies auch von sich aus als beste Lösung ansah.
Ghosting
Wir haben sehr vereinzelt über Fälle gehört, wo ein Mitglied aus einer Beziehung plötzlich, ohne Vorankündigung und ohne nachfolgende Nachricht verschwand. Es handelt sich offenbar um ein sehr seltenes Phänomen unter Gleichklang-Beziehungen, wobei wir auch hierzu weitere Daten erheben werden.
Was tut Gleichklang für Ihre Sicherheit?
Unser Ziel ist, unseren Mitgliedern möglichst alle der genannten negativen Erfahrungen zu ersparen. Hierfür tun wir Folgendes:
- Gleichklang ist eine kostenpflichtige Plattform, wo Mitgliedschaften erst beginnen können, wenn Zahlungsprozesse erfolgreich verlaufen sind. Auch danach ist kein kostenpflichtiges Scrollen in Profilen möglich, sodass immer nur eine eingeschränkte Anzahl an Personen kontaktiert werden kann. Dies schreckt in der Regel solche Menschen von vornherein ab, die es auf Love-Scamming, sexuelle Übergriffe, Internet-Mobbing, Diebstahl/Raub oder auf reine Spielerei abgesehen haben. Trotzdem gibt es Menschen, die sich mit nicht sofort erkennbar falschen Zahlungsdaten anmelden, sodass Zahlungsprozesse scheinbar erfolgreich verlaufen. Allerdings können wir diese Menschen schnell erkennen und sperren, was die Zeit ihrer „Tätigkeit“ einschränkt. Alle Menschen mit bösen Absichten können wir freilich nicht erkennen, zumal auch böse Absichten nicht von vornherein da sein müssen, sondern sich auch erst im verlauf entwickeln können. So mag jemand, dem es durchaus um eine Beziehung geht, trotzdem zum Dieb werden.
- Gleichklang spricht in der Außendarstellung ein sehr spezielles Klientel an. Wir richten uns an Menschen, denen Ökologie, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und Tierschutz am Herzen liegen. Genau in diesen Kreisen machen wir uns auch bekannt, wobei mehr als ein Drittel der neuen Mitglieder über direkte Weiterempfehlung zu uns kommt. Viele andere kommen über entsprechende Magazine, in denen diese Themen behandelt werden. Gleichklang Mitglieder sind im Durchschnitt in ihren Einstellungen und Denkweisen kriminalitätsferner und gewaltferner als die Allgemeinbevölkerung.
- Gleichklang-Mitglieder sind sehr sensitiv gegenüber übergriffigem Verhalten und melden solche Verstöße an das Team. Entsprechende Accounts werden gesperrt und der Vorfall wird durch uns, wo immer möglich, mit allen Seiten geklärt. Auf diese Weise können wir Love-Scammer in der Regel spätestens nach wenigen Tagen ihrer Mitgliedschaft erkennen.
- Weil wir Ihr Profil nur denjenigen Menschen anzeigen, die nach dem Vermittlungsalgorithmus zu Ihnen passen, reduziert sich die Wahrscheinlichkeit drastisch, dass jemand ihre Informationen anderweitig verbreitet und im Internet veröffentlicht. Es macht z. B. einen Riesenunterschied, ob Tausende oder gar Hunderttausende ihre Bilder sehen können, oder nur wenige Menschen, die nach ihren Profilangaben gut zu Ihnen passen.
- Unser Matching-Algorithmus ist darauf ausgerichtet, Menschen zu identifizieren, deren grundlegende Werthaltungen und Lebensstile gut zueinander passen. Natürlich kann dies nicht Enttäuschungen und Trennungen ausschließen. Der Algorithmus soll aber die Wahrscheinlichkeit sehr ungünstiger Konstellationen, aus denen eher Gewalt, Übergriffe und Ghosting erfolgen können, vermindern.
- Wir informieren unsere Mitglieder regelmäßig, über mögliche Risiken und geben Hinweise, wie diese vermieden werden können. Hierzu soll auch dieser Blog-Artikel beitragen.
- Wir suchen den Kontakt zu beiden Beteiligten, wenn an uns Problemverhalten, (z. B. Stalking) herangetragen wird und setzen uns für eine Beendigung des Verhaltens ein.
