Die ZEIT hat neulich sicherlich korrekt festgestellt, dass es außer uns keine andere Dating-Plattform im deutschsprachigen Raum gibt, die so viele ökologisch ausgerichtete Menschen zusammengebracht hat.
Warum aber braucht es Nachhaltigkeit beim Online-Dating? Mit meinem Artikel möchte ich diese Frage beantworten.
Düstere Nachrichten aus einer düsteren Realität
Die Nachrichten zum Klimawandel werden aktuell immer düsterer:
- Bei den Prognosen scheinen eher die Worst-Case-Szenarien zuzutreffen.
- Gerade erfahren wir, dass dem Ölkonzern Enron dies alles bereits bis ins Detail in den 80´er Jahren bekannt war. Ähnlich wie die Zigaretten-Industrie verwandte dieses Unternehmen die Folgezeit dafür, die Befunde zu vernebeln.
Es sind nicht nur abstrakte Hitzerekorde:
- In Somalia herrscht eine nunmehr bereits mehrjährige Dürre. Laut Oxfam sind 9 Millionen der in Afrika vom Hungertod bedrohten Menschen durch den Klimawandel bedingt.
- In Pakistan waren kürzlich 30 % der Landoberfläche überflutet und wasserbasierte Infektions-Erkrankungen breiteten sich rapide aus. Die Folgen sind nicht einmal annähernd unter Kontrolle.
Umsteuern ist möglich
Es gibt auch gute Nachrichten:
- Eine kürzlich im Fachjournal PLOS Climate veröffentlichte Studie zeigte, dass 68 % der negativen Folgewirkungen der bereits emittierten Treibhausgase sich durch einen weltweiten Wechsel zur veganen Ernährung bis ans Ende des Jahrhunderts aufschieben ließen.
- Eine weitere Studie von Wissenschaftler:innen der Arizona State University belegt erstmals, dass pflanzenbasierte Ersatzprodukte für Fleisch, Milch und Eier minimal viermal und maximal mehr als 10-fach weniger klimaschädlich sind als die tierischen Originalprodukte.
Es gibt eine weitere gute Nachricht:
- Einen Großteil der Konsumgüter, die wir täglich verbrauchen und die unsere Umwelt belasten, brauchen wir gar nicht. Es sind konditionierte Bedürfnisse, die aber kein echtes Abbild in unserer psychischen Realität haben. Wir können uns von ihnen also befreien.
- Gelingt uns diese Befreiung, sparen wir nicht nur und belasten die Umwelt weniger, sondern wir werden auch glücklicher.
- Wenn wir wollten, könnten wir also. Das Kind ist sozusagen schon in den Brunnen gefallen, aber es ist noch nicht ertrunken. Wir könnten es noch herausholen.
Warum handeln wir nicht?
Was aber hält uns als Gesellschaft und als einzelner Mensch davon ab, diesen naheliegenden Schritt zu tun?
Wir sprechen von der Macht der Gewohnheiten. Zu ergänzen ist die Macht der uns umgebenden sozialen Kontakte:
Soziale Kontakte tragen nämlich wiederum zur Aufrechterhaltung von Gewohnheiten bei, selbst solcher Gewohnheiten, die uns nicht glücklich machen, sondern uns schaden.
Ökologisches Dating kann helfen
Genau deshalb brauchen wir ein ökologisch-nachhaltiges Dating:
- Vorsätze lassen sich leichter umsetzen, wenn wir uns mit Menschen zusammenschließen, die unsere Vorsätze teilen.
- Wollen wir uns von Ballast befreien und die Macht der konditionierten Bedürfnisse brechen, gelingt uns dies leichter, wenn wir uns mit Gleichgesinnten zusammenschließen.
Täglich sind wir konfrontiert mit der Zerstörung des Planeten durch menschliche Eingriffe, dem Verlust der Biodiversität, der Abholzung der Wälder, der Schmelze der Gletscher, der Zerstörung der Meere, Ozeane, Seen und Flüsse, der Vergiftung der Luft und den Massentötungen von Tieren für jeden nur erdenklichen Zweck.
Doch die große Mehrheit unserer Mitmenschen steht dieser Zerstörung indifferent gegenüber. Sie finden sie nicht unbedingt gut, aber viel wichtiger sind der nächste Einkauf, der nächste Urlaub, das nächste Auto, der nächste Restaurantbesuch.