Was können Sie selbst tun, um Risiken zu senken?
Schutz vor Love-Scammern
Das Entscheidende ist, sie zu erkennen und dann den Kontakt abzubrechen:
- Love-Scammer agieren meistens so, dass sie sofort die eigene E-Mail-Adresse mitteilen und alles außerhalb der Plattform regeln wollen. Denn sie wissen, dass sie bald gesperrt sein werden. Auch Kriminelle, die es z. B. auf Diebstahl abgesehen haben, würden typischerweise so agieren, weil sie nach der ersten Meldung ebenfalls gesperrt sein würden.
- Bei den Love-Scammern sind Schreiben meistens eine Mischung aus fehlerhaftem Deutsch und Englisch. Allerdings kann beides auch bei legitimen Mitgliedern vorkommen. Was wir raten: Vorzuschlagen, zunächst einmal weiter über die Plattform zu kommunizieren. Wenn Sie dann feststellen, dass das Mitglied bald verschwindet, war Ihre Vorsicht wohl richtig begründet. Außerdem teilen Sie uns bitte jedes verdächtige Profil mit. Keine Sorge: Es werden nicht unbegründet Profile gelöscht. Wir können aber im Gesamtbild mit nahezu an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erkennen, ob jemand ein Love-Scammer ist oder nicht. Spätestens, wenn sich jemand nach Anschreiben und Sperrung gar nicht mehr meldet, kann der Fall zu den Akten gelegt werden.
- Jemand hat permanente Ausreden, warum er nicht direkt telefonieren (Festnetznummer oder Mobil) oder sich direkt treffen möchte. Dies muss kein Love-Scammer sein, aber es gibt Grund zur Vorsicht, z. B. zur Bitte um Mitteilung der Telefonnummer oder auch zur Nachfrage an das Team.
- Sobald die erste Geldbitte eingeht, ist es klar, dass es sich um einen Love-Scammer handelt. Seien Sie sich sicher, dass jemand, der Gleichklang nutzt, um um Geld zu bitten, ein Betrüger ist. Bitte machen Sie sich nichts vor und beenden Sie den Kontakt sofort. Bitte benachrichtigen Sie ebenfalls das Team. Spätestens ab dieser Etappe können Sie Love-Scammer zu 100 % identifizieren und sich so auch zu 100 % vor ihnen schützen. Wenn Sie die Mitteilung an das Team machen, können Sie gleichzeitig zum Schutz aller beitragen.
Schutz vor Heiratsschwindlern
- Auch hier gilt das vorherigen Erkundigungen über Finanzen und Besitz mindestens ein deutliches Verdachtssignal setzen. Allerdings sind gewisse Fragen/Auskünfte über die eigene materielle Absicherung (fester Arbeitsplatz, Rente etc.) wiederum auch im Verlauf legitimer Kommunikation durchaus nicht allzu selten. Sie sollten aber eine Randerscheinung sein und sich sicherlich nicht auf spezifische Details beziehen.
- Wenn Unstimmigkeiten oder Merkwürdigkeiten auffallen (z. B. seltsame Abwesenheiten) können diese Hinweise für ein Doppelleben sein. Wer es ernst meint, hat ein Eigeninteresse, diese aufzuklären und hier Transparenz zu schaffen.
- Von Heiratsschwindlern sind vorwiegend wohlhabende Menschen betroffen. Auch ein beim ersten Kennenlernen und darüber hinaus deutlich werdendes ungewöhnliches Interesse an Finanzen und Besitz sind ein Warnsignal.
- Es besteht ein Einkommensgefälle und wird schnell auf Heirat gedrängt. Hier kann der klare Hinweis auf den Wunsch nach einer Gütertrennungsvereinbarung Abhilfe schaffen.
Erneut bitten wir dringend um Mitteilung an das Team.
Schutz vor sexuellen Übergriffen
- Das erste Treffen sollte immer an einem öffentlichen Ort stattfinden. Ein Freund oder eine Freundin sollte möglichst vom Treffen, dem Ort und dem geplanten zeitlichen Verlauf wissen. Es tut dem Ablauf des Treffens keinerlei Abbruch, dies offen zu kommunizieren, am Besten bereits über den vorherigen Nachrichtenaustausch.
- Achten Sie auf Ihre Getränke und Speisen und geben Sie keine Möglichkeit, dass jemand etwas hineintun könnte. Sollten Sie sich schummerig oder anderweitig körperlich beeinträchtigt fühlen,geben Sie sofort anwesenden anderen Personen Bescheid und lassen Sie einen Arzt rufen. Unbedingt sollte eine Abklärung im Krankenhaus erfolgen, auch weil verwendete Substanzen nur sehr kurzzeitig nachgewiesen werden können.
- Befinden Sie sich plötzlich verwirrt und ohne Erinnerung in einer bestimmten Situation, rufen Sie sofort einen Arzt und lassen sich im Krankenhaus untersuchen. Ist der Betreffende anwesend und es gibt Unbeteiligte, sprechen Sie diese an und bitten Sie um Hilfe. Sind Sie allein mit einer Person, machen Sie deutlich, dass Sie den Platz jetzt verlassen werden, rufen Sie, wenn möglich, einen Freund/Bekannten an. Wenn Sie aus der Situation entfernt sind, sofort Arzt und Polizei einschalten.
- Machen Sie es vorher unmissverständlich klar, wenn Sie für das erste Treffen auf keinen Fall erotischen Kontakt wünschen. Dies kann nicht gewollte Annäherungen des Gegenübers oft verhindern.
- Vereinbaren Sie, dass vor Aufnahme erotischer Begegnungen beide explizit hierüber sprechen und dies bejahen.
- Stimmen Sie ungewollten sexuellen Handlungen auf keinen Fall nur deshalb zu, weil sie denken, dies müsse jetzt sein oder sie den Partner/in halten wollen. Sprechen Sie aber gemeinsam offen über die wechselseitigen sexuellen Bedürfnisse
- Kommt es zu einem sexuellen Übergriff auf Sie, suchen Sie eine Beratungsstelle auf, auch bei der Polizei gibt es heute spezielle Ansprechpartner für Opfer von sexueller Nötigung oder Vergewaltigung
- Wir bitten dringend um Mitteilung an das Team
Schutz vor Beziehungsgewalt
- Tauschen Sie sich intensiv miteinander aus, um sich wirklich kennenzulernen. Kommunizieren Sieden großen Wert, den Sie auf eine gewaltlose Kommunikation und offene Konfliktklärung legen.
- Unterlassen Sie selbst Spielchen mit emotionalen Drohungen und Erpressungen und verlangen Sie dies auch von Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin. Zeigen Sie sich stattdessen bereit und interessiert, an einer ebenso offenen wie zugewandten Klärung von Problemen. Entschuldigen Sie sich, wenn Sie emotional übergriffig wurden oder den Partner mit einem eigentlich gar nicht angestrebten Beziehungsende erpresst haben.
- Behalten Sie auch ein soziales Umfeld außerhalb ihrer Beziehung und tragen Sie Sorge davor, dass Liebe nicht zu seelischer Abhängigkeit wird. Achten Sie auf die Wechselseitigkeit von Fürsorge und Respekt, die in einer reifen Beziehung immer von zentraler Bedeutsamkeit ist.
- Suchen Sie gemeinsam eine Partnerschaftsberatung auf, wenn ernstere Probleme erkennbar werden. Wenn es Ihrem Partner/in wirklich an Ihnen und der Beziehung liegt, wird er/sie hierfür bereit sein.
- Setzen Sie ein klares Stopp-Signal gegenüber Gewalt. Einiges mag verziehen werden, aber Menschen, die in gewalttätigen Beziehung bleiben, tun damit niemanden etwas Gutes, am wenigsten sich selbst. Kommt es zur Gewalt, müssen Sie auf ihre eigene Sicherheit durch räumliche Trennung achten. Manches kann aufgearbeitet werden, aber nur dann, wenn der Partner oder die Partnerin hierzu bereit ist und die entsprechenden Schritte (z. B. Partnerberatung) gemeinsam miteinander gegangen werden.