Wir sollten uns keine Illusionen machen:
- Die Mehrheit der Menschen ist derzeit nicht zu grundlegenden Veränderungen bereit. Gestärkt werden sie in dieser Haltung durch eine Wirtschaft und Politik, die ihnen jeden Tag suggeriert, dass es sehr wohl so weiter gehen kann. Diese stehen auf der anderen Seite der Barrikade als die wenigen Menschen, die gerade in Lützerath gegen solche Indifferenz kämpfen.
Die meisten stören sich übrigens an der renitenten Minderheit. Einen Stau in der Stadt oder auf der Autobahn finden viele schlimmer als den Klimawandel. Schließlich ist der Stau sofort da, der Klimawandel – so meinen sie jedenfalls – kommt erst später.
Sehen wir das Ausmaß der Zerstörung und gleichzeitig das ebenso große Ausmaß der Indifferenz, könnten wir verzweifeln – und manche werden tatsächlich depressiv. Andere schließen doch lieber schnell wieder die Augen und schwimmen weiter mit dem Strom.
Doch weder Depression noch Mitschwimmen helfen:
- Helfen kann eine soziale Vernetzung mit Gleichgesinnten, um gegen den Strom zu schwimmen und dennoch seelisch ausgeglichen zu sein.
- Die richtige soziale Vernetzung ermöglicht es uns, Krisenzeiten zu überstehen und sogar an ihnen zu wachsen.
- So kann uns auch der überfällige Verzicht auf unseren Überkonsum leichter fallen, zumal es nur ein scheinbarer Verzicht ist.
Green-Dating abseits des Mainstreams
Beim typischen Online-Dating begegnen wir vor allem dem Mainstream der Indifferenz, des Egoismus und der Oberflächlichkeit, der längst unsere gesamte Gesellschaft durchdrungen hat:
Es handelt sich hier wie anderswo um Mitläufer:innen, die sofort zur Tagesordnung übergehen, ob Hitzerekorde, Überschwemmungen, Dürre oder in den Meeren sterbende Flüchtlinge, die bereits jetzt immer häufiger auch wegen der Folgen des Klimawandels fliehen.
Wollen wir Teil der Lösung und nicht Teil des Problems sein, macht es daher Sinn, gezielt nach solchen Menschen zu suchen, die sich von der Indifferenz und dem weiter so abheben und die in Beziehungen gemeinsam daran arbeiten wollen, dass diese Welt nicht noch schlechter, sondern ein Stück weit besser wird.
Öko-Dating oder Green-Dating haben das Ziel, Menschen zusammenzuführen, die der gnadenlosen Zerstörung von Umwelt und Tierwelt ein Ende bereiten wollen. Es sind Menschen, für die Liebe und Freundschaft mehr sind als eine egoistischer Zweier- oder Dreier-Gemeinschaft.
Die Chancen einer solchen Vernetzung liegen darin, gegen den Strom zu schwimmen und sich von ihm nicht erfassen oder abtreiben zu lassen.
In diesem Sinne unterstützen wir bei Gleichklang seit nunmehr 16,5 Jahren die Entstehung tragfähiger und nachhaltiger Partnerschaften, Freundschaften und Gemeinschaften zwischen ökologisch bewussten Menschen.
Hier lernen sich Menschen kennen, deren Prioritäten wenigstens nicht gänzlich dem Konsumwahn untergeordnet sind, sondern die gerade in dieser Zeit und trotz alledem gemeinsam und solidarisch auf eine andere Art und Weise leben wollen.
Mehr sehen und hören?
Sie möchten noch klarer verstehen, was bei der Online-Partnersuche falsch laufen kann und wie Sie es richtig machen können?
Schauen und hören Sie in meinen ▶ Video-Podcast bei YouTube hinein. Gefällt er Ihnen, würde ich mich über ein Like und auch ein Abonnement des Kanals freuen. Nächste Woche wird es dort übrigens gehen zum Thema gehen: Alles zu Fernbeziehungen!
Mehr lesen?
In meinem Buch ▶ “A Perfect Match? Online-Partnersuche aus psychologischer Sicht” werden viele weitere Aspekte von Partnersuche und Beziehungsaufbau umfassend erörtert und es werden zahlreiche Anregungen und Empfehlungen gegeben. In das E-Book können Sie auch hier ein wenig reinschauen, bevor Sie sich zum Kauf entschließen.