- Wir bitten dringend um Mitteilung an das Team
Schutz vor Internet-Shaming und Mobbing
- Sie brauchen sich für nichts zu schämen, schämen muss sich derjenige, der so etwas tut. Bitte machen Sie sich dies klar und gehen Sie an solche Sachen selbstbewusst und mit erhobenem Kopf heran. Millionen Menschen sind weltweit von Internet-Shaming bereits betroffen gewesen. Den Opfern und nicht den Tätern kommt die gesellschaftliche Sympathie zu.
- Machen Sie sofort klar, dass Sie auf eine Löschung entsprechender Beiträge und Fotos bestehen und dieser keineswegs zustimmen. Wird dem nicht entsprochen schalten Sie einen Anwalt ein.
- Überlegen Sie gut, welche intimen Informationen (z.B. Fotos) Sie herausgeben und in welchem Studium der Beziehung Sie dies tun wollen. Je lockerer Sie solche Dinge selbst sehen und je sicherer Sie sich der Beziehung und des Menschen sind, desto großzügiger mögen Sie es sehen.
- Wir bitten wiederum sehr um Mitteilung an das Team
Schutz vor Stalking-Verhalten
- Machen Sie es unmissverständlich klar, dass Sie keiner Kontakt mehr wünschen
- Reagieren Sie – nachdem Sie es klar gemacht haben – nicht mehr auf Versuche der Kontaktaufnahme
- Halten unerwünschte Kontaktaufnahmen an, gehen Sie zum Anwalt oder direkt zur Polizei
- Bitte informieren Sie das Team
Schutz vor Raub und Diebstahl
- Das erste Treffen sollte immer an einem öffentlichen Ort stattfinden. Ein Freund oder eine Freundin sollte möglichst vom Treffen, dem Ort und dem geplanten zeitlichen Verlauf wissen. Es tut dem Ablauf des Treffens keinerlei Abbruch, dies offen zu kommunizieren, am Besten bereits über den vorherigen Nachrichtenaustausch.
- Vorherige Erkundigungen nach Einkommen, Wertsachen und Besitz sind ein Warnsignal. Auf keinen Fall sollten Sie Konstellationen zustimmen, bei denen sie bestimmte Wertsachen mitbringen sollen (z. B. zeig mir bitte einmal deine tolle Uhr, dein neues Auto etc.)
- Auf jeden Fall Anzeige erstatten, wenn es zu Diebstählen oder gar Raubüberfällen gekommen ist. Es ist keine Schande, Mitglied einer Dating-Plattform zu sein und nicht Sie, sondern die andere Seite ist Täter.
- Erneut bitten wir dringend um Mitteilung an das Team
Schutz vor Doppelbeziehungen
- Hiergegen müssen Sie sich nur schützen, wenn Sie solche Beziehungen nicht wünschen und damit nicht transparent umgegangen wird. Wenn Sie demgegenüber für polyamore und Mehrfachbeziehungen aufgeschlossen sind, ist dies völlig in Ordnung.
- Wie bei Heiratsschwindlern gilt: wenn Unstimmigkeiten oder Merkwürdigkeiten auffallen (z. B. seltsame Abwesenheiten, unplausible und auch wechselhafte Angaben) können diese Hinweise für eine Doppelbeziehung sein. Wer es ernst meint, hat ein Eigeninteresse, dies aufzuklären und hier Transparenz zu schaffen. Sprechen Sie die Hinweise deutlich an, wobei es auch ratsam sein kann, dies vorher noch einmal mit Freunden zu besprechen, um Beobachtungen zu überprüfen.
- Manchmal befinden sich Menschen in Trennungs- und Ablösungsprozessen, die sie nicht sofort zugeben wollen. Oder Menschen haben zusätzliche Bedürfnisse, die über eine Zweier-Beziehung hinausgehen. Fragen Sie nach und setzen Sie die Schwelle für das Eingestehen niedrig. Danach können Sie die Entscheidung treffen, wie sie hiermit umgehen und ob Sie eine Beziehung fortsetzen wollen.
- Seien Sie nicht taub gegenüber Ihren Freunden, Bekannten und dem sozialen Umfeld. Sicherlich, oftmals wird auf einen neuen Menschen skeptisch reagiert. Aber wenn Merkwürdigkeiten/Auffälligkeiten deutlich werden und auch Ihr soziales Umfeld diese feststellt, sollten Sie noch einmal genauer hinschauen.
- Vermeiden Sie aber falsche Verdächtigungen und Schnüffeleien. Dies ist keine Basis für eine gute Beziehung. Liegt bei Ihnen eine erhöhte Eifersuchtsneigung vor? Wenn ja, versuchen Sie die richtige Balance zu finden. Loslassen und Freiheit sind auch in einer Beziehung sehr wichtig.
- Wenn jemand Gleichklang nutzt, um ohne Schaffung von Transparenz (!) Doppelbeziehungen zu führen, nutzt er Gleichklang missbräuchlich. Wieder bitten auch hier um Mitteilung an das Team. Selbstverständlich werden immer alle Seiten angehört und wir werden versuchen, Vorfälle gemeinschaftlich zu klären.
Schutz vor virtueller Spielerei
- Lassen Sie sich auf einen Austausch über das Internet ein, um sich besser kennenzulernen und den Eindruck, ob es passen könnte, zu vertiefen
- Gehen Sie bald zu Kommunikationsformen außerhalb des Internet über, z. B. telefonieren
- Bei Zweifeln, fragen Sie die Person direkt, ob es hier womöglich nur um die virtuelle Welt geht.
- Warten Sie nicht zu lange mit dem Treffen. Wenn jemand ein Treffen immer wieder verzögert und verschiebt, bieten Sie ihm, sich wieder zu melden, wenn ein Treffen möglich. Damit Sie nicht die falschen Personen ausschließen, können Sie später auch noch einmal nachfragen, ob nunmehr die Zeit für ein Treffen gekommen ist
Schutz vor Ghosting
- Bauen Sie eine tragfähige Partnerschaft mit guter Kommunikation, wechselseitiger Offenheit, Austausch, positiver Konfliktklärung, Fürsorge, aber auch angemessener Freiheit und Loslassen-Können auf.
- Verdeutlichen Sie dem Partner/in, dass er oder sie mit Ihnen über alles sprechen kann, auch wenn es einmal schmerzhaft sein sollte oder zu Konflikten führen könnte. Reagieren Sie nicht negativ, wenn der Partner/in offen ist, sondern suchen Sie gemeinsam nach Lösungen.
- Sprechen Sie Ihre eigenen Gefühle, zeigen Sie aber, dass die Gefühle Partner/in Ihnen ebenfalls wichtig sind.
- Seien Sie offen für vermittelnde Gespräche und Inanspruchnahme von Hilfe, wie Partnerberatung.
Resümee
- Eine partnerschaftliche Beziehung ist für viele Menschen der wichtigste Faktor ihrer Lebenszufriedenheit. Entsprechenden Wert nimmt die Partnersuche auch bei Menschen ein, die derzeit über keine partnerschaftliche Beziehung verfügen.
- Partnersuche und Beziehungsaufbau sind aber auch mit Risiken verbunden. Die hier in diesem Artikel benannten Themen sind Love-Scamming, Heiratsschwindler, Sexuelle Übergriffe, Beziehungsgewalt, Internet-Mobbing und Shaming, Stalking, Diebstahl/Raub, Reine Spielerei und Ablenkung, Doppelbeziehungen und Ghosting.
- Diese Risiken und die seelischen Belastungen, die sie beinhalten, sind uns bei Gleichklang bewusst und wir haben unsere Vermittlung deshalb darauf ausgerichtet, diese Risiken zu minimieren. Nach den uns vorliegenden Informationen gelingt uns dies auch gut, wobei es aber dennoch auch bei Gleichklang Fälle für die genannten kritischen Ereignisse gibt.
- Wir können nicht jedes dieser kritischen Ereignisse immer durch eigenes Tun vermeiden. Es ist aber möglich, Risiken zu mindern. Neben der Sicherstellung der Sicherheit der eigenen Person bei den ersten Begegnungen gehört hierzu auch das kritische Verhalten schnell zu erkennen und dann wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Von Gleichklang aus bitten wir um Mitteilung solcher Fälle, um für alle Mitglieder Risiken weiter mindern zu können.